Nieuwpoort an Belgiens Küste

Nieuwpoort in Belgien ist ein kleiner, aber feiner Urlaubsort an der Nordsee, der viele interessante Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten bietet. Das Highlight ist hier jedoch der kilometerlange feine Strand. In den Dünen könnt ihr herrlich wandern, und auch für Tagesausflüge seid ihr hier in bester Lage.

Seit 1830 ist das Königreich Belgien ein unabhängiger Staat. Es liegt zwischen den Niederlanden, Deutschland, Luxemburg, Frankreich und der Nordsee und bietet somit sehr gute Bedingungen für einen erholsamen Urlaub. Die Anreise ist kurz und da Deutsch neben Niederländisch und Französisch eine der drei Amtssprachen ist, gelingt auch die Verständigung gut. Nieuwpoort ist eine schöne Urlaubsdestination an der Nordküste Belgiens. Bekannt ist der Ort für seinen malerischen Strand und den Hafen, sowie für das König Albert Denkmal, die Westfront und die vielen schönen mittelalterlichen Straßen.

Darüber hinaus ist Nieuwpoort, übrigens nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt in den Niederlanden, ein sehr guter Ausgangspunkt für Exkursionen und Aktivitäten: Hier könnt ihr eine Jacht mieten, wandern oder angeln gehen, Brüssel und Brügge erkunden oder mit dem Fahrrad durch Flandern bis nach Oostende fahren. Endlose Strände, an denen oft auch Hunde erlaubt sind, machen den Urlaub für Wasser- und Tierliebhaber attraktiv. Und dank zahlreicher Wasser- und Vergnügungsparks sind hier auch Familien mit Kindern an der richtigen Adresse!

Neben der Geschichte und den vielen Aktivitäten ist der Strand wohl das beste Argument, um einen Urlaub in Nieuwpoort in Belgien zu verbringen. Kilometerlanger Sandstrand erstreckt sich entlang der Küste und bietet in den Sommermonaten ein herrliches Badeerlebnis. Die besten Küstenabschnitte stellen wir euch hier vor.

Dieser Strand ist schnell erreicht. Er eignet sich für Stadtbesucher, da Park-, Sport- und Kinderspielplätze vorhanden sind. Je nach Gezeiten ist der Strand sehr breit. Das Wasser fällt flach ab, sodass ein Besuch mit Kindern kein Problem ist. Nehmt euch außerdem Zeit, um am Pier von Nieuwpoort spazieren zu gehen. Dieser führt in das Wasser hinein und bietet viele schöne Fotomotive vor der Nordsee. Die VoetgangersBrug ist eine gute Stelle, um zu sehen, wo der Fluss Yser in das Meer übergeht.

Nördlich des Piers geht der Groenendijk weiter in den Lombardsijde Strand über, wo übrigens auch ein Urlaub mit Hund erlaubt ist. Das Schild „Hondenstrand“ weist darauf hin. Hier ist es tendenziell etwas ruhiger, aber es gibt trotzdem einen praktischen Parkplatz. Für ein Picknick mit Blick auf den Sonnenuntergang ist der Strand bestens geeignet. Und mit ein wenig Glück sind hier manchmal sogar Seehunde zu sehen.

Mit dem Auto sind es zehn Minuten Fahrt von Nieuwpoort nach Oostduinkerke, ein mittelalterliches Fischerstädtchen gen Südosten, das sich lange einen Namen mit dem französischen Ort Dunkirk, oder auch Dünkirchen, teilte. Der Namensteil Oost- soll Verwirrungen vermeiden. Wer mag, kann auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zwischen den beiden Stränden pendeln. Denn in Oostduinkerke gibt es einen herrlichen Sandstrand, der eine besonders schöne Farbe hat und sehr weitläufig ist. Interessant ist auch die lange Fischereitradition in diesem Ort, die noch immer aktiv weitergeführt wird. Mit etwas Glück könnt ihr hier Krabbenfischer bei der Arbeit beobachten. Sehenswert sind auch die Street Art Murals.

