Bremen ist eine Stadt mit vielen Facetten. Hier vereinen sich Tradition, Historie und Architektur zu einem faszinierenden Stadtbild, welches das perfekte Ziel für einen spannenden Sightseeing-Trip darstellt. Neben den Sehenswürdigkeiten der Altstadt trefft ihr in Bremen ebenso auf eine hippe Kulturszene und moderne Gebäude, die euch das Gefühl einer jungen Großstadt unterbreiten.
Überblick
Bremen zählt einerseits zu den größten Städten Deutschlands, andererseits ist es gemeinsam mit Bremerhaven das kleinste Bundesland. Die rund 557.000 Einwohner sind dabei stolz auf ihre über 1.200 Jahre alte Stadtgeschichte, die Bremen vor allem als historische Hansestadt und wohlhabende Handelsort darstellt. Direkt an der Weser gelegen versprüht die Stadt mediterranes Flair und hanseatische Weltoffenheit. Wenn ihr an der Uferpromenade der Weser entlangspaziert und dort große internationale Schiffe anlegen, werdet ihr dieses Feeling hautnah zu spüren bekommen.
Auch der historische Stadtkern hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Prunkvolle Gebäude und detailverliebte Plätze entführen euch auf eine Zeitreise der Hanse. Neben imposanten Bauwerken locken hier auch zahlreiche Museen und Theater mit breiten Kulturangeboten. Es regieren zwar ganz klar Geschichte, Tradition und Kultur, doch auch ein junger frischer Wind weht stets durch Bremen. So entwickelt sich beispielsweise die Überseestadt immer mehr zu einem hippen Szeneviertel, in dem kreative Köpfe innovative Ideen verbreiten. Kneipen, Clubs und Galerien sprießen wie Pilze aus dem Boden und laden euch dazu ein, moderne Großstadtluft zu schnuppern.
In dieser Stadt trifft die norddeutsche Tradition auf ein urbanes Lebensgefühl und das könnt ihr hier an allen Ecken spüren. So solltet ihr nicht lange überlegen. Entdeckt euer Heimatland und taucht ein in eine Stadt an der Weser, die mit Vielfalt pur besticht. Denn schon die Bremer Stadtmusikanten wussten: in Bremen lässt sich die Zeit wunderbar vertreiben.
Sehenswürdigkeiten
Bremen steht vor allem für Abwechslungsreichtum, den ihr sowohl bei einem Bummel durch die Altstadt als auch beim Entdecken der Kunst- und Kulturszene erleben könnt. Eines ist sicher: An spektakulären Sehenswürdigkeiten mangelt es dieser Stadt nicht.
Bremer Stadtmusikanten
Sie ist nicht nur das beliebteste Fotomotiv der Stadt, sondern auch das heimliche Wahrzeichen: die Bronzestatue der weltbekannten Bremer Stadtmusikanten. Im Märchen der Gebrüder Grimm will das tierische Quartett, bestehend aus Esel, Hund, Katze und Hahn nach Bremen aufbrechen, um dort ein besseres Leben zu führen. Laut der Geschichte sind sie zwar nie dort angekommen, doch trotzdem begegnen euch die Bremer Stadtmusikanten heute an zahlreichen Orten der Stadt.
Die rund zwei Meter große Bronzestatue, welche im Jahr 1953 von Gerhard Marck kreiert wurde, ist dabei am eindrucksvollsten. Westlich des Rathauses in der Altstadt gelegen, wird euch die denkmalgeschützte Figur sicher schon von Weitem auffallen. Dabei wird euch auffallen, dass die Hufen des Esels nicht mehr bronzefarben, sondern blank sind. Warum das so ist? Nach alter Tradition soll es Glück bringen, beide Vorderbeine des Esels zu umfassen. Ob das stimmt, könnt ihr natürlich nur herausfinden, wenn ihr es selbst einmal versucht.
