Blankenburg: Juwel im Harz

Erholsame Momente und Aktivitäten in der freien Natur können im wunderschönen Blankenburg gekonnt mit ausgiebigem Sightseeing kombiniert werden. Das nostalgische Zentrum und Sehenswürdigkeiten wie Klöster, Burgen und Schlösser erlauben eine stets abwechslungsreiche Auszeit vom stressigen Alltag.

Zwischen Städten herumzureisen und immer wieder den neuen Charme der frisch gewählten Ziele auszukosten, ist genau nach eurem Geschmack? Dann gefällt euch bestimmt auch Blankenburg im Harz! Bei der Planung oft übersehen, wird es die Geheimtipp-Suchenden unter euch jedoch mit Sicherheit erfreuen. Denn an historischen Attraktionen mangelt es ebenso wenig wie an einer authentischen Atmosphäre, die euch tief in die Traditionen des Bundeslandes Sachsen-Anhalt eintauchen lässt. Gutes Schuhwerk sollte für eine Besichtigungstour nicht vergessen werden und eignet sich auch bestens als Basis für eine Wanderung oder Radtour durch den Nationalpark Harz.

Hinzu kommt der Status als Luftkurort, der Blankenburg für eine ersehnte Entdeckung der Langsamkeit interessant macht. Vieles an Entspannung wird einfach nach draußen verlagert. Die kurze Fahrt mit der Bahn oder dem eigenen Auto spricht weiterhin für einen Familientrip, der durch Ritterturniere auf einer Burg, die Fahrt mit einer besonderen Lokomotive oder aufregende Momente im Kletterwald unvergesslich wird.

Die Besichtigung startet unter anderem mit eindrucksvollen Bauwerken aus längst vergangenen Zeiten. Wir stellen euch diese und ähnliche Spots schon einmal vor, um eure Neugier zu wecken.

Durch malerische Parks zu flanieren, fällt im Harz nicht schwer, gibt es doch diese traumhafte Stätte von über 100 Hektar Fläche. Die Schlossgärten gehören zu den ältesten ihrer Art im gesamten Bundesland und sind zudem eines der größten Areale Sachsen-Anhalts. Ein Teehaus, ein Prinzessinnenturm, Brunnen und Figuren aus Sandstein prägen den idyllischen Park und laden zum Verweilen ein. Natürlich fehlen auch üppige Blumenarrangements und Hecken keineswegs!

Im 15. Jahrhundert wurde dieses Gebäude in Blankenburg erstmalig urkundlich erwähnt, sein Ursprung soll aber bereits im Mittelalter liegen. Das Rathaus unterlag über die Zeit hinweg einigen Umbauten, Ergänzungen und Restaurierungen, darunter mehreren zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert. Grundsätzlich ist jedoch das altertümliche Flair geblieben, welches um Elemente aus der Spätgotik wie ein Portal ergänzt wird. Der barocke Stil ist im Inneren in Form einer Balkendecke vertreten. Gerade für architektonisch interessierte Gäste erweist sich das Rathaus folglich als vielseitiges Must-see von Blankenburg.

Erneut ein Mix aus unterschiedlichen Epochen ist das evangelische Gotteshaus von Blankenburg, welches zunächst in kompakter Version im elften Jahrhundert gebaut und schließlich zu einer Klosterkirche umgewandelt wurde. Gleich dem Rathaus sind unterschiedliche Facetten enthalten, darunter solche der Gotik und Romanik. Aus der Zeit der Umgestaltung, dem 13. Jahrhundert, stammen noch immer die beiden Seitenkapellen und eine Empore, während die beeindruckende Orgel ein Überbleibsel aus den 1930er Jahren darstellt.

Ein absolutes Wahrzeichen der Stadt ist die prächtige Burg oberhalb dieser. Sie geht aufs Mittelalter zurück und fungierte unter anderem als Residenz der Herzöge und Grafen. Es handelt sich um eines der größten, noch immer erhaltenen Welfenschlösser. Regelmäßige Führungen präsentieren alte Räume wie eine Kapelle und imposante Säle, zudem entdeckt ihr wechselnde Ausstellungen zu vielfältigen Themen und Persönlichkeiten der Region.

Auch die kompaktere Anlage in Blankenburg erweist sich als sehenswertes Gebäude. Im 18. Jahrhundert entstand es als Gartenhaus im Barockstil. Aufwendige Sanierungen trugen dazu bei, dass sich das Bauwerk nach wie vor in einem fast tadellosen Zustand befindet. Im Veranstaltungssaal stehen ab und an Konzerte auf dem Programm. Das Kleine Schloss bildet die Verbindung der Barockgärten von Blankenburg und des Zentrums. Gleichzeitig erhaltet ihr vor Ort die wichtigsten Informationen.

