Breslau in Polen erleben

Wenn ihr spontan Zeit für einen Urlaubstrip habt, können wir Breslau empfehlen! Die Stadt in Polen macht euch mit kulturellen Highlights und besonderen Sehenswürdigkeiten vertraut. Zwischen den Brücken und Kirchen begegnen euch zudem ganz besondere “Einwohner”: die typischen, gusseisernen Zwerge.

Breslau, die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien, zählt zweifellos zu den absolut sehenswerten Orten in Deutschlands östlichem Nachbarland Polen. Sie liegt im Südwesten Polens und besticht mit ihrem einladenden Flair, das sich nicht zuletzt aufgrund der bunten Hausfassaden und der lebenslustigen Einwohner zeigt. Dazu gehören sicher auch die fröhlichen, gusseisernen Zwerge, die sich im gesamten Stadtgebiet verteilen.

Als in Europa gut erreichbares Ziel mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug lockt Breslau mit seinem charmanten Ambiente für einen spontanen Städtetrip mit Sightseeing und Erholung im Grünen. Wenn ihr euch davon überzeugen wollt, ob der Titel “Venedig des Ostens” aufgrund der zahlreichen Brücken und der besonderen Atmosphäre zutrifft, macht ihr euch am besten gleich auf in die offiziell rund 640.000 Einwohner zählende Stadt an der Oder. Schon gewusst? Der polnische Name für Breslau lautet “Wroclaw”. Ihr müsst also bei eurer Ankunft nicht irritiert sein, falls ihr den Begriff “Breslau” auf keinem der Schilder entdecken könnt.

Breslau trug im Jahr 2016 den Titel der Kulturhauptstadt Europas. Nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, konnte Breslau mit den Jahren wieder ganz neu aufgebaut werden. Insbesondere ab dem Jahr 1990 sorgten die Einheimischen dafür, dass das bis heute sehenswerte Breslau entstehen konnte. Weltoffen und vielseitig präsentiert sich die polnische Stadt nun, mit einer idyllischen Altstadt, vorgelagerten Inseln und grünen Oasen. Breslau wirkt wunderbar romantisch und zeigt sich an der Oder als einladendes Reiseziel für Paare. Auch das Stadtschloss und die malerischen Gassen der Altstadt unterstreichen dies und laden zu verliebten Stadtrundgängen ein. Natürlich punktet Breslau aber vorwiegend bei geschichtlich interessierten Urlaubern, die klassisches Sightseeing lieben. Hier reiht sich nämlich ein historisch wertvolles Bauwerk an das andere und auch in der bunten Museumswelt kommt ihr in puncto geschichtliches Wissen auf eure Kosten. Durch den Breslauer Zoo und die Parks, die sich ideal für ein kleines Picknick eignen, werden aber auch Kinderaugen bei einem Urlaub in der polnischen Stadt leuchten.

Bunte Häuser, niedliche Zwerge und ein reiches, kulturelles Erbe begegnen euch während eines Urlaubs in Breslau. Ein gemütlicher Stadtrundgang bietet sich an, um die Sehenswürdigkeiten hautnah zu bestaunen. Welche interessiert euch am meisten?

Breslau wirkt auf den ersten Blick sympathisch – das liegt nicht zuletzt an den Zwergen, die im gesamten Stadtgebiet stehen. Es sind mittlerweile über 300 Stück, die jeweils rund 30 Zentimeter messen und aus Gusseisen bestehen. Zwar könnt ihr im Touristenbüro in Breslau eine Karte erwerben, die euch den genauen Standort aller Zwerge verrät, viel spannender ist es aber, selbst Ausschau nach den munteren Gesellen zu halten. Sie sollten übrigens einst das kommunistische Regime in Polen auf charmante Weise kritisieren.

Das Breslauer Rathaus, das im Stil von Gotik und Renaissance erbaut wurde, markiert eines der Wahrzeichen der niederschlesischen Stadt. In seiner heutigen Form besteht es seit dem 16. Jahrhundert. Es befindet sich am Rynek, dem sogenannten “Ring” und Marktplatz von Breslau, der gern als idealer Ausgangspunkt für eine Sightseeing-Tour zu Fuß genutzt wird.

