Katowice in Polen

Das polnische Katowice ist das ideale Reiseziel für alle, die sich für die Geschichte und die Kultur des Landes interessieren. Es blickt auf eine aufregende Vergangenheit zurück, die das heutige Stadtbild geprägt hat. Neben dem Besichtigen kommt das Vergnügen nicht zu kurz. Beim Katowice-Urlaub kann nach Herzenslust eingekauft und gefeiert werden. Zum Entspannen stehen Parks bereit.

Die Bergbaustadt Katowice wird auf Deutsch Kattowitz und auf Schlesisch Katowicy genannt. Sie ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Schlesien und liegt im Oberschlesischen Industrierevier – rund 80 Kilometer von Krakau entfernt. Katowice ist das Zentrum der Metropolregion Silesia, die für ihre reichhaltigen Kohle- und Erzlagerstätten bekannt ist.

Katowice ist ein Highlight für Freizeithistoriker und Architekturinteressierte, denn die ganze Stadt besteht aus geschichtsträchtigen Orten und Bauwerken. Abgerundet wird die Reise in die Vergangenheit mit Museen.

Diese berühmte Zone hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Kattowitz vom Kohlerevier zu einer innovativen Kulturstadt geworden ist. Auf dem Gelände der früheren Kohlemine steht heute die Spodek-Arena mit ihrer extravaganten Architektur. Das Veranstaltungszentrum ähnelt einem UFO und wurde in den 1970er Jahren errichtet. Bis 2014 war es die größte Indoorarena Polens. Daneben befindet sich das Internationale Kongresszentrum, das optisch einer offenen Streichholzschachtel gleicht. Zur Kulturzone gehört auch das Konzerthaus von Katowice, in dem das Nationale Rundfunksinfonieorchester beheimatet ist.

Abgerundet wird das kulturelle und historische Angebot mit dem Schlesischen Museum. Es befindet sich in der ehemaligen Zeche und fällt zuerst durch seinen riesigen Kopfrahmen auf, der sich nach der Zechenschließung im Jahr 1999 im Leerlauf befand. Jetzt gibt es auf dem Turm eine beliebte Aussichtsplattform. Vier Ebenen der unterirdischen Tunnel wurden in sehenswerte Kunst- und Fotogalerien sowie in Ausstellungen für Archäologie und Ethnografie umgebaut. Bei professionellen Führungen können alte Schächte und Industriehallen erkundet werden, während es im Neubau eine interaktive Ausstellung gibt. Für den Besuch dieses Museums sollte viel Zeit eingeplant werden, um wirklich alles zu sehen.

An lauen Sommerabenden ist die Innenstadt von Katowice ein schöner Ort zum Verweilen. Auf dem zentralen Marktplatz ertönt gefühlvolle Musik, die viele Zuhörer berührt. Oft wird dort auch voller Lebensfreude zu den rhythmischen Klängen getanzt. Wie wäre es danach mit einem leckeren Eis oder einem kühlen Getränk? In der stark frequentierten Ulica Mariacka tobt das Nachtleben, während es in der Ulica 3 Maja Straße hübsche Geschäfte gibt. Probiert die neuste Mode an oder bringt Familie und Freunden polnische Souvenirs aus Kattowitz mit!

Die pittoreske Ulica Dworcowa begeistert mit ihrem urigen Charme. Sie ist die Bahnhofstraße von Katowice und der Standort des alten Bahnhofsgebäudes, das voller historischer Details steckt. Ein weiterer architektonischer Hingucker sind die auffälligen Megablöcke, die an die sozialistischen Zeiten erinnern. Wenn ihr euch in der Ulica Dworcowa genau umschaut, bekommt ihr einen guten Eindruck von der Geschichte der Stadt.

Wer sich von einem religiösen Ambiente verzaubern lassen will, kann diese prunkvolle Kirche besichtigen. Ihre Ausstrahlung ist beeindruckend. Der Bau stammt aus den 1860er Jahren und diente ursprünglich als Kulturstätte nach der Masseneinwanderung nach Oberschlesien. Die vielen Menschen brauchten zur damaligen Zeit einen neuen Zufluchtsort, an dem sie sich begegnen und austauschen konnten.

Obwohl die Bauweise der Marienkirche an den neugotischen Stil angelehnt ist, wurde sie statt aus herkömmlichen Ziegeln aus Dolomit errichtet. Dieser wurde in der Region rund um Katowice abgebaut. Der imposante Kirchturm weist eine Höhe von 71 Metern auf. An den bunten Glasfenstern sind schmuckvollen Malereien zu sehen und die umfangreichen Gemälde am Kirchenschiff zeigen den Marianischen Zyklus.

In die Vergangenheit von Katowicy eintauchen können die Besucher dieses Museums, das 1981 per Dekret des Staatspräsidenten gegründet wurde. Der Hauptsitz und die meisten Abteilungen befinden sich in der Ulica Szafranka. In der Dauerausstellung werden zwei unterschiedliche Bürgerwohnungen gezeigt, einmal von einer reichen und einmal von einer weniger reichen Familie. In beiden Fällen sind antike Möbel und persönliche Gegenstände zu sehen. In einer weiteren permanenten Ausstellung kann die Entwicklung der Stadt betrachtet werden. Sie beginnt im 12. Jahrhundert, als Katowice noch eine ländliche Siedlung war. Es werden viele geschichtliche Stationen gezeigt – bis zu den modernen Fabriken im 20. Jahrhundert.

