Baltimore in Maryland entdecken

Baltimore, das zwischen Washington D.C. und Philadelphia liegt, ist eine Stadt voller Premieren. Wir verraten euch, warum hier die Amerikanische Nationalhymne geboren wurde, welches Washington Monument zuerst da war und wo die erste römisch-katholische Kirche der Vereinigten Staaten steht.

Die größte Stadt im US-Bundesstaat Maryland, die aber nicht dessen Hauptstadt ist, war anfangs eine vor allem funktionale Arbeiterstadt. Hier wurde nicht viel Wert auf Design und Aussehen gelegt, stattdessen wurden der gute Zugang zum Meer und die erste Eisenbahnstrecke genutzt. Seit den 1980er Jahren floriert die City, die an der Chesapeake Bay liegt, wird fortlaufend weiter ausgebaut und attraktiver gemacht und ist inzwischen ein sehenswertes Kulturzentrum mit vielen abwechslungsreichen Möglichkeiten. Knapp 600.000 Einwohner beleben die Stadt, die auch „Charm City“ genannt wird. Was das Reiseziel in Maryland so charmant macht, erfahrt ihr hier.

Baltimore ist eine geschichtsträchtige Stadt und macht so die Besichtigung vieler historischer Orte möglich. Vom Fort McHenry, dem Geburtsort der Amerikanischen Nationalhymne, über das Edgar Allan Poe House bis hin zum Washington Monument, dem kleinen Bruder des Denkmals in Washington D.C., könnt ihr hier jede Menge besichtigen. Auch eine Aussichtsplattform mit unglaublicher Sicht, beeindruckende Kirchengebäude und zahlreiche Museen hat diese Stadt zu bieten.

Im ehemaligen Industriehafen von Baltimore, in dem früher Schiffe gebaut wurden, befindet sich nun ein kulturell lebendiges und gut erschlossenes Stadtviertel, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Hier erwarten euch viele der Top-Museen, zahlreiche Restaurants mit lokalen Spezialitäten und die Möglichkeit, einen umwerfenden Blick auf die Hafenlandschaft der Stadt zu genießen. Wenn ihr euch vor Ort über weitere Sehenswürdigkeiten informieren wollt, könnt ihr das Baltimore Visitor Center besuchen. Um einen ersten Eindruck der Charm City zu bekommen, könnt ihr in Inner Harbor außerdem mit dem Baltimore Water Taxi eine Runde drehen.

Nicht weit südöstlich vom Inner Habor befindet sich der Geburtsort der Amerikanischen Nationalhymne: das Fort McHenry. Erbaut gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde es berühmt, weil es die Stadt 1814 vor einem britischen Angriff beschützt hat. Um der Stadt den Sieg anzuzeigen, wurde die Amerikanische Flagge gehisst, die den Dichter Francis Scott Key zum Schreiben eines Gedichts inspirierte, das inzwischen der Text der Nationalhymne ist. Das sehr gut erhaltene Fort befindet sich inmitten einer Grünanlage und bietet neben geschichtsträchtigen Informationen viele Gebäude und Kanonen zum Besichtigen. Dabei macht auch der Außenbereich mit einem großartigen Blick über das Wasser viel Freude.

Um euch einen guten Überblick über die Stadt zu verschaffen und einen umwerfenden Ausblick zu genießen, solltet ihr die Top Of The World Aussichtsplattform besuchen. Diese liegt direkt am Wasser im Inner Harbor und befindet sich im World Trade Center Institute, dem höchsten Wolkenkratzer der Welt mit fünfeckigem Grundriss. Ihr müsst zwar ein wenig Eintritt zahlen, aber der imposante Ausblick lohnt sich auf jeden Fall!

Eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt ist die 1875 fertig gestellte Baltimore City Hall. Dieses imposante Gebäude, welches in Downtown liegt, ist auch heute noch der Sitz des Bürgermeisters. Es enthält zwei Flügel und wird von einer beeindruckenden Kuppel bedeckt. Leider ist es nur möglich, dieses Gebäude von außen zu bewundern, dafür gibt es gegenüber ein eindrucksvolles Kriegsdenkmal aus direkter Nähe zu bestaunen.

