Colorado in den USA entdecken

Die Vereinigten Staaten von Amerika bieten euch nicht nur eine Vielzahl toller Naturwunder, sondern auch grandiose Städte. Mit den zentral gelegenen Rocky Mountains, gleich vier wunderschönen Nationalparks und der Weltstadt Denver gehört der Bundesstaat Colorado zu den beliebtesten Reisezielen im Inneren der USA und ist definitiv eine Urlaubsreise wert.

Colorado ist einer der sogenannten Mountain States, also jener US-Staaten, durch die sich die mächtigen Gebirgszüge der Rocky Mountains ziehen. Entsprechend beliebt ist die Region für ihre vielfältigen natürlichen Ausprägungen, von 4.000 Meter hohen Gipfeln bis hinab in die Weiten der großen Ebene.

Die Hauptstadt Denver ist das Herz von Colorado und gilt als eine moderne, weltoffene Stadt mit hoher Lebensqualität. Ansonsten dominiert die Natur den Bundesstaat. Wer entspannen will, findet heiße Quellen nahe Colorado Springs, wer aber ein wenig Abenteuer möchte, geht Skifahren in den Bergen um Aspen oder fährt auf alten Bahnlinien durch den immer noch sehr wilden Westen.

Vor Ankunft europäischer Siedler war das Gebiet des heutigen Colorado von verschiedenen indigenen Stämmen besiedelt, die heute allerdings nur noch weniger als ein Prozent der Bevölkerung ausmachen. Später war die Region  zwischen den Kolonialmächten Spanien, Frankreich und England umstritten, blieb aber bis ins 19. Jahrhundert hinein zumindest formal Teil von Neuspanien.

Ab etwa 1800 erkundeten und besiedelten Amerikaner und Mexikaner allmählich das Gebiet, befeuert von Gold- und Silberfunden in den Bergen. 1876, also genau 100 Jahre nach der Unabhängigkeit der USA, trat Colorado dem Staatenbund als 38. Bundesstaat bei. Daher wird Colorado auch der „Centennial State“, also der Jahrhundert-Staat genannt.

Etwa die Hälfte aller Einwohner Colorados lebt im Einzugsbereich der Hauptstadt Denver. Diese ist nicht nur die größte, sondern zugleich die wichtigste Stadt des Staates. Neben  einigen weiteren interessanten Großstädten gibt es zudem eine Reihe von sehenswerten Städtchen, die aufgrund ihrer Besonderheiten auch einen Besuch wert sind, wie etwa die Wintersporthochburg Aspen.

Die rund 1.600 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Großstadt Denver war einst eine Goldgräbersiedlung und ist heute die unangefochtene Hauptstadt Colorados. Seine starke wirtschaftliche Stellung verdankt es heute aber weniger dem Gold, sondern mehr dem vorhandenen Erdöl.

Denver ist eine vergleichsweise wohlhabende Stadt mit hoher Lebensqualität. Außerdem gibt es dort viele Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Dazu gehören die Bauwerke im sogenannten Historic District, etwa das Colorado State Capitol. Zahlreiche erstklassige Museen sowie ein Zoo, ein Aquarium und ein Botanischer Garten runden das Angebot ab.

Etwa 100 Kilometer südlich der Hauptstadt befindet sich mit Colorado Springs die zweitgrößte Stadt des Staates. Sie liegt am Fuße des Pikes Peak, einem 4.300 Meter hohen Berg, auf den Besucher durch eine Zahnradbahn gelangen können. Für Bergwanderer ist Colorado Springs ein idealer Ausgangsort.

Ein weiterer Höhepunkt der Stadt ist der sogenannte „Garden of the Gods“, der Garten der Götter. Dieser große öffentliche Park umfasst eine Reihe auffälliger roter Sandsteinformationen und ist perfekt für ein Picknick unter der Sonne geeignet. Über dem nahen Arkansas River führt die Royal Gorge Bridge, eine der höchsten Hängebrücken der Welt.

