Jahr für Jahr wird die thailändische Hauptstadt Bangkok von vielen Urlaubern besucht und das aus gutem Grund. In der acht Millionen Einwohner Metropole findet ihr neben jahrhundertealten buddhistischen Tempeln, funkelnden Palästen und modernen Wolkenkratzern ein Nachtleben, das seinesgleichen sucht.
Überblick
Bangkok ist das kulturelle, wirtschaftliche und auch touristische Zentrum Thailands. Alle Fäden laufen hier zusammen. Kein Wunder also, dass diese Metropole so eine große Strahlkraft besitzt. Vor allem die mehr als 400 Tempelanlagen und Klöster ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchern an.
Bangkok besticht allerdings auch durch spannende Architektur. Als politischer und infrastruktureller Knotenpunkt der Asien-Pazifik-Region wirkt die Stadt wie eine moderne, westlich geprägte Metropole, nur um wenige Meter weiter wieder mit einem traditionellen buddhistischen Gebäude zu überraschen. Ein einzigartiger Mix, den jeder Weltenbummler einmal gesehen haben sollte.
Interessanterweise war die Megacity lange Zeit nicht mehr als ein kleines Fischerdorf. Der Name Bangkok bedeutet passenderweise so viel wie „Ort an einem Fluss auf einem Hügel“. Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Stadt ausgebaut, weil die bisherige Hauptstadt des damaligen Königreichs Ayutthaya im Krieg mit Birma zerstört wurde.
Zu diesem Zeitpunkt wurde aus Bangkok die Hauptstadt mit dem längsten Namen weltweit, den wir euch an dieser Stelle ersparen, nicht die jedoch die Kurzform, die da lautet Krung Thep. Bei uns wird nach wie vor der alte Name genutzt.
Im 20. Jahrhundert wuchs Bangkok rasant. Daran konnte auch die kurzzeitige Besetzung durch Japan im Zuge des Zweiten Weltkriegs nichts ändern. Durch den Boom der sogenannten Tigerstaaten wurde Bangkok endgültig zu einer Weltstadt.
Sehenswürdigkeiten
Eine derart beliebte Stadt wie Bangkok hat mehr Sehenswürdigkeiten als wir an dieser Stelle aufzeigen können. Eigentlich ist jeder der mehr als 400 Tempel schon eine Besichtigung wert. Wenn ihr Bangkok besucht und wenig Zeit habt, solltet ihr euch vor allem auf die Rattanakosin-Insel konzentrieren, wo sich die Altstadt befindet.
Rattanakosin
Am östlichen Ufer des Chao Phraya, der durch Bangkok fließt, befindet sich Rattanakosin (auch Rattanakosin-Insel genannt), das historische Zentrum der Stadt. Hier wiederum ist nicht nur der prachtvolle Große Palast der Siamkönige gelegen, sondern auch der Wat Pho. Bei ihm handelt es sich um den größten und ältesten buddhistischen Tempel der Stadt.
Ein weiteres Highlight auf Rattanakosin ist der Wat Phra Kaeo. Dieser Tempel beherbergt den sogenannten Smaragd-Buddha: Diese 66 cm hohe Figur aus Jade ist das Nationalheiligtum Thailands. Zutritt erhaltet ihr nur, wenn ihr angemessen gekleidet seid. Bedeckt also bitte Arme und Beine, bevor ihr euch den goldgewandeten Buddha anschaut.
Wimanmek-Palast
Etwas nördlich von Rattanakosin findet ihr den Wimanmek-Palast. Früher eine königliche Residenz, wurde er Anfang der 1980er saniert und ist heute eine der Hauptattraktionen Bangkoks.
Das Besondere am Wimanmek-Palast: Die oberen Geschosse sind komplett aus Teakholz gefertigt. Der vierstöckige, 81 Zimmer umfassende Palast ist somit das größte Gebäude aus Teakholz auf der ganzen Welt. Im Inneren findet ihr Kunsthandwerk sowie Silber- und Glaswaren aus Zeiten von König Chulalongkorn.
Lak Müang
Ebenfalls auf Rattanakosin, trefft ihr auf den sogenannten “Stadtpfeiler” Lak Mueang. Er ist so etwas wie der Grundstein Bangkoks, gelegt von Erbauer König Rama I. Von den Bewohnern wird die Säule als Stadtheiligtum verehrt. Gläubige bezahlen Tänzerinnen, um bei den der Säule innewohnenden Stadtgeistern Wohlstand und Gesundheit zu erbitten.
Wat Traimit
Nahe des Bangkoker Hauptbahnhofs ist der Wat Traimit zu finden, der Tempel des Goldenen Buddha. Dieser Tempel beherbergt eine drei Meter hohe Buddha-Statue, die zu einem Großteil aus Gold gefertigt ist und stolze 5,5 Tonnen wiegt. Der Buddha wurde vor mehr als 700 Jahren in Sukhothai gefertigt und kam über Umwege nach Bangkok, wo die Statue heute zu bestaunen ist.
