Bonaire ist neben Aruba und Curaçao die dritte der sogenannten „ABC-Inseln“ in der Karibik, die allesamt zu den Niederlanden gehören. Sie gilt als Geheimtipp der drei Eilande und verzaubert mit großartigen Stränden, Schnorchelspots und Sightseeing. Auch der herrliche Wald sorgt für pure Begeisterung!
Überblick
Bonaire versprüht karibisches Flair in all seiner Pracht, ohne als paradiesisches Urlaubsziel überlaufen zu sein. Die Insel hat im Vergleich zur Besiedelungsdichte eine große Fläche und lässt genügend Raum zur Entfaltung. Im Süden Bonaires trefft ihr auf fast karge Wüstenlandschaften, während es im Norden dicht bewachsen ist. Als Teil des Königreichs der Niederlande hat Bonaire den sogenannten Status einer “Besonderen Gemeine” und ist kein Teil der Europäischen Union. Als eine der „ABC-Inseln“, zu denen außerdem noch Aruba und Curaçao zählen, bewahrt sich das nördlich von Venezuela gelegene Land seinen Mix aus holländischer Architektur und karibischer Lässigkeit.
Strände
Lange Traumstrände wie von einer Postkarte sind auf Bonaire reichlich vertreten. Für das Sonnenbad ist ihr gerader Verlauf ohne schattenspendende Bäume ideal. Alle anderen sollten sich lieber mit einem Sonnenschirm ausstatten, wenn sie ihre Zeit am Te Amo Beach, Bachelor’s Beach oder an anderen Badestellen vor der Sonne geschützt bleiben wollen.
Te Amo Beach
Der Te Amo Beach liegt in der Nähe des Flughafens und der Inselhauptstadt. Es wird trotz der startenden und landenden Flugzeuge in eurem Sichtfeld romantisch, denn der Strand setzt sich aus goldenem Sand und türkisblauem Meerwasser zusammen. Die Ansicht allein lässt euch ins Schwärmen geraten! Auch wer aktiv sein möchte, wird belohnt. Beim Schnorcheln seht ihr die Unterwasserwelt, bei Strandspaziergängen darf ein erfrischender „Cocktail to Go“ nicht fehlen. Der flache Wassereinstieg punktet bei Familien mit Kindern.
Bachelor's Beach
Am Bachelor’s Beach wird euer Sonnenbad von Felsen gerahmt. Ein hübscher Anblick, nicht nur für Naturfotografen! Es ist eine kleine Badestelle mit hellem Sand, die sich an der Westküste der Insel befindet. Wer die Hauptstadt Kralendijk besucht hat, könnte sich nachher im türkisfarbenen Wasser am Bachelor’s Beach abkühlen. Auch für Schnorchler und Taucher ist dieser Ort mit dem nahegelegenen Riff ideal.
Atlantis Beach
Atlantis Beach ist vor allem bei Kitesurfern auf Bonaire in aller Munde. Die Ausgangsbedingungen für den Wassersport sind perfekt, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Wer sich trotzdem nicht ins Wasser traut, kann die Foodtrucks in der Nähe der Badestelle für eine Stärkung nutzen oder mit einem guten Buch die Kulisse genießen.
Lac Bay
Lac Bay ist eine der größten Buchten auf den Niederländischen Antillen. Mit einer Länge von rund fünf Kilometern und einer Breite von zwei Kilometern gibt es definitiv genug Platz, um sich auch von anderen Besuchern etwas abzugrenzen und die Sonne in völliger Ruhe genießen zu können. Das Besondere sind die Mangrovenwälder, die gern für geführte Touren durch die Flora aufgesucht werden. Immerhin ist dort ist etwas Schatten! Lac Bay selbst punktet mit flachem Wasser bei vorsichtigen Schwimmern, doch auch die Bedingungen für Surfer sind gut.