Eine der bekanntesten Städte in Colorado ist Aspen. Das liegt aber weder an ihrer Größe noch an irgendwelchen Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem an der Bedeutung als mondäner Wintersportort. Laut Forbes Magazin ist Aspen sogar der reichste Ort der ganzen USA. Aspen verfügt über eines der bekanntesten Skigebiete in den Vereinigten Staaten, die sich über vier Teile erstrecken. Das Preisniveau ist allerdings recht hoch, worauf ihr euch bei einem längeren Aufenthalt einstellen solltet.

Eine eher beschauliche Stadt an den Ausläufern der Rocky Mountains ist Fort Collins, etwa 100 Kilometer nördlich von Denver. Bekannt ist die Gegend vor allem für die Lindenmeier Site, einen archäologischen Fundort mit Hinweisen auf die prähistorische Folsom-Kultur, die hier vor mehr als 10.000 Jahren existierte.

Boulder ist so etwas wie die liberale Hochburg Colorados. Die City liegt 45 Kilometer nordwestlich von Denver und besteht zu einem Drittel aus Studenten und Angestellten der örtlichen Universität. Die Stadt ist fahrradfreundlich, gesundheitsorientiert und engagiert sich seit Jahrzehnten in der Verbesserung zur Gesetzgebung zur Antidiskriminierung.

Die winzige Stadt Ouray zählt zwar kaum 1.000 Einwohner, ist aber dennoch bei Urlaubern aufgrund der günstigen Lage sehr beliebt. Ouray ist nämlich von den zerklüfteten Bergen der San Juan Mountains umgeben. Allein die Anfahrt über den spektakulären Highway 550 ist schon eine Reise wert. Vor Ort gibt es einige schön anzuschauende Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Vor allem aber ist Ouray ein perfekter Ausgangspunkt für Wanderer, Mountainbiker oder Kletterer. Im Winter gibt es einen Eiskletterpark mit Dutzenden gefrorenen Wasserfällen und rund 175 Routen jeder Schwierigkeit.

Die meisten Sehenswürdigkeiten von Colorado sind in der Natur angesiedelt und verteilen sich auf vier große Nationalparks, die auf die Erkundung der Besucher warten. Weltbekannt sind vor allem die Rocky Mountains sowie die archäologischen Fundstätten des Mesa Verde Nationalparks.

Der Rocky Mountain Nationalpark ist der meistbesuchte und wohl bekannteste Park in Colorado. Auf mehr als 1.000 Quadratkilometern können Besucher hier den phänomenalen Ausblick auf die Berge, Täler und Bergseen genießen. Zahlreiche Wanderwege in unterschiedlichen Höhenlagen sind der Traum jedes Wanderfans. Das besondere Höhenklima des Parks hat in den Rocky Mountains eine vielseitige Flora und Fauna hervorgebracht. Alpine Bergtundra wechselt sich ab mit Nadel- und Mischwald, während weiter unten bereits die Prärie beginnt. Vor allem Vogelbeobachter kommen hier auf ihre Kosten.

Ganz im Südwesten Colorados befindet sich der Mesa Verde Nationalpark, der sich seit 1978 auch auf der Liste des UNESCO-Welterbes befindet. Das liegt aber nicht etwa an der tollen Natur, sondern an den rund 4.000 archäologischen Stätten, die sich hier befinden. Der Mesa Verde ist ein riesiger Tafelberg, der einst die Heimat der Anasazi-Kultur war. Diese lebten vor mehr als 1.000 Jahren in der Region und schlugen große Wohnkomplexe in die steilen Felsvorsprünge des Berges. Diese gehören zu den Hauptattraktionen des Mesa Verde Nationalparks.

