Souvenirs aus Kroatien

Auch in Zeiten von sozialen Medien und hochauflösenden Mobiltelefonkameras sind die guten alten Souvenirs zum Anfassen noch nicht aus der Mode gekommen. Wer auf Reisen war, bringt den Daheimgebliebenen gerne etwas mit. In Kroatien könnt ihr aus einer Menge Mitbringsel auswählen. Wir haben typische und originelle Geschenkmöglichkeiten zusammengestellt.

Kroatien ist ein beliebtes und zugleich vielseitiges Urlaubsland. Vor allem an die Adria zieht es viele Deutsche. Die Anreise dauert nicht lang, es gibt günstige Angebote und Strand und Sonne sind garantiert. Manch einer kennt Souvenirs wie den berühmten Sliwowitz oder die Pager Spitze. Andere Mitbringsel aus Kroatien sind weniger bekannt. Dabei spielt auch eine Rolle, in welche Region oder Stadt ihr reist. Unsere Favoriten unter den Souvenirs aus Kroatien erfahrt ihr hier.

Beliebte Andenken sind kulinarischer Natur. Vor allem der Käse, aber auch Liköre und Obstbrände stehen ganz oben auf der Liste der heimgebrachten Andenken. Andere Geschenke sind weniger bekannt und eher regional. Einige haben eine bestimmte Geschichte, die hierzulande kaum bekannt ist: Denn nur wenige wissen, dass sowohl die Krawatte als auch das Lebkuchenherz ursprünglich aus Kroatien kommen.

Auf der Insel Hvar gibt es große und duftende Lavendelfelder, die in der Blütezeit schon eine Sehenswürdigkeit sind. Natürlich wird dieser Lavendel auch kräftig gebraucht. Ob als Zutat in Lebensmitteln oder als heilsames Kraut sowie Öl – Lavendel aus Kroatien ist ein sinnvolles Mitbringsel. Lavendel duftet nicht nur schön, ihm werden auch weitere positive Eigenschaften zugeschrieben. So soll Lavendeltee Kopfschmerzen und Stress vermindern. Da wäre es sicherlich angenehm, wenn ihr neben dem Erholungseffekt aus dem Urlaub noch ein entspannendes Souvenir mit nach Hause bringt.

Lavendel ist zudem eine häufige Zutat in Lebensmitteln und Küchenkreationen. So wird das Kraut beispielsweise dem heimischen Honig zugesetzt, der dadurch eine zusätzliche aromatische Note bekommt. Ein Glas Honig von der Insel Hvar ist ein tolles Andenken und eignet sich zum Verschenken.

Hochprozentiges ist seit jeher eine beliebte Art des Souvenirs und wird aus vielen Urlaubsländern gerne mitgebracht. Aus Kroatien ist wohl Sliwowitz als Spezialität am bekanntesten. Der in klarer oder goldener Farbe erhältliche Pflaumenschnaps ist in vielen Ländern Ost- und Südosteuropas eine Institution und erfreut sich auch hierzulande großer Beliebtheit.

In Kroatien ebenfalls begehrt ist der Lozovaca, der ähnlich wie der Sliwowitz zu den Obstbränden gehört. Der Lozovaca wiederum ist in etwa die kroatische Variante des Grappas, also ein alkoholisches Getränk auf Basis von Weintrauben. Ähnliche Brände gibt es aus Äpfeln, Birnen, Kirschen, Feigen und vielen anderen Früchten. Beim Travarica werden noch Kräuter hinzugesetzt.

Ganz traditionell ist der Maraschino, ein Likör aus einer uralten dalmatinischen Sauerkirschsorte. Maraschino stammt ursprünglich aus der Stadt Zadar und soll von den ehemaligen Dominikanermönchen des Ortes erfunden worden sein. Populär wurde er allerdings durch die Kommerzialisierung der Venezianer, die im 18. Jahrhundert dort herrschten.

Das in der Adria befindliche Pag ist eine Urlaubsinsel mit einer ungewöhnlichen Landschaft. Dort dominiert sehr salzhaltiges Kalkgestein, auf dem nur wenige Pflanzen wachsen, darunter Olivenbäume, Pinien und Kiefern sowie einige wenige Kräuterarten.

Auf Pag wird traditionell Schafzucht betrieben. Da auf dem Kalksteinboden jedoch kaum Gras wächst, ernährt sich die hier heimische kleinwüchsige Rasse vor allem von besagten Kräutern, welche von Meersalz bedeckt sind. Zu den verzehrten Pflanzen zählen insbesondere Salbei, Rosmarin und Thymian. Diese Art der Ernährung hat Einfluss auf die Zusammensetzung und den Geschmack der Schafsmilch.

Die Milch wiederum wird zur Herstellung des berühmten Pager Käse verwendet. Diesen gibt es ausschließlich hier und nur traditionell hergestellt darf der Käse diese Bezeichnung tragen. Unter Käsefreunden gilt der Pager Käse als der beste Schafshartkäse der Welt und nicht wenige würden sich über ein Stück davon als Mitbringsel freuen.

