Die Insel Zypern ist ein Top-Reiseziel für alle Sonnenanbeter und Strandfans. Vor allem die Gegend um die Hafenstadt Limassol bietet tolle Strände bei traumhaftem Wetter. Der historische Ort bietet kulturelle Vielfalt und ist immer für einen Stadtspaziergang gut.
Überblick
Limassol liegt an der Südküste Zyperns an der Bucht von Akrotiri und damit südlicher als jede andere Stadt in der Europäischen Union. Einst kaum mehr als ein kleines Fischerdorf, ist die Stadt heute der zweitgrößte Ort der Insel und aufgrund seiner Strände für den Tourismus äußerst wichtig. Die lange und wechselhafte Geschichte Limassols hat außerdem einige sehenswerte Gebäude, wie eine Kathedrale und eine Stadtfestung, zum Vorschein gebracht. Daher eignet sich die Stadt nicht nur für einen Strandurlaub, sondern auch Kulturinteressierte kommen hier auf ihre Kosten.
Geschichte
Limassol wurde in der Antike vermutlich von Siedlern aus der damaligen Nachbarstadt Amathus gegründet. Eine erste Erwähnung des Ortes ist allerdings erst auf das Jahr 451 datiert. Im Zuge des Dritten Kreuzzugs 1191 eroberte Richard Löwenherz Zypern und heiratete in Limassol Berengaria von Navarra.
In der Frühen Neuzeit wuchs Limassol unter venezianischer, später dann unter osmanischer Herrschaft und erreichte zudem einen gewisse Bekanntheit als Ort für Gelehrte. 1878 übernahmen die Briten die Herrschaft und haben auch heute noch eine Militärbasis nahe der Stadt.
Nach der türkischen Besetzung des nordöstlich gelegenen Famagusta fehlte der Republik Zypern ein Tiefwasserhafen, woraufhin Limassols Bedeutung nach dem Ausbau eines solchen Hafens deutlich anstieg. Zudem etablierte sich eine starke touristische Infrastruktur und machte Limassol zu einem beliebten Ferienziel für Urlauber aus ganz Europa.
Strände
Wenn ihr in der südlichsten Stadt Europas auf einer Insel mitten im Mittelmeer seid, möchtet ihr bestimmt auch an den Strand gehen. Die Gegend um Limassol verfügt über ausgezeichnete Strände, von denen wir euch im Folgenden eine kleine Auswahl vorstellen.
Akti Olympion Beach
Der Akti Olympion Beach ist der Stadtstrand von Limassol. Er beginnt direkt am nördlichen Ende der Promenade und zieht sich auf einem längeren, aber eher schmalen Stück die Küste hinauf. Das kristallklare Wasser und der feine, saubere Sand laden zu einem kurzen Sprung ins kühle Nass ein. Das wissen allerdings auch alle anderen, weswegen der Strand in der Hauptsaison recht voll ist.
Kourion Beach
Nicht ganz so überfüllt wie der Stadtstrand präsentiert sich der Kourion Beach nahe der gleichnamigen antiken Ausgrabungsstätte. Hier befinden sich weniger Hotels in der Nähe, weshalb es ruhiger ist und es mehr Einheimische zu finden gibt. Restaurants und Bars sorgen für das leibliche Wohl. Die Winde machen den Strand zudem beliebt bei Kitesurfern.
Lady’s Mile Beach
Obwohl die Halbinsel Akrotiri zu Großbritannien gehört, dürfen Einheimische und Besucher dennoch die schönen Strände des Bereichs nutzen. Dazu zählt zum Beispiel der Lady’s Mile Beach. Diesen Namen bekam er, da der einstige britische Gouverneur hier mit seiner Stute „Lady“ gerne ausgeritten ist.
Governor’s Beach
Wendet man sich von Limassol aus nach Osten, erreicht man nach ein paar Auto- oder Busminuten den wunderschönen Strand Governor’s Beach an der Grenze zum Bezirk Larnaka. Dieser gehört mit seinen weißen Kalkfelsen und den guten Restaurants zu den beliebtesten Stränden auf ganz Zypern.