Das ganze Jahr über könnt ihr in Baltimore das Haus besichtigen, in dem der berühmte Dichter Edgar Allen Poe gelebt hat. Hier in der North Amity Street sollen einige seiner Werke entstanden sein und in Baltimore hat Poe angeblich auch seine Frau kennengelernt. In dem aus roten Ziegelsteinen bestehenden Eckhaus befindet sich inzwischen ein Museum, das ihr besichtigen könnt. Da das Haus nicht besonders groß ist, lohnt es sich sehr eine Führung zu buchen.

Wenn ihr Washington Monument hört, denkt ihr wahrscheinlich an den riesigen weißen Obelisken in der gleichnamigen Stadt. Doch auch Baltimore hat ein eigenes Denkmal für den ersten Amerikanischen Präsidenten. Und nicht nur das: Das Denkmal, das nördlich von Baltimore Downtown am West Mount Vernon Platz steht, ist sogar zuerst da gewesen. Wenn ihr auf den Spuren amerikanischer Geschichte seid, ist dieses Denkmal also ein Muss.

Doch nicht nur das Washington Monument feierte in Baltimore Premiere. In dieser Stadt wurde auch die erste römisch-katholische Kathedrale seit Einführung der Verfassung 1787 gebaut. Die Basilica of the National Shrine of the Assumption of the Blessed Virgin Mary (kurz Baltimore Basilica), die nur etwas südlich vom Washington Monument steht, ist daher auch eine Top-Attraktion. Das Gebäude ist im neoklassizistischem Stil erbaut und im Rahmen der Öffnungszeiten gut besuchbar. Schaut am besten vorher nach, ob gerade eine Messe stattfindet, damit ihr diese nicht stört.

Es gibt in Baltimore eine weitere erwähnenswerte Kirche: die Zion Church of the City of Baltimore. Seit 1755 steht dieses Bauwerk nördlich vom Inner Harbor und hält dabei einen eigenen Rekord. Denn seit Gründung der Gemeinde finden hier ohne Unterbrechung Gottesdienste in deutscher Sprache hat. Damit ist sie die einzige Kirche, die das in Amerika geschafft hat. Hier finden regelmäßig Festivals und Veranstaltungen statt und im Winter hält die Kirche einen eigenen Weihnachtsmarkt ab.

In Baltimore gibt es eine Vielzahl an kulturellen und interaktiven Möglichkeiten. Besonders beliebt sind das National Aquarium und der Maryland Zoo. Aber auch historische Schiffe und Züge könnt ihr hier entdecken. Wenn euch der Sinn eher nach Kunst steht, so habt ihr selbstverständlich auch eine riesige Auswahl an Museen, zwei davon sind sogar ganz ohne Eintrittsgelder.

Baltimore beherbergt eines der beliebtesten und größten Aquarien Amerikas. Im National Aquarium Baltimore, das sich im Inner Harbor befindet, gibt es eine Vielzahl an Attraktionen: von einem mehrstöckigen Korallenriff über ein riesiges Hai-Becken bis hin zu einem 4D-Kino, in dem besonders Kinder ihren Spaß haben werden. Auch preisgekrönte Ausstellungen wie „Australia: Wild Extremes“ mit über 70 verschiedenen Tierarten könnt ihr euch hier anschauen. Da es hier schnell voll werden kann, lohnt es sich, früh am Morgen schon dort zu sein. So könnt ihr sicherstellen, dass ihr genug Zeit habt, euch alles in Ruhe anzuschauen.

Wenn ihr von Tieren gar nicht genug bekommen könnt, solltet ihr den Maryland Zoo besuchen, den drittältesten Zoologischen Garten der USA. Hier erwarten euch vier verschiedene Bereiche, von der Arktis bis hin zur Steppe Afrikas, mit etwa 130 verschiedenen Tierarten. Das Gelände ist großräumig und sehr gepflegt und sowohl für Erwachsene als auch Kinder bestens geeignet. Es gibt einen Zug, der durch den Zoo fährt, ein Karussell für die Kleinen und die Möglichkeit, bestimmten Tieren sehr nahezukommen und einige von ihnen sogar zu füttern.

