Ottawa – Hauptstadt von Kanada

Ottawa ist zwar nicht der größte Ort Kanadas, aber dennoch ist er die Hauptstadt des Landes. Sie ist berühmt für ihre faszinierende Architektur und schönen Parks. Für historisch und kulturell Interessierte gibt es namhafte Museen und in der traumhaften Umgebung können Naturliebhaber das Leben genießen.

Die kanadische Hauptstadt Ottawa liegt im Südosten der Provinz Ontario. Mit rund 900.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt des Landes. Dank der idyllischen Lage am gleichnamigen Fluss ist der Erholungsfaktor in Ottawa hoch. Das freut Urlauber, die aus aller Welt anreisen. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Ottawas Zwillingsstadt Gatineau in der Provinz Québec.

Der Name Ottawa bedeutet „Händler“ und stammt aus der Sprache der Algonkin. Dabei handelt es sich um ein Volk, das zur Besiedlungszeit am Fluss Handel betrieben hat. Die Geschichte von Ottawa wurde erst recht spät erforscht. 1843 befasste sich ein unbekannter Autor mit einer Begräbnisstätte von 20 Ureinwohnern in der Region um Ottawa. Um 1900 beschäftigte sich Thomas Walter Edwin Sowters mit der regionalen Geschichte der Stadt. Davon abgesehen begann die intensive Erforschung der Vergangenheit Ottawas erst 2002, als das neue Kriegsmuseum gebaut wurde. Die ältesten Spuren reichen rund 6.500 Jahre zurück und befinden sich am Leamy Lake und im Tal des Flusses Ottawa.

In Ottawa gibt es viele spannende Orte zu besichtigen und außergewöhnliche Museen, die von der Geschichte über die Welt der Flugzeuge bis zu antiken Münzen reichen. Zum Erkunden der kanadischen Hauptstadt sollte also genug Zeit eingeplant werden.

Der Sitz des kanadischen Parlaments zählt zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es werden Touren durch die Räumlichkeiten angeboten, wobei die beiden Kammern des Parlaments und die Bibliothek besonders sehenswert sind. Euer Fremdenführer erzählt Wissenswertes über das politische System in Kanada und gibt unterhaltsame Geschichten über den Alltag im Parlament zum Besten.

Die Kirche repräsentiert den Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Ottawa-Cornwall. Das historische Bauwerk wird von seiner Doppelturmfassade dominiert, deren Spitzen mit silberfarbenem Metall versehen sind. Zwischen den Türmen thront eine vergoldete Madonnenstatue. Im Inneren schaffen das Kirchenschiff und das faszinierende Deckengewölbe eine Atmosphäre, die Besucher verzaubert.

Dieses Museum ist eine Rarität. Aus dem einstigen Milchviehstall wurde eine wahre Attraktion des Landes. Es ist weltweit der einzige bewirtschaftete Bauernhof, der sich in einer Hauptstadt befindet. Die Arbeitsfarm informiert über die Agrarwissenschaften und bietet öffentliche Ausstellungen zur Geschichte der Landwirtschaft in Kanada.

In der National Gallery of Canada wird die Entwicklung der kanadischen Kunst dargestellt – durch Werke von Paul Kane und der Group of Seven, einem kanadischen Künstlerkollektiv, das sich mit Landschaftsmalerei befasste. Als Kontrast werden asiatische und europäische Kunstwerke präsentiert. Diese stammen von weltberühmten Künstlern wie Pablo Picasso und Gustav Klimt. Empfehlenswert ist auch die Abteilung für Videokunst. Das Museumsgebäude fällt durch seine extravagante Glaskuppel auf, die 1988 von Moshe Safdie entworfen wurde. Auf dem Platz vor dem Museum empfängt eine zehn Meter hohe Spinnenskulptur die Besucher. Sie ist aus Bronze gefertigt und wurde von der französischen Bildhauerin Louise Bourgeois erschaffen.

