Zwischen Ölbäumen und einer schier endlosen Küste präsentiert sich die südliche, italienische Region Apulien. Mit sehenswerten Städten, langen Sandstränden, einer vielseitigen Natur und auch dank ihrer kulinarischen Leckereien bildet sie die ideale Kulisse für einen rundum erholsamen Urlaub.
Überblick
Die Region Apulien in Italien liegt im Südosten des Landes. Auf der Karte markiert sie den Absatz des berühmten Stiefels, mit dem die Form von Italien immer wieder gleichgesetzt wird. Und was hat so ein Absatz in natura zu bieten? Eigentlich alles, was das Herz eines Urlaubers begehrt. Da wären einmal die insgesamt rund 800 Kilometer Küste, die die Augen der Badeurlauber, Windsurfer und Schnorchler zum Leuchten bringen. Außerdem ist die Natur besonders schön, mit den roten Mohnblumen und den jahrhundertealten Ölbäumen, welche einerseits herrlich anzusehen sind und andererseits eine wichtige Zutat italienischer Leckereien bereithalten. Dann gibt es auch noch die malerischen italienischen Städtchen mit ihren verwinkelten Gassen, den vom UNESCO Weltkulturerbe bedachten „Trulli“-Häusern, barocken Bauten und historischen Kathedralen, die Kultururlauber aus aller Welt magisch anziehen und sie tief in die italienische Vergangenheit eintauchen lassen. „La Dolce Vita“ ist hier überall spürbar.
Tipp: Wer ganz Apulien erkunden möchte, braucht allein von Norden nach Süden eine Fahrtzeit von vier Stunden. Die ganzen Zwischenstopps begeistern mit so vielen Sehenswürdigkeiten, dass ihr mehrere Tage für den Trip einplanen solltet.
Ein Reiseziel für alle Fälle
Für wen eignet sich Apulien als Reiseziel? Fast jeder Urlauber findet etwas, das an der Region fasziniert und schnell zum „Wiederholungstäter“ werden lässt. Familien lieben Apulien besonders aufgrund der Gastfreundschaft und Kinderfreundlichkeit, Genießer wegen der vielseitigen Gerichte wie Orecchiette und Romantiker wegen der traumhaften Sonnenuntergänge am Strand. Aktivurlauber werden hingegen von der für eine Wanderung optimalen Landschaft angezogen. Und was macht euch neugierig auf die Region im tiefen Süden Europas, die den italienischen Namen „Puglia“ trägt?
Städte und sehenswerte Orte in Apulien
Mit einer Fläche von mehr als 19.000 Quadratkilometern verfügt Apulien natürlich über nahezu unzählig viele Orte, die einen Besuch wert sind. Nachfolgend stellen wir euch nur eine kleine Auswahl von ihnen vor. Ihr werdet schnell merken, dass je nach Urlaubsfokus (Strand, Entspannung, Kultur, …) ein anderer Ort für euch attraktiver erscheint. Gerade das macht die wunderbare Vielfalt in Italiens Südosten aus und zeigt, dass der Urlaub dort eigentlich immer eine gute Idee ist.
Bari
Willkommen in der Hauptstadt von Apulien, die sowohl über einen Hafen als auch einen Flughafen verfügt: Bari zeigt sich als spannender Kontrast aus moderner Universitätsstadt, nobler Neustadt und historischer Altstadt, die vor allem mit den charakteristisch engen Gassen und alten, niedrig gehaltenen, italienischen Gebäuden aufwartet. Besucht bei eurem Aufenthalt in Bari unbedingt die Basilika San Nicola und die Kathedrale San Dabino. Auch das Normannen-Kastell wird Kulturinteressierte sicherlich rasch begeistern. Shoppinginteressierte sollten sich die edlen Geschäfte in der Neustadt anschauen, während Romantiker gern die Strandpromenade für einen gemeinsamen Spaziergang nutzen.
Brindisi
Brindisi ist eine weitere Stadt mit Flughafen und bezeichnet gleichzeitig die umliegende Region. Sie bezaubert mit einer flachen Küste und einem Hafen, außerdem vielen historischen Bauwerken. Die Festung Castello Aragonese, die Kirche Santa Maria del Casale und die 18 Meter hohe, römische Colonne del Porto Säule sind nur einige der vielen Sehenswürdigkeiten, die euch hier begrüßen. Brindisi ragt 15 Meter über dem Meeresspiegel an der Adria in die Höhe und ist wegen seiner Sandstrände gerade für den Badeurlaub beliebt.
