Ancona an Italiens Adriaküste


Das italienische Ancona ist die Hauptstadt der Region Marken und bietet einen Reichtum an schönen Orten, kulinarischen Highlights und Geschichte. Freut euch auf kristallklares Meer und Traumstrände in der Nähe, Wandermöglichkeiten im Nationalpark Monte Cònero, historische Dörfer und attraktive Einkaufsmöglichkeiten.

Überblick

Ancona ist die Hauptstadt Provinz Ancona und liegt direkt an der Adriaküste. Zum Landesinneren hin wird sie vom Monte Cònero begrenzt. Knapp 100.000 Einwohnern leben in Ancona. Der Monte Astagno mit seiner Zitadelle sowie der Monte Guasco mit dem Dom von Ancona sind die beiden Hausberge der Universitätsstadt. Der Hafen, aber auch Dienstleistungen und Tourismus gehören hier zu den wichtigen Einkommensquellen. Schon die Griechen siedelten hier aufgrund der guten Lage als Hafen. Die Römer bauten die Stadt als Flottenstützpunkt aus und bis heute gibt es hier attraktive Fährverbindungen, etwa nach Venedig, Kroatien, Albanien und Griechenland. So gibt es beispielsweise eine Fähre, die Ancona mit Patras verbindet. Zudem legen Kreuzfahrtschiffe hier gerne an.

Ancona in der Region Marken
Ancona in der Region Marken

Von den historischen Wurzeln Anconas ist heute leider nicht mehr allzu viel übrig. Auch Zeugnisse aus der Blütezeit der Stadt zwischen dem 10. und dem 14. Jahrhundert sind recht rar gesät, was an Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg und einem großen Erdbeben im Jahr 1972 liegt. Somit ist die Stadt heute recht modern. Dennoch gibt es hier viele sehenswerte Stätten, die Strände und Naturschönheiten der Umgebung sprechen für sich.

Strände

In der nahen Umgebung von Ancona gibt es eine große Auswahl an schönen Stränden. Besonders nennenswert sind Portonovo, Sirolo und Numan an der Riviera der Cònero-Halbinsel. Aber auch Senigallia ist ideal für einen Tag am Strand geeignet.

Strände bei Portonovo

Direkt anschließend an das Naturschutzgebiet rund um den Monte Cònero, liegt die Ortschaft Portonovo. Sie lockt vor allem mit ihren vielen Restaurants und dem großen Angebot an lokalen Muschelgerichten. Der umliegende Küstenpark beherbergt neben Wanderwegen, Hügeln, Steinbrüchen und einer einzigartigen Natur auch gleich mehrere Strände. Sie zeichnen sich durch kristallklares Wasser und feine weiße Kieselsteine aus, ein Steg erleichtert euch den Einstieg in das kühle Nass. Ihr erreicht die Küste sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Auto, Parkplätze stehen direkt an der Bucht zur Verfügung.

La Baia di Portonovo
In Portonovo in der Adria baden

Strände bei Sirolo

Sirolo und Numana liegen südlich der Ausbuchtung, auf der sich der Monte Cònero befindet. Besucht hier die Spiaggia Mezzavalle, die ihr nur über einen steilen Pfad erreicht, sowie die Spiaggia Sirolo. Das schöne Dorf, welches auch als „Perle der Adria“ bekannt ist, besteht aus einem Labyrinth enger Gassen, in denen ihr gelassen bummeln und Meeresfrüchte genießen könnt.

Spiaggia Mezzavalle
Lust auf ein Bad an der Spiaggia Mezzavalle?

Strände bei Numana

Ab Numana erreicht ihr mit dem Boot einen der schönsten Strände des Parks, die Spiaggia delle Due Sorelle. Dieser abgelegene Kies- und Sandstrand ist nach zwei Schwesternfelsen benannt und besonders malerisch. Aber auch der Strand von Sirolo ist sehr schön und vor allem gut ausgestattet.