Dieses Museum befindet in Gatineau unweit der Alexandra Brigde und widmet sich der Kultur sowie Besiedlung des Landes. Neben der Geschichte der Ureinwohner wird die Einwanderung von Europäern und Asiaten ebenfalls thematisiert, wobei herausragende Persönlichkeiten einen besonderen Stellenwert haben. Im Nationalmuseum befindet sich das Kanadische Postmuseum, in dem sämtliche im Land erschienene Briefmarken ausgestellt sind.

Im Gebäude der Bank of Canada gibt es ein Museum, in dem internationale Münzen gezeigt werden. Sie stammen unter anderem aus China und Rom. Auch aus dem antiken Griechenland sind prachtvolle Münzen zu sehen. Die Sammlung umfasst kostbare Stücke aus dem Mittelalter bis zur Renaissance. Die Entwicklung des nordamerikanischen Geldwesens wird komplett dargestellt. Demnach kommen auch die Münzen aus der Gegenwart nicht zu kurz.

Theater- und Musikliebhaber erleben im National Arts Centre kulturellen Hochgenuss. In dem gigantischen Gebäudekomplex befinden sich mehrere Hallen, in denen Konzerte und Theaterstücke zum Besten gegeben werden. Musikbegeisterte erfreuen sich am National Arts Centre Orchestra und am Ottawa Symphony Orchestra. Die Theaterdarbietungen finden in englischer oder französischer Sprache statt.

Wer nicht in diesem Hotel übernachtet, sollte zumindest einen Abstecher dorthin machen. Das geschichtsträchtige Haus wurde im Jahr 1912 eröffnet. Es gingen berühmte Persönlichkeiten wie Winston Churchill, Queen Elizabeth, der Dalai Lama und Nelson Mandela dort ein und aus. Das Hotel ist aus Film und Fernsehen bekannt, da es häufig als Drehort diente. Vielleicht habt ihr Glück und trefft dort zufällig eure Lieblingsstars.

Dieser kleine Hügel bietet einen großartigen Blick auf Ottawa. Ihr erreicht ihn, wenn ihr von der Nationalgalerie in Richtung Gatineau geht. Auf der Spitze des Nepean Points erinnert eine eindrucksvolle Statue an den französischen Entdecker Samuel de Champlain. In der Hand hält er einen Sternhöhenmesser. Sowohl die Statue als auch das grandiose Panorama sind sehenswert.

Die Royal Alexandra Bridge stammt aus dem Jahr 1900. Sie ist über einen halben Kilometer lang und stellt die Verbindung zwischen Ottawa und der Zwillingsstadt Gatineau dar. Neben der funktionalen Bedeutung ist sie zu einer beliebten Sehenswürdigkeit geworden. Der wunderschöne Ausblick von der Brücke lädt dazu ein, tolle Urlaubsfotos zu machen.

Der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kanal zwischen dem Parliament Hill und dem Château Laurier sollte unbedingt in die Besichtigungstour eingebunden werden. Er führt am Bytown Museum und an den ikonischen Ottawa Locks vorbei. Ihr könnt ihn zu Fuß oder mit dem Rad erkunden. Ein anderer Blickwinkel auf die Stadt eröffnet sich, wenn der Rideau Canal mit einem Kajak oder Tretboot befahren wird. SUP können dort auch gemietet werden. In der kalten Jahreszeit verwandelt sich der Kanal in ein märchenhaftes Winterwunderland und in die größte Eislaufbahn der Welt.

Diese beeindruckende Schleusenanlage verbindet den Ottawa River mit dem Rideau Canal. Sie hat acht Staustufen. Ihre Tore werden mechanisch geöffnet und geschlossen. Wenn ihr Glück habt und genug Zeit mitbringt, könnt ihr beim Hochschleusen der Boote zuschauen. Die Geschichte der Ottawa Locks wird im Bytown Museum dargestellt. Es wurde im Jahr 1826 auf den unteren Schleusen errichtet und diente als Lagerhaus, als der Kanal gebaut wurde.

