Agadir, die „weiße Stadt am Meer“, ist ein wahres Urlaubsparadies. Wassersportbegeisterte aus der ganzen Welt kommen hierher, um die Wellen zu reiten, Familien, um die Sonne zu genießen, und Paare, um das romantischen Flair zu erleben. Agadir ist Wellness-Oase und Erlebnisstätte zugleich.
Überblick
Die Hafenstadt Agadir, in der rund 700.000 Einwohner zu Hause sind, liegt an der Atlantikküste im nordafrikanischen Reiseland Marokko. Die Stadt, die 1505 von portugiesischen Seefahrern gegründet wurde, hat einen Großteil ihrer historischen Stätten verloren, als sie im Jahr 1960 bei einem verheerenden Erdbeben fast komplett zerstört wurde.
Dafür versprüht Agadir heute einen sehr modernen Charme. Hier könnt ihr das Kunsthandwerk der Berber-Kultur erleben, an 300 Sonnentagen im Jahr Strand und Meer genießen und das nahegelegene Atlas-Gebirge sowie die Wüste Sahara erkunden.
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt Agadir ist eine Stadt voller Lebensfreude, gutem Essen und herzlicher Menschen. Trotz der zerstörerischen Ereignisse von 1960 gibt es hier einiges zu sehen. Wir zeigen euch, was ihr nicht verpassen solltet.
Neue Medina von Agadir
Da die ursprüngliche Altstadt 1960 zerstört wurde, hat der sizilianische Architekt Coco Polizzi die Medina originalgetreu nachgebaut. Seit 1992 läuft dieses Projekt, das etwa sechs Kilometer südlich des Stadtkerns stattfindet und schon zu weiten Teilen fertig gestellt ist. Hier bekommt ihr einen Eindruck davon, wie die bezaubernde Altstadt früher ausgesehen hat. Aus Stein, Holz und Erde gebaute, traditionell marokkanische Häuser säumen die engen Gassen dieses beeindruckenden Nachbaus, das wie ein Freilichtmuseum anmutet.
Lasst euch von diesem Bereich, der im Stadtteil Ben Sergao angesiedelt ist, entweder auf eigene Faust oder mit einer Führung verzaubern. Das Besuchen dieses Ortes kostet zwar einen kleinen Betrag, dafür gibt es hier auch ein Restaurant mit angrenzendem Spielplatz, sodass sich auch die Kleinen der Familie austoben können.
Kasbah von Agadir
Auf einem Berg im nördlichen Teil der Stadt steht die Kasbah von Agadir. „Kasbah“ ist ein arabisches Wort und bedeutet so viel wie „Festungsanlage“. Auch hier hat das nur 15 Sekunden andauernde Erdbeben 1960 die historische Stätte größtenteils zerstört, sodass von dem 1541 begonnenen Bauwerk nur noch die Ruinen übrig sind.
Ein Besuch der 240 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen ehemaligen Festung lohnt sich aber dennoch, denn von hier habt ihr eine fantastische Aussicht über die Stadt und den Hafen. An dem Berg prangt außerdem ein arabischer Schriftzug, der „Gott – König – Vaterland“ bedeutet.
Gut zu wissen: Der Fischereihafen von Agadir galt lange Zeit als tolle Sehenswürdigkeit. Um den Alltag der dort ansässigen Fischer nicht zu stören, wurde er aber für Besucher geschlossen. Wenn ihr einen Eindruck von dem Fischhandel bekommen wollt, könnt ihr allerdings die anliegende Markthalle besuchen.
Jardin de Olhão
In Agadir gibt es darüber hinaus zahlreiche Gärten. Der beliebteste und schönste ist der Jardin de Olhão. Der Name bezieht sich dabei auf die gleichnamige Stadt in Portugal, denn in früherer Zeit gab es eine rege Handelsbeziehung zwischen beiden Städten. Daher könnt ihr in diesem schönen Garten, der als Denkmal dieser Städtepartnerschaft gedacht ist, auch tolle Gebäude im portugiesischen Kolonialstil entdecken.
In diesem Park gibt es außerdem das Gedächtnismuseum, das sich mit den tragischen Ereignissen der Erdbebennacht von 1960 beschäftigt und in einem der damaligen Zeit nachempfundenen Gebäude untergebracht ist. Hier findet ihr zahlreiche Zeitzeugenberichte, Fotos der ehemaligen Gebäude und Berichterstattungen. Gut zu wissen: Der Eintritt für den Jardin de Olhão ist frei. Der Park ist allerdings nachts geschlossen.