Pissouri Bay
Westlich, hinter dem britischen Gebiet, liegt die Pissouri Bucht mit dem gleichnamigen Strand. Dank der Bucht und der steilen Felsklippen ist der Bereich gut windgeschützt und daher bestens für Familien geeignet. Vor Ort kann man sich Jetskis oder Kanus ausleihen und damit die Küste entlangfahren.
Sehenswürdigkeiten
Die meisten Sehenswürdigkeiten in Limassol haben ihren Ursprung im Mittelalter oder der nachfolgenden Zeit der venezianischen und osmanischen Herrschaft. Andere gehen auf die Antike und die griechische Mythologie zurück. In jedem Fall hat die Stadt für Kulturfreunde einiges zu bieten.
Molos Strandpromenade
Ein sehenswerter Ort der modernen Art ist die Molos Strandpromenade. Obwohl es in diesem Bereich gar keinen richtigen Strand gibt, ist die neu angelegte Promenade dennoch der richtige Ort zum Flanieren zwischen Palmen. Cafés, Restaurants und Spielplätze für die Kleinen ermöglichen einige schöne Stunden mit dem Ausblick auf das Mittelmeer.
Festung Limassol
Etwas oberhalb des Hafens befindet sich eine Stadtfestung aus der Zeit der Osmanenherrschaft. Die Festung wurde allerdings auf den Resten einer weitaus älteren Anlage erbaut. Auf jener alten Festung heiratete König Löwenherz und hier residierten auch die Herren über Limassol, etwa das Haus Lusignan. Der wohl berühmteste Herrscher und erster König Zyperns war Guy de Lusignan. Dieser war zuvor König von Jerusalem gewesen, verlor aber fast das gesamte Heilige Land an den arabischen Sultan Saladin nach der vernichtenden Niederlage der Kreuzritter in der Schlacht von Hattin.
Agia Napa Kathedrale
In direkter Nachbarschaft zur Festung befindet sich die Agia Napa Kathedrale. Diese wunderbare orthodoxe Kirche ist nicht nur von außen schön anzuschauen. Auch im Innern ist sie reich geschmückt mit Ikonen, Heiligendarstellungen sowie bunten Glasfenstern.
Kirche der Heiligen Katharina von Alexandria
Direkt an der Strandpromenade steht die St. Katharinen-Kirche von Limassol, ein römisch-katholisches Gotteshaus. Die dreischiffige Kirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts unter britischer Obhut erbaut und gehört heute neben einem nahen Kloster zur Ordensgemeinschaft der Franziskaner.
Panagia Karmiotissa
Am nördlichen Stadtrand steht eine kleine, unscheinbare Steinkirche. Sie stammt aus dem Mittelalter und ist der einzig erhaltene gotische Sakralbau Limassols aus der Zeit der Kreuzfahrerherrschaft. Der Grund, warum diese kleine alte Kirche heute so ein bedeutender Wallfahrtsort ist, liegt in einer nahen Quelle, deren Wasser angeblich Wunder vollbringen kann.
Burg Kolossi
Etwas außerhalb der Stadtgrenzen, direkt an der Grenze zur britischen Militärbasis von Akrotiri, liegt die Burg Kolossi. Sie wurde um 1210 von fränkischen Kreuzrittern erbaut und schützte die Stadt und das umliegende Land für die kommenden Jahrhunderte. Die heutigen Überreste stammen allerdings vom Umbau der Burg durch die Johanniter 1454. Das angrenzende Gebiet der britischen Militärbasen Akrotiri und Dekelia ist übrigens auch ein britisches Hoheitsgebiet und liegt so außerhalb Zyperns und der EU. Trotzdem gilt auf dem Gebiet die Freizügigkeit für EU-Bürger. Wer also auf der Halbinsel einen der schönen Badestrände nutzen möchte, kann dies ohne Probleme tun.