Bei abwechslungsreichen Aktivitäten zu Land, zu Wasser und in der Luft lernt ihr die kanadische Hauptstadt noch besser kennen. Es warten zahlreiche Ausflüge in einer traumhaften Umgebung auf euch.

Wer gerne mit einem Boot auf dem Wasser unterwegs ist, kann eine Palapa-Tour machen. Das im hawaiianischen Stil gestaltete Boot ist wie eine Minibar auf dem Wasser. Die Gäste nehmen auf urigen Barhockern Platz und lassen sich einen Cocktail schmecken, während sie die Gegend aus einer anderen Perspektive kennenlernen.

Diese originelle Aktivität ist ein echtes Highlight bei einem Urlaub in Ottawa. Ihr könnt es selbst erleben, wenn ihr einen Flug mit dem spektakulären Doppeldecker macht. Ein beliebtes Modell ist die Waco aus dem Jahr 1940. Während der Motor dröhnt, zieht die Landschaft unter euch vorbei. Die Flüge werden am Aviation and Space Museum angeboten.

ByWard Market bezeichnet ein gesamtes Stadtviertel, in dem viele Geschäfte ihre Ware feilbieten, darunter modische Kleidung und Kunsthandwerk. Seit 1840 gibt hier einen beliebten Bauernmarkt, der zum Bummeln einlädt. Unter freiem Himmel werden regionales Obst und Gemüse angeboten. Dort könnt ihr den für Kanada typischen Ahornsirup kaufen. Für das leibliche Wohl während des Einkaufens sorgen die Anbieter von leckerem Streetfood.

Bei schönem Wetter lädt der Major’s Hill Park zum Verweilen ein. Geht spazieren oder lasst euch auf dem Rasen nieder. Er grenzt prominent an das Fairmont Château Laurier, Parliament of Canada sowie die Ottawa Locks und ein Café gibt es ebenso wie einen Minigolfplatz auf dem Gelände.

In Ottawa gibt es ein 140 Kilometer langes Radwegnetz und viele Möglichkeiten, ein Fahrrad zu leihen. Eine Radtour ist eine gute Gelegenheit, flexibel die Stadt erkunden. Ihr seid schnell an den schönsten Orten und könnt in kurzer Zeit viele Sehenswürdigkeiten entdecken. Es werden geführte Radtouren angeboten, wo Wissenswertes über die Stadt erzählt. Die wunderbare Landschaft in der Umgebung lädt zu tollen Ausflügen ein.

Von Ottawa sind es nur etwa zwei Stunden mit dem Auto oder Zug nach Montreal. Deshalb bietet es sich an, im Rahmen einer Tagestour die kanadische Millionenstadt zu erkunden. Oder aber ihr seid in Montreal im Urlaub und unternehmt einen Abstecher nach Ottawa. Montreal liegt auf der größten Insel im Hochelaga-Archipel. Eingerahmt wird die Stadt vom Sankt-Lorenz-Strom und dem Rivière des Prairies.

Damit ihr euch auf den Urlaub in Kanada optimal vorbereiten könnt, haben wir die wichtigsten Informationen für euch zusammengestellt. Ob beste Reisezeit, wichtige Dokumente oder öffentliche Verkehrsmittel: Erfahrt hier, was ihr vor eurem Aufenthalt in Ontario beziehungsweise Kanada wissen müsst.

Wer während der Reise nach Ottawa gutes Wetter haben möchte, sollte zwischen Mai und September fliegen. Besonders warm ist es im Juli und August. Am meisten Regen gibt es von April bis August sowie in den Monaten Januar, Oktober und Dezember. Im Januar und Februar ist es besonders kühl.