Souk El Had
Wenn ihr einen authentischen Einblick in die marokkanische Handelskultur und Lebensart erleben möchtet, solltet ihr Souk El Had besuchen. Hierbei handelt es sich um einen riesigen Open-Air-Markt, der einen so intensiven und reichen Geruch verströmt, dass sich ein Besuch alleine deswegen schon lohnt.
Ihr könnt hier bei über 2000 Händlern lokale Lebensmittel, Gewürze, handgeschnitzte Souvenirs, Stoffe und im Grunde alles, was ihr euch vorstellen könnt, erwerben. Der Markt liegt mitten in der Stadt und ist an jedem Tag außer Montag geöffnet. Feilschen gehört hier zum guten Ton. Lasst euch also darauf ein, das macht Spaß und spart Geld.
Aktivitäten
In Agadir gibt es einiges, was ihr aktiv unternehmen könnt, um möglichst viel von der modernen Stadt mitzuerleben. So könnt ihr das Musée du Patrimoine Amazigh besuchen, um etwas über die Geschichte der Berber zu lernen, oder den Crocopark besichtigen, in dem euch über 300 Krokodile erwarten.
Musée du Patrimoine Amazigh
Wenn ihr euch ein wenig für die Entwicklung und Geschichte der Berber in Agadir und ganz Marokko interessiert, solltet ihr das Musée du Patrimoine Amazigh („Museum für das Erbe der Berber“) besuchen. „Berber“ ist die Bezeichnung für bestimmte indigene Volksgruppen, darunter fällt auch der Großteil der marokkanischen Bevölkerung.
In diesem Museum könnt ihr vieles über die Entwicklung von Agadir, die Geschichte der Berber und marokkanische Handwerkskunst lernen. Angrenzend an das moderne Gebäude ist außerdem ein hübscher Garten, denn ihr umsonst besuchen könnt.
Crocopark
Der Crocopark ist eine der beeindruckendsten Attraktionen von Agadir. Auf dem malerisch angelegten Gelände sind neben 300 Krokodilen auch Schildkröten, Schlangen und Leguane zu Hause. Der Tierpark, in dem es außerdem von Kakteen und Seerosen nur so wimmelt, ist ein Ort für die ganze Familie. Ihr könnt hier in einem riesigen Krokodilmaul Fotos machen, die Tiere in einer verhältnismäßig natürlichen Umgebung beobachten und so einiges über die ansässige Flora und Fauna lernen. Ein so spektakulärer wie erholsamer Ort.
Agadir Birds Valley
Ein Ort, der bei Besuchern und Einheimischen der Stadt gleichermaßen beliebt ist, ist das Agadir Birds Valley. In diesem Zoo-ähnlichen Vogelpark ist der Eintritt frei und es gibt neben zahlreichen verschiedenen Vogelarten auch einen Spielplatz für die Kleinen. In diesem Park, der auch zum Entspannen einlädt, sind aber auch andere Tierarten untergebracht. So könnt ihr hier neben Ziegen und Lamas auch Kängurus und Schildkröten beobachten.
Hamam
Wenn ihr in der arabischsprachigen Welt Urlaub macht, solltet ihr euch einen Hamam-Besuch nicht entgehen lassen. Ein Hamam ist eine Mischung aus Badehaus und Sauna, in der euch ein ganzheitliches Entspannungs- und Hygieneprogramm erwartet. Nach einer wohltuenden Massage, anschließendem Arganöl-Peeling und dem Entspannen in wohlriechenden und angenehm temperierten Bädern fühlt ihr euch wie frischgeboren. Nach Bedarf könnt ihr auch noch eine Pedi- oder Maniküre dranhängen, um euch optimal gepflegt zu fühlen. Gut zu wissen: Besucht ein Hamam am besten alleine oder als Pärchen, damit ihr euch voll auf das wohltuende Erlebnis einlassen könnt.
Natur
Um Agadir herum gibt es zahlreiche Ausflugsziele. Besonders beeindruckend sind der Nationalpark Souss-Massa, das Paradise Valley und natürlich die Wüste Sahara.