Das Baltimore and Ohio Railroad Museum (kurz B&O Railroad Museum) nimmt euch mit auf eine Reise in die Vergangenheit der ersten Lokomotiven. Nicht nur Eisenbahnfans werden in diesem beeindruckenden, kreisrunden Gebäude auf ihre Kosten kommen. Denn hier stehen zahlreiche historische Ausstellungsstücke in gut erhaltenem Zustand und es gibt sogar die Möglichkeit, eine 20-minütige Fahrt entlang der ersten kommerziell genutzten Strecke der USA zu unternehmen. Auch die Minis können hier eine gute Zeit haben, denn viele Ausstellungsstücke sind kindgerecht aufgearbeitet und es gibt zahlreiche Spielbereiche.

Nördlich von Baltimore Downtown steht ein wahres Museumsjuwel: das Walters Art Museum. Hier werden Kunstwerke einer ungeheuren Zeitspanne ausgestellt: So könnt ihr hier Zeugnisse von 5.000 vor Christus bis hin zum 21. Jahrhundert anschauen. Und das Beste daran ist: Das Ganze ist komplett kostenlos. Das Museum ist nicht sonderlich groß, aber auch nicht überlaufen und es bietet zusätzlich zahlreiche Aktivitäten für Kinder.

Ein weiteres Kunstmuseum, für das man keinen Eintritt zahlen muss, ist das Baltimore Museum Of Art. Hier werden 95.000 Kunstwerke aus aller Welt ausgestellt. Ein Aushängeschild des Museums ist außerdem, dass es die größte Sammlung von Werken von Henri Matisse ausstellt. Auf dem Gelände der Johns Hopkins University gelegen, gibt es hier auch zwei Gärten, in denen Skulpturen ausgestellt sind.

Im Inner Harbor, einem der wichtigsten Kulturzentren der Stadt, könnt ihr eine Art maritimes Freilichtmuseum erleben. Dieses Museum, das den Namen „Historic Ships in Baltimore“ trägt, ist im Wesentlichen eine Zusammenstellung mehrerer gut erhaltener Museumsschiffe, die über den Hafenabschnitt verteilt sind. Insgesamt werden hier vier Schiffe ausgestellt sowie ein ehemaliger Leuchtturm. Zu den Schiffen, die allesamt begehbar sind, zählen die USS Constellation, das letzte Kriegsschiff mit nur Segeln als Antrieb, und die USS Torsk, ein US-amerikanisches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg.

Ebenfalls im Inner Harbor liegt das interaktive und für alle Altersklassen geeignete Maryland Science Center. Wer immer schon einmal ein Dinosaurierskelett in Lebensgröße sehen oder in einem Planetarium spielerisch etwas über die Entstehung der Planeten lernen wollte, ist hier am richtigen Ort. Besonders beliebt ist Newton’s Alley – ein Ausstellungsbereich, in dem ihr Klang sehen, Wolken berühren und auf einer Harfe ohne Saiten spielen könnt. Das Maryland Science Center ist eine definitive Empfehlung für Groß und Klein.

Baltimore ist eine Stadt voller historischer Orte. So befindet sich hier auch einer der ältesten Märkte Amerikas, den es seit 1782 gibt. Der Lexington Market, der in Downtown Baltimore liegt, begann als inoffizieller Treffpunkt zum Austausch von Waren und ist inzwischen eine 5.500 m² große Halle mit über 50 Händlern und Läden. Hier könnt ihr lokale Delikatessen probieren und nach Lust und Laune einkaufen. Gelegentlich finden hier auch Konzerte und andere Veranstaltungen statt.