Felsen der Aphrodite
Wer auf seinen Erkundungstouren durch Limassol und Umgebung einen etwas längeren Ausflug nicht scheut, sollte einen kleinen Strand südwestlich von Paphos besuchen. Dort nämlich ragt ein Felsen aus dem Meer, an dem angeblich die meerschaumgeborene Göttin Aphrodite aus dem Wasser gestiegen ist. In der griechischen Mythologie war Aphrodite die Göttin der Liebe, Schönheit und Begierde sowie der Fortpflanzung. Verliebten Pärchen soll es angeblich Glück in der Liebe bringen, wenn sie den Felsen bei Vollmond dreimal umrunden. In Vollmondnächten ist es also kurioserweise recht voll an diesem Strand.
Aktivitäten
Wer nach den entspannten Stunden am Strand wieder Kraft und Lust auf etwas mehr Abenteuer hat, wird in Limassol definitiv fündig. Es gibt antike Ausgrabungsstätten, viele tolle Museen sowie die nicht weit entfernte zyprische Hauptstadt Nikosia zu entdecken. Zum Abschluss gönnt man sich einen Wein auf einem der örtlichen Weingüter.
Antike in Kourion erleben
Rund 15 Kilometer außerhalb von Limassol, auf dem Gebiet der britischen Basen, befindet sich eine riesige Ausgrabungsstätte an der Stelle, an der einst das Königreich Kourion existierte. Dieses entstand vor mehr als 3.000 Jahren und huldigte vor allem dem Gott Apollon, wie aus Inschriften ersichtlich ist. Viele Fragmente des alten Kourions sind gut erhalten geblieben und können heute direkt an der Ausgrabungsstätte besichtigt werden. Zu sehen gibt es unter anderem prächtige Fußbodenmosaiken, eine antike Villa sowie die Überreste eines Amphitheaters, eines Stadions und einer Agora.
Ins Museum gehen
Wer sich noch mehr mit der Geschichte Zyperns und Limassols beschäftigen möchte, sollte das Archäologische Museum in der Nähe des Zoos besuchen. Einst in der Burg angesiedelt, hat das Museum 1975 einen Neubau zur Verfügung gestellt bekommen und zeigt dort nun Artefakte aus der Jungsteinzeit bis ins frühe Mittelalter. Viele Ausstellungsstücke aus der Zeit nach dem frühen Mittelalter befinden sich nach wie vor in der Burg von Limassol. Wer mehr über das moderne Leben auf der Insel im Mittelmeer erfahren will, der kann einen Ausflug ins Volkskundemuseum machen. Dort gibt es landestypische Trachten, Haushaltsgegenstände und Kunsthandwerksarbeiten zu besichtigen.
Spaziergang im Polemidia National Park
Unmittelbar nördlich der Stadt liegt der Polemidia National Park und damit eine grüne Oase zur Erholung und Entspannung. Inmitten von grünen Hecken, schattenspendenden Bäumen und plätschernden Bächen gibt es viele Bänke, Picknickplätze und auch Spielgeräte für einen schönen Tag im Park.
Weingut besuchen am Fuße des Troodos-Gebirges
Zypern ist bekannt für seine guten Weine. Die Reben stammen aus dem Landesinneren, vor allem aus kleinen Weinanbaugebieten am Troodos-Gebirge. Dieses ist vulkanischen Ursprungs und bietet fruchtbare Erde für die Entwicklung schmackhafter Trauben. Wer gerne wandert, sollte von der eher heißen Küste ins etwas kühlere Hochland gehen und dort den Pfaden durch das Gebirge folgen. Zur Belohnung gibt es Wein und Oliven in Bergdörfern wie Vasa, Vouni, Omodos oder direkt in den Hofverkäufen der Weingüter.
Tagesausflug nach Nikosia machen
Die interessante zyprische Hauptstadt Nikosia liegt nur eine gute Autostunde entfernt und sollte bei keinem Urlaub auf Zypern fehlen. Die Stadt ist zweigeteilt und besteht aus einem griechisch geprägten Südteil und einem türkisch geprägten Nordteil. Der Grenzübertritt ist aber für EU-Bürger an der historischen Ledrastraße problemlos möglich. Nikosia verfügt wie Limassol über eine lange Geschichte sowie viele sehenswerte Gebäude aus verschiedenen Epochen. Dazu gehören katholische Kathedralen, orthodoxe Kirchen, Moscheen und eine alte venezianische Festungsmauer, die sich wie ein Ring um die Altstadt legt.