Nationalpark Souss-Massa
Südlich von Agadir liegt der Nationalpark Souss-Massa, der über 340 km² groß ist und 1991 gegründet wurde. Hier könnt ihr euch auf üppige Natur freuen. So gibt es hier zahlreiche Wasserlagunen, schöne Strände und das letzte Grün, bevor die Wüste beginnt. Dieser Nationalpark ist außerdem ein wahres Paradies für Ornithologen aus aller Welt, denn hier könnt ihr bis zu 275 Vogelarten beobachten.
In diesem Nationalpark, in dem zwei Flüsse in den Atlantik fließen, tummeln sich aber auch viele andere Tiere, darunter seltene Antilopen- und Gazellenarten, Stachelschweine, Wildscheine und Schakale. Mit einer Fahrt im Jeep könnt ihr hier die Natur Marokkos von Nahem entdecken.
Tipp: Damit ihr das Beste aus eurem Besuch des Souss-Massa herausholt, solltet ihr euch einen Führer durch den Nationalpark buchen. So könnt ihr sicher sein, dass ihr die vielen Tiere und beeindruckenden Naturschauspiele nicht verpasst.
Paradise Valley
Etwa 35 Kilometer nordöstlich von Agadir liegt ein traumhaft schönes Tal: das Paradise Valley oder auch Asif Tamrhakht. Hier erwarten euch wahrhaft paradiesische Verhältnisse. Umsäumt von Oleander und Palmen könnt ihr zahlreiche Wasserbecken entdecken, in denen ihr traumhaft baden könnt. In einem davon warten sogar Fische darauf, eure Hornhaut an den Füßen abzuknabbern, und viele der ansässigen Restaurants haben ihre Stühle so aufgestellt, dass ihr eure Zehen beim Verzehr von marokkanischen Köstlichkeiten ins herrliche Wasser halten könnt.
Im Paradise Valley gibt es außerdem die Wasserfälle von Immouzzer. Ein spektakulärer Anblick und ein Ort, an dem besonders Mutige von eindrucksvollen Felsen ins Wasser springen. Gut zu wissen: Wenn es euch möglich ist, fahrt am frühen Morgen und unter der Woche ins Paradise Valley. Da der Ort inzwischen sehr beliebt ist, kann es sonst recht voll sein.
Hoher Atlas
Von Agadir bis Algerien zieht sich eine gewaltige Gebirgskette, dessen höchster Punkt der Jebel Toubkal mit 4167 Metern ist. Nordöstlich von Agadir beginnt dieses Felsmassiv, der Hohe Atlas, und bietet euch zahlreiche Unternehmungsmöglichkeiten. So könnt ihr hier ursprüngliche Festungen und Lehmspeicherburgen entdecken, eine geführte Tour mit Maultieren und Begleitmannschaft unternehmen oder alleine los wandern. Aber Achtung, diese Gebirgskette ist vor allem etwas für fortgeschrittene Wanderer, denn die Landschaft ist eher steinig und rau. Die Wanderung lohnt sich aber in jedem Fall, denn ihr werdet hier mit atemberaubenden Gesteinsformationen und tollen Ausblicken belohnt.
Wüste Sahara
Agadir liegt außerdem am westlichen Rand der sagenumwobenen Wüste Sahara, der größten Wüste der Welt. Nach hierhin könnt ihr aus Agadir zahlreiche Touren starten, die aber am besten geführt sein sollten. So könnt ihr einen Ausflug mit einem Quad unternehmen, auf einem Kamel die Weite der Wüste erkunden oder in einem Dünenbuggy die Sanderhebungen rauf- und runtercruisen. Die Trips, die ihr buchen könnt, sind unterschiedlich lang und können auch über mehrere Tage gehen, wenn ihr das wollt.
Strände
Agadir ist eine Stadt mit direktem Zugang zum Atlantik. Hier könnt ihr euch auf eine ausgeprägte Strandkultur freuen. Sowohl Familien als auch wassersportbegeisterte Alleinreisende werden hier auf ihre Kosten kommen. Wir stellen euch die beliebtesten Strände vor.
Strand von Agadir
Mitten in der Stadt gelegen ist der Strand von Agadir, der mit seiner neun Kilometer langen Promenade ein gern besuchter Ort ist, der für jeden Geschmack etwas bereithält. Der Strand ist sehr sauber und gastronomisch gut erschlossen, sodass ihr hier problemlos den ganzen Tag verbringen und auch abends noch entspannt den Sonnenuntergang genießen könnt.