Rathaus und Bremer Roland
Das Rathaus von Bremen ist ein architektonisches Meisterwerk, das im Stil der Weserrenaissance beeindruckt. Es liegt mitten im Herzen der Altstadt, am historischen Marktplatz und wurde als bisher einziges Rathaus weltweit von der UNESCO als Weltkulturerbe ernannt. Außerdem überlebte es auch Kriege und schwere Zeiten.
Das Bauwerk blickt auf eine mehr als 600 Jahre alte Geschichte zurück und wurde im 15. Jahrhundert erst im gotischen Stil erbaut, bevor es Anfang des 17. Jahrhunderts umgestaltet wurde. Bucht ihr eine Führung, könnt ihr das Schmuckstück auch von innen bestaunen und prunkvolle Räume wie die Festhalle, die Güldenkammer oder die Rathaushalle bestaunen. Dabei werden euch zahlreiche Statuen, detailverliebte Ornamente und kunstvolle Wandgemälde ins Auge stechen. Außerdem verfügt das Gebäude über den ältesten Weinkeller Deutschlands.
Vor dem Bremer Rathaus wird euch jedoch noch eine ganz andere Sehenswürdigkeit auffallen – der Roland, der seit dem 15. Jahrhundert den Marktplatz vor dem Rathaus ziert. Die mehr als zehn Meter hohe Statue zeigt den Helden des Rolandliedes aus dem Mittelalter und symbolisiert Recht und Freiheit der Stadt Bremen.
St. Petri Dom
Auch der 1.200 Jahre alte St. Petri Dom befindet sich auf dem Marktplatz und besticht mit seinen 90 Meter hohen Kirchtürmen. Mehrmals umgestaltet, erstrahlt das architektonische Highlight im Stil der Gotik und lädt euch auf eine spektakuläre Begehung ein. Im Inneren der evangelisch-lutherischen Kirche erwartet euch eine wunderschöne Orgel, das interessante Dommuseum sowie der mysteriöse Bleikeller. In diesem werden euch tatsächlich einige echte Mumien präsentiert, die einst in der Krypta des Doms ihre letzte Ruhe finden sollten.
Außerdem könnt ihr den Südturm besteigen, der euch einen tollen Ausblick über die Dächer der Stadt bietet. Nach einer interessanten Tour durch den Dom lädt der angrenzende Bibelgarten zum Entspannen ein. Zwischen mediterranen Orangen- und Zitronenbäumen könnt ihr hier einen Moment der vollkommenen Ruhe genießen. Beim Verlassen des St. Petri Doms findet ihr auf dem Domhof noch ein ganz anderes Highlight – den Spuckstein. Der schwarze Stein wirkt auf den ersten Blick recht unscheinbar, doch genau an dieser Stelle wurde im Jahr 1831 Gesche Gottfried hingerichtet – eine Mörderin, die ihre 15 Opfer mit Arsen vergiftete. Um ihr gegenüber Verachtung auszudrücken, könnt ihr auf diesen Stein spucken und damit ein ungewöhnliches Ritual weiterführen.
Böttcherstraße
Die Böttcherstraße wird auch als „heimliche Hauptstraße der Stadt Bremen“ bezeichnet und ist ein Sinnbild expressionistischer Architektur. Auf der 110 Meter langen Straße reihen sich traditionelle Häuser aus dem Expressionismus mit aufregenden Art-Déco-Elementen aneinander. Entstanden ist die kunstvolle Fußgängerzone durch den Bremer Kaffeekaufmann Ludwig Roselius. Dieser kaufte die Häuser der Böttcherstraße, welche im Zweiten Weltkrieg weitestgehend zerstört wurden und ließ sie im expressionistischen Stil restaurieren. Heute findet ihr im Inneren kleine Cafés, Geschäfte, Kunsthandwerksläden und Galerien. Die kleinsten Besucher zieht es dabei sicherlich direkt zur süßen und bunten Bonbonmanufaktur.
Die besonderen Highlights sind dabei das Haus des Glockenspiels, in dem ihr zu besonderen Zeiten den Klang von 30 Glocken aus Meißner Porzellan lauschen könnt. Auch der sogenannte Sieben Faulenbrunnen befindet sich auf der Böttcherstraße. Dabei handelt es sich um einen kunstvollen Brunnen aus Backsteinen, der an das Grimm´sche Märchen der sieben Faulen Brüder erinnert.