Der Strand von Middelkerke ist der längste von Belgien. Hier findet ihr einen breiten, schönen Strand mit feinem weißen Sand vor. Außerdem brüstet sich der Ort, der mit dem Auto nur 15 Minuten nordwestlich von Nieuwpoort liegt, mit den meisten Sonnenstunden der belgischen Küste. Wer gern Wassersport betreiben möchte, ist in Middelkerke an der richtigen Adresse. Außerdem gibt es mehrere Cafés und Restaurants.

Nieuwpoort in Belgien bietet eine gute Auswahl an interessanten Sehenswürdigkeiten, die euch dabei helfen, mehr über die Geschichte des Ortes zu erfahren.

Der Leuchtturm von Nieuwpoort ist das wohl wichtigste Wahrzeichen der belgischen Stadt. Er wurde im Jahr 1881 gebaut, aber sowohl 1914 als auch 1944 während der Weltkriege zerstört. Der aktuelle Leuchtturm stammt aus dem Jahr 1949 und ist 29 Meter hoch. Mit seinen klassischen rot-weißen Streifen stellt er ein perfektes Fotomotiv dar. Der Zugang ist leider nicht möglich.

Bekannt ist auch der Jachthafen von Nieuwpoort. Dieser ist bei allen Gezeiten und Witterungsverhältnissen zugänglich und daher sehr beliebt bei Bootsbesitzern. Er besitzt zahlreiche Einrichtungen und eignet sich damit sehr gut für einen Jachturlaub. In der Umgebung findet ihr Angebote für Bootstouren in der Umgebung, aber auch für einen Bummel zum Bestaunen der Boote ist der Hafen ein guter Anlaufpunkt.

Das historische Stadtzentrum von Nieuwpoort ist ebenfalls eine Besichtigung wert. Die Stadthalle ist im gotischen Stil gehalten und stammt aus dem 13. Jahrhundert, wobei das heutige Gebäude zum größten Teil nach dem Ersten Weltkrieg errichtet wurde. Dabei legte die Stadt großen Wert auf eine historisch akkurate Rekonstruktion. Der 35 Meter hohe Belfried, ein ikonischer Glockenturm neben der Stadthalle, ist sehr fotogen. Er gehört zu den 56 Belfrieden in Belgien und Frankreich, die allesamt UNESCO-Weltkulturerbe sind.

Der Beaufort-Skulpturenpark zieht sich über fast 70 Kilometer an der belgischen Küste entlang und ist ein Paradies für alle Kunstliebhaber. In Nieuwpoort sind gleich mehrere Kunstwerke zu besichtigen. So etwa eine riesige Goldene Schildkröte vom Künstler Jan Fabre, die „Searching for Utopia“ heißt. Auch „Der Wind weht, wo er will“ (Le vent souffle ou il veut) vom Künstler Daniel Buren mit seinen einhundert bunten Fahnenmasten, deren Wetterfähnchen dem Wind folgen, ist sehr sehenswert. Und die Reiterskulptur der dänischen Künstlerin Nina Beier namens „Men“ ist bei Ebbe komplett zu sehen – bei Flut sind Ross und Reiter von Wasser umgeben. Sehenswert sind auch die Denkmäler „Maurits van Nassau“ für den Statthalter und Anführer der Armee in einem Kampf von 1600. Hinzukommt die Skulptur „Der Polarreisende“ auf einer rahmenartigen Struktur am Hafen sowie „Die Versöhnung“: zwei sandfarbene Statuen, die Aggression, Versöhnung und Dialog darstellen.

Nieuwpoort liegt in Westflandern und bietet eine große Auswahl an interessanten Aktivitäten. Ob Erinnerungen an vergangene Kriege, Wanderungen, Angeltouren oder Städteausflüge, hier kommt jeder auf seinen Geschmack.