Pink Beach
Pink Beach trägt seinen Namen aufgrund des durch Korallen leicht rosafarbenen Sandes. Er erstreckt sich im Süden der Insel auf über einem Kilometer. Palmen, ruhiges Wasser und Einstiegsstellen für Taucher und Schnorchler prägen das Bild und lassen die Qual der Wahl, ob ihr es gemütlich im Sand oder aktiv im Wasser halten wollt.
Sehenswürdigkeiten
Auf Bonaire trifft der holländische Baustil des 19. Jahrhunderts auf typisch karibische bunte Hausfassaden. Logisch, dass die Besichtigungstour allein deshalb sehr farbenfroh und heiter wird. Es gibt aber auch etwas dunklere Zeitzeugen, die nachdenklich machen und eine andere Seite der Insel repräsentieren.
Kralendijk
Kralendijk ist der Hauptort von Bonaire und begrüßt euch im Süden der Insel. Rund 12.000 Menschen leben dauerhaft in dem Ort, der trotz der geringen Einwohnerzahl den größten der Insel darstellt. Einst gegründet aus mehreren kleinen Dörfern, ist er mittlerweile die Hauptanlaufstelle, wenn es um das Betrachten von Sehenswürdigkeiten geht. Er wurde rund um das Fort Oranje gebaut, das sich am Hafen befindet und mit seiner gelben Optik ein absoluter Hingucker ist. Alte Gebäude wie das Regierungshaus aus dem frühen 19. Jahrhundert und die typisch farbenfrohen Hausfassaden begleiten euch beim Stadtbummel. Ebenso bunt leuchtet die San Bernardo Catholic Church in Kralendijk.
Sklavenhäuser
Die wichtigste Ressource der Inselbewohner war das Salz, das hier gewonnen wurde. Ehemalige Sklaven, die vor der Abschaffung der Sklaverei auf Bonaire arbeiten mussten, waren in den weißen und ockerfarbenen Behausungen untergebracht. Die tristen Bauwerke, die stumm von den Strapazen der Arbeiter in der heißen Sonne berichten, wurden bis heute weitgehend im Originalzustand belassen. Lediglich die Strohdächer wurden durch eine stabilere Variante ersetzt.
Nationalparks
Die Natur auf Bonaire ist ein Muss und hebt sich von der kulturell geprägten Tour ab. Vielleicht möchtet ihr den seit dem Jahr 1975 unter Naturschutz stehenden Marine Park besuchen, der den Fokus auf Tauchgänge legt, oder ihr entscheidet euch für den Washington Slagbaai Park mit malerischen Salzseen und Mangrovenwäldern. Letzterer ist der einzige auf dem Festland befindliche Park von Bonaire und ein Paradies für Wanderer. Im Jahr 1969 eingerichtet, spaziert ihr zwischen Dünen und Stränden auf über 5.600 Hektar Fläche umher. Auch der höchste Berg Bonaires, mit nur knapp 240 Metern, kann innerhalb einer Dreiviertelstunde zu Fuß erreicht werden. Idyllische Aussichten warten am Ende des Weges!
Aktivitäten
Langweilig wird es auf Bonaire abseits von Sonnenbad und Besichtigungstour nicht. Nutzt die Gelegenheiten für den Wassersport, oberhalb oder unterhalb der Wasseroberfläche, und freut euch auf weitere Möglichkeiten, eure Freizeit zu gestalten.
Schnorcheln & Tauchen gehen
Tauchen und Schnorcheln gehören zu den beliebtesten Tätigkeiten auf Bonaire. Klar, denn allein an den Stränden und im Marine Park bestehen genügend Optionen, den Meeresbewohnern einen Besuch abzustatten. Schnorchler können den Te Amo Beach mit dem flachen Wasser für ihren Ausflug nutzen, während Taucher von den Plateaus am Pink Beach ins Meer hüpfen. Die Gegend um diesen Strand wird häufig von Pfeilhechten aufgesucht. Auch Bachelor’s Beach kann den Ausgangspunkt eures Schnorchel- oder Tauchabenteuers markieren. Die Chance auf die Sichtung von Schildkröten oder Stachelrochen ist nicht klein!