Schlachte
Die Schlachte ist die historische Uferpromenade Bremens, die zum Schlendern und Verweilen einlädt. Einst Hauptanlaufstelle für den internationalen Frachtverkehr ist die Schlachte heute kein Hafen mehr, sondern eine Promenade mit zahlreichen gastronomischen Einrichtungen. Diese befinden sich zum Großteil in alten Lagergebäuden, welche das maritime Flair der Bremer Schlachte ausmachen.
In den Sommermonaten kommt ihr hier in den Genuss von Trödelmärkten, Konzerten und anderen Veranstaltungen. Zur Weihnachtszeit lockt dagegen der Weihnachtsmarkt „Schlachte-Zauber“ mit Leckereien und mittelalterlichem Flair. Von der Schlachte aus habt ihr die Chance, mit Ausflugsbooten das Umland zu erkunden – beispielsweise in Richtung Bremerhaven.
Kunsthalle
Die Kunstliebhaber unter euch sollten unbedingt der Bremer Kunsthalle einen Besuch abstatten. Ob Malereien, Skulpturen, Zeichnungen oder Kupferstiche – hier könnt ihr Kunstwerke aus sechs Jahrhunderten, von Renaissance bis Gegenwart bestaunen. Unter diesen sind bedeutende Künstler, wie Monet, Dürer, Manet, Liebermann und Corinth vertreten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kunstwerken aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die in Deutschland und Frankreich entstanden sind. Doch auch die Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten, denn museumspädagogische Sonderausstellungen widmen sich in Malkursen, Familientagen oder Theatershows voll und ganz dem jungen Publikum.
Universum Bremen
Das Universum Bremen ist ein spektakuläres Museum, das sich der Wissenschaft auf eine sehr anschauliche Art und Weise widmet. Schon von außen erwartet euch ein Anblick der Superlative, denn das Museum befindet sich in einem futuristischen silberfarbenen Komplex, der 4.000 Quadratmeter umfasst und an eine riesige Muschel erinnert.
Im Inneren könnt ihr allerlei interaktive Exponate zu Technik, Mensch und Natur bestaunen. So findet ihr hier beispielsweise heraus, wie ein Lügendetektor funktioniert, könnt eine Wetterstation besichtigen, euch gegen Roboter im Fußball schlagen und erfahrt, wie die Welt ohne Strom aussehen würde. Hier wird Wissenschaft erlebbar gemacht und Entdecker und Forscher von Jung bis Alt werden auf eine spannende Reise eingeladen.
Überseestadt
Die moderne Seite von Bremen zeigt sich in der Überseestadt im Stadtteil Walle. Hier entstehen moderne und pompöse Wohnkomplexe, Museen und Büros. So zählt die Überseestadt zum größten Städtebauprojekt Europas. Auch Parks, Freizeitanlagen, Geschäfte und ein kleiner Hafen machen die Überseestadt zu einem Ort, an dem das bunte Leben tobt. Trotzdem findet ihr zwischen den neuen Entwicklungen noch alte Speicher und Lagerhallen, die auf das traditionelle Dasein der Handelsstadt hinweisen. Lasst euch am besten mit einem kühlen Getränk an der Weser nieder und dabei das maritime Flair der Hansestadt auf euch wirken.
Schnoor
Einen starken Kontrast zu der Überseestadt bildet wohl Schnoor – Bremens ältestes Stadtviertel. Hier dürfen keine Autos fahren und so habt ihr als Fußgänger die Chance, die engen und verwinkelten Gassen mit den Fachwerkhäusern hautnah zu bestaunen.
Einst lebten hier die Fischer und Seemannsleute und so findet ihr hier noch heute kleine Handwerksbetriebe sowie urige Gasthäuser, die den Charme der Vergangenheit ausstrahlen. Der Schnoor lädt jedoch nicht nur zum Schlendern ein, sondern auch zum Einkaufen, Schlemmen und Feiern.