Zwar lässt sich die Entstehung dieses Objektes bis ins neunte Jahrhundert zurückverfolgen, die typische klösterliche Architektur stammt allerdings aus dem zwölften Jahrhundert. Ihr findet es knapp 15 Fahrminuten von Blankenburg entfernt inmitten der Natur. Allein diese Lage führt zu entschleunigenden Momenten – und zu diesen trägt auch das Ambiente des Klosters bei. Bei einem Bummel zwischen den Kräuter- oder Gemüsebeeten entlang hängt ihr unter freiem Himmel euren Gedanken nach, während das Gebäude an sich mit seinen spätromanischen und gotischen Aspekten begeistert. Eine Dauerausstellung zum Thema Musik entführt euch im Inneren des Gemäuers in die Klänge der letzten vier Jahrhunderte.

Wenige Kilometer nördlich von Blankenburg begrüßt euch diese charmante Festung, die unter anderem für ihre jährlichen Ritterspiele bekannt ist. Deshalb punktet sie gerade im Sommer als Ausflugsort bei Familien. Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde ein Graf von Blankenburg im zwölften Jahrhundert. Drei Jahrhunderte später zog die adelige Familie schließlich in das Blankenburger Schloss um, weshalb die Burg zur Ruine verfiel. Heute handelt es sich um eine Art Freilichtmuseum, das auf einem Felsen thront. Zum Areal zählen in den Berg geschlagene Räume mit Fundstücken aus der Burgruine. Bei gutem Wetter profitiert ihr überdies von einem weitläufigen Ausblick in den Harz.

Mit 20 Kilometern Länge markiert diese Sehenswürdigkeit zweifellos eine der größten in Blankenburg und obendrein wurde sie von Mutter Natur geschaffen. Die Teufelsmauer, eine Formation aus Sandstein, befindet sich in wenigen Kilometern Entfernung östlich der Stadt. Wahrscheinlich entstand sie vor über 80 Millionen Jahren – oder, wie eine Legende besagt, durch die Wut und den Faustschlag des Teufels! Vorwiegend ist sie als Mittelpunkt von Wanderungen populär.

Die Feriengestaltung in Blankenburg ist, abgesehen vom Sightseeing, noch breiter gefächert. Egal, ob ihr allein, als Paar, mit Freunden oder der ganzen Familie reist: Bei den nachfolgenden Ideen sollte etwas Passendes für jeden dabei sein.

Was wäre ein Urlaub ohne Natur? Seid ihr ebenfalls der Meinung, dass ein ausgiebiger Spaziergang über mehrere Kilometer zur Entspannung einfach dazugehört, solltet ihr jetzt unbedingt weiterlesen. Denn Blankenburg im malerischen Harz punktet mit seinen wirklich wunderbaren Routen, die sich mal an Anfänger sowie gemütliche Reisende und mal an erfahrene Kletterer richten. Je nach Pfad begrüßt euch ein gut ausgebauter oder felsiger Weg. Die typischen Wanderziele sind die Teufelsmauer oder die Höhlenwohnungen. Erstere können im Rahmen einer kleinen oder großen Runde erschlossen werden. Die kürzere Etappe umfasst 4,1 Kilometer, die längere sieben. Ein Klettersteig ist aufregender Teil von beiden Varianten. Zum zweiten Highlight leitet euch eine Strecke von 13 oder 26 Kilometern – definitiv ein Tipp für alle Trainierten. Die Bauten in Langenstein am Schäferberg wurden übrigens bis weit ins 20. Jahrhundert hinein tatsächlich als Quartiere verwendet.

Abenteurer aufgepasst: Direkt unterhalb der Teufelsmauer erwartet euch Nervenkitzel pur. Zwischen April und Oktober locken spannende Parcours für verschiedene Personengruppen. Die Jüngsten (ab fünf Jahren) dürfen bereits loslegen, wenn sie eine Körpergröße von mindestens 1,10 Metern erreicht haben. In diesem Fall ist das Klettern in maximal zwei Metern über dem Boden möglich. Erwachsene können ihren Mut bei schwindelerregenden Höhen von über zehn Metern beweisen.

Ist euch das Ganze trotzdem zu viel Adrenalin, könnt ihr im Familientrip auch bequem auf diesen alten Zug ausweichen. Die Rübelandbahn rühmt sich einer langen Geschichte und leistete ihre zuverlässigen Dienste bis ins Jahr 2005 im regulären Personenverkehr. Heute sind es nur noch wenige Fahrten, welche die Dampflokomotive absolviert. Vielleicht habt ihr Glück und ergattert einen Platz auf der einzigartigen Bahnstrecke, die 14 Kilometer misst und von Blankenburg nach Rübeland führt. Der Betrieb wird durch engagierte Enthusiasten der Region ermöglicht.

Von A nach B durch den Harz gelangt ihr in und um Blankenburg aber auch auf zwei Reifen, die euch eine flexible Erkundung der Gegend erlauben. Durch die vielen Leihstationen habt ihr sicher rasch einen passenden Drahtesel gefunden und könnt euch den Wind um die Nase wehen lassen. Wie wäre es mit einem Abstecher nach Quedlinburg, das ihr über einen 18 Kilometer langen Weg erreichen könnt? Dabei fahrt ihr durch die traumhafte Landschaft und dürft euch gleichzeitig auf die Attraktionen in der Fachwerkstadt freuen. Oder ihr wählt eine Rundtour durch die wunderschönen Wälder, wie die Strecke von Blankenburg über Heers und das Kloster Michaelstein, das ihr schon von den Sehenswürdigkeiten kennt.