Reise-Infos
Wer ans warme Mittelmeer fahren möchte, muss nicht immer Kurs auf die Adria oder Ägäis nehmen. Ein Urlaub in Limassol bietet tolle Strände und gutes Wetter. Was bei Anreise und Aufenthalt zu beachten ist, haben wir im Folgenden zusammengetragen.
Reisezeit & Reisedauer
Im Sommer wird es im Süden Zyperns richtig heiß. Dafür ist es aber auch so gut wie regenfrei und das Wasser ist angenehm warm. In den anderen Jahreszeiten ist es mild bis warm und selbst im Winter fällt das Thermometer selten unter 15 Grad. Wer also dem nasskalten Wetter in Deutschland entfliehen möchte, ist in Limassol genau richtig.
Für einen Bummel in der Altstadt von Limassol benötigt ihr kaum mehr als einen Tag. Je nachdem, wie oft ihr am Strand liegt oder etwas in der schönen Umgebung erkunden möchtet, empfehlen sich sieben bis zehn Tage Aufenthalt. Damit erzielt ihr den besten und optimalen Erholungseffekt.
Reisevorbereitung
Zypern ist Mitglied der Europäischen Union und auch der Euro-Zone. Eine Einreise funktioniert für EU-Bürger also schon mit einem Personalausweis. Auch wer innerhalb seines Urlaubes von Südzypern nach Nordzypern einreisen möchte, dem genügt als deutscher Staatsbürger das Vorzeigen des Cyprus Flight Pass, den ihr vor eurer Reise erhaltet, sowie eure persönlichen Reisedokumente wie Personalausweis und Reisepass. Die notwendige Aufenthaltserlaubnis für Nordzypern erhaltet ihr während der Grenzüberschreitung. Die Währung ist die Türkische Lira, es wird aber auch vielerorts der Euro akzeptiert. Einzig die Uhr muss angepasst werden, Limassol liegt plus zwei Stunden vor der mitteleuropäischen Zeit.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Limassol hat zwar einen großen Hafen, allerdings keinen eigenen Flughafen. Urlauber landen also entweder in Larnaka oder in Paphos und nutzen dann den Limassol Airport Express in die Stadt. Alternativ gibt es eine Cargo-Fähre von Piräus aus, die allerdings auch Passagiere mitnimmt.
Grundsätzlich lässt sich die Altstadt von Limassol problemlos zu Fuß erkunden. Ein Mietwagen ist nicht nötig, da man in der Innenstadt sowieso die meiste Zeit im Stau steht. Für weitere Strecken gibt es ein gut ausgebautes Busnetz, mit dem sich alle Ecken der Stadt erreichen lassen. Ein Auto braucht ihr nur, wenn ihr die ganze Insel auf eigene Faust erkunden will.
Sprache & Verständigung
Die dominierende Sprache in Limassol ist Griechisch mit einer regionalen zyprischen Färbung. Die Stadt ist allerdings bestens auf Reisende aus der ganzen Welt eingestellt. Daher sollten einfache Englischkenntnisse ausreichen, um sich zu verständigen. Aufgrund der kolonialen Geschichte sprechen sowieso viele Zyprer gutes Englisch.
Essen & Spezialitäten
Die lokale Küche in Limassol ist wie die gesamte Kulinarik auf Zypern eine Mischung aus griechischen, türkischen und arabischen Einflüssen. Das wohl bekannteste Gericht ist der Halloumi-Käse, den wir hierzulande vor allem vom heimischen Grill kennen. Daneben finden sich viel Fleisch sowie gefüllte Weinblätter und herzhafte Eintöpfe auf der Speisekarte. Zum Nachtisch gibt es Pasteli, eine traditionelle Süßigkeit aus Johannisbrotsirup, Sesam und Nüssen.
Hotels & Unterkünfte
In Limassol werdet ihr ohne Schwierigkeiten ein Hotel finden, da sich diese recht dicht entlang der Strandpromenade aufreihen und die Möglichkeit bieten, sich nur wenige Meter vom Wasser entfernt niederzulassen. Die Preise sind dabei so unterschiedlich wie der Komfort und bieten für jeden Reisenden etwas Passendes.