Reise-Infos
Es muss nicht immer eine weite Fernreise sein, um wundervolle Städte mit spektakulären Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Manchmal liegt das Paradies direkt vor der Haustür – wie die aufregende Stadt Bremen, die zu einem unvergesslichen Sightseeingtrip einlädt. Was ihr dabei alles beachten solltet, haben wir in unseren Reisetipps für euch gesammelt.
Ideale Reisezeit
Ihr kennt sicherlich das deutsche Klima und könnt selbst entscheiden, welche Jahreszeit sich für einen Urlaub in Bremen am besten eignet. Während die Stadt im Frühling in den buntesten Farben erstrahlt, könnt ihr euch im Sommer auf unvergessliche Momente an der norddeutschen Luft freuen. An der Weser sitzend, beobachtet ihr das rege Treiben der Stadt und taucht ein in den hanseatischen Lebensstil. Doch auch die kälteren Monate haben ihren Reiz: Nun warten romantische und gemütliche Stunden auf euch. Macht euch bereit auf kulinarische Genüsse, spannende Sehenswürdigkeiten und eine entspannte Atmosphäre – zu jeder Jahreszeit.
Anreise
Ob mit dem Zug, dem eigenen PKW oder dem Fernbus – Bremen ist mit allen Verkehrsmitteln bestens erreichbar und liegt nur 120 Kilometer von Hamburg und 400 Kilometer von Berlin entfernt. Doch natürlich verfügt die Stadt auch über einen eigenen Flughafen, den Bremen Airport Hans Koschnick. Von hier aus gelangt ihr mit der Straßenbahn innerhalb von elf Minuten in die Innenstadt, denn der Flughafen ist tatsächlich nur 3,5 Kilometer davon entfernt.
Unterwegs in Bremen
Bremen ist bekannt als „die Stadt der kurzen Wege“. Bahnhof, Messegelände, Flughafen – all die wichtigen Orte liegen nur einige Minuten voneinander entfernt. So könnt ihr Bremen bequem zu Fuß erkunden oder ihr leiht euch ein Fahrrad.
Um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Bahn und Fähre) kostenfrei voranzukommen und dabei noch von ermäßigten Preisen bei verschiedenen Eintritten, Führungen und Schiffsfahrten zu profitieren, solltet ihr euch die Bremen Card online oder an der Touristen-Information besorgen.
Kulinarische Spezialitäten
In Bremen verbinden sich ländliche Spezialitäten mit Gerichten aus dem Meer. Auf eurem Teller können diese typisch deftigen Gerichte landen:
- Kohl und Pinkel: Kasseler, Bauchspeck und Grützwurst („Pinkel“) mit Grünkohl
- Labskaus: Pökelfleisch, rote Beete und Kartoffeln
- Gebratene Stinte: Fisch-Spezialität, mit Roggenmehl überbacken
- Knipp: Schweine- und Rindfleisch mit Hafergrütze und Grützwurst
- Kükenragout: Hühnerfrikassee mit Gemüse, Krabben und Rinderzunge
- Pluckte Finken: Pöckelfleisch mit weißen Bohnen, Kartoffeln, Apfel und Birne
- Bremer Babbeler: Zuckerstange mit Pfefferminzgeschmack
- Klaben: Wintergebäck mit Rosinen
Hotels & Unterkünfte
Ob Hotelzimmer in der Altstadt oder Appartement in einem Landhotel – in Bremen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um günstig zu übernachten. Bucht ihr eine Unterkunft in der Innenstadt, gelangt ihr fußläufig zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten und profitiert zu jeder Uhrzeit vom bunten Treiben. Doch auch etwas abgelegener werdet ihr eine tolle und ruhige Zeit verbringen. Wollt ihr ein wenig ungewöhnlicher unterkommen, locken Hotelschiffe mit schaukelnden Kajüten mitten auf der Weser. So erlebt ihr Bremen von der maritimen Seite.
Hi, ich wünschte der Artikel wäre noch etwas länger und ausführlicher. Aber man kann nicht alles haben. 😉 VG