Die sogenannte “Dominsel” präsentiert ein weiteres Wahrzeichen von Breslau: den imposanten Breslauer Dom. Dieser wurde im 14. Jahrhundert fertiggestellt und besitzt mit 98 Metern die höchsten Kirchtürme der Stadt. Vier weitere Kirchen stehen in der unmittelbaren Umgebung, darunter beispielsweise die Johanniskathedrale. Die Insel selbst gilt als wahrscheinlicher “Geburtsort” der Stadt Breslau. Einst handelte es sich daher auch um das Stadtzentrum.

Ebenso wenig zu übersehen wie der Breslauer Dom ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Elisabethkirche. Hier steht ihr vor einem waschechten Zeugnis der Backsteingotik. Der 90 Meter hohe Kirchturm hat eine von April bis Oktober geöffnete Aussichtsplattform. Wenn ihr schwindelfrei seid, solltet ihr euch den herrlichen Blick über Breslau nicht entgehen lassen!

Die barock gestaltete Universität von Breslau zieht Studenten aus aller Welt an. Beim Sightseeing begeistert sie von innen und außen. Im Universitätsmuseum können drei Räume besichtigt werden: der repräsentative Saal Aula Leopoldina, der mit Wandmalereien und Skulpturen geschmückt wurde der prachtvoll im barocken Stil bemalte Konzertsaal Oratorium Marianum und der Mathematische Turm, der vor allem mit seiner Aussichtsplattform in über 40 Metern Höhe besticht. Eine neue Chance für einen Ausblick über Breslau!

Die Jahrhunderthalle wurde im Jahr 1913 fertiggestellt. Der runde Kuppelbau dient heute als Location für verschiedene Veranstaltungen. Zudem begeistert jede Stunde eine kleine Wassershow des Brunnens vor der Halle. Besonders am Abend ist dies ein bunt beleuchtetes Spektakel, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

Tipp: Die Jahrhunderthalle befindet sich direkt beim Park Szczytnicki, dem größten Park im Stadtgebiet und auch als “Scheitniger Park” bekannt. Auf mehr als 100 Hektar Fläche findet ihr dort Teiche mit malerischen Brücken sowie Denkmäler und eine kleine Kirche, die Johannes-Nepomuk-Kirche. Ein perfekter Ort für die kleine Pause vom Sightseeing!

Im Stadtschloss aus dem 18. Jahrhundert befindet sich heute das Stadtmuseum. Ihr könnt dort unter anderem die Ausstellung “1.000 Jahre Breslau” besuchen. Auch das Schloss selbst kann natürlich mit seiner königlich schönen Optik begeistern. Auf den ersten Blick erinnert es ein wenig an das Schloss Schönbrunn in der österreichischen Hauptstadt Wien.

Interessiert ihr euch für die Malerei? Dann solltet ihr unbedingt dem Panorama von Raclawice in der Nähe der Altstadt einen Besuch abstatten! Dabei handelt es sich um ein 360-Grad-Gemälde, das ganze 1.710 Quadratmeter misst. Es stellt den im Jahr 1794 errungenen Sieg der polnischen über die russische Armee dar.

Die orthodoxe Kirche St. Kyrill und Method befindet sich auf der sogenannten “Sandinsel”. Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Zunächst lag sie in den Händen von Augustinerinnen, später von Katholiken und ab 1970 von orthodoxen Christen. Der barocke Baustil ist auch für geschichtlich interessierte Urlauber, die keinen Bezug zur Kirche selbst haben, sehr sehenswert.

Wenn ihr euch nach dem Sightseeing etwas erholen möchtet, bietet der Botanische Garten dazu die perfekte Gelegenheit. Er besteht seit 1811 und ist die Heimat von über 700 Pflanzenarten. Er befindet sich auf der Dominsel und liegt daher quasi vor der Tür, nachdem ihr den Breslauer Dom und die benachbarten Kirchen erkundet habt.

