Abenteuer in den Wellen des Atlantiks, sonnige Stunden am Strand oder Sightseeing in einem mondänen, ehemaligen Fischerdorf: diese To-dos warten in Biarritz auf euch! Der südfranzösische Surf-Hotspot wird als große Schwester von Saint-Tropez betrachtet. Luxus und Komfort sind daher an der Tagesordnung.
Überblick
Wo Biarritz zu finden ist, könnt ihr schon durch den Namen des Départments, in dem es liegt, erahnen: Pyrénées-Atlantiques! Richtig geraten, Biarritz erstreckt sich in traumhafter Lage zwischen dem Fuß der Pyrenäen und der Küste des Atlantiks. Zudem ist die französische Stadt direkt an der Grenze zu Spanien lokalisiert. Die Zutaten für einen perfekten Urlaub? Sicherlich, wenn ihr Lust auf Erholung, Wassersport oder gemütliche Spaziergänge durch ein einstiges Fischerdorf habt, das oft in einem Atemzug mit Saint-Tropez genannt wird.
Geschichte
Seit dem 19. Jahrhundert genießt Biarritz, das sich im baskischen Teil von Frankreich befindet, vermehrte Bekanntheit. Denn die sommerlichen Besuche von Kaiser Napoleon III und seiner Frau Eugénie trugen dazu bei, dass sich der dörfliche Charakter nach und nach leicht veränderte. Der Fokus wurde auf die Entwicklung in ein Seebad gelegt. Trotzdem könnt ihr in Biarritz nach wie vor das „alte Frankreich“ erleben, da es sich seinen ursprünglichen Charme weitgehend beibehalten konnte.
Für wen kommt Biarritz infrage?
Die Hauptzielgruppe für das südfranzösische Traumziel sind Surfer, denn immerhin gilt Biarritz als Wiege dieses Sports in Frankreich. Auch Badeurlauber und Sonnenanbeter sind dort richtig, sofern der vergleichsweise kühle Atlantik nicht stört. Wer in den Pyrenäen wandern gehen möchte, kann ebenfalls Biarritz als Urlaubsort ins Auge fassen. Last but not least möchten wir Luxusliebenden die elegante Stadt ans Herz legen. Wer genug Geld spart, kann sich sogar eine Nacht im berühmten Hôtel du Palais leisten und auf den Spuren von Kaiser Napoleon III wandeln!
Strände
Die Stadtstrände von Biarritz versprechen nicht nur für Surf-Fans viel Vergnügen. Durch die einerseits städtischen und andererseits leicht abseits gelegenen Strände kommen alle Badenixen auf ihre Kosten.
Grande Plage
Der Grande Plage ist quasi das Aushängeschild von Biarritz. Er präsentiert sich als mondäner Mittelpunkt der Strandkultur in der Stadt am Atlantik. Er verfügt über eine Surfschule, einen Strandclub und Einkehrmöglichkeiten für eine kleine Stärkung zwischendurch. Erwachsene lieben die „Küste der Verrückten“, wie der Grande Plage scherzhaft genannt wird, aufgrund der weitläufigen Aussichten. Währenddessen kommen Kinder in den Animationsclubs auf ihre Kosten. Die gestreiften Strandzelte sind übrigens ein Markenzeichen des Grande Plage, der als wohl zentralster Badeort von Biarritz in der Hochsaison sehr gut besucht sein kann.
Côte des Basques
Die Côte des Basques bildet so etwas wie das Zentrum der Surferkultur, denn schon in den 1950er Jahren nutzten Wellenreiter die hervorragenden Ausgangsbedingungen für ihren Sport. Erste Surfversuche werden am besten bei Ebbe unternommen. Erfahrene Surfer hingegen lassen sich von der Flut begeistern, wenn die Wellen fast den ganzen Strand erfassen. Durch die Ungezähmtheit des Ozeans ist die Côte des Basques auch nicht zum Sonnenbaden oder gar für den Familienurlaub gedacht. Dafür profitieren vor allem Longboarder nicht nur von den Wellen, sondern auch von dem Ausblick bis hin zur spanischen Küste.