Wo wir schon auf der Insel Pag sind, weisen wir gleich auf ein weiteres tolles Mitbringsel aus dem Kroatienurlaub hin, nämlich die Pager Spitze. Dieses Gewebe wird schon seit Jahrhunderten auf Pag und auch in einigen anderen Regionen hergestellt und hat es bereits auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes geschafft.

Von Generation zu Generation wurde das Wissen um die Pager Spitze weitergegeben und erhielt sich bis heute. Bei der Weltausstellung 1937 in Paris wurde diese außergewöhnliche Handarbeitskunst mit einer goldenen Plakette gewürdigt und sogar die österreichische Königin Maria Theresia beschäftigte bei Hofe eine Schneiderin aus Pag für ihre Spitzen.

Wer Pager Spitze als Souvenir mitbringen möchte, muss allerdings nicht unbedingt auf die Insel selbst reisen. Die Produkte sind ein nationales Kulturgut und somit auch in anderen Regionen Kroatiens in diversen Geschäften erhältlich. Wer auf Pag ist, sollte sich die Kreationen in der örtlichen Galerie anschauen.

Die Insel Brač ist eine weitere der vielen kroatischen Inseln. Bekannt ist sie heutigen Urlaubern vor allem wegen des sogenannten Goldenen Horns, einem besonders schönem Strand. Früher allerdings war Brač vor allem für eines bekannt: Steine.

Der charakteristische Kalkstein von Brač erhält seine besondere weiße Färbung durch das Mineral Dolomit. Schon die Römer bauten daraus Tempel, Paläste, Amphitheater und Grabanlagen. Später diente der Stein als Baumaterial für die Neue Hofburg in Wien, das Parlamentsgebäude von Budapest und sogar das Weiße Haus in Washington.

Als Souvenir eignet sich der Stein aus Brač vor allem in Form von schmückenden Gegenständen. In Andenkenläden und auf Märkten finden Urlauber den weißen Stein mit Sicherheit, beispielsweise als Schale, Uhr, Tablett oder Krug.

Die kroatische Handwerkskunst ist vielseitig und hat bis heute einige wunderbare Ausprägungen, deren Produkte sich gut als Mitbringsel eignen. Dazu gehört beispielsweise Glas aus Samobor, aus dem neben praktischen Küchengeräten auch Schmuck gefertigt wird.

Ein weiteres dekoratives Utensil sind Kerzen. Sie eignen sich hervorragend als Geschenke und sind in Kroatien in so gut wie allen Städten erhältlich. Traditionell bestehen die kroatischen Kerzen aus reinem Wachs und werden aufwendig von Hand in eine besonders ansprechende Form geschnitzt.

Vor allem in der Region Zagorje nördlich von Zagreb findet man kunstvoll gefertigtes und bunt bemaltes Holzspielzeug. Diese traditionelle Spezialität dieser Gegend ist so außergewöhnlich, dass sie von der UNESCO bereits als immaterielles Kulturerbe des Landes anerkannt worden ist.

Vor allem in der Region Istrien sind handbemalte Trinkgefäße eine der beliebten Souvenirs aus Kroatien. Sie sind auch unter dem Namen Bukaleta bekannt. Dabei handelt es sich um das traditionelle istrische Trinkgefäß für Wein. Wer also seinen Wein auch in der Heimat genießen möchte, greift zur Bukaleta.

Ebenfalls sehr häufig findet man Keramikkunst, darunter zum Beispiel Kopien antiker Amphoren, die vom Meeresgrund der Adria gehoben wurden. Vor allem in den größeren Städten wie Zagreb, Dubrovnik oder Split werden solche Waren auf Märkten und Ständen als Souvenirs angeboten.

Eine besondere Art der Tonfigur findet ihr in und um die Stadt Vukovar. Dort wurde 1938 bei Ausgrabungen eine aus Ton geformte Tiergottfigur gefunden, die sogenannte Taube von Vučedol. Schon bald wurde sie zum Symbol für Frieden und Freiheit und zugleich zu einem nachgeahmten Souvenir.

Jeder kennt die Krawatte, jenes Modeaccessoire, welches vor allem von den Herren weltweit gerne getragen wird. Es dürfte allerdings nur wenige geben, die wissen, dass dieses Stück Modegeschichte eigentlich auf eine kroatische Sitte zurückgeht, die über Frankreich schließlich ihren Weg in die weite Welt fand.

Im 17. Jahrhundert trugen kroatische Reiter als Erkennungszeichen ein Stück Stoff um den Hals geknotet. Bei einer Parade vor dem französischen König Ludwig XIV. fiel der Stoff dem modebewussten Herrscher auf und von da an verbreitete sich der Trend überall in Europa. Der Begriff Krawatte kommt daher auch vom französischen „à la cravate“ – „nach kroatischer Art“.

