Idyllische Küstenlandschaften, unberührte Natur und quirlige Städte – Albanien ist bisher noch ein kleiner Geheimtipp, sogar unter Kennern des Balkans. Doch die wunderschönen Strände, Orte und Sehenswürdigkeiten werden auch jene bezaubern, bei denen Albanien bisher noch nicht ganz oben auf der Travel-Liste stand.
Überblick
Albanien ist mit 28.750 Quadratkilometern Fläche ein recht kleines Land in Europa und liegt im Südosten der Balkaninsel, die touristisch noch weitgehend unerschlossen ist. Dadurch strahlt dieses Land eine geheimnisvolle Aura aus, die eine Reise dorthin zu einem echten Abenteuer macht. Leider wissen daher nur die Wenigsten, dass dieses Land mit grandiosen Gebirgen, mediterranen Küstenabschnitten sowie einer Vielzahl an kulturellen Schätzen lockt – eben alles, was man für einen gelungenen Urlaub braucht.
Da die westlichen Teile des Landes direkt an das Mittelmeer grenzen, können sich sogar Badeurlauber auf puderzuckerfeine Sandstrände und glasklares Wasser freuen. Die Strände im Land sind oft noch herrlich unberührt. Die Albanische Riviera liegt im Südwesten und zieht sich von Saranda bis Vlora. Hier wird das Ionische Meer zur Adria. Bei gutem Wetter kann man von hier aus bis zur griechischen Insel Korfu sehen, die auf der anderen Seite des Ionischen Meeres liegt und welche ihr sogar innerhalb weniger Stunden mit der Fähre erreichen könnt. Außerdem grenzt Albanien an die Alpen und steckt auch im Landesinneren voller unberührter Naturlandschaften, die mit einer artenreichen Flora und Fauna punkten. Zwischen schroffen Berglandschaften findet ihr saftig grüne Wiesen und malerische Seen. Als Aktivurlauber solltet ihr daher auf keinen Fall die Wanderschuhe zu Hause vergessen.
Da Albanien auf eine lange Geschichte zurückblickt, die von den Illyrern geprägt ist, könnt ihr euch außerdem auf zahlreiche Kulturschätze wie verfallene Ruinen oder prunkvolle Denkmäler freuen. Erkundet ihr die Städte Albaniens, werden euch auch die schönen Kirchen, Klöster und Moscheen auffallen.
So erlebt ihr in Albanien jedoch ebenso ein Land, das noch nicht auf Tourismus eingestellt und dementsprechend in vielen Teilen noch ursprünglich ist. Ihr könnt euch auf wilde Gebirge, weite Täler und eine traumhafte Küste freuen. Der Kontrast zwischen dem ursprünglichen Leben auf dem Land und der bunten Hauptstadt Tirana wird euch den Atem rauben, denn hier prallt Tradition auf Moderne. Ein Albanienaufenthalt ist für euch bestens geeignet, wenn ihr ein Abenteuer in Europa sucht – beispielsweise als Individualtourist oder mit dem Wohnmobil. Wenn ihr Wert auf Komfort legt, findet ihr aber auch immer mehr Hotels in Albanien, die mit Service und Gastfreundlichkeit bestechen. Zeit, den Blick auf das Balkanland zu richten. Ausgetretene Pfade sucht ihr hier vergeblich. Stattdessen seid ihr selbst die Entdecker dieses Landes.
Orte
Ob mediterraner Badeort, antike Hafenstadt oder mittelalterliche Kleinstadt – in Albanien habt ihr die Möglichkeit, zahlreiche Städte zu besichtigen und findet dort kulturelle Sehenswürdigkeiten, die ihr nicht so schnell vergessen werdet.
Hauptstadt Tirana
Die albanische Hauptstadt Tirana, die am Fuße des Berges Dajti liegt, entführt euch in eine lebendige und bunte Welt, in der nach und nach alte Traditionen durch moderne Denkweisen abgelöst werden. Ein Besuch der Hauptstadt lohnt sich besonders, wenn ihr einen Sightseeing-Trip plant. Ihr solltet unbedingt das Historische Nationalmuseum besuchen, welches euch die albanische Geschichte näherbringt und euch über die kulturellen Besonderheiten des Landes informiert. Hier erfahrt ihr auch, wer der berühmte Held der Nation Gjergi Kastrioti Skanderberg war, welcher als elf Meter hohe Statue den zentralen Platz der Hauptstadt ziert.