Im gesamten Stadtgebiet findet ihr, aufgrund des ringförmigen Wassergrabens, der die vorgelagerten Inseln Breslaus umgibt, immer wieder Brücken. Daher haben wir schon zu Beginn des Ratgebers den Breslauer Beinamen “Venedig des Ostens” erwähnt, den der Ort zu Recht trägt.

Berühmte Brücken sind die Sandbrücke zwischen der Altstadt und der Sandinsel sowie die Dombrücke zwischen der Sandinsel und der Dominsel. Doch auch in den größeren Stadtparks werdet ihr märchenhaft romantischen Brücken begegnen.

Ob Party bis zum Abwinken oder gemütliche Stadtrundfahrt – ihr entscheidet, auf welche Weise ihr die atemberaubende Kulisse Breslaus entdecken wollt. Freut euch auf lange Nächte und informative, aber gleichermaßen entspannte Tage.

Neben dem bereits erwähnten Stadtmuseum im Stadtschloss Breslau und dem ebenfalls schon vorgestellten Universitätsmuseum im Universitätsgebäude könnt ihr noch weitere Museen auf eure Liste setzen. Im Museum der Militaria erwarten euch beispielsweise die unterschiedlichsten Waffen der Geschichte, wobei der Fokus auf Feuerwaffen des 19. und 20. Jahrhunderts liegt. Ebenfalls gibt es alte Hieb- und Stichwaffen zu sehen. Das Archäologische Museum ist hingegen die perfekte Anlaufstelle für Freunde antiker Ausgrabungen. Diese stammen teilweise aus der älteren Steinzeit. Überwiegend wurden die ausgestellten Stücke im Stadtgebiet von Breslau gefunden.

Ihr seid zum Feiern nach Breslau gekommen? Kein Problem! Läutet den feucht-fröhlichen Abend am besten mit dem traditionellen, polnischen Bier ein und besucht anschließend einen der Clubs in der Altstadt. Viele davon werden von den Breslauer Studenten dominiert, so dass ihr sicher gleich auf ungezwungene Weise mit allen ins Gespräch kommt. Auch im ehemals jüdischen Viertel könnt ihr dank der vielen Clubs und Bars die Nacht zum Tag machen.

Hier kommt der ultimative Tipp für Breslau mit Kindern: Ein Besuch im Zoo Breslau, der bereits im Jahr 1865 entstanden ist. Ob Nilpferde, Brillenpinguine, Rentiere, Okapis oder Piranhas, hier trefft ihr auf die unterschiedlichsten Tierarten, die ihr teilweise sogar füttern könnt. Beachtet hierfür die jeweiligen Fütterungszeiten. Ein großer Spaß für Jung und Alt!

Da die Altstadt von Breslau von einem Wassergraben umgeben ist, bietet sich dort eine spannende Fahrt auf dem Wasser an. Diese absolviert ihr mit den so genannten Cityboats, was  solarbetriebene Katamarane sind. Vom Graben aus könnt ihr den Blick auf die malerische Altstadt genießen und eine (weitere) Pause vom Sightseeing zu Fuß machen.

Ihr seid noch immer fit genug für einen Spaziergang? Dann könnt ihr diesen entlang des Ryneks genießen. Ihr trefft dort nicht nur auf einige der freundlichen Breslauer Zwerge, sondern auch auf die bunten und reich verzierten Häuserfassaden mit ihren ebenso hübschen Giebeln. Um nur zwei Beispiele zu nennen, solltet ihr einen Blick auf die Häuser „Zur Goldenen Sonne“ (Nr. 6) und „Unterm Engel“ (Nr. 13) werfen.

Das Schöne an einem Spaziergang in Breslau: Er wird euch eigentlich immer eine erholsame Auszeit vom Alltag schenken, da die Stadt im Vergleich zu anderen europäischen Citys wenig überlaufen ist. Eine Atmosphäre weit weg von Stress und Hektik wird euch in Erinnerung bleiben, wenn ihr einmal in Breslau Urlaub gemacht habt. Und eines ist sicher: Ihr wollt ganz bestimmt bald wiederkommen.