Am 18. Oktober feiert Kroatien sogar den Tag der Krawatte. Überall im Land, vor allem aber in der Hauptstadt Zagreb, sind die Läden dann entsprechend dekoriert und es dreht sich alles um das kleine, aber wichtige Accessoire, welches auch als Souvenir aus Kroatien eine tolle Figur macht.

Nicht nur dekorativ, sondern auch praktisch sind Regenschirme – auch wenn im Urlaub in Kroatien nach Möglichkeit lieber die Sonne scheinen sollte. Im 18. Jahrhundert führte man in Kroatien sehr stilvolle Schirme mit sich. Um diese Ästhetik zu bewahren, trägt heute jeder Kroate, der etwas auf sich hält, einen handwerklich gefertigten Regenschirm.

Die traditionelle Form dieses Schirms wird auch Sestine genannt, nach der Region bei Zagreb, aus deren Volkstracht sich das Muster ableitete. Auf einem Stab aus Kastanie sitzt ein prächtiger roter Schirm mit dekorativen Streifen an der Seite.

Das Zentrum dieser alten Handwerkskunst liegt in der Hauptstadt Zagreb. Wer sich an einem Regentag in Zagreb umsieht, wird eine Vielzahl bunter Regenschirme aus Baumwolle sehen, wobei Rottöne und Streifen nach wie vor sehr häufig vorkommen. Dann heißt es nichts wie hinein in den nächsten Laden und sich selbst oder als Geschenk einen dieser schicken Schirme kaufen.

Es ist nicht allzu bekannt, dass das allseits beliebte Lebkuchenherz eigentlich eine kroatische Tradition ist. Schon vor mehreren hundert Jahren buken die Mönche in Klöstern in Dalmatien reich verzierte Lebkuchen in Herzform, die anschließend an liebgewonnene Personen verschenkt werden durften. Vor allem Jünglinge sollten so ihren Angebeteten ihre Zuneigung kundtun.

Eine besondere Art des Lebkuchenherzes ist das Licitar. Dieser ehe süße Teigkuchen stammt aus dem Mittelalter und zeichnet sich vor allem durch die auffällige rote Farbe aus. Er wurde oftmals reich verziert und später sogar mit kleinen Spiegeln versehen, damit die Angebetete sich im Herz betrachten konnte.

Ein Lebkuchenherz ist nicht nur zur Weihnachtszeit ein passendes traditionelles Geschenk und kroatisches Souvenir, sondern auch dann, wenn der Partner zuhause geblieben ist und dennoch ein echtes Stück Kroatien als Mitbringsel bekommen soll.

Jedes Land hat seine eigenen Gesetze, Kroatien macht da keine Ausnahme. Weil sich diese stets ändern können, ist es ratsam, wenn ihr euch an den kroatischen Zoll wendet, um zu erfahren, was konkret im Zeitraum eurer Reise Geltung hat. Eine abschließende Rechtsberatung zur Ein- und Ausfuhr bieten wir mit unserem Artikel nicht an.

Auf heutigem, kroatischem Boden hat eine reiche und jahrtausendealte Geschichte stattgefunden, die natürlich überall im Land Spuren hinterlassen hat. Bei Ausgrabungen und Zufallsfunden kamen antike, mittelalterliche oder sogar prähistorische Artefakte zum Vorschein. Zum Souvenir taugen diese Zeitzeugen allerdings nicht.

Ähnlich wie beispielsweise auch in Griechenland dürfen keine historischen oder archäologischen Gegenstände aus Kroatien ausgeführt werden. Darauf stehen hohe Strafen, da das Kulturgut des Staates geschützt werden soll. Also lieber Finger weg von angeblichen Artefakten. Diese sind entweder Fälschungen oder illegal.

Grundsätzlich sollten Besucher davon Abstand nehmen, im Ausland Tiere zu erwerben und mit nach Hause zu nehmen. Aus Kroatien dürfen ohne Genehmigung keine Tiere ausgeführt werden. Besondere Vorsicht ist bei Muscheln oder Schnecken geboten. Die hübschen Fundstücke, die oft am Strand herumliegen, können unter Umständen zu geschützten Arten gehören und dürfen somit auch nicht im Gepäck landen.

Zu den bekanntesten kroatischen Köstlichkeiten gehören Trüffel. Diese gibt es vor allem im Osten des Landes. Die wertvollen Pilze sind allerdings derart begehrt und wichtig für die heimische Lebensmittelindustrie, dass sie nicht unverarbeitet aus dem Land geschafft werden dürfen. Wer also kroatische Trüffel als Mitbringsel mitnehmen möchte, sollte sie veredelt kaufen.

Kroatien gehört bekanntlich zur Europäischen Union. Daher dürfen EU-Bürger Lebens- und Genussmittel für den persönlichen Bedarf frei und ohne Abgaben ein- oder ausführen. Dafür gibt es allerdings Grenzen. So dürfen beispielsweise nur bis zu zehn Liter Spirituosen ausgeführt werden. Wer also Sliwowitz für die Familie mitbringen möchte, sollte sich zügeln.