Etwas landeinwärts am Fluss Yser liegt das Besucherzentrum Westfront, das zu den wichtigsten Aktivitäten in Nieuwpoort gehört. Das Monument erinnert an den Ersten Weltkrieg, denn der Fluss war Schauplatz einer großen Schlacht im Ersten Weltkrieg. Dabei kämpften die Belgier gegen Deutsche und es gelang ihnen, ein kleines Stück Land zu halten und der damalige König Albert wurde zum Nationalhelden. Im Besucherzentrum findet ihr Ausstellungen rund um die Westfront des Krieges, den Ersten Weltkrieg und die Geschichte der Region davor und danach. Vom Dach des Zentrums hat man einen schönen Blick. Der Dodengang, ein Schützengraben, ist heute noch zu sehen und dient zugleich als Denkmal.

Das König Albert Memorium ist ein wichtiges Kriegsdenkmal in der Nähe des Besucherzentrums am rechten Ufer des IJzer. Es wurde im Jahr 1938 zu Ehren von König Albert I. und der belgischen Truppen im Ersten Weltkrieg errichtet. Mit einem Durchmesser von 30 Metern, zehn Säulen und einer kreisrunden Bar an der Spitze liegt das Memorium auf einer eindrucksvollen kreuzförmigen Terrasse, die sage und schreibe 2.500 Quadratmeter groß ist.

Rund um Nieuwpoort können Angelfreunde wunderbar fischen. Achtet dabei jedoch unbedingt darauf, euch vorher über aktuelle Regelungen zu informieren. Das Besucherzentrum kann weiterhelfen. Das Naturschutzgebiet De Koolhofput bietet einige gute Angelstellen. Es ist über die Fahrradverbindung Frontzate zwischen Nieuwpoort und Diksmuide erreichbar. Die Frontzate ist eine alte Eisenbahn, die heute einen Wander- und Radweg darstellt.

Die flämischen Dünen entlang der Küste nahe Nieuwpoort sind eine wichtige Attraktion. Sie zeichnen sich durch Dünenbüsche mit wertvoller Strauchvegetation aus. Viele Singvögel, wie etwa die Nachtigall oder der Feldschwirl, halten sich hier auf. Das Simlid-Dünen-Gebiet in Nieuwpoort bietet sich hervorragend zum Wandern an, wobei ihr darauf achten solltet, den ausgeschilderten Maßnahmen zum Naturschutz zu folgen.

Und auch das Naturschutzgebiet der Ysermündung (Natuurreservaat IJzermonding) bietet sich für einen Ausflug an. Es ist 130 Hektar groß und zeichnet sich durch Salzmarsch- und Schlammlandschaften aus. Dort, wo der IJzer in das Meer fließt, mischen sich Süßwasser und Salzwasser, weshalb eine spezielle Flora und Fauna entstanden ist. Zahlreiche Vögel versammeln sich hier, um die Würmer, Schnecken und Krustentiere zu jagen. Manchmal sind auch Seehunde zu sehen.

Ab Nieuwpoort ist es nicht weit bis nach Ostende. Diese moderne Hafenstadt, oft auch Oostende geschrieben, ist um einiges größer und bietet unter anderem einen eigenen Flughafen, ein Kurbad und mehrere Museen. Vor allem die Promenade mit ihrer abwechslungsreichen Bebauung ist beliebt. Und auch The Crystal Ship, ein Kunstparcours und -festival, ist ein Highlight. Hinzu kommen viele Cafés und Geschäfte in der Innenstadt, wo ihr wunderbar shoppen gehen können.

Ein lohnenswerter Tagesausflug von Nieuwpoort aus ist nach Brügge. Diese berühmte mittelalterliche Stadt gehört vermutlich zu den malerischsten Orten in ganz Europa. Sie bietet eine einzigartige Atmosphäre mit reicher Geschichte und sehr schöner Architektur. Dank der Kanäle und Brücken hat sich die Stadt einen Beinamen als „Venedig des Nordens“ verdient. Fotokamera nicht vergessen! Unter anderem ist Brügge für den Film „Brügge sehen und sterben“ bekannt. Der Marktplatz mit seinem Rathaus und dem berühmten Belfried kommt darin vor. Nehmt euch ausreichend Zeit, um das pulsierende Herz der Stadt zu erkunden und erklimmt den Belfort-Belfried, um die Sicht zu genießen.

