In dieser Woche sind die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland in die großen Ferien gestartet, andere müssen noch warten. Doch nicht alle Familien wollen die höheren Preise während der Ferien in Kauf nehmen und reisen noch vor Ferienbeginn ab.
Schule schwänzen macht den Urlaub teuer
Oft sind es nur wenige Tage, die einen deutlichen Unterschied im Geldbeutel machen – bei einer vierköpfigen Familie können es gleich mehrere hundert Euro sein, die der Urlaub ab Ferienbeginn teurer wird. Das liegt einerseits an deutlich höheren Flugpreisen, andererseits aber auch an Mehrkosten für Hotel oder Ferienhaus. Selbst wer nicht in den Urlaub fliegt, merkt den Ferienbeginn doch auf den Straßen. Im Vorteil sind jene Eltern schulpflichtiger Kinder, die einfach auf die Regeln pfeifen und noch vor Beginn der Sommerferien starten. Dabei melden die meisten Frühstarter ihr Kinder einfach krank oder gar nicht in der Schule ab. Manche erfinden auch wichtige Verpflichtungen, wie etwa den Geburtstag der Großeltern, um „blau“ zu machen. Alle Varianten des Schummelns sind aber nicht nur ungern gesehen, sie werden in einigen Bundesländern auch mit Bußgeldern geahndet.
Wie teuer das Schule schwänzen für die Erziehungsberechtigten zeigt etwa die Lage in Hessen. Hier werden beim Schwänzen in Zusammenhang mit den Schulferien mindestens 100 Euro pro Tag und Kind fällig. Erstreckt sich der Zeitraum auf mehr als sechs Tage, sind es schon mindestens 150 Euro und die Ersparnis aus dem früheren Start in den Urlaub ist dahin. Auch in Nordrhein-Westfalen will sich das Kultusministerium nichts gefallen lassen und sieht seit 2013 ein Bußgeld von 80 Euro pro Fehltag vor. Fehlen die Kinder gar unentschuldigt in der Schule, können Städte und Kommunen selbst festlegen, wie hoch die Strafe an Verwarngeld oder Bußgeld ausfällt. Das kann von zehn Euro pro Tag bis in die Tausende gehen – je nach Schwere des Vergehens. Auch ein Zeugniseintrag oder möglich eine Verwarnung durch den Schulleiter sind durchaus möglich. Die Ferienwut der Eltern kann sich somit auch negativ auf die Schulkarriere des Kindes auswirken, auch wenn dieses mit der Urlaubsbuchung gar nichts zu tun hatte.
Sparen ohne Schule schwänzen
Wer mit schulpflichtigen Kindern Urlaub machen will, ohne verwarnt oder mit Bußgeldern belegt zu werden, sollte sich an die geregelten Schulzeiten halten und nicht eher buchen. Im schlechtesten Fall kann der Urlaub sonst deutlich teurer werden als geplant. Um trotzdem Geld zu sparen, lohnt es sich, bei den Flugzeiten flexibel zu bleiben und Unterkünfte schon frühzeitig zu buchen. Bei kurzfristiger Buchung können neue Urlaubsziele eine Möglichkeit sein, die noch nicht so stark frequentiert werden, aber auch Last Minute Angebote. Wer auf den Straßen in Deutschland und den Nachbarländern unterwegs ist, tut gut daran, gerade an Samstagen schon im Morgengrauen zu starten, um nicht in den Stau zu geraten.