Spiaggia delle Due Sorelle
Die Spiaggia delle Due Sorelle

Strand in Senigallia

Etwa 30 Kilometer nördlich liegt die Stadt Senigallia, die zu den beliebtesten Badeorten der Provinz gehört, was wohl am kristallklaren Wasser und dem samtweichen Sandstrand liegen mag. Hier könnt ihr einen herrlich entspannten Tag in der Sonne verbringen. Der Meeresboden fällt sanft ab und ist daher auch sehr gut für Familien mit Kindern geeignet. Wer abenteuerlich orientiert ist, kann sich an einer Wassersportart wie Windsurfen, Wasserski oder Stand-up-Paddling ausprobieren. An der Strandpromenade gibt es viele Fischrestaurants und Bars.

Tipp: Besucht in Senigallia auch die Piazza Garibaldi und das berühmte Bauwerk Rocca Roveresca aus der Römerzeit. Außerdem findet jedes Jahr in der ersten Augustwoche das „Summer Jambouree“-Festival mit Kultur, Konzerten und Musik aus den 1950er Jahren statt.

Sehenswürdigkeiten

Wer die Region Marken besucht, sollte auch einen Abstecher in die Hauptstadt Ancona machen. Sie ist für ihren Hafen bekannt, der sowohl touristischen als auch wirtschaftlichen Zwecken dient und hat darüber hinaus viele Attraktionen zu bieten. Dazu gehören Einkaufsstraßen, Triumphbögen, majestätische Kirchen, Plätze und Grünflächen sowie ein Archäologiemuseum.

Corso Giuseppe Garibaldi

In Ancona dienen die vier Hauptplätze sowie die Haupteinkaufsstraße namens Corso Giuseppe Garibaldi als Orientierungspunkte. Es lohnt sich, gleich zu Anfang des Aufenthalts den Corso von der Piazza Cavour über die Piazza Roma bis zum Hafen zu gehen. Ihr bekommt einen Eindruck von der Stadt und könnt bei Bedarf noch italienische Souvenirs oder Mode einkaufen.

Die Hauptplätze

Wie jede italienische Stadt hat auch Ancona wichtige Plätze, an denen sich das Leben konzentriert. In diesem Fall sind die Piazza della Repubblica, Piazza del Plebiscito und Piazza San Francesco zu nennen. Nehmt euch die Zeit, sie zu erkunden, dort einen Kaffee zu genießen und das bunte Treiben zu beobachten.

Ancona Piazza del Plebiscito
Die Piazza del Plebiscito in Ancona

Die schöne Piazza del Plebiscito liegt im Herzen des historischen Zentrums von Ancona. Sie ist auch als Piazza del Papa bekannt, da sich hier die Statue von Papst Clemens VII. befindet. Viele kleine Restaurants, Bars und Lokale machen die Piazza zu einem Treffpunkt. Seit dem 15. Jahrhundert gibt es sie. Die rechteckige, lange Form ist einzigartig, ebenso wie die mehreren Ebenen, die durch Rampen und Treppen miteinander verbunden sind. Wichtige Bauwerke wie der Palazzo del Governo und die Kirche San Domenico sind hier ebenfalls zu sehen.

Triumphbogen Arco di Clementino

Der Triumphbogen des Papstes Clemens XII, auch als Arco di Clementino oder Clemensbogen bekannt, ist ein wichtiges Denkmal in Ancona. Der Bogen stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde zu Ehren des gleichnamigen Papstes errichtet, denn er machte Ancona im 17. Jahrhundert zum Freihafen, was die Wirtschaft ankurbelte. Mit dem Bogen sollte die Stadt für ankommende ausländische Kaufleute schon von Weitem sichtbar sein.

Dahinter befindet sich der Trajansbogen oder Arco di Traiano aus dem Jahr 115 nach Christus. Er liegt ebenfalls in Hafennähe an einer Mole, ist aber deutlich älter. Bereits vor etwa 1.900 Jahren wurde er zu Ehren des römischen Kaisers errichtet.

Dom San Ciriaco

Der Dom San Ciriaco ist eine der interessantesten romanischen Kirchen in Italien. Er liegt auf dem Monte Guasco oberhalb der Stadt und ist aus der Ferne sichtbar. Seine Kuppel ist byzantinisch beeinflusst und sein Portal folgt dem gotischen Stil. Erbaut wurde die Kirche zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert. Nicht nur das Bauwerk selbst, sondern auch die Lage ist sehr sehenswert: Der Hügel bietet wunderbare Panoramablicke über Ancona bis hin zur Adria.