Ein weiterer sehenswerter Nationalpark ist der Black Canyon of the Gunnison im Westen von Colorado. Hier dominiert eine tiefe Schlucht, die an mehreren Stellen von Aussichtsplattformen aus zu sehen ist. Wer möchte, kann auch den mehrstündigen Ab- und Aufstieg auf einem unbefestigten Wanderweg wagen.

Südlich von Colorado Springs liegt der Great Sand Dunes Nationalpark. Bei diesem ist der Name Programm, denn er besteht aus einer Vielzahl von bis zu 230 Meter hohen Sanddünen, die sich vor rund 12.000 Jahren gebildet haben. Dank der starken Winde wandern diese Dünen und verändern manchmal sogar von einem Tag auf den anderen die Form.

Wer die Möglichkeit von Wandern und Klettern in den Rocky Mountains oder dem Sightseeing in den Städten reichlich ausgenutzt hat, der findet in Colorado eine Vielzahl weiterer toller Aktivitäten. Im Westen lockt der Colorado River und in den Bergen tolle Skiresorts. Wer mag, begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit und entdeckt Spannendes.

Im Rocky Mountains Nationalpark in Colorado entspringt der mächtigste und wichtigste Fluss des amerikanischen Nordwestens, nämlich der Colorado River, bevor er im mexikanischen Teil von Kalifornien in den Pazifik mündet. Von ihm erhielt der Bundesstaat auch seinen Namen, abgeleitet vom spanischen Wort für „rot, farbig“ – eine Anspielung auf den roten Schlamm im Fluss.

Der Colorado River hat eine Gesamtlänge von 2.300 Kilometern. Zumindest ein paar sollten Colorado-Urlauber einmal paddelnd erkundet haben. Eine gute Location, um mit einer Paddeltour zu starten, ist die Stadt Glenwood Springs. Hier ist das Wasser nicht zu wild und die Landschaft malerisch.

Wer Colorado im Winter besucht, kommt kaum an einem Besuch von Aspen vorbei. Der Nobelort in den Bergen ist bekannt für seine prominenten Gäste, aber eben auch für seine erstklassigen Skigebiete. Zahlreiche Skilifte, tolle Abfahrten und eine aufregende alpine Achterbahn machen Aspen zu einem Top-Ziel für die kalte Jahreszeit.

Was gäbe es nach einem Skitag oder einer Wanderung in den Bergen, schöneres als in einer heißen Thermalquelle zu entspannen? Tatsächlich gibt es von diesen sehr viele in Colorado. Die so genannten Hot Springs finden sich überall im Staat. Es gibt sogar einen Historic Hot Spring Loop, eine Ausflugsstrecke vorbei an den bekanntesten Quellen.

In Pagosa Springs befindet sich sogar die tiefste Thermalquelle der Welt. Mitten in einem malerischen Waldgebiet können Besucher in Dutzenden Terrassenbecken entspannen und dabei die Aussicht auf die Rocky Mountains genießen. Das Glenwood Hot Springs Thermalbad wiederum ist das größte seiner Art auf der Welt.

Was wäre ein Urlaub im Wilden Westen ohne eine Fahrt in einer historischen Eisenbahn? Zwischen den Städten Durango und Silverton verkehrt die Narrow Gauge Railroad quer durch die Rocky Mountains und wirkt dank historischer Dampflokomotiven und Waggons noch immer wie aus dem 19. Jahrhundert. An der Strecke wurde in den 1950ern und 1960ern eine Reihe von Western gedreht. Eisenbahn und Berge prägten dadurch unter anderem das Bild vom Wilden Westen entscheidend mit.

Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, sollte seinen Blick in den Nordwesten Colorados richten. Dort befindet sich das Dinosaurier-Monument, eine riesige Felswand mit mehr als 1.500 Fossilien verschiedenster Dinosaurierarten. Genau genommen liegt das Monument in Utah, aber das sollte die neugierigen Forscher nicht stören, zumal das zugehörige Schutzgebiet in Colorado beginnt.