Chinatown
Chinesen bilden in der thailändischen Gesellschaft die mit Abstand größte ethnische Minderheit, gelten aber als bestens integriert. In Bangkok sind sie besonders präsent. Hier gibt es ein ganzes Stadtviertel, das vollkommen chinesisch geprägt ist.
Die Chinatown von Bangkok findet ihr rund um die Yaowarat Straße auf Rattanakosin. Dort sind die typischen kleinen Lädchen, Geschäfte und Stände, flankiert von klassisch chinesischen Bauwerken und Schreinen. Hier gibt es alles Mögliche zu kaufen, vor allem aber leckere chinesische Gerichte, zubereitet in mobilen Garküchen oder in einem der Restaurants.
Aktivitäten
Bangkok ist eine riesige, dicht besiedelte und ungemein vielseitige Stadt. Hier könnt ihr so ziemlich alles erleben, was man sich nur wünschen kann. Das kann es in der Tat schwierig machen, sich zu entscheiden. Wir haben daher ein paar Anregungen zusammengestellt, die ihr ins Auge fassen könntet, wenn ihr genug habt von Tempeln.
Tuk Tuk fahren
Die dreirädrigen Taxis, eine Mischung aus Auto und Motorrad, sind ein rollendes Wahrzeichen Thailands und natürlich auch Bangkoks. Zwar haben Tuk Tuks heute nicht mehr die alltägliche Bedeutung wie früher, doch noch immer kommt man damit stilecht zu den besten Orten und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Allerdings solltet ihr vor Fahrtantritt über den Preis verhandeln. Anders als in Bangkoks offiziellen Taxis gibt es nämlich in Tuk Tuks kein Taxameter.
Zum Muay Thai gehen
Muay Thai, auch bekannt als Thaiboxen, ist der thailändische Nationalsport und folglich auch in der Hauptstadt sehr populär. In den großen Arenen sowie in vielen kleinen Stadien und Wettkampfstätten finden andauernd Kämpfe statt, auf die oft gewettet wird. Schaut euch so ein Spektakel an und genießt dabei die traditionelle Musikbegleitung durch ein Ensemble aus Perkussionsinstrumenten.
Bangkok vom Boot aus entdecken
Bangkok war einst von vielen Kanälen durchzogen, den sogenannten Khlongs. Die meisten davon wurden für den modernen Straßenbau aufgeschüttet, doch noch immer finden sich etliche Khlongs, auf denen wie früher die Boote als Hauptverkehrsmittel benutzt werden.
Das Leben spielt sich heute nicht mehr so stark auf den Kanälen ab und auch die einst so wuseligen schwimmenden Märkte auf den Khlongs gibt es kaum noch. Für eine Bootsfahrt eignen sich die Kanäle aber allemal. Das gilt auch für den Fluss Chao Phraya, der sich durch Bangkok windet.
Einkaufen
Wie alle modernen Städte, so besitzt auch Bangkok viele ausladende Einkaufszentren. Einige davon sind regelrecht gigantisch, voll von Luxusmarken und verführerisch für alle, die gerne und viel einkaufen. Besucht das Siam Paragon, das Discovery, das Terminal 21 oder das gigantische MBK Center, wenn ihr mit mehr Koffern abreisen wollt als ihr bei der Ankunft besessen habt.
Bangkok verfügt über eine Hochbahnstrecke, den Bangkok Skytrain. Nicht aus Zufall erreicht ihr mit diesem Zug, dessen Gleise über eine Art Stelzensystem verläuft, alle wichtigen Shopping Malls. Einkaufen und dabei richtig Geld ausgeben wird euch in Bangkok also sehr leicht gemacht.
Nachtleben genießen
Das Nachtleben von Bangkok ist legendär und Handlung vieler Filme, Lieder und Reiseerzählungen. Berühmt-berüchtigt ist die Soi Cowboy, so etwas wie die Rotlichtmeile der Stadt. Dort findet ihr Bars und Kneipen, aber auch Etablissements mit ganz eindeutigen Inhalten und Absichten.
Etwas weniger explizit, dafür umso internationaler geht es auf der Khaosan Road zu. Hier trefft ihr Rucksackreisende aus aller Welt, die in den umliegenden Hostels nächtigen. Alternativ besucht ihr einen der Nachtmärkte, zum Beispiel den Rod Fai Market. Hier könnt ihr auch zu später Stunde noch Kleidung, Essen oder Andenken kaufen.
Reise-Infos
Habt ihr Lust auf einen Trip in eine der angesagtesten Metropolen Südostasiens? Dann bereitet euch am besten richtig vor. Wir geben die wichtigsten Tipps zu Anreise, Fortbewegung und Klima für Thailands Hauptstadt. So gut vorbereitet wird euer Urlaub in Bangkok garantiert unvergesslich.