Ancona Cattedrale di San Ciriaco
Der Dom von vorne

Lazzaretto

Im Hafen von Ancona steht ein großes fünfeckiges Gebäude, das Lazzaretto. Früher diente es als Quarantänestation für Pestkranke und konnte bis zu 2.000 Personen fassen. Heute ist der Bau, welcher auch als Mole Vanvitelliana nach dem Architekten Luigi Vanvitelli bekannt ist, ein Kulturzentrum. Seit dem Bau im Jahr 1732 wurde das Gebäude vielfältig genutzt, wie etwa als militärische Festung, Zuckerraffinerie oder Tabakfabrik. Es lohnt sich, im Rahmen der Reiseplanung zu überprüfen, welche kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen im Lazzaretto stattfinden. Auch ein Museum gibt es vor Ort zu erkunden.

Ancona Lazzaretto
Das Lazzaretto wird auch Mole Vanvitelliana genannt

Passetto

Neben vielen Kirchen und historischen Denkmälern gibt es in Ancona auch zahlreiche schöne Orte zum Entspannen und Flanieren. Das Viertel Passetto ist dafür die beste Adresse. Hier liegt ein großer, schön gestalteter Park, der spektakuläre Blicke auf das Meer bereithält. Das beliebte Naherholungsgebiet zieht vor allem am Wochenende auch viele Einheimische an. Der Pinienwald Pineta di Passetto im Südosten der Stadt bietet mit der Scalinata del Passetto-Treppe auch Zugang zu einem kleinen Strand namens Spiaggia di Passetto.

Ancona Passetto
Blick auf den Stadtteil Passetto

Archäologiemuseum

Im Museo Archeologico Nazionale Delle Marche findet ihr archäologische Funde aus der Region, die über die letzten Jahrhunderte gesammelt wurden. Die Lage in einem prächtigen Palast aus dem 16. Jahrhundert trägt dazu bei, dass es sich hier um eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt handelt.

Aktivitäten

Ancona bietet noch einiges mehr als einen reinen Stadturlaub. In der schönen Umgebung könnt ihr wandern, Grotten erkunden oder historische Dörfer besuchen. Außerdem werden private Segel- und Bootsausflüge angeboten und natürlich habt ihr die Option, eines der Weingüter der Marken zu besuchen.

Wandern gehen

Der Parco del Cònero ist ein wichtiges Naherholungsgebiet, nur wenige Kilometer südlich von Ancona gelegen und steht unter Naturschutz. Der Ausläufer des Apennins ist bis zu 570 Meter hoch. Er bietet viele gut ausgebaute Wander- und Radwege, sodass ihr hier einen herrlichen Tag in der Natur mit Blick auf die Adria genießen könnt.

Corinaldo besuchen

Mit einem Mietwagen, per Bus oder Taxi könnt ihr die Umgebung von Ancona näher erkunden. Corinaldo gilt als eines der schönsten Dörfer von Italien und ist daher auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist von einer sehr gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert umgeben und bietet Attraktionen wie mittelalterliche Häuser, eine Treppe und das Gut der Polenta, wo jedes Jahr im Juli ein Theaterstück aufgeführt wird. Polenta-Gerichte gehören zu den Speisen, die ihr in den hiesigen Restaurants probiert haben solltet.

Corinaldo
Ansicht von Corinaldo

Ausflug nach Arcevia machen

In Arcevia nahe den Bergen von Gola della Rossa gibt es viele archäologische Zeugnisse, die teils bis in die Altsteinzeit zurückreichen. Gleich neun Burgen aus dem Mittelalter gibt es für euch zu besichtigen. Die Stadt ist mit ihren malerischen Gassen, Denkmälern und einer alten Festungsanlage bestens für einen Tagesausflug geeignet. Im Leopardi-Garten könnt ihr Ruhe und Panoramablicke genießen.