Otranto
In Otranto befindet sich der östlichste Punkt Italiens, den nur rund 80 Kilometer vom am anderen Ufer gelegenen Albanien trennen. Genießt hier den weiten Blick über das Meer, das in den verschiedensten Blautönen schimmert. Weiße Häuser und Yachten prägen ebenfalls das Bild der Hafenstadt. Weiterhin könnt ihr historische Schönheiten wie die Kathedrale von Otranto mit ihrem bunten Fußbodenmosaik besichtigen, das nicht nur religiöse Urlauber ins Staunen versetzt.
Lecce
Lecce wird von einer barocken Architektur geprägt, die sich beispielsweise in der Basilika Santa Croce eindrucksvoll widerspiegelt. Aufgrund der zahlreichen, beeindruckenden und imposanten barocken Bauwerke trägt Lecce bei Reisenden auch den inoffiziellen Beinamen „Florenz von Apulien“. Nicht nur kulturell interessierte Urlauber, auch Genießer werden sich aber gerne nach Lecce verirren, denn die apulischen Köstlichkeiten locken hier schon von weitem in den vielen Cafés und Restaurants mit ihrem Duft.
Monopoli
Ein eher kleiner, aber durchaus spannender Ort ist Monopoli, dessen historische Vergangenheit einige Besucher anzieht. Immerhin befinden sich im Kern von Monopoli neun Kirchen aus dem Mittelalter, die gemeinsam mit den alten, verschlungenen Schottergassen ein Bild aus längst vergangenen Tagen ergeben. Hier könnt ihr eine kleine Zeitreise machen! Weiterhin ist die Grotte di Castellana, eine Höhle mit Stalaktiten und interessanten Felsgebilden, in unmittelbarer Nähe von Monopoli zu finden. Wenn ihr Monopoli besucht, solltet ihr daher unbedingt auch die wenigen Kilometer zur Grotte einplanen.
Vieste
Ebenfalls zur Region Apulien gehört die Halbinsel Gargano, die unverkennbar die Vielfalt der Natur auf einer Fläche vereint. So gibt es einerseits weitläufige Waldgebiete, andererseits herrliche Strände. Dazwischen finden sich immer wieder sehenswerte Ortschaften wie die Küstenstadt Vieste. Diese gilt als einer der beliebtesten Urlaubsorte in der Adria – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Bademöglichkeiten. Der Pizzomunno, ein heller Felsen aus Kalkstein, ragt als Wahrzeichen von Vieste ganze 25 Meter in die Höhe und markiert zusätzlich ein eindrucksvolles Naturpanorama.
Andria
Die achteckige Burg Castel del Monte wird auch als „Krone von Apulien“ bezeichnet. Sie befindet sich auf einem Berg in Andria und ermöglicht einen weit schweifenden Blick über die schöne Region Italiens. Auffällig sind ihre acht Türme. Gerahmt wird der Weg zur Burg von den typischen Ölbäumen.
Das Castel del Monte wurde im 13. Jahrhundert erbaut und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Einerseits begeistert seine ungewöhnliche Architektur, andererseits die Geheimnisse, die es umgeben und die bis heute nicht ganz gelüftet wurden.
Alberobello
Die Altstadt von Alberobello zählt ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe. Der Grund ist das auffällige Ensemble der „Trulli“: Dabei handelt es sich um kegelförmige, spitz zulaufende Häuschen aus Stein, die zwar in ganz Apulien auftauchen und gerne als Markenzeichen der Region gesehen werden – aber an keinem anderen Ort gibt es sie in solch einer Häufigkeit auf einem Fleck. Neben den Trulli, die vor allem in der wenig überlaufenen Nebensaison manchmal sogar nach Herzenslust besichtigt werden dürfen, locken Souvenirläden und Geschäfte mit kulinarischen Leckereien in Alberobello.
Trani
Fans von historischen und architektonischen Sightseeing-Highlights zieht es in die wunderschöne Hafenstadt Trani. Die Küstenfestung Castello di Trani liegt direkt am Meer und eignet sich perfekt als Kulisse für unvergessliche Erinnerungsschnappschüsse. In der Kathedrale San Nicola Pellegrino erwarten euch ein zauberhaftes Ambiente und eine Hallenkrypta. Bilderbuchstrände und der Stadtpark Park Villa Comunale runden den entspannten Italienurlaub ab.
