Der November ist ein klassischer Monat für Viren und Bakterien, die sich gerade auf Reisen schnell verbreiten. Wenn ihr jetzt unterwegs seid, solltet ihr euch vor einigen Erregern in Acht nehmen.
Mit seinem nassen und kalten Herbstwetter bietet der November beste Bedingungen für viele Erreger, die durch den Wind leicht verbreitet und bei geschwächtem Immunsystem leicht vom Körper aufgenommen werden können. Doch auch wer im November in die Sonne reist, kann sich dort mit einer Krankheit anstecken.
Viren in Europa
In Spanien und Frankreich wurden im Oktober insgesamt neun Fälle von Dengue-Fieber gezählt. Die Viruskrankheit wird durch eine tropische Mückenart übertragen und kommt vor allem in Thailand und Indonesien vor, aber auch in Brasilien, Indien und China. Die Erkrankungen im spanischen Murcia und Cádiz, sowie in Saint-Laurent-du-Var und Montpellier in Frankreich sind vermutlich durch infizierte Reisende übertragen worden. Wer jetzt in die betroffenen Regionen reist, kann sich unter Umständen anstecken.
Was ist das Dengue-Fieber?
Dengue-Fieber wird von infizierten Mücken durch Stiche auf den Menschen übertragen. Das Virus gibt es in vier Varianten, bei allen ist aber die Aedes-Mücke der Überträger, von der die Gelbfiebermücke oder die Tigermücke am bekanntesten sein dürfte. Typische Symptome treten nach etwa vier bis zwölf Tagen nach dem Stich auf, die einer Grippe ähneln können. Starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber begleiten die meisten Erkrankten, weshalb das Denguefieber auch als „Knochenbrecher-Fieber“ bekannt ist. Das Fieber kommt und geht häufig in Schüben, wobei beim zweiten Schub auch ein großflächiger Hautausschlag auftreten kann.
Wichtig: Nicht alle Infizierten zeigen Symptome!
Was hilft gegen das Dengue-Fieber?
Gegen das Dengue-Fieber gibt es keine in Deutschland zugelassene Impfung. Lange Kleidung und Mückenschutz sind das einzige, das ihr gegen den Stich infizierter Mücken tun könnt. Bei einer Erkrankung können die genannten Symptome medizinisch behandelt werden, das Virus selbst aber nicht.
In Italien ist es 2018 schon zu mehr als 500 Fällen von West-Nil-Fieber gekommen, bei 40 Personen mit Todesfolge. Vor allem der Norden von Italien ist von der Krankheit betroffen, die zwar von Mücken übertragen wird, ihren Ursprung aber in den Überwinterungsorten von Zugvögeln hat. Diese bringen es auf dem Weg in den Norden bis nach Italien.
Was ist das West-Nil-Fieber?
Die Viruserkrankung kann im schlimmsten Fall zu Entzündungen des Gehirns führen. Gängigere Symptome sind hingegen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Auch Erbrechen und Durchfall sowie Hautausschlag können auftreten.
Was hilft gegen das West-Nil-Fieber?
Gegen das Virus kann man sich nicht impfen lassen. Lediglich der Übertragung durch infizierte Mücken kann mit einem effizienten Mückenschutz vorgebeugt werden.
Europaweit und auf einigen Kreuzfahrtschiffen wurden zuletzt mehr Fälle von akuter Gastroenteritis gemeldet, umgangssprachlich Magen-Darm-Grippe. Im englischen Sprachraum sind gastrointestinale Infektionen auch als Winter Vomiting Disease bekannt, weil sich die auslösenden Viren in der kalten Jahreszeit bestens verbreiten können.
Was ist die Gastroenteritis?
Eine Gastroenteritis kann über Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Ab November sind es vor allem Erreger wie Noroviren und Rotaviren, die sich rasant verbreiten. Wegen der hohen Infektiosität kann ein Erkrankter eine Vielzahl anderer Personen anstecken. Typische Symptome sind Erbrechen und Durchfall, Abgeschlagenheit und Austrocknung in Folge des Flüssigkeitsverlusts.
Was hilft gegen die Gastroenteritis?
Zwar gibt es eine Impfung gegen einige Stämme der Rotaviren, doch gegen Norovirus etwa und viele andere Erreger kann man sich nicht impfen lassen. Im Krankheitsfall hilft zumeist nur Bettruhe und Flüssigkeitszufuhr. Behält der Patient nichts bei sich und droht auszutrocknen, können Infusionen nötig werden. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sind sorgfältiges Händewaschen und die regelmäßige Desinfektion geeignete Methoden.
Viren in Asien, Afrika und Südamerika
Hepatitis A ist vor allem auf der Südhalbkugel weit verbreitet. Einen starken Anstieg der Neuerkrankungen hat das Tropeninstitut jetzt für Chile vermeldet. Im Verglich zum vergangenen Jahr sind die gemeldeten Hepatitis-A-Fälle um 140 Prozent gestiegen. Die chilenischen Behörden sehen den Anstieg in mangelnder Lebensmittelhygiene, gerade im Umgang mit Meeresfrüchten begründet.
Was ist Hepatitis A?
Hepatitis A ist eine Entzündung der Leber, übertragen durch Viren. Typischerweise reagieren die Erkrankten mit Erbrechen und Durchfall. Im weiteren Verlauf verfärben sich Haut und Sclera gelblich, der Allgemeinzustand der Infizierten wird schlechter. Dabei kann es zu Schmerzen im Oberbauch kommen. Im schlimmsten Fall kann ein Organversagen der Leber drohen.
Was hilft gegen Hepatitis A?
Schon vor der Reise in südlichere Gefilde kann man sich gegen Hepatitis A impfen lassen. Zusätzlich sollte in fraglichen Fällen auf den Verzehr von rohem Obst und Gemüse verzichtet werden. Es gilt die Regel: „Cook it, peel it or forget it!“ Was nicht gekocht oder geschält ist, sollte demnach nicht gegessen werden. Gleiches gilt für Eiswürfel in Getränken und Trinkwasser, das nicht abgekocht wurde.
Das Zika-Virus wurde zuletzt verstärkt in Indien gemeldet, kommt aber ursprünglich am häufigsten in Brasilien und Mexiko, Kolumbien und den karibischen Inseln vor.
Was ist das Zika-Virus?
Zika wird von Stechmücken übertragen und kann besonders für ungeborene Kinder im Mutterleib gefährlich werden. Bei einer Erkrankung der Mutter können die Babys Fehlbildungen entwickeln. Die Infizierten selbst reagieren mit Gelenkschmerzen sowie Bindehautentzündungen, sowie Hautausschlägen und in einigen Fällen auch mit Fieber.
Was hilft gegen das Zika-Virus?
Weil es bisher noch keine Impfung gegen Zika gibt, sollten Schwangere betroffene Gebiete meiden. Andere Reise müssen auf konsequenten Mückenschutz achten, um einer Infektion vorzubeugen.