Bungee Jumping ist wohl eine der aufregendsten Aktivitäten in jedem Urlaub. Doch wenn man sich schon Dutzende Meter in die Tiefe stürzt, dann doch bitte wenigstens an einem möglichst eindrucksvollen Ort. Wir haben die Top 10 der besten Spots weltweit zum Bungeespringen für euch zusammengestellt.
Überblick
Bungee Jumping nimmt unter den Extremsportarten eine besondere Stellung ein. Denn kaum sonst benötigt ihr so wenig Übung oder Expertise wie beim Sprung am Gummiseil. Auch völlig ohne Vorerfahrung und mit wenig sportlicher Konstitution könnt ihr den Adrenalinrausch des freien Falls erleben. Kein Wunder also, dass es überall auf der Welt großartige Spots für Bungee Jumping gibt.
Das Bungeespringen geht übrigens auf die traditionellen Lianenspringer aus dem Südpazifik zurück. Nur mit Lianen gesichert, stürzen sich die Einwohner der Südseeinseln hinab und riskieren ihr Leben. In den 1970er Jahren war die britische Königin Elisabeth II. Zeugin so einer Zeremonie. Daraufhin gelangte das Prinzip nach Europa, wurde durch moderne Materialien verfeinert und Bungee Jumping wurde zum populären Extremsport.
Heute ist das Springen von hohen Brücken, Türmen oder sogar eigens dafür aufgestellten Kranen eine weltweit häufig anzutreffende Attraktion. In manchen Gegenden könnt ihr sogar von besonderen Bauten wie Staudämmen springen. Wir haben für euch die zehn besten Locations ausfindig gemacht, damit ihr im nächsten Urlaub direkt den ultimativen Kick des Bungee Jumpings erleben könnt.
1. Pont de Ponsonnas (Frankreich)
Unsere erste Station führt uns nach Frankreich, genauer gesagt in die Gegend um Grenoble in der Region Rhône-Alpes. In so einer gebirgigen Landschaft gibt es natürlich viele hohe Brücken. Eine davon ist die Ponsonnas Brücke nahe dem gleichnamigen Dorf. Sie führt über eine Schlucht und ist mit ihren 103 Metern wie gemacht fürs Bungee Jumping.
Besucht diese landschaftlich herrliche Gegend und verbindet einen Ausflug in die französischen Alpenausläufer mit einem beherzten Sprung in die Tiefe. Pont de Ponsonnas ist eine sehr natürliche Gegend und trotz der Beliebtheit der Location sicher nicht zu überlaufen. Der Ausflug zur Brücke eignet sich auch für einen Tagestrip. Lyon, das wunderschöne Turin oder die Städte der Côte d’Azur sind nur wenige Auto- oder Bahnstunden entfernt.
2. Verzasca Staudamm (Schweiz)
Von den französischen Alpen ist es nicht weit bis in die Schweiz. Hier befindet sich ein Bungee Jumping Spot, der es dank James Bond schon zu cineastischem Weltruhm geschafft hat. Im Tessin, nördlich von Lugano, wird im Verzascatal ein Fluss zur Stromgewinnung gestaut. Dies geschieht durch eine beeindruckende, 220 Meter hohe Staumauer.
Von dieser gigantischen Mauer könnt ihr euch in die Tiefe stürzen, so wie es einst James Bond in „GoldenEye“ im Film aus dem Jahr 1995 tat. Nun ja, eigentlich sprang der Stuntman Wayne Michaels und vollführte damit einen der besten Stunts der Filmgeschichte. Seitdem können auch Urlauber den mutigen Sprung wagen und sich einmal wie Geheimagent 007 fühlen.
3. Ponte Colossus (Italien)
Genießt die Natur und die Gaumenfreuden von Bella Italia und rundet euren Besuch im Piemont mit einem mutigen Sprung in das bewachsene Tal unter der Brücke ab. Ein Ausflug zur Colossus-Brücke bietet sich vor allem dann an, wenn ihr die Metropolen Turin oder Mailand besucht. Beide Städte sind nur rund eineinhalb Autostunden vom Bungee Jumping Spot entfernt.
4. Kaivopuisto (Finnland)
Vom sonnigen Italien geht es nun in den kalten Norden. Denn auch in Finnland könnt ihr atemberaubende Sprünge aus schwindelerregenden Höhen wagen. Begebt euch dazu nach Kaivopuisto, einen Stadtteil Helsinkis mit dem gleichnamigen beliebten Park. Dort finden nicht nur Festivals, Konzerte und Picknicks statt, sondern eben auch Bungeespringen.