Port Vieux
Zentral gelegen, aber im Vergleich zum Grande Plage weniger überlaufen, punktet der rund 100 Meter lange Strand Port Vieux vor allen bei ruhigeren Urlaubern. Der weiche Sand erstreckt sich auf einer Breite von bis zu 150 Metern – genug Platz für die Liege oder das Handtuch. Allerdings muss die Veränderung der Strandbeschaffenheit durch die Gezeiten beachtet werden. Wer sich nicht unbedingt als sicheren Schwimmer sieht, kann auch in einer der gemütlichen Bars der Umgebung die Kulisse genießen. Surfen ist am Port Vieux ebenfalls möglich.
Sehenswürdigkeiten
Surfen, Schwimmen und Sonnenbaden sind noch nicht alles, was in Biarritz auf die Bucket List gehört. Einige Sehenswürdigkeiten machen den besonderen Charme des französischen Ortes aus. Wir zeigen euch, welche von ihnen im Urlaub nicht ausgelassen werden sollten!
Phare de Biarritz
Der über 70 Meter hohe Leuchtturm von Biarritz ist seit dem 19. Jahrhundert vorhanden. Er weist nicht nur den Seeleuten den Weg zur Küste, sondern steht im Sommer auch für eine Besichtigung zur Verfügung. 248 Stufen über eine Wendeltreppe trennen euch von dem herrlichen Ausblick über das Meer, die Küste und Biarritz selbst. Geht allerdings lieber nicht zu schnell hinauf, sonst könnte euch schwindlig werden!
Rocher de la Vierge
Das Wahrzeichen von Biarritz ist ein Felsen, der seit dem 19. Jahrhundert über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Ein Besuch des Leuchtturms lässt sich mit der Stippvisite auf dem „Jungfrauenfelsen“, wie der Rocher de la Vierge auf Deutsch heißt, verbinden. Dabei genießt ihr einen idyllischen Spaziergang, denn die beiden Sehenswürdigkeiten trennt nur ein kurzer Fußweg entlang der Strandpromenade. Schaut euch auf dem Felsen die Marienstatue an, die als Symbol für die Heimkehr der Seefahrer errichtet wurde. Sie zählt mit ihrem strahlenden Weiß zu den Hinguckern von Biarritz.
St. Eugenie Kirche
Kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts startete der Bau der St. Eugenie Kirche, die im byzantinischen Stil als Nachfolger einer Kapelle heranreifte. Besonders schön sind die Orgel, der Altar und die dekorativen Fenster aus Glas. In der Krypta des Gotteshauses gibt es von Zeit zu Zeit außerdem Kunstausstellungen zu sehen.
Villa Belza
Die Villa Belza ist eines der berühmtesten Gebäude von Biarritz. Die spektakuläre Lage auf einer Klippe an der Küste ist ebenso eindrucksvoll wie das neo-mittelalterliche Gebäude selbst. Der Charakter des Hauses mit dem Turm ist bei Tageslicht romantisch, in der Dämmerung eher mysteriös – und beim passenden Wetter mit Sturm und Regen vielleicht sogar etwas gruselig. Heute befindet sich im Inneren der im 19. Jahrhundert errichteten Villa ein Hotel.
Hôtel du Palais
Das Hôtel du Palais ist der Inbegriff des Prunks – sowohl Innen als auch Außen! Es wurde in einer ehemaligen Residenz des Kaisers Napoleon III und seiner Frau angelegt. Bis heute könnt ihr während einer Übernachtung im puren Luxus schwelgen. Der Blick auf den Atlantik erwartet euch in den meisten Zimmern bereits beim Aufwachen. Umrahmt wird das Hotel von einer prächtigen Anlage.
Aktivitäten
Wenn es im Urlaub aktiver zugehen darf, haben wir noch andere Tipps für die Freizeitgestaltung. Kulturliebhaber können, wenn sie wollen, zudem ihren Wissenshunger weiter stillen.