Die facettenreiche Stadt mit ihrem großen Freizeitangebot ist immer eine Reise wert. Sie eignet sich sowohl für einen längeren Urlaub als auch für einen kurzen Zwischenstopp bei einer Rundreise durch Kanada. Wer nur kurz in der Stadt ist, sollte seine Aktivitäten vorher planen, um die Zeit sinnvoll nutzen zu können.

Deutsche Staatsangehörige brauchen für die Einreise einen Reisepass oder einen vorläufigen Reisepass. Dieser muss mindestens für die Aufenthaltsdauer gültig sein. Für Kinder sollte ein Kinderreisepass mitgenommen werden. Wenn deutsche Staatsangehörige aus touristischen Gründen ins Land kommen und nicht länger als sechs Monate bleiben, benötigen sie kein Visum. Bei Anreise auf dem Luftweg ist eine elektronische Reisegenehmigung erforderlich. Die sogenannte „electronic Travel Authorization – eTA” muss rechtzeitig vor der Reise beantragt werden. Das ist auf der Webseite der kanadischen Regierung möglich.

Die Flüge aus dem Ausland landen am Ottawa Macdonald-Cartier International Airport, der sich elf Kilometer südlich des Stadtzentrums befindet. Der Flughafen ist über den Airport Parkway mit der Innenstadt verbunden. Zudem steht die Expressbuslinie der OC Transpo zur Verfügung, um vom Flughafen zum Hotel zu kommen.

In Ottawa könnt ihr euch schnell und einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. Der Hauptbahnhof liegt direkt an der Bus-Route 95. Dank der hervorragenden Anbindung sind auch Ausflüge nach Toronto und Montreal möglich. Greyhound-Busse sind eine beliebte Variante. Für spontane Fahrten stehen Taxis zur Verfügung. Wer lieber auf dem Wasser unterwegs ist, nimmt die Boote und Fähren auf dem Rideau Canal.

Die kanadische Hauptstadt ist englisch- und französischsprachig – vor allem im Bereich der Verwaltung. Im täglichen Leben sprechen über 60 Prozent der Bevölkerung Englisch und deutlich weniger Französisch. Ein geringer Teil der Einheimischen ist mit zwei Muttersprachen aufgewachsen. Für den Urlaub in Ottawa ist gutes Schulenglisch ausreichend.

Kanadisches Essen ist überwiegend von internationalen Einflüssen geprägt. Dennoch gibt es auch landestypische Köstlichkeiten. In Ottawa könnt ihr zum Beispiel das Gericht Poutine probieren, das seinen Ursprung in Québec hat. Es besteht aus meist doppelt frittierten Pommes frites, die mit einer mächtigen Bratensoße und geriebenem Käse serviert werden. Chicken Wings werden in Kanada mit Perfektion mariniert. Ob Barbeque Style, scharf oder hawaiianisch: Der geschmacklichen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ein süßer Klassiker sind Pancakes mit Ahornsirup, die einfach zum Frühstück in Ottawa dazugehören. Sie sind luftig und dick – gerne auch mehrschichtig. Serviert werden sie am liebsten mit Nutella und Früchten. Sahne und Eis sind das i-Tüpfelchen.

Beim Cocktailabend wird ein Caesar getrunken. Der typisch kanadische Drink ist herzhaft und beinhaltet Wodka und Tabascosoße. Abgerundet wird er mit Worcestersoße und einem Mix aus Tomatensaft und Muschelbrühe. Erfunden wurde der extravagante Cocktail im Jahr 1969 von Walter Chell in Calgary. Es heißt, dass in Kanada jährlich rund 350 Millionen Caesars über die Theke gehen. Biertrinker kommen auch auf ihre Kosten, da es in Kanada lokale Brauereien mit originellen Eigenkreationen gibt.

Ottawa ist für jeden Geldbeutel erschwinglich. Es gibt sowohl Low-Budget-Unterkünfte als auch elegante Hotels der höheren Preiskategorie. Da die kanadische Hauptstadt ein beliebtes Reiseziel ist, solltet ihr bei attraktiven Angeboten sofort zuschlagen.