Das Bungee Jumping in Helsinki ist allerdings beschränkt auf einen engen Zeitrahmen im Juli und August. Nur dann wird im Park, der sich direkt am Meer befindet, ein 150 Meter hoher Kran aufgestellt, von dem ihr euch unter dem Jubel der anderen Parkbesucher in die Tiefe stürzen könnt. Nach dem Auf und Ab am Seil landet ihr dann sicher auf einer schwimmenden Plattform im Meer.
5. Kawarau Bridge (Neuseeland)
Wie eingangs erwähnt, hat das Bungee Jumping seinen Ursprung in der Südsee. Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine Sprunganlage in Neuseeland von sich selbst behauptet, die Wiege des modernen Bungeespringens zu sein. Angeblich soll auf der 43 Meter hohen Kawarau Bridge in Otago das erste kommerzielle Bungeespringen stattgefunden haben.
Auch heute noch könnt ihr euch von der Brücke in Richtung des Kawarau River auf der Südinsel Neuseelands stürzen und dabei auf Wunsch sogar mit der Fingerspitze das Wasser berühren. Den Fantasy-Freunden unter euch mag der Fluss sogar bekannt vorkommen. Der Kawarau River diente nämlich als Kulisse für den Film „Herr der Ringe: Die Gefährten“.
6. Olympia Regattaanlage (Deutschland)
Ausgerechnet auf einer Ruderanlage soll man gut Bungeespringen können? Klingt seltsam, stimmt aber. An der ehemaligen Regattastrecke in Oberschleißheim bei München hat ein findiger Anbieter eine Bungee Jumping Anlage in Betrieb genommen. Dort, wo 1972 Athleten um Gold kämpften, geht es für euch nun auf Wunsch von einem Kran aus 50 Meter in die Tiefe.
Die Bungee Location in Oberschleißheim ist die ideale Wahl für alle, die nicht extra ins Ausland fahren wollen, um sich einmal im Bungeespringen zu versuchen. Das Gelände befindet sich nur wenige Kilometer nördlich von München und ist aus dem deutschen Süden recht einfach und schnell zu erreichen.
7. Europabrücke (Österreich)
Kehren wir nun Bayern den Rücken zu und machen uns auf nach Österreich. Das Prunkstück der Brennerautobahn ist nämlich die Europabrücke südlich von Innsbruck. Sie führt auf einer imposanten Gesamtlänge von mehr als 800 Metern und teilweise bis zu 190 Meter über den Fluss Sill. Was liegt da also näher, als sich von dieser schwindelerregenden Höhe aus an einem Seil hängend wagemutig in die Tiefe fallen zu lassen?
Die Europabrücke war lange Zeit sogar die höchste Brücke Europas und bietet euch ein atemberaubendes Alpenpanorama, das auch ohne Sprung definitiv einen Ausflug wert ist. Entscheidet ihr dazu, einen Bungeesprung zu riskieren, dann werdet ihr mit einem unvergesslichen Erlebnis, einer tollen Kulisse sowie reichlich Adrenalin belohnt.
8. Niouc Bridge (Schweiz)
Wir bleiben noch ein bisschen beim Thema besondere Brücken und kehren nochmals in die Schweiz zurück. Im Kanton Wallis, südlich der Stadt Siders, befindet sich die Niouc-Brücke. Diese ist schon allein optisch ein toller Anblick. Auf einer Höhe von 190 Metern überspannen auffällig rote Stahlseile das Tal und machen die Brücke zu einer der höchsten Hängebrücken Europas.
Allein das Überqueren der schwingenden Brücke kostet Überwindung. Wer das geschafft hat, der nimmt seinen restlichen Mut zusammen und versucht sich im Bungee Jumping von der Niouc Bridge oder an anderen aufregenden Angeboten wie dem Giant Swing, dem Rope Jump oder einer Fahrt an der Zipline.
9. Dubai (VAE)
Verschlägt es euch in die Vereinigten Arabischen Emirate, genauer gesagt nach Dubai, dann findet ihr auch hier mehrere tolle Spots für eure Bungee Jumping Erfahrungen. Der Blick über die Skyline der Megacity raubt euch garantiert den Atem. Und der kühne Sprung in die Tiefe verspricht nicht nur einen ganz besonderen Adrenalinkick, sondern auch ein Urlaubserlebnis, von dem ihr euren Verwandten und Bekannten nach der Heimreise noch lange erzählen werdet.
Das ist natürlich nur eine von unzähligen Aktivitäten, die ihr im Emirat Dubai erleben könnt. Ob die makellosen Strände von „The Island“, die künstlich aufgeschütteten Palm-Ressorts oder das gigantische Burj Khalifa – ein Urlaub in Dubai ist mit Kindern, als Paar oder in der Gruppe ein besonderes Erlebnis.