Wassersport treiben
Sofern ihr es beim Strandbesuch nicht ohnehin schon getan habt, solltet ihr euch nun dem Wassersport zuwenden. Ihr seid ein blutiger Anfänger auf dem Surfbrett? Macht gar nichts! Immerhin gilt Biarritz als Wiege des französischen Surfens. Die Surfschulen erlauben euch erste sichere Versuche auf dem Brett. Wenn ihr bereits über Erfahrung verfügt oder euch sogar zu den Profis zählt, könnt ihr auch ohne Begleitung an begehrten Plätzen wie der Côte des Basques loslegen. Manchmal finden sogar Surf-Festivals oder andere Veranstaltungen statt. Andere Wassersportarten an der Küste von Biarritz sind Segeln, Fahrten mit dem Kajak, Jetski-Abenteuer oder ein geführter Tauchgang. Natürlich darf es auch einfach Mal der klassische Badetag mit Plansch-Spaß im Meer sein!
Wandern
Durch die Lage nahe der Pyrenäen ist es nur logisch, dass Wanderungen für viele Urlauber in Biarritz zum Pflichtprogramm gehören. Ein Hauptziel ist der Berg La Rhune, der sich in 900 Metern Höhe präsentiert. Die Wanderung zum Gipfel ist je nach Kondition in maximal fünf Stunden zu bewältigen. Als Belohnung wartet ein traumhafter Weitblick, der abhängig vom Wetter bis zum baskischen Gebirge oder dem Meer reicht. Auch beim Auf- und Abstieg solltet ihr die Augen offen halten, denn die einheimische Fauna wie die Baskenponys oder wilde Greifvögel wird euch vermutlich ein paar Mal begegnen.
Auch entlang des baskischen Küstenwegs, der sich insgesamt über 54 Kilometer ausdehnt, ist eine Wanderung toll. Entscheidet euch flexibel für eine Etappe oder plant gleich mehrere Stationen ein. Weniger fordernd können Spaziergänge im Wald von Chiberta sein. Dieser ist direkt am Atlantik und besteht überwiegend aus Pinien. Das verschlungene Wegenetz lässt euch die Qual der Wahl, wo es lang gehen soll. Ein Trimm-Dich-Pfad über 2,5 Kilometer ist ebenfalls verfügbar und unter den schattenspendenden Bäumen angenehm zu meistern.
Zahnradbahn fahren
Statt der Wanderung zum La Rhune ist auch die Fahrt mit der Zahnradbahn zum Gipfel eine Option. So belohnt ihr euch mit der Aussicht auf das Umland, ohne selbst ins Schwitzen zu geraten. Seit den 1920er Jahren fährt die Zahnradbahn gemächlich ihren Weg, bei dem sie über 700 Höhenmeter überwindet. Etwa eine halbe Stunde lang dauert die Fahrt, die euch wunderbar entschleunigen lässt. Mit etwas Glück werdet ihr dabei auch die berühmten Ponys des Baskenlandes zu sehen bekommen!
Museen besuchen
Wer sich für die Geschichte des Ozeans interessiert, kommt in Biarritz gleich doppelt zum Zuge. Die Cité de l’Océan lädt zu interaktiven Entdeckungstouren ein, die selbst den Jüngsten gefallen und dabei reichlich Wissen vermitteln. Hier lernt ihr mehr über den Ozean und sein natürliches Ökosystem. Danach ist eine Stippvisite im Aquarium „Musée de la mer“ empfehlenswert. Auf 7.000 Quadratmetern Fläche gibt es mehr als 50 Aquarien mit der bunten Flora und Fauna des Wassers zu sehen. Auch das hübsche Art-Déco-Gebäude, in dem das Aquarium untergebracht ist und das aus den 1930er Jahren stammt, ist ein Höhepunkt für sich.
Ein ganz anderer Wissensschwerpunkt hingegen wird in Bayonne, einem nahegelegenen Ort von Biarritz, gelegt. Das dortige baskische Museum für Geschichte und Kunst zeigt die größte ethnografische Baskenland-Sammlung. Zur Sammlung des Museums, das sich im sogenannten „Dagourette-Haus“ befindet, gehören Grafiken, Möbel und Gemälde. Seit 2001 sind drei Etagen in dem ehemaligen Wohnhaus eines Kaufmanns für Besucher zugänglich. Das Gebäude selbst steht unter Denkmalschutz und wurde im 16. oder 17. Jahrhundert konstruiert.
