Knapp eine Woche nach dem verheerenden Unwetter auf Mallorca gibt es auf der Insel nur ein Thema: Wie geht es jetzt weiter? Ab-in-den-Urlaub.de Magazin mit den wichtigsten Tipps für Urlauber.
Was ist auf Mallorca passiert?
Den Nordosten von Mallorca hat es am vergangenen Dienstag am schlimmsten erwischt. Mehr als 230 Liter pro Quadratmeter kamen innerhalb kurzer Zeit als Sturzregen von oben und sorgten für heftige Überflutungen. Vor allem in den Ortschaften Betlem und Colònia de Sant Pere verwandelten sich Straßen in Flüsse und rissen alles mit. Am heftigsten traf es mit Sant Llorenç des Cardassar einen Ort, der sich nur 60 km östlich von Palma befindet. Auch Tage nach dem Unwetter müssen Anwohner und Helfer durch den Schlamm waten. Dass die Sturzflut viele Mallorquiner ganz unvorbereitet traf, zeigt auch die Zahl der Todesfälle, die mittlerweile im zweistelligen Bereich angekommen ist, einzelne Personen werden noch vermisst.
#mallorca der Wahnsinn geht weiter pic.twitter.com/NVZtkDQmy6
— Denovitsch (@hirsch83) 10. Oktober 2018
Welcher Teil von Mallorca ist betroffen?
Vom Unwetter betroffen ist nur die Ostküste der Insel, etwa von Capdepera bis nach Santanyí. Die heftigsten Niederschläge gab es im nordöstlichen Mallorca. In Folge sind hier auch viele Straßen beschädigt und gesperrt:
• Ma-12: Son Serra de Marine – Colònia de Sant Pere – Artà
• Ma-4041: Artà – s’Era de Pula
• Ma-4042: Artà – Canyamel
• Ma-4023: Son Servera – Porto Cristo
Für alle genannten Straßen wurden Umleitungen eingerichtet, doch gerade bei der Magistrale an der Nordküste Richtung Can Picafort und Alcúdia ist die Umfahrung deutlich länger und beschwerlicher. Hier muss eine Brücke erneuert werden, was wohl mehrere Monate dauern wird.
Worauf müssen Urlauber auf Mallorca achten?
Urlauber in vielen der großen Touristenzentren wurden vom Unwetter in der vergangenen Woche verschont. Orte wie Palma, Colònia de Sant Jordi, S’Arenal und Paguera hatten lediglich normalen Regen abbekommen. An den Urlaubsorten der Ostküste, wie Cala Ratjada oder Cala Millor war das Unwetter jedoch stärker zu spüren. Viele Urlauber in der Region waren zunächst verunsichert, ob sie ihre Reise unter diesen Umständen abbrechen oder gar nicht erst antreten sollten. Gerade Pauschalurlauber haben in solchen Fällen gute Chancen, mit dem Reiseveranstalter eine Einigung zu erzielen. Das gilt jedoch nur für die betroffenen Gebiete im Osten von Mallorca und ist immer als Kulanz des Veranstalters zu werten. Anspruch auf eine kostenlose Umbuchung gibt es nur, wenn etwa das Hotel durch das Unwetter beschädigt wurde, oder gesundheitliche Gefahren drohen.
Kann ich meinen Urlaubsort noch kurzfristig ändern?
Klar ist, dass sich die Aufräumarbeiten an der Ostküste Mallorcas noch einige Zeit hinziehen werden. Wer seinen geplanten Urlaub auf Mallorca lieber an die Süd- oder Westküste verlagern will, aber schon eine Reise an die Ostküste gebucht hat, setzt sich am besten mit seinem Reiseveranstalter in Verbindung. Oft ist es möglich, das Hotel noch zu wechseln.
Kann sich ein solches Unwetter auf Mallorca wiederholen?
Generell ist die Wetterlage laut Meteorologen nicht untypisch für Mallorca. Wenn kalte Luft in den hohen Schichten in Richtung des noch sehr warmen Mittelmeeres strömt, kommt es immer wieder zu Gewittern und Starkregen. Besonders heftig fallen diese Wetterphänomene aus, wenn die Temperaturunterschiede sehr groß sind. Typisch für diese Unwetter ist auch, dass sie meist lokal niedergehen und in nur einige Kilometer teils nicht zu spüren sind.
Für eine stark bebaute Insel wie Mallorca ist es laut Umweltschützern daher umso wichtiger, die sogenannten Überschwemmungsgebiete freizuhalten, in denen das Wasser abfließen kann. Auch große Teile des stark beschädigten Sant Llorenç liegen in einer solchen Überschwemmungszone – sind jedoch bebaut.