Aalborg am dänischen Limfjord

Ein Urlaub in Dänemark steht für Abwechslungsreichtum und jede Menge „Hygge“. Kaum eine Stadt verkörpert die Gegensätze des Landes so gut wie Aalborg. Ihr findet eine Metropole zwischen Modernität und Traditionen vor, die so manche Überraschung in petto hat. Hier erfahrt ihr mehr.

Mit etwas mehr als 117.000 Einwohnern gehört Aalborg zu den größten Städten in Dänemark. Aber nicht nur, weil es sich um die viertgrößte Stadt des Landes handelt, kommen viele Reisende nach Aalborg, sondern auch, weil sich dort zahlreiche Sehenswürdigkeiten befinden. Mit dieser Lage direkt am Limfjord, der rund 35 Kilometer langen Verbindung zur Ostsee, hat sich Aalborg im Laufe der Zeit einen Namen als attraktive Hafenstadt in der Region Nordjylland gemacht. Aalborg gilt als moderne und wachsende Metropole, auch für Urlauber. Dennoch gehen die Wurzeln der Stadt weit zurück. Bereits vor mehr als 1.000 Jahren gab es erste Siedlungen, welche die Ursprünge von Aalborg bildeten. Traditionen wie rituelle Begräbnisse spielten damals eine wichtige Rolle und spiegeln sich bis heute im Stadtbild wider.

Im Jahr 1342 erhielt Aalborg offiziell das Stadtrecht und wuchs weiter, bis Unruhen im Land mehrfach zu Verwüstungen, Plünderungen und Besetzungen führten. Mittlerweile gehören diese zum Glück der Vergangenheit an und Aalborg pflegt zwar noch alte Traditionen, richtet den Blick aber zugleich in die Zukunft. Im Jahr 1988 wurde die Stadt zum Beispiel für ihre Integrationsbemühungen mit dem Europapreis ausgezeichnet. Es handelt sich somit im wahrsten Sinne des Wortes um eine Stadt der Gegensätze, die einen spannenden Aufenthalt verspricht.

Sei es als reine Städtereise oder in Kombination mit einer Rundreise: Aalborg ist im Dänemark-Urlaub in jedem Fall einen Besuch wert, denn hier findet ihr eine Vielzahl an faszinierenden Sehenswürdigkeiten. Diese reichen von Überresten aus der jahrtausendealten Geschichte von Aalborg bis hin zu modernen Highlights.

Der Zoo von Aalborg ist eher klein im Vergleich zu anderen Zoos des Landes; dennoch ist er einen Besuch wert. Ihr findet ihn relativ zentral in der Stadt, wo sich der Weg gemütlich an Gehegen und Gärten vorbei schlängelt. Im Zoo von Aalborg könnt ihr eine reiche Tierwelt mit eigenen Augen sehen, von einheimischen Tieren wie Schweinen bis hin zu exotischen Arten wie Eisbären oder Roten Pandas. Insgesamt rund 1.500 Tiere aus 126 Spezies könnt ihr auf dem acht Hektar großen Gelände entdecken. Der Zoo engagiert sich zudem aktiv für den Erhalt bedrohter Tierarten. Etwa 375.000 Besucher kommen hier jedes Jahr hin, womit es sich um eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von ganz Dänemark handelt.

Der Stadtkern von Aalborg selbst ist eine sehenswerte Anlaufstelle für Besucher, denn hier kommen die Gegensätze der Metropole optimal zur Geltung. In der Altstadt findet ihr traditionelle Häuser, die nicht selten hunderte Jahre alt sind und sich teilweise bereits windschief präsentieren. Dabei handelt es sich zum Beispiel um bunte Fachwerkhäuser, die das traditionelle Dänemark repräsentieren – also jenes Bild, das viele Urlauber auf ihrer Reise durch das Land suchen. Aber gleichzeitig zeigt der Stadtkern eine andere Seite von Aalborg, nämlich moderne Architektur und Street Art an den Hauswänden. Nirgendwo sonst kommen die Gegensätze dieser faszinierenden Stadt so sehr zur Geltung wie hier.