Auf dem Skanderberg-Platz wird euch jedoch noch ein weiteres Gebäude ins Auge stechen: die Et’hem-Bey-Moschee aus dem 18. Jahrhundert, die als älteste Moschee der Stadt bekannt ist. Auch die Oper und den 35 Meter hohen Uhrenturm werdet ihr von hier aus bestaunen können. Hat die Geschichte des Landes euer Interesse geweckt, lockt das Enver-Hoxha-Museum, welches besser unter dem Namen „Pyramide“ bekannt ist. Es erzählt die Geschichte der albanischen Diktatur, welche das Land lange in Angst und Schrecken versetzt hat. Nach einer aufregenden Stadterkundung könnt ihr mit der Seilbahn zum Hausberg Dajti fahren, von dem aus ihr eine tolle Aussicht über die Dächer der Stadt Tirana habt und alle Eindrücke noch einmal in luftiger Höhe Revue passieren könnt.
Badeort Ksamil
Der Ort Ksamil im Süden des Landes ist einer der schönsten Badeorte von Albanien und besticht mit mehreren Strandabschnitten und idyllischen Buchten. Hier könnt ihr Sonne tanken, euch im Ionischen Meer abkühlen und euren Alltagsstress weit hinter euch lassen. Zum Baden in Albanien sind Badeschuhe empfehlenswert – besonders, wenn ihr mit Kindern Urlaub macht. Nur Unempfindliche gehen barfuß über die Kies- und Steinstrände am Ksamil Beach.
Den kleinen Hunger zwischendurch stillen zahlreiche Restaurants und Beach Bars, die euch mit fangfrischem Fisch und anderen albanischen Spezialitäten verwöhnen. Außerdem könnt ihr euch hier für kleines Geld Liegen und Schirme ausliehen, denn der Urlaub in Albanien ist nicht nur schön, sondern auch günstig.
Historisches Shkodra
Die Stadt Shkodra, die nahe der Grenze zum Balkanland Montenegro liegt, ist die älteste Stadt des Landes. In der osmanischen Epoche war sie vor Tirana die Hauptstadt des Landes. Mit ihren knapp 2.400 Jahren hat Shkodra natürlich zahlreiche historische Stätten zu bieten, wie die Festung Rozafa, von der ihr ein einzigartiges Panorama über die gesamte Stadt habt. Die Festungsanlage hat zwar illyrische Wurzeln, wurde jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts noch immer vom türkischen Militär genutzt. Auch die Zentralmoschee (Xhamia e Plumbit), die Steinbrücke von Mesi sowie die Stephanskathedrale sind beliebte Anlaufpunkte für einen spannenden Sightseeing-Trip durch das geschichtsträchtige Shkodra.
Um euch eine wohlverdiente Pause in der Natur zu gönnen, solltet ihr den See von Shkodra aufsuchen, der zwischen Albanien und Montenegro liegt, von einer einzigartigen Gebirgslandschaft umgeben ist und zu ausgiebigen Spaziergängen einlädt.
Weltkulturerbe Butrint
Inmitten einer dichten Waldlandschaft, nahe der Stadt Ksamil, befindet sich eine antike Ruinenstadt, welche auf die alten Römer und Griechen sowie die Byzantiner und Venezianer zurückgeht. Die Kulturstätte Butrint ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Landes und wurde im Jahr 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Der umliegende Nationalpark misst etwa 9.500 Hektar. Nehmt ihr den Weg zur antiken Stätte auf euch, könnt ihr dort ein gut erhaltenes Amphitheater und viele andere archäologische Funde besichtigen. Das macht Butrint zu einem interessanten Freilichtmuseum, welches die Geschichte einer spektakulären Vergangenheit erzählt.