Gallipoli
Überzeugt euch selbst, ob Gallipoli (altgriechisch für „schöne Stadt“) im Golf von Tarent seinem Namen gerecht wird! Das historische Zentrum befindet sich auf einer kleinen, nah am Festland liegenden Insel. Neben der Brücke, mit der man zur Altstadt gelangt, steht eine Festung, des Weiteren gibt es eine Kathedrale. Ein Strand an der Westseite des Inselchens ermöglicht das Erholen von der Besichtigung. Ein paar Kilometer nördlich von Gallipoli habt ihr im Parco naturale regionale Porto Selvaggio die Möglichkeit zum Wandern.
Wunderschöne Natur
Apulien beeindruckt nicht nur durch seine charmanten Ortschaften und die Gastfreundschaft der Einwohner. Auch zeigen sich hier wie in der italienischen Toskana und anderen Gebieten Italiens die vielseitigen Gesichter von Mutter Natur: In der Provinz Foggia im Herzen des Gargano-Gebirges finden sich beispielsweise besonders felsige Küsten und Schluchten.
Der Nationalpark Gargano hingegen präsentiert sich als Mischwald aus Buchen, Eichen und Ahornbäumen und bietet somit ein wahres Mekka für Wanderer und Spaziergänger. Ebenfalls sollte euch der Weg dorthin führen, wenn ihr eine Pause vom hektischen Alltagstrubel benötigt. Die Tremiti-Inseln, die nur per Schiff oder Hubschrauber erreichbar sind, lassen euch hingegen tief in die vielseitige Unterwasserwelt Apuliens eintauchen. Und fast überall begleiten euch die Ölbäume und Mohnblumen, die gerade im Frühjahr Apulien in ein buntes Gewand hüllen.
Strandurlaub in Apulien
Da Apulien über 800 Kilometer Küste verfügt, wird die Region häufig in Zusammenhang mit Strandurlaub genannt. Nach italienischen Reisezielen wie Sardinien und der Insel Sizilien weist die apulische Region sogar die längste Küste Italiens auf. Euer größter Vorteil: Ihr könnt zwischen verschiedenen Strandarten für euren Urlaub wählen. Wünscht ihr euch einen klassischen, flachen Sandstrand, auf dem ihr mit eurem Nachwuchs nach Herzenslust toben könnt? Möchtet ihr lieber von Felsvorsprüngen direkt ins Wasser springen und den Nervenkitzel in der rauen Natur spüren? Vielleicht sucht ihr auch nach einem romantischen Strandabschnitt, der wenig überlaufen ist und euch und eurem Schatz eine schöne Auszeit zu zweit bietet? In Apulien werdet ihr fündig!
Familienstrände: Der über feinen, goldenen Sand verfügende Spiaggia di Pizzomunno befindet sich nahe des Ortes Vieste auf der Halbinsel Gargano und ist aufgrund seines flachen Verlaufs bei Familien beliebt. Außerdem wird er durch die am Ende befindlichen Kalkfelsen gut vor starkem Wellengang und Strömungen geschützt. Hier ist sicheres Baden kein Problem! Auch der Torre dell’Orso weiß bei Familien zu begeistern – aber weniger aufgrund seiner Beschaffenheit, sondern vielmehr aufgrund seiner Vielfalt. So gibt es Felsen, Dünen, Wälder und reichlich Angebote für spaßigen Wassersport.
Strände für Abenteurer: Beim familienfreundlichen Torre dell‘Orso kommen aber auch mutige Urlauber auf ihre Kosten. Dafür müsst ihr einfach die zwei Kalkfelsen, die aus dem Meerwasser ragen, hinaufklettern und könnt von dort aus zurück ins Wasser springen. Einfacher geht es am Baia di Porto Selvaggio, den ihr nur per Fußweg durch einen Pinienwald erreicht. Hier könnt ihr gleich von den Klippen springen und beispielsweise das glasklare Meerwasser zum Schnorcheln nutzen.
Romantikstrände: Als die „Malediven von Salento“ bekannt, zeigt sich der Torri Pali mit leuchtend hellem Sand und klarem Meerwasser. Romantiker lieben die von Akazienbäumen gerahmte Kulisse und geraten nicht nur bei einem Sonnenuntergang ins Schwärmen! Auch der hinter einem Pinienwald verborgene Laghi Alimini ist mit seinen weißen Dünen ein romantisches Ausflugsziel. Bonus: Hier könnt ihr gemeinsam das Kite-Surfen erlernen, denn die Bedingungen dafür sind ausgezeichnet.