Surfen
Wind- und Kitesurfen stehen auf Bonaire fast ebenso hoch im Kurs wie Schnorcheln und Tauchen. Das Zentrum des Wassersports ist am und um den Atlantis Beach zu finden. Es gibt Kurse für Anfänger, die euch den Sport nach und nach näherbringen, aber auch die Option, als Fortgeschrittener bei den optimalen Wetterbedingungen Spaß zu haben. Alternativ kommen Surfer in der Lac Bay auf ihre Kosten.
Höhlentour machen
Bonaire verfügt, was viele nicht wissen, über ungefähr 400 Höhlen, von denen aber nur wenige mit einem Führer betreten werden können. Doch wenn ihr die Gelegenheit dazu habt, solltet ihr euch einer Tour anschließen und einen Blick auf die eindrucksvollen, hängenden und stehenden Tropfsteine werfen, die seit über tausend Jahren von der Natur geformt wurden. Das einzige Hindernis für ein solches Vorhaben ist Platzangst, denn in den Kammern kann es durchaus sehr eng werden. Vergesst den Schnorchel nicht, wenn ihr in den unterirdischen Höhlen plötzlich auf verborgene Schwimmbecken trefft!
Esel-Reservat besuchen
Im Donkey Sanctuary auf Bonaire stehen wilde Esel im Mittelpunkt, die ihr bei einer Autofahrt oder Radtour sowie bei ausgedehnten Spaziergängen in ihrem natürlichen Umfeld beobachten und sogar füttern könnt. Dafür gibt es Futtersäcke oder Karotten am Eingang zu kaufen. Das Reservat ist ein schöner Ort für die ganze Familie. Zudem kommen die Eintrittsgelder direkt der artgerechten Haltung der Esel zugute. Weiterer Vorteil: Ihr könnt einmal eine Eintrittskarte lösen und den ganzen Tag im Donkey Sanctuary herumfahren.
Andere Inseln besuchen
Ab Bonaire könnt ihr mit dem Boot oder Schiff Ausflüge auf andere Inselchen machen. Ein ruhiges Tagesausflugsziel ist das benachbarte Klein Bonaire, das unbewohnt ist und über noch mehr traumhafte Naturpanoramen verfügt. Nutzt die flach verlaufende Oase für einen zusätzlichen Unterwassertrip, denn sie gilt als Top-Tauchziel der Region. Auch die Schwesterinseln von Bonaire, die mit ihr gemeinsam die „ABC-Inseln“ bilden, können bequem auf dem Wasserweg erreicht werden. Erkundet unbedingt Aruba oder Curaçao!
Einkaufen gehen
Wer sich das eine oder andere Souvenir mit nach Hause nehmen möchte, sollte Kralendijk durchstreifen. Entlang der Kaya-Grandi-Straße, die von den charakteristisch bunten Hausfassaden der Karibik gesäumt wird, werdet ihr in Boutiquen oder Läden für Mitbringsel fündig. Übrigens: Selbst Muscheln vom Strand mitzunehmen, ist streng verboten! Ihr solltet euch daher an die frei verkäuflichen Objekte halten.
Reise-Infos
Wenn euch das karibische Flair begeistert hat und ihr nun definitiv den Geheimtipp besuchen wollt, haben wir vorgesorgt. Denn es folgen die wichtigsten Tipps rund um die Reiseplanung für Bonaire!
Ideale Reisezeit & Reisedauer
Bonaire hat ein gemäßigtes Klima, sodass es selten zu heiß für einen Besuch wird. Eine Hauptsaison gibt es in diesem Sinne nicht. Ganzjährig ist mit Temperaturen von circa 23 bis 31 Grad zu rechnen. Wer im Urlaub aber keine Lust auf Regen hat, sollte den November und Dezember vermeiden. In diesem Zeitraum ist die Niederschlagswahrscheinlichkeit nämlich am höchsten.