Weitere Städte
Haben es euch die Städte von Albanien angetan, locken noch viele weitere Orte mit ihren individuellen, faszinierenden Sehenswürdigkeiten:
- Hafenstadt Saranda mit kleinen Märkten und einer wunderschönen Promenade
- Gjirokaster, die „Stadt der Tausend Stufen“, welche unter anderem zur alten Burg führen
- Museumsstadt Berat mit historischen Häusern und einer alten Burgfestung
- Badeort Durrës, der mit feinsandigen Stränden und einem antiken Amphitheater besticht
- Historische Kleinstadt Kruja mit ihrer mittelalterlichen Festung und einem ethnographischen Museum
Ausflugsziele
Albanien lädt jedoch nicht nur zum Sightseeing ein, sondern besticht außerdem mit wunderschönen Naturlandschaften, in denen die Aktivurlauber unter euch voll auf ihre Kosten kommen. Insgesamt gibt es 14 Naturparks im Land, welche von Bergen, Wäldern und Seen durchzogen sind.
Albanische Alpen
In den Albanischen Alpen warten traumhafte Landschaften nur darauf, bei einer Wanderung von euch erkundet zu werden. Die Alpen liegen im Grenzgebiet von Albanien, Montenegro und Kosovo, also im Norden/Nord-Osten des Landes. Die Gipfel der Albanischen Alpen ragen bis zu 2.600 Meter empor und so könnt ihr entscheiden, ob ihr durch tiefe Täler und zauberhafte Dörfer oder hohe Bergwelten und schroffe Felslandschaften wandern wollt. An Wanderwegen mangelt es dieser Region nicht.
Koman Stausee
Sicher entdeckt ihr in den Albanischen Alpen den Fluss Drin, der sich durch die Gebirgswelt schlängelt. Dieser bildet auf seinem 35 Kilometer langen Weg zahlreiche Stauseen, wie den Koman Stausee, der sich zwischen riesigen Felswänden befindet. Mit einer Fähre oder einem Boot könnt ihr den See erkunden, der von saftig grünen Hügeln und schroffen Felsen umgeben ist. Während der zweieinhalbstündigen Fahrt passiert ihr außerdem Ufer-Dörfer, die nur per Schiff versorgt werden können.
Ist das Wetter schön, strahlt das Wasser türkisgrün und die Gipfel der umliegenden Berge schimmern silbrig-grau. Manchmal hat man den sogar den Eindruck, man würde durch einen norwegischen Fjord fahren.
Ohridsee
Der Ohridsee ermöglicht Badevergnügen jenseits der Adria, beliebte Aufenthaltsorte sind Pogradec und Tushemisht. Südlich von ihnen befindet sich Guri i Kamjes, wobei es sich um einen auffälligen Felsen in der Region Kamja handelt. Nördlich des Binnengewässers habt ihr hingegen die Option, im Shebenik-Jablanica-Nationalpark zu wandern. Möchtet ihr noch mehr erleben, wechselt ihr zum nordmazedonischen Teil des Sees über, der wesentlich größer ist.
Blaues Auge
Ein weiteres Highlight in der Natur Albaniens ist das „blaue Auge“, welches etwa 40 Autominuten von Ksamil entfernt liegt. Bei diesem Naturspektakel, was auch Syri i Kaltër genannt wird, handelt es sich um eine 50 Meter tiefe unterirdische Quelle eines Bergsees, welche mit Wasser gefüllt ist und in einem glasklaren Türkiston erleuchtet. Seid ihr besonders mutig, traut ihr euch sogar, im eiskalten Quellwasser zu baden, welches nur 12,5 Grad Celsius „warm“ ist. Umgeben von dichten Wäldern, könnt ihr in dieser Umgebung noch einen Spaziergang unternehmen und die Natur Albaniens genießen.
Grand Canyon Albaniens
Auch im Süden von Albanien erwartet euch ein Naturspektakel der Extraklasse. Der 160 Kilometer lange Fluss Osum bahnt sich hier seine Strecke durch die Region Skrapar. Aufgrund seiner gigantischen Ausmaße von 30 Meter Breite und 80 Meter Tiefe wird der Osum auch als Grand Canyon Albaniens bezeichnet. Wollt ihr den Fluss aus all seinen Perspektiven bestaunen, solltet ihr seinem Verlauf von Çorovoda aus folgen. Nach neun Kilometern Fußmarsch erreicht ihr eine schmale Brücke, die euch einen atemberaubenden Ausblick auf eine tiefe Schlucht bietet.