Einen spannenden Kontrast zu den prachtvollen Gebäuden in vielen Straßen bildet die einstige Arbeitersiedlung Nikiszowiec. Sie befindet sich nur ein paar Gehminuten vom Zentrum entfernt. Der Bezirk war früher eine eigenständige Stadt, bis er in den 1950er Jahren von Katowice übernommen wurde. Die Mehrparteienhäuser waren durch Arkaden im Erdgeschoss verbunden. Zum Einkaufen standen Geschäfte und Bäckereien zur Verfügung. Für Kinder gab es eine Schule und Freizeiteinrichtungen wie ein Schwimmbad. Nikiszowiec diente als Drehort für Filme, da sie eine perfekte Kulisse für Szenen des vergangenen Jahrhunderts ist.

Ein idyllischer Ort der Erholung ist der Schlesische Park zwischen Kattowitz und Königshütte, das im Polnischen Chorzów genannt wird. Er wurde in den 1960er Jahren gegründet und erstreckt sich über 620 Hektar. Damit ist der Schlesische Park einer der größten seiner Art in Europa. Er lädt zum gemütlichen Spazieren und Entspannen ein. In der Grünanlage gibt es einen zauberhaften Japanischen Garten, der nach seiner Neugestaltung im Juli 2021 wiedereröffnet wurde.

In der Innenstadt von Katowice könnt ihr wunderbar einkaufen gehen. Für den musikalischen Hochgenuss gibt es klassische Konzerte namhafter Künstler, während die kulinarischen Genüsse bei einer Brauereibesichtigung im Mittelpunkt stehen. Die Herzlichkeit der Polen zeigt sich in schicken Restaurants und beim gemeinsamen Feiern in Bars oder Clubs. Ausflüge ins Umland lohnt sich ebenfalls.

Nach einem aufregenden Tag mit Besichtigungen bietet es sich an, in die Kattowitzer Fußgängerzone im Stadtteil Śródmieście zu gehen. Dort findet ihr viele einladende Restaurants und moderne Bistros, die polnische Spezialitäten servieren. Wer sich in einer nostalgischen Atmosphäre wohler fühlt, geht in eine der urtümlichen Kneipen. Die lebenslustigen Nachtschwärmer können in angesagten Clubs feiern gehen. In der Fußgängerzone finden auch immer wieder interessante Veranstaltungen wie Konzerte oder Wein- und Käsemessen statt.

Ein kultureller Höhepunkt ist der Besuch der Schlesischen Philharmonie, in der am 16. Mai 1945 das erste Konzert stattfand. Angesehene Solisten wie Witold Małcużyński und Adam Taubitz haben mit dem berühmten Kammerorchester gespielt. Auch ein gemischter Chor gibt in dem eleganten Konzertsaal sein Können zum Besten. Es werden sowohl Aufführungen für Erwachsene als auch spezielle Vorstellungen, die für Kinder geeignet sind, gezeigt.

Große Einkaufszentren oder kleine Läden: In Kattowitz gibt es viele Möglichkeiten zum Einkaufen. Zu den bekanntesten Gelegenheiten gehört das Silesia City Centre, das sich im Stadtzentrum befindet. Dort warten internationale Geschäfte und viele Souvenirläden auf kaufkräftige Kunden. Für den schnellen Hunger zwischendurch gibt es mehrere Schnellimbissrestaurants, in denen ihr euch niederlassen könnt.

Das Einkaufszentrum Altus befindet sich gegenüber der Schlesischen Universität. Mit seinen 30 Stockwerken ist es das höchste Gebäude in Katowice. Neben den Geschäften beherbergt das Hochhaus auch ein Kongresscenter. Wer einen Altstadtbummel bevorzugt, findet dort schöne Läden mit hochwertigem Kunsthandwerk und hübschen Postkarten, die sich ideal als Souvenir eignen. Historisches Flair herrscht auch zwischen dem Rynek und dem Plac Wolności.

Im Zentrum von Kattowitz wird ein beliebter Markt ausgerichtet, auf dem zahlreiche Händler ihre Antiquitäten anbieten. Neben klassischen und ausgefallenen Möbeln werden Statuen und ausgestopfte Tiere verkauft. Zu dieser altertümlichen Atmosphäre passt auch, dass zur Stärkung polnischer Käse vom Grill angeboten wird. Bevor ihr euch von den verlockenden Angeboten zu sehr verführen lasst, denkt an die Gewichtsbegrenzung des Gepäcks beim Rückflug!