Schwindelfreiheit ist gefragt, wenn ihr auf den Aussichtsturm Aalborgtarnet wollt. In 55 Metern Höhe genießt ihr hier einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und die Umgebung, während ihr euch in einem kleinen Café verpflegen lassen könnt. Nach oben bringt euch ein Aufzug, jedoch sind starke Nerven wichtig, denn der Stahlturm aus dem Jahr 1933 kann bei Wind spürbar ins Schwanken kommen.

Seit dem Jahr 1987 kommen viele Künstler nach Aalborg, darunter Cliff Richard, Take That, Stevie Wonder, Elton John, Sting und Rod Stewart. Sie alle pflanzten im Kildeparken in der Nähe des Bahnhofs einen Baum. Jeder Künstler also, der in der Stadt ein Konzert gibt, darf sich dieser Tradition anschließen. Mittlerweile gibt es rund 100 dieser singenden Bäume, wie sie von den Einheimischen genannt werden. Viele davon sind mit einer kleinen Säule versehen, welche über den jeweiligen Künstler informiert und per Knopfdruck dessen Musik spielt. Das führt dazu, dass im ganzen Park regelmäßig Musik erklingt. Zum Aalborger Karneval finden im Park of Music zudem zahlreiche Konzerte statt.

Wie bereits erwähnt, verfügt Aalborg über einen eigenen Seehafen. Lange Zeit war dieser Dreh- und Angelpunkt der Stadtentwicklung und führte im 14. Jahrhundert zu einem Handelsaufschwung. Auch heute laufen noch zahlreiche Tanker sowie Containerschiffe in Aalborg ein, jedoch in den außerhalb gelegenen Gewerbehafen. Trotzdem ist das ursprüngliche Hafenviertel einen Besuch wert. Das Ufer des Limfjords hat sich hier mittlerweile zu einem modernen Wohnviertel entwickelt und ist gesäumt von einer breiten Promenade. Hier könnt ihr alte Segelschiffe betrachten, die Sitz- oder Spielflächen am Kai nutzen sowie ins Hafenschwimmbad gehen. Auch die Wintersauna erfreut sich großer Beliebtheit.

Der St.-Budolfi-Dom zu Aalborg stammt aus dem Jahr 1450 und erlangte ein Jahrhundert später im Zuge der Reformation den Status als Bischofskirche. Einst wurde er im gotischen Stil errichtet, später jedoch durch verschiedene Elemente der Niederländischen Renaissance ergänzt, sodass sich der Dom in einer einzigartigen Mischung der Architektur präsentiert. Wenn ihr den Dom zu Aalborg besucht, lohnt sich ein Blick ins Innere. Denn das Gewölbe ist mit jahrhundertealten Wandmalereien geschmückt und ihr findet zudem verschiedene Epitaphe (Grabinschriften) aus dem 16. sowie 18. Jahrhundert.

Viele Besucher kommen heutzutage durch den Limfjordtunnel nach Aalborg, doch die Stadt bietet noch zwei weitere Möglichkeiten, den Fluss zu überqueren – und diese haben eine deutlich längere Tradition. Die Klappbrücken Limfjordsbroen und Aggersundbroen wurden in den 1930er-Jahren erbaut. Die Brücke Limfjordsbroen bietet eine Anbindung an die verkehrsreichste Landstraße des Landes. Aggersundbroen ist hingegen aufgrund ihrer Brückenbögen ein besonderer Hingucker. Diese Klappbrücken einmal in Aktion zu sehen, lohnt sich in beiden Fällen.

An kulturellen Veranstaltungen mangelt es in Aalborg nicht. Vor allem an Schlechtwettertagen weichen daher viele Einheimische und Besucher gerne ins Kulturhaus Nordkraft aus. Dieses war einst als Industriegebäude im Einsatz, wurde mittlerweile aber zum Veranstaltungshaus umgebaut. Hier finden unterschiedliche Konzerte, Theatervorführungen und ähnliche Events statt, welche euch einen Einblick in die Kultur der Dänen geben. Zudem zählt das Kulturhaus Nordkraft mehrere Restaurants, wenn ihr stattdessen oder zusätzlich nach kulinarischen Highlights sucht.