Baltimore wird als Reisedestination oft übersehen, da die Stadt knapp nördlich von Washington D.C. und südlich von Philadelphia liegt. Wenn ihr mehrere Tage in Baltimore und keine Zeit für andere langwierige Städteaufenthalte habt, lohnt es sich, einen Tagestrip in die Hauptstadt zu unternehmen. Nach einer einstündigen Autofahrt habt ihr genügend Zeit, um euch das Kapitol und das Weiße Haus, den Hauptsitz es US-Präsidenten, oder das Lincoln Memorial anzusehen. Auf euch warten zahlreiche Museen voller Kunst und Naturgeschichte, aber auch das Washington Monument, welches ebenfalls in Baltimore steht. Zahlreiche Denkmäler schmücken die Stadt und ihr könnt viele Urlaubsfotos sammeln. Einige Parks laden zu Spaziergängen nach diversen Shopping Trips ein und ihr rundet euren Tagesausflug gelungen ab.

Von Baltimore aus sind es etwa zwei Stunden bis in die größte Stadt Pennsylvanias. Auch dort wartet eine Reihe an interessanten Museen auf euch, bei denen für jeden etwas dabei ist. Hier habt ihr die Möglichkeit ein gruseliges Gefängnis, in dem auch schon Al Capone inhaftiert war, zu besichtigen, oder ihr geht es etwas ruhiger an und spaziert durch grüne Parkanlagen.

Philadelphia hat nach einem langen, anstrengenden Sightseeing-Tag auch hervorragende Biergärten und Lokale zu bieten, in denen man wunderbar entspannen kann. Solltet ihr einmal in diese Stadt fahren, müsst ihr unbedingt das Philly Cheese Steak probieren, welches es schon seit den 1930er Jahren in Philadelphia gibt.

Ein Urlaub in den USA und somit auf einem anderen Kontinent will gut geplant sein. Damit euer Trip in die Charm City nicht an Planungsfehlern scheitert, haben wir hier alle wichtigen Reisetipps für euch zusammengefasst.

Etwa 16 Kilometer südlich von der Innenstadt liegt der Flughafen Baltimore-Washington International. Von Frankfurt aus könnt ihr mit etwa 9 Stunden Flugzeit einen Direktflug nehmen. Der Flughafen ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut angebunden, sodass ihr in etwa einer halben Stunde in der Innenstadt von Baltimore seid.

Um in die Vereinigten Staaten von Amerika einreisen zu können, ist ein Personalausweis nicht ausreichend, in jedem Fall benötigt ihr einen gültigen Reisepass. Zusätzlich braucht ihr die für Besucher gängigere Elektronische Einreisegenehmigung, kurz ESTA. Diese könnt ihr auf der entsprechenden Webseite der US-amerikanischen Behörde beantragen, am besten mindestens 72 Stunden vor Abflug. Mit dieser Genehmigung dürft ihr euch dann ohne Probleme bis zu 90 Tage in den USA aufhalten.

Im Großen und Ganzen ist das Klima in Baltimore eher mild und fällt auch im Winter nicht übermäßig kalt aus. So erwarten euch von April bis Oktober tagsüber recht hohe Temperaturen. Da es im Hochsommer in der Stadt sehr schwül werden kann, ist die beste Reisezeit im Frühling, April bis Mai, und Herbst, von September bis Oktober.

In Baltimore ist wie in ganz Nordamerika der US-Dollar (USD) die Landeswährung. Sehr üblich ist es allerdings auch, mit Kreditkarte zu zahlen. Wechselt am besten vorher bei eurer Bank euer Geld um und prüft sicherheitshalber, ob eure Kreditkarte dort funktionieren wird.

Das Essen in Baltimore wird aufgrund seiner Lage von maritimen Spezialitäten dominiert. Besonders hoch im Kurs stehen hier Blaukrabben und Austern. Erstere gibt es hier in allen möglichen Variationen, gedünstet, als Crab Cake oder als Suppe. Daneben könnt ihr hier aber auch viele Restaurants nahöstlicher Küche erwarten. Eine weitere lokale Spezialität ist der Baltimore Coddie, ein frittierter Kuchen aus Kartoffeln und Kabeljau.

Als gut erschlossene Großstadt hat Baltimore Unterkünfte aller Art zu bieten. So finden sich hier Hotels aller Couleur. Ob ihr also für den Ausgangspunkt eurer Reise Wert auf Luxus oder Meeresblick legt, hier ist für alle und jeden etwas dabei.