Reise-Infos
Ihr wollt euch auf eine spannende Entdeckungstour durch Albanien begeben und in ein wildes Land voller Abenteuer eintauchen? Dann zögert nicht lange und macht euch auf die Reise in das wunderschöne Albanien. Damit ihr gut vorbereitet seid, haben wir noch einige Tipps für euch.
Ideale Reisezeit
In Albanien erwartet euch angenehmes Mittelmeerklima mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 16 Grad Celsius, welches jedoch je nach Region seine Besonderheiten aufweist. So könnt ihr an der Adriaküste beispielsweise mit wärmeren Temperaturen rechnen als im östlichen Gebirge. Die beste Reisezeit für einen Badeurlaub ist von Juli bis August, denn zu dieser Zeit klettert das Thermometer bis auf 30 Grad Celsius hinauf. Die Wassertemperaturen betragen etwa 23 Grad Celsius. Auch im Winter erwarten euch Extreme in Form von Starkregen und Überschwemmungen. Allerdings wird es hier nicht kälter als sechs Grad Celsius und plant ihr einen Wanderurlaub, könnt ihr Albanien ganzjährig bereisen – besonders im Frühling, wie etwa im Reisemonat Mai, und im Herbst.
Anreise
Die Anreise nach Albanien ist von Deutschland aus mit dem Flugzeug am einfachsten. Zwar ist auch ein Roadtrip durch den Balkan denkbar, doch sind die Straßen Albaniens oftmals nur für geländefähige Fahrzeuge geeignet.
Etwa zwei Stunden dauert der Flug von Deutschland bis Tirana. Von Stuttgart, München, Köln und Frankfurt am Main aus geht es direkt in die Hauptstadt Albaniens. Mit einem Zwischenstopp in Wien oder Athen kommt ihr jedoch auch von anderen Flughäfen aus in die albanische Hauptstadt. Die Reisezeit verlängert sich dann um etwa zwei Stunden. Per Zug oder Fernbus gestaltet sich die Anreise schwierig. Mit einem Reisepass könnt ihr ohne Visum und bis zu 30 Tagen unkompliziert Urlaub in ganz Albanien machen.
Kulinarische Spezialitäten
Die Küche in Albanien ist mediterran und vor allem italienisch angehaucht. Vielerorts gibt es also gute Pizza, Pasta-Variationen und leckeres Eis. Wollt ihr jedoch ganz traditionell albanisch essen, solltet ihr euch auf deftige Gerichte einstellen.
Zu den Spezialitäten gehören:
- Qigra (Brot aus Kichererbsenmehl)
- Fasule (Eintopf mit weißen Bohnen und Zwiebeln)
- Byrek (Blätterteigtasche mit Hackfleisch, Käse, Eiern und Gemüse)
- Fergese Tirane (Leber mit Eiern, Hüttenkäse und Knoblauch)
- Paidhage gici (gegrilltes Ferkel)
- Xupa (Pudding mit Nuss)
- Sheqerpare (in Butter gebackene Teigbällchen)
An den Küstenregionen findet ihr natürlich auch Fischrestaurants oder internationale Lokale. Wollt ihr auf euren Urlaub anstoßen, solltet ihr euch den Obstschnaps Raki bestellen. Trinkt ihr keinen Alkohol, ist die Dhalla-Buttermilch eine köstliche Alternative.
Passende Unterkünfte
Viele Gebiete in Albanien sind touristisch noch vollkommen unentschlossen, weswegen sich die Hotelsuche in manchen Regionen als schwierig entpuppt. An der Albanischen Riviera gibt es allerdings viele schöne Hotels. Besonders beliebt ist der Ort Ksamil, zu dem auch einige kleine Inseln gehören, die, wie ins blaue Meer getupft, vor der Küste liegen. In Albanien werdet ihr jedoch keine großen Hotelketten, sondern eher kleinere Gästehäuser finden.
Über Komfort und Service braucht ihr euch jedoch keine Gedanken machen. Da der Tourismus in Albanien erst Ende der 1990er Jahre Fahrt aufgenommen hat, sind viele Hotels und andere Unterkünfte moderner als manch ein Hotel anderswo. So punkten die Unterkünfte mit liebevoller Einrichtung, familiärer Atmosphäre und einem erschwinglichen Preis.
Gerne möchte ich dieses Land bereisen, interessiert mich sehr!
Leider fehlt mir die richtige Reisebegleitung.