Dass die Kunst in Aalborg bevorzugt bunt und modern ist, werdet ihr bereits auf den Straßen merken. Denn in der Stadt sind viele Häuser mit farbenfrohen und kunstvollen Graffitis geschmückt. Einen ähnlichen Stil findet ihr im Kunsten Museum of Modern Art. Auch hier sind kräftige Farben vorherrschend, die von den Künstlern auf unterschiedliche Art und Weise inszeniert werden. Die Ausstellungen sind für Kunstliebhaber daher eine empfehlenswerte Anlaufstelle. Aber auch das Gebäude selbst gleicht einem Kunstwerk, ebenso wie der dazugehörige Garten.

Bei einer solch langjährigen Geschichte darf in der Stadt Aalborg natürlich ein Kapitel nicht fehlen: jenes der Wikinger. Ihr Vermächtnis findet ihr im Norden der Stadt auf dem Hügel Lindholm Høje. Dort befinden sich Gräberfelder aus Zeiten der Wikinger, die in schiffartiger Form angeordnet sind und sich über eine riesige Fläche erstrecken. Zudem gibt euch eine Ausstellung einen spannenden Einblick in das Leben der Wikinger und in ihre faszinierende Kultur. Ein Highlight, das erneut die Gegensätze von Aalborg deutlich macht, denn die Gräber der alten Wikinger liegen vor der Kulisse der modernen Architektur am Ufer des Limfjords.

Wer sich für Architektur begeistern kann, sollte sich das Musikkens Hus nicht entgehen lassen. Es steht am Ufer des Limfjords und gehört zu den Highlights an der Promenade. Konzipiert wurde das Musikkens Hus in Anlehnung an den Schwung der Musik, die im Inneren gespielt wird, denn es wird als prestigeträchtiges Konzerthaus genutzt. Das Musikkens Hus nicht nur von außen, sondern auch von innen zu erleben und ist daher ein echter Geheimtipp während eurer geplanten Reise nach Aalborg.

Auf der Suche nach besonderen Ausblicken werdet ihr im Warenhaus Salling fündig. Es verfügt über eine großzügige Dachterrasse mit einer Besonderheit: Sie ist mit Glas umzäunt, sodass ihr mit Blick nach unten über die Stadt laufen könnt. Dieser Spaziergang auf dem Roof Top 30 Meter über den Straßen von Aalborg erfordert durchaus etwas Mut. Anschließend könnt ihr in der Lounge entspannen.

Im Hafen von Aalborg findet ihr das Utzon Center. Nachdem sich der Hafen zu verändern begann, war es neben dem Aalborghus der erste Neubau, gefertigt vom dänischen Architekten Jørn Utzon. Dieser genießt durch den Entwurf des Opernhauses in Sydney weltweites Renommee und auch das Utzon Center stellt erneut sein Können unter Beweis. Es wird mittlerweile als Zentrum für Architektur und Design genutzt, mit spannenden Ausstellungen zum Thema und einem eigenen Restaurant.

Es ist diese einzigartige Mischung zwischen Tradition und Moderne, welche Aalborg zu einer perfekten Destination für eine Städtereise macht. Zudem gestaltet sich die Reiseorganisation aus Deutschland vergleichsweise einfach.

