Venedig ist ein teures Pflaster und könnte bald noch kostspieliger werden. Welche Gebühren euch ab Mai erwarten und wie die Reise in die Lagunenstadt günstiger werden kann, erfahrt ihr bei uns.
Bis zu zehn Euro Gebühr für Tagestouristen
Ab dem 1. Mai 2019 sollen Touristen drei Euro für den Eintritt in Venedig zahlen. So hat es der örtliche Bürgermeister Luigi Brugnaro verkündet. Ab 2020 werden es sechs Euro sein, je nach Ansturm der Besucher sind bis zu zehn Euro geplant. Urlauber, die in den offiziellen Unterkünften der Stadt wohnen, sind von der Gebühr ausgenommen – Hotelgäste entrichten schon jetzt eine Ortstaxe.
Es soll also vor allem die Tagestouristen treffen und ein Bewusstsein dafür schaffen, wie schwierig es für die Stadtverwaltung ist, einen Ort wie Venedig zu erhalten. Seit Jahren laufen Bemühungen in der Lagunenstadt, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten, doch die Umsetzungen bleiben schwierig. Die ganz großen Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 55.000 Tonnen dürfen zwar nicht mehr direkt am historischen Zentrum vorbeifahren, in der Lagune sind sie aber immer noch zu finden. Eine Zugangsbeschränkung für Besucher soll es ebenfalls nicht geben, wenn auch die Zahlen für sich sprechen: mehr als 100.000 Tagestouristen und insgesamt 30 Millionen Besucher jährlich kommen nach Venedig – nicht nur zum weltberühmten Karneval.
Geld soll in Erhaltung fließen
Das Geld, dass ab Mai 2019 zusätzlich in die Stadtkassen fließt, soll vor allem für die Reinigung von Venedig genutzt werden. Auch die Instandhaltung der Bauten in der Lagune sei ein kostspieliges Unterfangen. So versichert Bürgermeister Brugnaro: „Wir sind nicht daran interessiert, Kasse zu machen.“ Dass jetzt die Tagestouristen zur Kasse gebeten werden, kommt allerdings nicht von ungefähr. Anders als die Übernachtungsgäste kommen sie nur für einige Stunden nach Venedig, reisen vielleicht sogar mit dem Kreuzfahrtschiff bis in die Lagune und tragen damit deutlich zur Abnutzung der historischen Stadt bei. Venedig sei aber wie ein großes Museum, für das man eben eine Eintrittskarte kaufen müsse, so Hotelverbandspräsident Bernabò Bocca gegenüber italienischen Medien.
Nicht zur Kasse gebeten werden sollen hingegen die wenigen noch verbliebenen echten Einwohner von Venedig. Man wolle „diejenigen schützen, die in unserer Gegend wohnen, studieren oder arbeiten“, so das Stadtoberhaupt und dafür entsprechende Regelungen prüfen. Wie die Tagesgebühren eingezogen werden, steht noch nicht sicher fest. Möglich wäre etwa die Zahlung in den Verkehrsmitteln, die Besucher nach Venedig bringen.
Tipp: Wer im teuren Venedig etwas Geld sparen will, sollte sich überlegen, länger zu bleiben. Zwar ist auch dann eine Ortstaxe zu zahlen, die liegt aber mit maximal fünf Euro pro Übernachtung immer noch unter den angepeilten zehn Euro pro Tag. |