Berge, Hügel und Strände: Dieses Panorama bieten die Abruzzen, eine in Mittelitalien an der Adria gelegene Region, die vor allem Natururlauber anzieht. Zwischen hohen Gipfeln und malerischen Buchten befinden sich außerdem historische Highlights wie alte Festungen und pittoreske Dörfer.
Überblick
Wer schöne Wanderungen liebt, die durch einzigartige Landschaften und historische Dörfer führen, ist in den Abruzzen bestens aufgehoben. Die eher als Geheimtipp geltende Region an der Adria setzt sich aus den vier Provinzen Pescara, L’Aquila, Teramo und Chieti zusammen. Einer der wichtigsten Anziehungspunkte für Urlauber mit Sightseeingwunsch ist die Stadt L’Aquila. Insgesamt sind die Abruzzen für ihre Nationalparks und Naturschönheiten bekannt.
Die Weitläufigkeit der Region sorgt dafür, dass einerseits ein Badeurlaub an der Küste und andererseits eine Skireise in den Gebirgsmassiven problemlos möglich ist. Die höchsten Berge erreichen fast die 3.000-Meter-Grenze. Abruzzen bedeutet so viel wie “schroff” oder “abschüssig”, was perfekt zu den hügeligen Gegebenheiten vor Ort passt. Natürlich muss nicht explizit erwähnt werden, was das für Abenteuerurlauber und Naturfreunde bedeutet!
Orte
Pescara gilt als wichtigster Ort der Region und gleichzeitig als die größte Stadt, die auch über einen Flughafen verfügt. In L’Aquila hingegen gibt es architektonische Meisterwerke und rund um Teramo zeigen sich die schönsten natürlichen Sehenswürdigkeiten. Auch Chieti und Lanciano übertrumpfen sich gegenseitig mit Highlights.
Pescara
Pescara ist ein beliebter Bade- und Ferienort, der euch mit lebendigem Trubel erwartet. In der an der Adria befindlichen Stadt können Urlauber rundum entspannen: im Sommer am Strand und im Winter in den Thermen und Wellnessunterkünften. Mehrere Villen und Kathedralen stellen die Kulturhungrigen unter den Urlaubern zufrieden. Davon abgesehen gibt es imposante Gebäude wie den Regierungspalast Palazzo del Governo. Dieser beherbergt unter anderem mehrere hunderttausend Bücher in einer Bibliothek.
Teramo
Teramo markiert die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sehenswert ist besonders die hiesige Universität, aber auch die Ruinen eines römischen Theaters und eine Kathedrale sind es wert, besichtigt zu werden. Teramo gilt außerdem als ein geeigneter Ausgangspunkt für wohltuende Wanderungen in einem der vielen Nationalparks der Abruzzen.
L'Aquila
In L’Aquila, der Hauptstadt der Abruzzen, leben etwa 70.000 Menschen. Traurige Berühmtheit erlangte der Ort zuletzt durch ein schweres Erdbeben im Jahr 2009. Noch heute sind Spuren der Zerstörung sichtbar. Trotzdem bezaubert die hübsch ins Bergland eingebettete Stadt mit Sehenswürdigkeiten wie Palästen, Innenhöfen und Gotteshäusern.
Chieti
In Chieti dreht sich fast alles um die Altstadt, die durch ihren hervorragenden Zustand beeindruckt. Hier gibt es mehrere sehenswerte Kathedralen und Kirchen. Ein Dom, ein römischer Tempel und das weltweit bekannte Nationalmuseum für Archäologie sollten auf jeden Fall auf der To-do-Liste stehen, wenn die auf einer Anhöhe gelegene Hauptstadt der Provinz Chieti besucht wird.
Lanciano
Lanciano gilt eher als Geheimtipp in der Region Abruzzen. Der historische Kern begeistert mit alten Residenzen von Adligen, antiken Grabstätten und verschiedenen Gotteshäusern. Hier lassen sich viele Stunden mit interessanten Besichtigungen füllen! Doch auch ein Spaziergang durch die schmalen Gassen ist lohnenswert. Die Kulisse zeigt Italien von seiner wohl authentischsten Seite!
Sehenswürdigkeiten
Liebt ihr Besichtigungstouren, möchtet im Urlaub aber noch andere Schwerpunkte setzen? Die Region Abruzzen ist ideal dafür! Es handelt sich um ein begehrtes Reiseziel, das mit einer überschaubaren Anzahl von Sehenswürdigkeiten aufwartet, die aber interessante Einblicke in die Vergangenheit geben.