Hat euch die Reiselust schon gepackt? Bevor ihr euch auf den Weg in den Breslau-Urlaub macht, haben wir noch ein paar Tipps für euch. Schaut euch für einen größeren Überblick auch unsere Tipps für das Reiseland Polen an.

Die Stadt Breslau ist ein ganzjährig lohnenswertes Städtereiseziel, denn Sightseeing geht natürlich immer! Wenn ihr es lieber warm mögt, kommt aber am besten im Zeitraum von Mai bis September vorbei. Dann könnt ihr euch bei Temperaturen zwischen 19 und 24 Grad die Stadt anschauen. Im Reisemonat Juni erfreut Breslau sowohl Einwohner als auch Touristen mit durchschnittlich sieben Sonnenstunden pro Tag. Wollt ihr viele Regentage vermeiden? Leider kann es – wie auch in Deutschland – immer wieder mal regnen. Auch die Temperaturen sind im Allgemeinen ähnlich.

Ihr könnt per Flugzeug, mit dem Auto oder mit der Bahn anreisen. Direktflüge gibt es beispielsweise ab Düsseldorf, Stuttgart, München oder Frankfurt am Main. Die Flugzeit beträgt je nach Fluglinie und Abflughafen zwischen einer und zwei Stunden. Vor Ort trennen euch noch etwa zehn Kilometer vom Stadtzentrum Breslau. Diese Strecke absolviert ihr entweder mit Bussen oder einem Shuttle, dem Airport Express, der meistens etwa stündlich fährt.

Reist ihr von Anfang an lieber mit dem Zug, müsst ihr zum Beispiel ab Dresden mit 3,5 Stunden Anreisezeit rechnen; westlich gelegenere Städte bedingen eine entsprechend längere Anfahrtszeit. Mit dem Auto seid ihr etwa ab Frankfurt am Main rund acht Stunden auf den Straßen unterwegs, bevor ihr euren eigentlichen Urlaub beginnen könnt.

Breslau punktet als einfach zu erreichendes Ziel für einen kurzen Wochenendtrip, denn die meisten Sehenswürdigkeiten liegen nah beieinander und können rasch zu Fuß erkundet werden. Auch ein Feierwochenende bietet sich aufgrund der bunten Clubszene an, die vor allem durch die Breslauer Studenten geprägt wird. Wenn ihr euch für die Geschichte Breslaus interessiert und einen Kulturtrip plant, solltet ihr euch aber etwas mehr Zeit nehmen. Es wäre doch schade, wenn ihr euch zwischen den vielen Museen für nur eines entscheiden müsstet, weil die Zeit schlicht nicht ausreicht.

Deftige Suppen wie Barszcz und der Eintopf Bigos erwarten Fleischliebhaber, geschmorter Weißkohl ist hingegen ein leckeres Schmankerl für vegetarische Reisende. Zu den Gaststätten mit polnischem Traditionsessen gesellen sich aber auch international ausgerichtete Restaurants, die eine spontane Burger-Lust befriedigen.

Getränke wie das im Vergleich zu deutschen Sorten mildere, polnische Bier und ein großes Glas Buttermilch zählen zu einem Aufenthalt in Deutschlands Nachbarland unbedingt dazu. Traut ihr euch auch, mit einem auf Basis von Bisongras entwickelten Wodka auf den gelungenen Urlaub anzustoßen, bevor es wieder heimwärts geht?

In Breslau könnt ihr nach Wunsch und gemäß eures Budgets für den Urlaub residieren – gemütlich und familiär in einer inhabergeführten Pension oder eher anonym in einem größeren Hotel. Bekannte Hotelketten in der polnischen Stadt Gelegenheit für eine erholsame Nacht unter weitgehend bekannten Gegebenheiten. Vor allem die Unterkünfte in der Altstadt belohnen euch mit einem kurzen Weg zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten und oft auch einem herrlichen Blick über die schöne Stadt, dafür müsst ihr hier etwas tiefer in die Tasche greifen. Wenn ihr sparen wollt, wählt ein außerhalb gelegenes Hotel.