Biertrinker können eine bekannte polnische Brauerei aus dem Jahr 1629 besichtigen, die den schönen Namen Tyskie Browary Ksiazece Brewing Art Centre trägt. Dort wurden die Rezepte für die Tyskie- und Ksiazecebiere entwickelt. Auf einer fachkundigen Führung erfahrt ihr Wissenswertes über die Geschichte der Marke und den gesamten Prozess des Brauens. Natürlich kann das leckere Bier anschließend auch in geselliger Runde mit Freunden und Einheimischen probiert werden.

Es lohnt sich, die rund 22 Kilometer in die oberschlesische Großstadt Zabrze zu fahren. Sie trägt den deutschen Namen Hindenburg und blickt ebenfalls auf eine bewegte Geschichte zurück. Diese kann unter anderem im Bergwerksmuseum betrachtet werden, das im Jahr 1855 von Guido Henckel von Donnersmarck gegründet wurde.

Zabrze ist eine bedeutende Bergbau-, Eisen- und Maschinenindustriestadt, die aber gleichzeitig für ihr vielfältiges Kunst- und Kulturangebot bekannt ist. Es gibt das ganze Jahr über Festivals. Ein dauerhafter Veranstaltungsort ist das Haus der Musik und des Tanzes, wo ein abwechslungsreiches Konzertprogramm angeboten wird. Theaterfreunde besuchen das kreative Kunstcafé und Musikliebhaber die elegante Philharmonie von Zabrze, bevor es zurück nach Katowice geht.

Von Katowice sind es nur rund 80 Kilometer bis nach Krakau. Die Stadt gehört seit 1978 zum UNESCO-Welterbe. Abgesehen von der bezaubernden Wawel-Kathedrale sollten das Jüdische Viertel im Stadtteil Kazimierz und die Emaille-Fabrik von Oskar Schindler besichtigt werden. Der legendäre Film Schindlers Liste wurde größtenteils in Krakau gedreht.

Auf den Spuren der Vergangenheit wandelt ihr auch auf dem Hauptmarkt, der zu den größten mittelalterlichen Plätzen in Europa zählt. Dort befinden sich die Krakauer Tuchhallen, die im Renaissancestil gestaltet wurden. Sie waren ein wichtiger Handelsplatz für englische und flämische Tücher. Heute gibt es in den Hallen kleine Geschäfte, in denen unter anderem Trachtenpuppen und Bernsteinschmuck verkauft werden. Souvenirs bekommt ihr selbstverständlich auch.

Damit ihr eure Zeit im Katowice-Urlaub gut und effizient nutzen könnt, haben wir wichtige Informationen für euch zusammengestellt. Was bei einer Reise in die Stadt wissen solltet, erfahrt ihr wie stets am Schluss.

Die Anreise mit dem Flugzeug erfolgt über den Flughafen Kattowitz, der etwa 30 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist. Dorthin starten internationale Linienflüge – zum Beispiel ab Frankfurt, Dortmund und München. Eine Alternative ist die Anreise über die internationalen Flughäfen Krakau oder Warschau, wobei ihr eine längeren Fahrt von dort planen müsst.

Ein umfassendes Straßenbahnnetz verbindet Katowice mit den wichtigsten Nachbarstädten. Außerdem gibt es Buslinien und einen Bahnhof, der für den Regional- und Fernverkehr genutzt wird. Urlauber können die Stadt zu Fuß oder mit dem Rad erkunden. Dann sollte allerdings beachtet werden, dass die innerstädtischen Straßen nicht im besten Zustand sind.

Die Chance auf schönes Wetter ist von Mai bis September am größten. Die wärmsten Monate sind der Juni, Juli und August, während es im Januar besonders kalt ist. Am meisten Regen gibt es von Mai bis Juli. Wer sich die Urlaubslaune nicht vom Wetter abhängig macht, kann das ganze Jahr über nach Katowice reisen.

Oberschlesien ist für seine herzhafte Küche bekannt. Traditionellerweise werden saftige Rouladen oder ein üppiger Schweinebraten serviert. Sehr beliebt ist der Schmoreintopf Bigos, der aus Schwein, Rind oder Wild besteht und nach Belieben mit Pilzen, Karotten und Tomaten abgeschmeckt wird. Deftig wird es auch, wenn schlesische Weißwurst und Bierfleisch auf den Tisch kommen. Wenn ihr möglichst günstig polnisches Mittagessen probieren möchtet, könnt ihr in eine der sogenannten Milchbars gehen. Das Ambiente der Lokale erinnert an eine Kantine.

Typisch für Polen ist das einfache Streetfood, das nach Belieben gebacken, gebraten und frittiert wird. Der Klassiker sind die maultaschenähnlichen Teigtaschen Pierogi. Als willkommene Abwechslung können Zapiekanka gegessen werden. Hinter diesem Namen verstecken sich große Baguettes, die mit Pilzen, Käse und sehr viel Remoulade serviert werden, unbedingt einen Kostversuch wert!

Die Stadt Kattowitz hat für jeden Geldbeutel etwas zu bieten. Wer billig reisen will, finden dort genauso eine geeignete Unterkunft wie anspruchsvolle Urlauber, die gerne in luxuriösen Hotels übernachten. Sparfüchse sollten bei günstigen Angeboten zugreifen.