Shoppen
Bleibt am Ende des Urlaubs noch Geld in der Kasse übrig, wird damit gern ein Einkaufsbummel gemacht. In Biarritz finden sich für diese Absicht gleich mehrere Standorte, die sich zum finalen Auffüllen des Koffers eignen. Eine beliebte Anlaufstelle sind die Galeries Lafayette am zentralen Platz Georges Clemenceau. In der Nähe sind praktischerweise auch teure Markenläden zu Hause, welche den luxuriösen Geschmack bedienen. Am Grande Plage gibt es eher typische Souvenirs und Kleinigkeiten für die Daheimgebliebenen, die sich auf eure Rückkehr freuen.
Reise-Infos
Die vielen Möglichkeiten, einen Urlaub an der Französischen Atlantikküste zu verbringen, machen einen Trip ins Baskenland attraktiv. Gilt das auch für euch, kommen hier die wichtigsten Reise-Infos für die Planung eurer Reise.
Reisezeit
Im Juli und August ist Hochsaison in Biarritz – es wird bis zu 26 Grad warm und auch die Wassertemperatur erreicht mit 21 Grad ihr Maximum. Badenixen und Surfer sollten in diesem Zeitraum anreisen. Sightseeing und Wanderungen können auch im Mai und Juni sowie im September und Oktober lohnend sein.
Reisevorbereitung
Bezüglich der Reisevorbereitung punktet Frankreich, denn ihr könnt euch gleich dem Kofferpacken widmen. Die Beschaffung von Dokumenten entfällt ebenso wie der Geldwechsel. Spontane Frankreich-Urlaube sind also möglich!
Anreise
Der internationale Flughafen von Biarritz ist euer Reiseziel, wenn ihr euch für die Flugreise entscheidet. Allerdings müsst ihr in der Regel einen Zwischenstopp in Nizza oder Paris einplanen. Dafür ist die Weiterfahrt vom Flughafen Biarritz in die Stadt kein Problem. Es gibt Busse, welche die zwei Kilometer Distanz in kurzer Zeit bewältigen. Alternativ zur Anreise mit dem Flugzeug empfiehlt sich die Bahnreise. Eine Alternative ist der Flug nach Paris und die Weiterreise nach Bayonne. Vom dortigen Bahnhof geht es dann mit dem Bus nach Biarritz.
Fortbewegung vor Ort
In Biarritz werden die motorisierten Fahrzeuge meist stehen gelassen, denn alles liegt relativ dicht beieinander. Wer nicht jeden Weg zu Fuß erledigen möchte, mietet sich ein Fahrrad. Für Überlandfahrten stehen Busse und die Bahn zur Verfügung.
Essen & Spezialitäten
Meeresfrüchte dominieren die Speisekarten in Biarritz – kein Wunder bei der direkten Nähe zum Atlantik! Einer unserer Lieblinge ist die Fischsuppe „Chaudrée Saintongeaise“. Doch auch der berühmte Bayonne-Schinken aus dem Nachbarort ist eine traditionelle Leckerei in der Gegend.
Hotels & Unterkünfte
Zu einem rundum erholsamen Urlaub gehört selbstverständlich auch das passende Hotel. Welches das in Biarritz ist, müsst ihr selbst entscheiden. Vielleicht liebt ihr kurze Wege zu allen Highlights und nehmt dafür etwas mehr Trubel in Kauf. Dann eignet sich eine Unterkunft im Zentrum. Wenn hingegen Wert auf Ruhe und Entspannung gelegt wird, empfehlen wir ein außerhalb gelegenes Hotel, das eventuell den Blick auf die Strände und das Meer gewährt. Auch die Sternekategorie gibt Aufschluss über den Komfortfaktor. Während in Zwei- und Drei-Sterne-Häusern die Basics bedient werden, findet sich in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels mehr Luxus.