Festungen
In der gesamten Region befinden sich zahlreiche Festungen. Wo soll man da bloß anfangen? Vielleicht bei dem in der Provinz L’Aquila gelegenen Ruine des Rocca Calascio? Oder doch beim Castello Ducale Cantelmo über Popoli in der Provinz Pescara, das mit einem dreieckigen Grundriss begeistert und ursprünglich im frühen 2. Jahrhundert erbaut wurde?
Vielleicht sollte die Tour auch beim Castello di Salle beginnen, dessen Ursprünge wahrscheinlich vor dem 11. Jahrhundert liegen und das erst im 16. Jahrhundert feudal umgebaut wurde. Oder ihr besucht zuerst das Castello Piccolomini, das seit dem 15. Jahrhundert existiert und einen wahren Besuchermagneten in der Region darstellt.
San Liberatore a Maiella
Das ehemalige Kloster San Liberatore a Maiella liegt in der Provinz Pescara und stammt aus dem 11. Jahrhundert. Aus demselben Jahrhundert ist auch der freistehende Glockenturm. San Liberatore a Maiella soll eines der schönsten architektonischen Kunstwerke in der gesamten Region der Abruzzen sein und befindet sich in einer ruhigen, abgeschiedenen Lage. Das Kloster ist eine tolle Alternative, um nach der anstrengenden und aufregenden Sightseeingtour ein wenig die Stille zu genießen.
Chiesa di San Pietro in Criptys
Die Kirche San Pietro in Criptys im Dorf Ofena gliedert sich in eine ebenerdiges Kirchenschiff und in ein unterirdisches Geschoss. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und hat zauberhafte Details wie Fenster aus dem 13. und Fresken aus dem 14. Jahrhundert. Nicht nur für religiöse Besucher sehenswert!
Grotten
Nun kommt ein etwas anderer Tipp, der für alle Naturfreunde interessant sein dürfte. Im Kalksteingebirge der Abruzzen verbergen sich immer wieder Grotten mit Stalaktiten und Stalagmiten. Während einige von ihnen den professionellen Höhlenforschern vorbehalten sind, können andere, wie zum Beispiel die Grotte di Stiffe, auch von Urlaubern besichtigt werden. Die Grotte ist 650 Meter lang und nichts für Menschen mit Platzangst.
Auch die etwa 20 Kilometer lange Grotte von Frasassi ist ein Ziel für Abenteurer, wenn auch nur etwa ein Kilometer des gesamten Weges begehbar ist. Highlights bei der Besichtigung stellen die unterirdischen Seen und die fast 200 Meter hohe Haupthalle dar. Bei der Grotte del Cavallone geht es zunächst in schwindelerregende Höhen. Sie wird mit einer Bahn angefahren und befindet sich in rund 1.500 Metern Höhe. Anschließend könnt ihr die über einen Kilometer lange Höhle besuchen.
Aktivitäten
Allein, zu zweit oder mit Kind: Unsere Aktivitäten richten sich an verschiedene Zielgruppen. Sicher ist für jeden eine Freizeitbeschäftigung dabei, die den erfolgreichen Abruzzen-Urlaub abrundet. Darf es eher etwas Entspannung sein oder wartet ihr schon jetzt auf das nächste Abenteuer?
Natur erleben in Nationalparks
Spaziergang, Wanderung oder Picknick – diese Freizeitideen liegen in den Abruzzen auf der Hand. Genießt die Landschaftsidylle der Nationalparks und Naturschutzgebiete wie dem Riserva Naturale Regionale Punta Aderci. Hier könnt ihr die Hektik des Alltags vergessen. Im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise trifft man auf eine lebendige Flora und Fauna. Bedrohte Tierarten genießen hier einen besonderen Schutz.
Für ambitionierte Wanderer und Bergsteiger empfehlen wir auch eine Tour durch den Nationalpark Parco Nazionale Gran Sasso e Monti della Laga. Mit rund 150.000 Hektar Fläche und drei Bergketten findet hier jeder seine persönliche Lieblingsroute.
Strandurlaub an der Küste machen
Die Abruzzen haben eine mehr als 100 Kilometer lange Küste an der Adria. Kein Wunder, dass hier auch so mancher Strand zu einer Auszeit verführt! Während im Norden der Region feine Sandstrände dominieren und vor allem Familien mit Kindern ansprechen dürften, wird es in Richtung Süden mit groben Kieseln etwas rustikaler. Perfekt für Individualisten!
Eines haben jedoch die meisten Strände gemein: Sie wurden aufgrund der hohen Wasserqualität mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Ein Beispiel für einen echten Lieblingsstrand ist der flach abfallende Sandstrand von Roseto degli Abruzzi. Er erstreckt sich über ganze zehn Kilometer und bietet genügend Platz für alle. Auch der Kieselstrand Spiaggia Fossacesia Marina ist zu empfehlen. Er gliedert sich in verschiedene Abschnitte auf und ist gekennzeichnet durch einen langen und schmalen Verlauf.