Loreto entdecken

Loreto ist ein weiterer bekannter Ort etwa 20 Kilometer südöstlich von Ancona. Schon von Weitem ist die päpstliche Basilica della Santa Casa zu sehen. Nach dem Petersdom in Rom ist dieser Ort der wichtigste Wallfahrtsort in Italien. Denn der Legende nach wuchs Maria, die Mutter von Jesus, in dem Heiligen Haus auf, das sich in der Basilika befindet. Auch die Verkündigung des Herrn soll hier stattgefunden haben.

Loretos Basilika
Loretos Basilika

Frasassi-Grotten erforschen

Neben vielen interessanten Orten gibt es in der Region von Ancona auch Naturschönheiten wie etwa die Grotten von Frasassi zu entdecken. Diese Höhlen sind durch einen einzigen Weg miteinander verbunden. Sie sind Millionen von Jahren alt und bieten große Hallen, beeindruckende natürliche Skulpturen und Formationen, die nach Gegenständen oder Tieren benannt wurden.

Grotte di Frasassi
Unterwegs in den Grotten von Frasassi

Reise-Infos

Ancona ist von Deutschland aus oder im Rahmen einer Italienreise sehr gut zu erreichen. Zwischen Ende April und Anfang November bietet der italienische Ort beste klimatische Bedingungen. Wenn euch das absolut zusagt und ihr jetzt direkt mit der Reiseplanung beginnen wollt, dann wartet noch einen Moment und macht euch mit unseren abschließenden Reisetipps vertraut. Lest hier mehr über die Anreise, die kulinarischen Spezialitäten und die Unterkünfte in der Hauptstadt der Marken!

Ideale Reisezeit

Ancona bietet typisch italienisches Wetter: Zwischen Ende April und Anfang November dürft ihr euch auf Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad freuen. Im Juli und August wird es am wärmsten. Dann erreicht das Wasser vor Ort eine Temperatur bis zu 24 Grad. In diesen Monaten ist der geringste Niederschlag zu erwarten.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Von Deutschland gibt es direkte Flüge zum internationalen Flughafen Aeroporto di Ancona. Ab München seid ihr etwas mehr als zwei Stunden unterwegs. Der Flughafen liegt etwa zwölf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, das mit dem Bus oder per Taxi rasch zu erreichen ist. Aber auch im Hafen kommen viele Reisende an, etwa aus Venedig oder Kroatien.

Alternativ nehmt ihr das Auto und fahrt über den Brenner oder den Bernadino-Tunneln in der Schweiz über die Alpen bis nach Bologna. Es folgt eine wunderschöne Fahrt entlang der Adriaküste, vorbei an Rimini, bis ihr Ancona erreicht. Der Ort ist zudem mit dem Zug ab Bologna oder Rom erreichbar. Vor Ort könnt ihr euch gut zu Fuß bewegen.

Essen und Spezialitäten

Ancona hat zahlreiche kulinarische Spezialitäten zu bieten, die aus der Stadt oder der gleichnamigen Provinz stammen. Die lokalen Weine und Fischgerichte sind an dieser Stelle zu nennen, auch Käses, Nudel- und Wildgerichte sind empfehlenswert.

Probiert im Ancona-Urlaub den Rosso Conero oder Lacrima di Morro d’Alba, beides intensive Rotweine. Auf Weingütern in der Umgebung könnt ihr mehr über den regionalen Weinanbau erfahren und ausführlich verkosten. Zu den berühmten Fischgerichten gehören die Brodetto-Suppe mit Safran und die wilden Muscheln namens Moscioli. Testet außerdem das Fladenbrot Crescia, das mit regionaler Salami sehr gut schmeckt und für den Nachtisch ist das schokoladige Dessert Ciambellone al cioccolata sowie die frittierte Crema fritta mit Vanillegeschmack ein echtes Highlight.

Hotels und Unterkünfte

Ancona bietet eine gute Auswahl an Hotels für unterschiedliche Budgets. Im Stadtzentrum wohnt ihr in hübschen Unterkünften mit kurzen Wegen zu den Sehenswürdigkeiten. In Richtung Adriaküste gibt es schöne Strandhotels mit einem Shuttle zur Stadt.

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