Reisezeit
In ganz Thailand – und so auch in Bangkok – herrscht tropisches Klima mit oft sehr heißen Temperaturen in den Monaten November bis April. Von Mai bis Oktober ist Regenzeit und es wird schwül und nass. Als angenehmster Monat für westliche Touristen wird der Dezember empfunden. Kleiner Tipp: Bedenkt, dass die meisten Innenräume klimatisiert sind, und bereitet euch mit der passenden Kleidung auf einen häufigen Wechsel zwischen heiß und kühl vor.
Reisedauer
Für einen Wochenendtrip eignet sich Bangkok vielleicht im Film, nicht aber in der Realität – zumindest gilt dies für Europäer, die schon allein der weiten Anreise wegen mindestens eine Woche einplanen sollten. Wollt ihr die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt erleben und dabei nicht hetzen, dann solltet ihr besser zehn bis 14 Tage für diese riesige Metropole einplanen. Alternativ nutzt Bangkok als Zwischenstopp zu eurem eigentlichen Reiseziel, beispielsweise eine der thailändischen Inseln oder das nahegelegene Pattaya.
Reisevorbereitung
Um in Thailand einreisen zu können, benötigt ihr einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Ein Visum ist nicht nötig, sofern ihr Rückreisedokumente nachweisen könnt. Ausländer sind verpflichtet, einen Ausweis mit sich zu führen, der in den Vergnügungsvierteln Bangkoks auch tatsächlich oft kontrolliert wird. Zudem ist ein Aufenthalt aus touristischen Gründen auf 30 Tage beschränkt, kann aber auf Antrag um weitere 30 Tage verlängert werden.
Die Währung Thailands heißt Baht. Das Preisniveau in Bangkok ist vergleichsweise niedrig, solange ihr nicht in den stylischsten Restaurants speisen wollt. Kreditkarten werden auf dem ganzen Stadtgebiet gern akzeptiert. Nur für Tuk Tuks, Street Food oder die Nachtmärkte solltet ihr Bargeld in der Tasche haben.
Anreise
Bangkok besitzt zwei internationale Flughäfen. Von Deutschland aus landet ihr meist in Bangkok-Suvarnabhumi, etwa 30 Kilometer außerhalb des Stadtgebiets. Der Langstreckenflug dauert von Frankfurt oder München aus rund elf Stunden, von Düsseldorf oder Hamburg etwas länger.
Per Bus oder Bahn kommt ihr aus vielen thailändischen Provinzen oder einigen Nachbarländern nach Bangkok. Allerdings ist die Anreise lang und vergleichsweise umständlich. Alternativ bietet sich der riesige Seehafen der Stadt an. Es gibt beispielsweise Verbindungen nach Hongkong, Singapur oder Saigon.
Fortbewegung vor Ort
Zu Fuß lebt ihr in Bangkok ziemlich gefährlich. Wann ihr im Gewusel der Stadt gefahrlos einen Zebrastreifen überqueren könnt, müsst ihr erst eine Weile lernen. Vorsicht: Einfach irgendwo über die Straße zu rennen kann gefährlich werden. Schnappt euch lieber ein Tuk Tuk oder ein Stadttaxi und lasst euch zu den Sehenswürdigkeiten kutschieren. Auch der öffentliche Nahverkehr ist erstaunlich gut ausgebaut. Per Metro, Bus oder Skytrain erreicht ihr alle Ecken der Stadt schnell und günstig.
Essen & Spezialitäten
Die thailändische Küche ist weltbekannt für ihre Schärfe und Gewürze. Basierend auf Reis oder Nudeln bekommt ihr in Bangkok unendliche Variationen mit Fleisch, Gemüse oder Tofu. Probiert am besten eure Lieblingsgerichte wie Phat Thai oder Thai-Curry einmal im Herkunftsland aus.
Wagt euch unbedingt an das reichhaltige Angebot an Street Food. Ihr könnt wochenlang die unterschiedlichsten Speisen auf der Straße probieren, ohne dafür je in ein Restaurant gehen zu müssen. Merkt euch aber am besten folgende Worte: Mai Pet! Das bedeutet „weniger scharf“ und ist auch dann angebracht, wenn ihr bislang immer dachtet, ihr seid besonders hart.
Hotels & Unterkünfte
In der Riesenstadt Bangkok habt ihr die Qual der Wahl, wenn es um die passende Unterkunft geht. Vom 5-Sterne-Hotel bis zum kleinen Zimmer auf der Khaosan Road ist alles dabei. Das Preisniveau ist allerdings insgesamt niedriger als in vielen anderen Städten. Gönnt euch ruhig ein klein wenig mehr Luxus und nehmt ein Hotel mit einem Stern mehr.
Sucht am besten in der Nähe der großen Einkaufstempel nach Hotels der gehobenen Klassen, etwa an der Thanon Sukumvit und auch der Thanon Silom. Die Hotels in Rattanakosin haben den Vorteil, dass ihr direkt nahe der meisten Sehenswürdigkeiten seid. Habt ihr etwas mehr Budget, dann checkt in einem der Hotels direkt am Fluss ein.