Lust auf einen Urlaub in Colorado bekommen? Dann heißt es: Gut vorbereiten. Wer viel erleben möchte, sollte sich Zeit nehmen und seinen Weg durch das Bergland gut planen. Wir haben die wichtigsten Punkte für eure Reiseplanung zusammengestellt.

In Colorado herrscht typisches Kontinentalklima. Das bedeutet, die Sommer können ziemlich warm und die Winter sehr kalt und schneereich werden. Außerdem gibt es Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Für Wanderungen in den Rockys sollte ihr eher den Frühling als den Hochsommer nutzen und zum Skifahren hingegen den Winter.

Aufgrund der langen Anreise und der recht großen Distanzen zwischen den Ausflugszielen vor Ort ist Colorado ein perfektes Reiseziel für die lange Ferien. Wer wirklich die Gegend zu Fuß erkunden will und dann noch den wichtigsten Städten einen Besuch abstatten möchte, sollte sich also 10 bis 14 Tage Zeit nehmen.

Um in die Vereinigten Staaten von Amerika einreisen zu dürfen, brauchen EU-Bürger einen gültigen Reisepass und entweder ein reguläres Visum oder aber die sogenannte ESTA. Dabei handelt es sich um eine elektronische Reisegenehmigung, die im Vorfeld bei der US-Botschaft in Berlin beantragt werden kann.

In Colorado zahlt man mit dem Dollar, aber fast überall werden auch die gängigen Kreditkarten akzeptiert. Eine größere Schwierigkeit könnte der Jetlag werden, denn Colorado liegt volle acht Stunden hinter der mitteleuropäischen Zeit. Manche Urlauber müssen sich zudem erst an die Höhenluft gewöhnen. Man sollte es also mit dem Bergwandern in den ersten Tagen langsam angehen.

Die meisten Interkontinentalflüge aus Europa haben den Denver International Airport zum Ziel. Weitere wichtige Flughäfen befinden sich in Colorado Springs oder Aspen. Ein Flug von Europa nach Denver dauert allerdings inklusive Stopp zwischen 13 und 18 Stunden – das sollte bei der Reiseplanung unbedingt bedacht werden.

Colorado ist mit knapp 270.000 Quadratkilometern ein flächenmäßig sehr großer Bundesstaat. Wer ihn erkunden möchte, sollte sich also einen Mietwagen zulegen. In die Nationalparks gibt es zwar auch Bus-Shuttles, aber mit dem Auto ist man bei diesen Dimensionen besser bedient.

Englisch ist in Colorado die Amtssprache, sodass jeder Urlauber mit den einen oder anderen Englischkenntnissen problemlos zurechtkommt. Im Süden gibt es eine größere spanisch sprechende Minderheit. Je etwa ein Prozent der Bevölkerung sprechen zudem Französisch oder Deutsch.

Colorado ist für so manche der Inbegriff des Wilden Westens. Kein Wunder also, dass Beef, Burger und Bier ganz typische Spezialitäten für diese Weltgegend sind. Tatsächlich gilt Denver sogar als Geburtsstätte des Cheeseburgers. Für Colorado typische Gerichte sind zum Beispiel:

• The Slopper: ein in Chilisauce getränkter Cheeseburger
• Rocky Mountain Oysters: frittierte Austern
• Denver Omelette: ein deftiges Omelette mit Speck
• Bison Burger: eine Burgervariation mit Bisonfleisch
• Colorado Lamb: Lammsteak von regionalen Ranches

Bei einem so großen Flächenstaat bietet es sich an, sich auf einen Roadtrip zu begeben und an mehreren Hotels Halt zu machen. Die An- und Abreise von nur einer Herberge aus wäre sonst viel zu aufwändig. In allen größeren Städten sowie den Orten nahe den Sehenswürdigkeiten gibt es viele große und kleine Hotels jeder Komfort- und Preisklasse.