Das Klima in Dänemark ähnelt jenem in Norddeutschland. Eine Reise nach Aalborg am Limfjord ist daher ganzjährig möglich. Allerdings präsentiert sich die Stadt je nach Jahreszeit von unterschiedlichen Seiten. Viele Besucher kommen zwischen Mitte Juni und Mitte August nach Dänemark und verbinden die Reise mit einem Abstecher nach Aalborg. Jedoch kann es zu dieser Jahreszeit sehr heiß werden, sodass sie sich besser für einen Badeurlaub als für eine Stadtbesichtigung eignet. Wollt ihr also ausschließlich nach Aalborg reisen, können die kühleren Monate eine bessere Wahl sein. Aufgrund des Nordatlantikstroms sind im Regelfall auch die Wintermonate eher mild, jedoch kommt es immer wieder zu Luftvorstößen aus der Arktis, verbunden mit Dauerfrost. Aalborg liegt dann unter Schnee sowie Eis bedeckt, was der Stadt einen ganz besonderen Flair verleiht. Am besten geeignet sind jedoch die Monate April sowie Mai, denn dann herrscht die geringste Regenwahrscheinlichkeit. Aber auch der Spätsommer ist ein echter Geheimtipp für die Städtereise nach Aalborg.

Es gibt viele Möglichkeiten, um von Deutschland nach Aalborg zu reisen. Die Stadt besitzt einen eigenen Flughafen. Die Anreise mit dem Flugzeug ist daher möglich, erfordert jedoch in vielen Fällen einen Zwischenstopp in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Einfacher kann die Anreise mit dem Schnell- oder Regionalzug an den Hauptbahnhof von Aalborg sein. Reist ihr von Hamburg an, fahrt ihr rund sechs bis acht Stunden. Weiterhin zählt Aalborg mehrere Überland- sowie Fernbusverbindungen für die Anreise auf der Straße, die natürlich ebenfalls mit dem eigenen Auto möglich ist. Von Hamburg aus dauert die Fahrt rund fünf Stunden; Mautgebühren fallen keine an. Weiterhin könnt ihr per Schiff anreisen, denn Aalborg verfügt über mehrere Fährverbindungen sowie einen Hafen für Passagiere von Kreuzfahrten. Zuletzt gibt es auch Besucher, die auf ungewöhnlichen Wegen in die nordische Metropole kommen, beispielsweise zu Fuß oder per Fahrrad über die berühmte Pilgerroute „Ochsenweg Hærvejen“.

Wenn ihr mit eigenen Verkehrsmitteln wie dem Auto oder Fahrrad anreist, seid ihr in Aalborg mobil. Die Straßen- und Parkplatzsituation ist in Aalborg verglichen mit anderen Großstädten relativ entspannt. Eine hervorragende Abstellmöglichkeit ist beispielsweise der Parkplatz am Südufer des Limfjords. Von dort erreicht ihr zahlreiche Sehenswürdigkeiten mit kurzen Wegen zu Fuß. Alternativ könnt ihr euch in Aalborg hervorragend mit dem Bus fortbewegen, dann das öffentliche Verkehrsnetz ist gut ausgebaut und kostengünstig.

In Aalborg findet ihr kulinarische Köstlichkeiten aus vielen verschiedenen Ländern sowie für jeden Geldbeutel. Die vielfältige Gastronomie bietet dabei sowohl heimische Spezialitäten als auch internationale Speisen. Zudem steht euch eine Vielzahl an Imbissen, Fast-Food-Restaurants, Cafés sowie Bars zur Verfügung – je nachdem, wonach ihr sucht. In jedem Fall solltet ihr aber die „Nordic Cuisine“ probieren, für die Aalborg bekannt ist und die sich international derzeit steigender Beliebtheit erfreut. Ebenso bietet die dänische Küche eine große Auswahl an köstlichen Fischgerichten, die ihr in vielen der Restaurants probieren könnt.

Da es sich bei Aalborg um ein beliebtes Reiseziel für Menschen aus aller Welt handelt, ist die Auswahl an Unterkünften groß. Ihr findet zum Beispiel Hotels in verschiedenen Preisklassen, von denen sich viele sehr zentral befinden, sodass ihr zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu Fuß besuchen könnt. Dadurch bietet sich für jeden Geschmack und jedes Budget eine passende Wahl, sei es für Alleinreisende, für Familien mit Kindern, für Paare oder für Gruppenreisen.