Reise-Infos
Jetzt fehlt für euren Urlaub eigentlich nur noch eines: Die Buchung von Anreise und Unterkunft. Dafür und auch rund um die weitere Planung haben wir nachfolgend einige Tipps für euch gesammelt.
Anreise nach Apulien
Ihr könnt Apulien am schnellsten mit dem Flugzeug erreichen. Direktflüge von Deutschland aus werden nach Brindisi und Bari angeboten. Außerdem gibt es Umsteigeverbindungen mit Zwischenhalt an anderen Orten in Italien wie etwa in Bologna; diese bieten sich an, wenn ihr mehrere Städte in Italien erkunden möchtet. Um vor Ort mobil zu bleiben, empfiehlt sich die Buchung eines Mietwagens.
Alternativ zur Anreise mit dem Flugzeug ist natürlich auch die Auto- oder Bahnreise möglich. Allerdings müsst ihr hier deutlich mehr Zeit einkalkulieren. Während die Flugzeit nur etwa 1,5 bis 2 Stunden beträgt, sind beispielsweise von München nach Bari zwölf Autostunden anzusetzen. Für Familien ist das eher nichts! Außerdem fallen auf den Autobahnen in Österreich, der Schweiz und Italien Mautgebühren für die Fahrt an.
Beste Reisezeit
Die empfohlene Reisezeit für einen Strandurlaub in Apulien liegt allgemein zwischen April und August. In diesem Zeitraum sind die touristischen Lieblingsorte und Strände allerdings schnell voll – mögt ihr es etwas ruhiger und gelassener, solltet ihr den September für die Anreise wählen. In diesem Monat ist das Meer meistens noch immer warm genug für einen Badeurlaub, die meisten Touristen sind aber schon wieder abgereist.
Tipp: Möchtet ihr lieber die bunte Flora und Fauna von Apulien genießen als ins Meer abzutauchen, solltet ihr den Mai oder Juni für den Urlaub nutzen. Hier blüht die Landschaft im wahrsten Sinne des Wortes richtig auf!
Dokumente und Bezahlung
Da Italien zur EU gehört, entfallen gleich zwei aufwändige Schritte bei der Reiseplanung: Ihr müsst weder ein Visum beantragen noch euer Geld wechseln. Ihr könnt einfach mit eurem gültigen Personalausweis oder Reisepass anreisen sowie in Euro bezahlen. Auch Kreditkarten werden weitgehend akzeptiert. Eine Ausnahme bilden natürlich lokale Märkte und kleinere Geschäfte.
Hotels und Unterkünfte
Apulien ist groß – und so auch die Auswahl eures (Haupt-)Urlaubsortes. Ihr könnt auf dem Land in einer traditionellen Pension unterkommen und die italienische Gastfreundschaft genießen. Alternativ könnt ihr euch für ein Hotel in Apulien direkt am Strand entscheiden. Infrage dafür kommen beispielsweise Otranto oder Bari. Inmitten der Städte findet ihr außerdem City-Hotels, die euch kurze Wege zu den lokalen Restaurants und Bars ermöglichen. Wenn ihr mit den Einheimischen einen guten Wein bis in die frühen Morgenstunden genießen wollt, sollte euer Hotel schließlich nicht allzu weit entfernt sein.
Kulinarisch genießen in Apulien
Eines ist sicher: In Apulien werdet ihr nicht verhungern, denn die apulischen Spezialitäten sind nahezu legendär! Vor allem die Burrata solltet ihr euch während eures Aufenthaltes nicht entgehen lassen. Dieser Frischkäse besteht aus Kuhmilch und hat aufgrund seiner besonderen Herstellungsart und der Füllung aus Sahne nur eine kurze Haltbarkeit, weshalb ihr ihn außerhalb Apuliens selten vorfindet. Genießt ihn am besten klassisch mit Brot und Olivenöl, das in dieser Region besonders lecker sein soll! Auch gilt die Faustregel: Je frischer der Käse, desto flüssiger seine Konsistenz.
Neben der Burrata stehen Orrechiette in Apulien ganz oben auf dem Speiseplan. Es handelt sich um „öhrchenförmige“ Nudeln, die in verschiedenen Variationen erhältlich sind. Doch die Ohrenform fällt nicht gleich auf. Macht aber gar nichts, denn Hauptsache ist ja, es schmeckt! Nicht zuletzt gehören auch Fisch und Meeresgerichte zu den typischen Leckereien in dieser Region.
Wie finde ich Angebote für eine retreat Reise?
Incl. Flug von Stuttgart
Hallo liebe Petra,
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Die ab in den urlaub Magazin Redaktion