Dieses faszinierende Naturdenkmal ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Höhlen wurden im Mittelalter von Mönchen und Bauern geschaffen, die den weichen Sandstein abtrugen, um Baumaterial für Gebäude zu gewinnen. Durch den Abbau entstanden große Kammern, die bis heute sehr gut erhalten geblieben sind.

Die Sandsteinhöhlen bieten Besuchern nicht nur einen Einblick in die geologische Geschichte der Region, sondern auch in die kulturelle Nutzung der Landschaft. Im Inneren herrscht eine konstante Temperatur, was sie besonders im Sommer zu einem angenehmen Ort macht, um die einzigartige Atmosphäre zu genießen. Bei einer Führung erfahrt ihr mehr über die Entstehungsgeschichte und die geologischen Besonderheiten der berühmten Blankenburger Sandsteinhöhlen.

Steht euch der Sinn nach noch mehr Kultur, werft doch einmal einen Blick auf die Ausstellungswelt von Blankenburg. Sicherlich wird eine unter ihnen hervorstechen, denn sie ist einzigartig in ganz Deutschland: Das Herbergsmuseum in einem Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert informiert über die Walz der Handwerker in früheren Zeiten. Zudem fungierte das Gebäude selbst als Unterkunft der Gesellen, sodass ihr eine authentische Einsicht in dieses Umfeld erhaltet. Schaut euch die Küche an oder erfahrt in der Bibliothek mehr über die Hintergründe.

Die Bildungskomponente kann auch noch außerhalb von Blankenburg weitergeführt werden. 40 Minuten mit dem Auto oder circa eine bis anderthalb Stunden mit dem Zug trennen euch von Goslar im benachbarten Niedersachsen. Ein Höhepunkt des Besuchs ist die Altstadt, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Sie verfügt über nostalgisch schöne Gebäude aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Ein Highlight des Ortes bildet zweifellos auch die Kaiserpfalz mit ihren Ursprüngen im elften Jahrhundert, die im Laufe der Zeit mit viel Liebe zum Detail restauriert wurde.

Ist euer Aufenthalt in Blankenburg und Umgebung nun mehr oder weniger fest geplant, helfen euch die folgenden Daten bei der Organisation des Urlaubes in Sachsen-Anhalt. Betrachtet sie als eine Checkliste, die ihr nach und nach abhaken könnt.

Wer noch nicht genau weiß, wann er seine Alltagsauszeit realisieren kann, ist mit Blankenburg im Harz bestens beraten, denn das ganze Jahr über zeigt es euch seine vielen attraktiven Aspekte. Im Winter wird es herrlich ruhig und romantisch, im Frühjahr und Herbst könnt ihr dank der angenehmen Temperaturen Wanderungen, Radfahrten und Sightseeing nachgehen. Im Sommer kommen diejenigen, die es wärmer mögen, auf ihre Kosten und können sich zum Beispiel bei einem gemütlichen Spaziergang im Wald erholen.

Als ausgelassener Wochenendtrip sind je nach Ausgangspunkt in Deutschland vereinzelte Aktivitäten in Blankenburg schon drin, wir würden aber definitiv noch mehr Zeit mitbringen. Dann kann auch eine Attraktion mehr oder eines der Wanderziele mit auf die Liste.

Am bequemsten erreicht ihr Blankenburg mit der Bahn. Meistens müsst ihr in Halberstadt oder Wernigerode umsteigen. Während von der ersten Haltestelle aus eine Zugverbindung in Richtung Blankenburg besteht, wechselt ihr an letzterer auf die Busse. Beide Bahnhöfe sind bestens an das übrige Schienennetz in Deutschland angebunden. Mit diesen könnt ihr auch vor Ort fahren, etwa zu den beliebten Wanderdestinationen im Harz. Alternativ reist ihr mit dem Auto an und bleibt stets flexibel. Schön sind außerdem Touren mit dem Rad.

Die Klöße, die in der Region „Klümpe“ heißen, sind ein typischer Bestandteil der Küche. Sie werden gemeinsam mit Fleisch und Sauerkraut oder auch mal mit einem Eintopf gegessen. Lecker sind auch der Harzer Käse und die Mett- oder Leberwürste, die weltweit einen echten Traditionsstatus genießen.

Wenn ihr euch nach einem langen Erkundungs- oder Outdoor-Tag rundum entspannen wollt, ist es natürlich besonders praktisch, eine Bleibe in der Nähe zu haben. Deshalb empfehlen wir im Rahmen einer City-Tour die Übernachtungsmöglichkeiten im Stadtinneren oder unweit einer Busstation. Wanderer und Kletterer können in Vororten oder in der Umgebung einkehren. Dort verlagert sich der Fokus auf kleinere Hotels, die wunderbar familiär sind und den unvergleichlichen Charme einer behaglichen Heimat auf Zeit versprühen.