Nieuwpoort ist sehr gut für einen Sommerurlaub geeignet und von Deutschland aus schnell erreichbar. Auch in den anderen Monaten gibt es bei einem Belgien-Urlaub einiges zu entdecken. Mehr zu der besten Reisezeit, zu Reisedauer und Anreise, zu kulinarischen Highlights und zu Unterkünften lest ihr hier.

Die beste Reisezeit für einen Urlaub an der belgischen Nordseeküste ist der Sommer. Im Juli und August werden mit durchschnittlich 22 Grad die höchsten Temperaturen erreicht. Auch über 25 und manchmal sogar 30 Grad sind hier denkbar. Und da die Nordsee im späteren Sommer schon Zeit hatte, sich ein wenig aufzuwärmen, könnt ihr dann auch gut baden. Zu anderen Jahreszeiten ist Nieuwpoort dank seiner vielen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in der Nähe aber ebenfalls sehr attraktiv.

Aufgrund der kurzen Anreise lohnt sich Nieuwpoort bereits für einen Wochenendtrip. Wer aber gerne wandert und in der Zwischenzeit Ruhe am Strand finden will, sollte schon mehr Zeit einplanen. Wir empfehlen mindestens fünf Tage. Alternativ verbindet ihr euren Urlaub in Nieuwpoort mit abwechslungsweichen Zwischenstopps in der Umgebung und verlängert euren Aufenthalt dementsprechend einfach um ein paar Tage.

Die Reisevorbereitung ist für Nieuwpoort zum Glück sehr unkompliziert. Vom Westen Deutschlands aus ist man in drei bis vier Stunden mit dem Auto an der belgischen Nordseeküste. Besonders schnell geht es ab Aachen, nämlich in unter drei Stunden. Alternativ reist ihr mit dem Zug nach Brüssel und von dort nach Oostende, was etwa eine Stunde in Anspruch nimmt. In weiteren 30 bis 40 Minuten ist Nieuwpoort erreicht. Der nächstgelegene Flughafen ist ebenfalls in Brüssel.

In Nieuwpoort könnt ihr euch gut zu Fuß fortbewegen. Wer in dem Ort selbst übernachtet, kommt rasch an den Strand. Achtet bei der Buchung darauf, Nieuwpoort-Bad auszuwählen, wenn ihr gern nah am Groenendijk Strand sein möchtet. Die allgegenwärtigen Elektroroller sind ebenfalls eine beliebte Art der Fortbewegung. Und die Umgebung erkundet ihr am besten per Auto, Fahrrad, Bus oder ganz bequem mit dem Zug.

Wie überall in Belgien sind auch in Nieuwpoort typische Spezialitäten wie Schokolade, Bier und Pommes erhältlich. Fragt am besten nach einem Bier aus der Umgebung oder nach der Kirsch-Spezialität „Kriek“. Lecker ist auch „Pauwel Kwak“, ein weiches, süßes und zugleich bitteres Bier. Neben Meeresfrüchten und Fischgerichten sind auch Eintöpfe und Schmorgerichte in Flandern beliebt. Probiert zum Beispiel das Kaninchen Brüsseler Art, Lapin à la Gueuze, oder den Waterzooi-Eintopf, eine leckere Fischsuppe. Als Beilage sind Pommes frites ein Muss. Und zum Nachtisch empfehlen wir belgische Waffeln, am besten noch warm und mit Puderzucker bestäubt. Die Brüsseler Waffeln sind weicher, während die Lütticher Waffel dicker und knuspriger ist. Als Mitbringsel bietet sich Schokolade an.

In Nieuwpoort findet sich eine gute Auswahl an Hotels und Unterkünften in fußläufiger Distanz zum Strand, insbesondere in der Nähe des Groenendijk Strandes. Auch im Stadtzentrum sowie entlang des Flusses gibt es einige kleinere Pensionen, wo ihr häufig auch Fahrräder ausleihen könnt.