Bonaire allein oder alle drei „ABC-Inseln“? Ihr habt die Wahl und solltet entsprechend eurer Reisedauer einschätzen. Bedenkt, dass der Flug allein mehrere Stunden in Anspruch nimmt und sich ein Aufenthalt daher erst ab mindestens zwei Wochen lohnt.
Dokumente & Währung
Obwohl Bonaire niederländisch ist, ist es kein Teil der EU. Ein gültiger Reisepass ist deshalb Pflicht für die Einreise. Die Gültigkeit muss noch sechs Monate über das Datum der Abreise hinaus bestehen. Auch ein Rückreise- oder Weiterreiseticket gilt als erforderlich für eine unkomplizierte Einreise auf die Insel.
Vorsicht, auch die Landeswährung unterscheidet sich von jener auf dem niederländischen Festland: Es ist der US-Dollar. Wichtig ist, keine zu großen Geldscheine zu verwenden, da in kleinen Geschäften nicht immer gewechselt werden kann. Auch auf die Kreditkarte sollte sich nicht zu sehr verlassen werden.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Direktflüge ab Deutschland sind selten zu bekommen; sehr viel wahrscheinlicher ist ein Flug mit Zwischenstopp in Amsterdam. Alternativ kann auch gleich dort gestartet werden. Vielleicht nach einem Besuch der hübschen Hauptstadt der Niederlande? Von Amsterdam aus sind es dann noch zwischen elf und 15 Stunden Flugzeit je nach Verbindung. Die gute Nachricht: Einmal angekommen, befindet ihr euch unmittelbar in der Nähe von Stränden und des Hauptorts.
Rund um Kralendijk ist das Straßennetz gut ausgebaut, viele Busse fahren allerdings nicht. Es wird vorwiegend auf Fahrräder, Mietwagen und Taxis gesetzt. Nur wenige Reise- oder Minibusse bringen Urlauber von A nach B, sodass ein Fahrrad- oder Autoverleih die erste Anlaufstelle sein sollte. Für den Mietwagen auf Bonaire ist kein internationaler Führerschein nötig, sofern über zwei Jahre Fahrpraxis bestehen. Je nach Anbieter muss der Fahrer aber mindestens 21 Jahre alt oder sogar älter sein.
Sicherheit & Verständigung
Bonaire ist eine der sichersten Inseln der Karibik, sodass in Hinblick auf Wertsachen und Co. nur die gängigen Empfehlungen gelten. Tragt eure teuren Besitztümer nicht offen mit euch herum, sondern belasst sie zum Beispiel lieber im Hotelsafe.
Die Amtssprache Niederländisch wird von den Einheimischen überraschenderweise selten gesprochen. Viel verbreiteter ist die heimische Kreolsprache. Doch keine Sorge, diese müsst ihr vorab nicht erlernen, denn dort, wo es die meisten Urlauber hinzieht, ist auch Englisch gängig.
Hotels & Unterkünfte
Wer sich für einen Urlaub auf Bonaire entscheidet, wünscht sich wahrscheinlich ein Hotel direkt am Strand. Der Wunsch kann erfüllt werden, wenn die Reisekasse stimmt. Viele Unterkünfte befinden sich mit ihrer komfortablen Ausstattung gleich am Meer und haben einen Privatstrand für ihre Gäste, der ausgelassenes Sonnenbaden oder entspanntes Schwimmen im Meer erlaubt. Ist das preislich nicht drin, schaut euch in der Nähe der Hauptstadt Kralendijk nach einem Hotel um. Dieses ist nicht weit vom nächsten Strand entfernt, kann aber günstiger und somit schonender für euer Budget sein. Des Weiteren ist Bonaire familienfreundlich und lässt Kinderbetreuung und Animation in so manchem Hotel nicht vermissen.