Der Strand ist vor allem gut für Wassersportler aller Art geeignet, aber auch Familien mit Kindern kommen hier auf ihre Kosten, da hier viel Platz zum Spielen ist. Je nachdem, an welcher Stelle ihr ins Wasser geht, ist das Wasser eher flach und gut zum Schwimmen oder etwas wilder mit höheren Wellen.
Strand von Taghazout
Nach einer etwa 20-minütigen Autofahrt in den Norden von Agadir erreicht ihr das Fischerdorf Taghazout, dessen weltbekannter Strand als wahres Surferparadies bekannt ist. Die Wellen ermöglichen den besten Wellenritt! Aber auch für Yoga-Begeisterte und Familien ist dieser Strand geeignet, denn hier herrscht eine sehr entspannte Stimmung. Es gibt außerdem einen großen Skatepark und viele schöne Bars und Cafés.
Strand von Tamraght
Ein weiteres Fischerdorf in der Nähe von Agadir lädt vor allem Surferinnen und Surfer aus aller Welt dazu ein, hier an den Strand zu gehen. Gastronomisch gut erschlossen und mit vielen Freizeitangeboten ausgestattet, ist dieser Strand ein hervorragender Ort, um den Tag in der Sonne zu verbringen.
Reise-Infos
Damit eure Reise nach Marokko möglichst reibungslos verläuft, geben wir euch hier ein paar wichtige Tipps für den Urlaub in Agadir.
Reisezeit
Die beste Reisezeit für Agadir ist von Mai bis Oktober, denn dann ist hier Badesaison. In dieser Zeit könnt ihr euch auf sonnige Tage und angenehm warmes Wasser freuen. Von Juli bis September ist es am wärmsten, da könnt ihr bis zu 30 Grad erwarten. Agadir ist aber im Prinzip das ganze Jahr über eine Reise wert, denn mit seinen 300 Sonnentagen im Jahr könnt ihr eigentlich nicht viel falsch machen.
Dokumente & Währung
Um nach Marokko einzureisen, braucht ihr einen gültigen Reisepass. Ein Personalausweis reicht nicht aus, bei einer Reise von bis zu 90 Tagen ist aber auch kein Visum nötig.
In Marokko wird mit dem marokkanischen Dirham (MAD) gezahlt. Besonders in gut besuchten Gebieten könnt ihr damit rechnen, mit Kreditkarte zahlen zu können und ausreichend Geldautomaten in der Nähe vorzufinden. Wenn ihr in weniger erschlossene Orte fahrt, solltet ihr am besten angemessen viel Bargeld mit dabei haben.
Anreise
Etwa 22 Kilometer von der Innenstadt Agadirs liegt der internationale Flughafen Al Massira. Nach hierhin gibt es Direktflüge von mehreren deutschen Flughäfen, die etwa fünf Stunden dauern. Solltet ihr etwas mehr Zeit mitbringen, könnt ihr auch über Marokkos traumhaft schöne Hauptstadt Marrakesch oder das bezaubernde Casablanca anreisen.
Sprache & Verständigung
In Agadir wird vor allem Arabisch und Französisch gesprochen, aber auch verschiedene Berberdialekte sind verbreitet, wenn auch staatlich nicht unterstützt. Doch viele Menschen sprechen auch Englisch und teilweise sogar Deutsch.
Kulinarik
Die marokkanische Küche als Teil der arabischen Küche ist vor allem durch ihren vielfältigen Einsatz von Gewürzen bekannt. So werden die Gerichte hier mit Safran, Koriander, Kümmel, Zimt und vielen anderen köstlichen Zugaben verfeinert. Ein klassisches Gericht, das euch in Marokko erwartet, ist die Tajine, was auch der Name für den Tontopf ist, in dem das Essen serviert wird. Dabei kann der Inhalt variieren: von Mechoui, einem Gericht aus Lammfleisch, über Couscous bis hin zu vielen anderen schmackhaften Schmorgerichten. Auch die Nähe zur Küste und die französischen Einflüsse spielen beim Essen eine Rolle. So gibt es in Agadir köstliche Fischgerichte, exquisiten Wein und natürlich das traditionelle Fladenbrot.
Hotels & Unterkünfte
Agadir ist ein Urlaubsparadies mit einer tollen Strandpromenade voller Unterkünfte, die ein vielfältiges Service-Angebot sich bringen. So gibt es extra familienfreundliche Hotels, mit großen Pools und kostenlosen Surf-Kursen – und auch Ausflüge werden von hier aus organisiert. In Agadir ist für alle das Passende dabei.