Skifahren
Entfernt man sich von der Küste, findet sich ein echter Geheimtipp unter den Skigebieten. Dort gibt es den totalen Kontrast zum warmen Badeurlaub. In den Abruzzen sind gepflegte Skipisten und Gelegenheiten für eine Schneeschuhwanderung vorhanden. Die Hochebenen erweisen sich zudem als Paradies für Langläufer. Zu den schönsten klassischen Pisten gehört unserer Meinung nach Prati di Tivo, die höchste Skilocation in Teramo. Danach geht es zur Entspannung in eine Therme oder ein Wellnesshotel!
Ausflug nach Rom machen
Wer in die Abruzzen reist, macht vielleicht “gezwungenermaßen” einen Stopp in Rom – denn hier ist meist der Zwischenhalt vor dem Umstieg zum Weiterflug oder in einen Bus. Doch warum nutzt ihr nicht die Gelegenheit für einen ausgiebigen Besuch in der Hauptstadt Italiens? Endlich könnt ihr weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum oder die Spanische Treppe mit eigenen Augen live und in Farbe sehen!
Doch auch, wer gar nicht erst in Rom landet, sollte einen Ausflug auf dem Schirm haben. Mit dem Auto sind es etwa zwei bis drei Stunden Fahrzeit; je nachdem, wo es in den Abruzzen losgeht. Auch Busverbindungen führen in die Stadt.
Reise-Infos
Träumt ihr jetzt schon von einer Reise in die malerischen Abruzzen? Da möchten wir gar nicht lange stören – lediglich unsere Reise-Infos solltet ihr noch lesen, um die (wenig aufwändige) Organisation durchzuführen. So muss das Vorhaben kein solches bleiben, sondern kann sich rasch in ein wahres Reisevergnügen verwandeln.
Reisezeit
Wer sich möglichst wenig Regen und warme Temperaturen im Urlaub wünscht, sollte die Anreise zwischen Juni und August wählen. Am wärmsten wird es im Juli. Bei etwa 25 Grad Celsius gerät aber niemand zu sehr ins Schwitzen. Für Wanderungen sind auch der Mai und der September geeignet. Im kalten Jahreszeit kommen Wintersportler auf ihre Kosten.
Reisevorbereitung
Die Reisevorbereitung für einen Urlaub in Italien sind sehr kurz und daher ist auch ein spontaner Aufbruch in die Abruzzen möglich. Nur der Personalausweis sollte dabei sein. Die Zahlung im Urlaubsland sollte ebenfalls keine Probleme machen, da die Landeswährung der Euro ist.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Von Deutschland aus gelangt man per Flugzeug mit zwei Zwischenstopps nach Pescara und ist dafür etwa sechseinhalb Stunden unterwegs. Alternativ nehmt ihr einen Direktflug nach Rom, um von dort aus in einen Mietwagen zu wechseln. Mit ihm fahrt ihr etwa zweieinhalb Stunden, bis ihr in den Abruzzen angekommen seid.
Die Abruzzen sind hervorragend mit dem Bus oder der Bahn zu erkunden. So gibt es zum Beispiel Busverbindungen in die größeren Städte und auch ins Umland. Urlauber sollten sich mit einer Geste wie einem kurzen Winken bemerkbar machen und so signalisieren, dass sie mitfahren möchten.
Essen & Spezialitäten
Klassisches italienisches Essen kennt jeder – so etwas wie Pizza, Pasta und Antipasti. Doch wer hat schon einmal vor Ort in Italien die Leckereien probiert, die bereits beim Italiener um die Ecke gekostet wurden? Das ist noch einmal eine ganz andere Gaumenfreude! Probiert in Abruzzen reichhaltige Fleischgerichte wie Ossobuco und Saltimbocca oder entscheidet euch für ein stärkendes Risotto, das auch in vegetarischer Variante erhältlich ist. Die Speise Maccheroni alla chitarra ist in Abruzzen besonders bekannt. Das Nudelgericht wird meist mit Fleischklößen serviert und hat seinen Ursprung in der Region. Die in den Bergen weidenden Schafe und Ziegen sorgen für aromatische Käsesorten.
Hotels & Unterkünfte
In den Städten der Abruzzen sind fast alle Hotelvarianten vertreten – vom typisch italienischen Stadthotel bis hin zum Wellnesskomplex. Am Strand gibt es familienfreundliche Resorts mit eigenem Pool oder moderne Unterkünfte mit direktem Strandzugang. Vielleicht findet sich auch eine ruhig gelegene Pension, um den Urlaub von vornherein so gemütlich wie möglich zu gestalten. In den Abruzzen ist so gut wie alles möglich!