10. Extremo Park (Costa Rica)
Die letzte Location auf unserer Liste der Top 10 Spots für das Bungee Jumping führt uns nach Costa Rica. Mitten in der exotischen Flora Mittelamerikas gibt es hier einen ganzen Park voller Attraktionen und Aktivitäten für Adrenalinjunkies. Ein Bungeejump ist da nur die Spitze des Eisbergs.
Rast in Superman-Pose die Zipline entlang, schwingt euch über den Dschungel wie Tarzan oder springt am Bungeeseil hängend in die Tiefe. Im Park bleibt kein Extremsport-Wunsch unerfüllt. Sollte euch eure Urlaubsplanung jemals nach Costa Rica verschlagen, ist der Monteverde Extremo Park bei Guanacaste ein absoluter Pflichtbesuch.
FAQs zum Thema Bungee Jumping
Nach der Vorstellung dieser zehn tollen Locations könnt ihr es sicher kaum noch erwarten, Bungee Jumping in euren nächsten Urlaub einzubauen. Vorab wollen wir euch jedoch noch ein paar häufig gestellte Fragen beantworten, damit ihr optimal auf euer Sprungabenteuer vorbereitet seid.
Woher kommt die Bezeichnung Bungee Jumping?
Das Wort „bungee“ bezeichnet im Englischen einen Gurt oder ein Seil. Bungee Jumping heißt also wörtlich übersetzt einfach nur „Am Seil springen“. In der Sprache der Sa, die mit ihrem Lianenspringen den Sport quasi erfunden haben, heißt das Ganze „gol“, was in etwa so viel wie „Spiel“ bedeutet.
Der Sage nach floh einst eine Sa-Frau vor ihrem eifersüchtigen Mann auf einen Baum. Er folgte ihr und kurz bevor er sie erreichte, sprang sie in den scheinbar sicheren Tod. Der Mann sprang ebenfalls und kam zu Tode. Die Frau indes hatte sich Lianen um den Knöchel gewickelt und entkam so dem Absturz sowie ihrem eifersüchtigen Ehemann.
Wie sicher ist Bungee Jumping?
Statistisch gesehen ist Bungee Jumping sehr sicher. Bei den vielen zehntausend Sprüngen jedes Jahr gibt es nur eine geringe Anzahl an Unfällen, etwa durch technisches Versagen oder Fahrlässigkeit. Es ist also wesentlich wahrscheinlicher, dass ihr auf dem Weg zum Bungee Jumping einen Unfall habt als beim Sprung selbst zu verunglücken.
Wenn dann doch einmal etwas passiert, gerät der Fall natürlich schnell in die Schlagzeilen. Daher dringen gerissene oder zu lang bemessene Seile schnell ins kollektive Gedächtnis und machen das Bungeespringen in unserem Unterbewusstsein gefährlicher als es ist. Allerdings rührt daher auch ein Stück weit der Nervenkitzel bei der ganzen Sache.
Wie viel kostet Bungee Jumping?
Wie so ziemlich alles im Urlaub, so hängt auch der Preis des Bungee Jumpings von eurem Urlaubsland ab. In der Schweiz zahlt ihr gut und gerne mehr als 200 Franken für einen Sprung, während ihr in Deutschland oder Frankreich vielleicht nur 100 Euro bezahlt.
Der Preis sagt dabei nicht unbedingt etwas über die Qualität oder Sicherheit aus. Von allzu auffällig günstigen Anbietern würden wir jedoch abraten. Grundsätzlich solltet ihr bei solchen Aktivitäten mit erhöhten Risiko nicht eure Gesundheit für ein paar gesparte Euros aufs Spiel setzen.
Welche Beschränkungen gibt es?
Bei den meisten Anbietern gibt es gewisse formelle Beschränkungen für das Bungee Jumping. Grundsätzlich dürfen nur Personen ab 18 Jahren springen, wobei es regionale Ausnahmen für Minderjährige mit Einwilligung der Eltern gibt. Mancherorts müssen Personen ab 65 Jahren eine medizinische Unbedenklichkeitserklärung einreichen.
Restriktionen gibt es außerdem beim Körpergewicht. Meist dürfen pro Springer 50 Kilogramm nicht unter- und 120 Kilogramm nicht überschritten werden. Bei Tandemsprüngen gilt zudem ein maximales Gesamtgewicht und beide Springer dürfen nicht zu unterschiedlich gewichtet sein. In fast allen Fällen müsst ihr vorab ein Formular unterschreiben, dass ihr körperlich fit und euch der Risiken bewusst seid.
Ist Bungee Jumping ungesund?
Tatsächlich kann ein Bungeesprung auch ohne gerissenes Seil manchmal gefährlich werden. Das gilt insbesondere für Personen mit Problemen im Rücken oder an der Halswirbelsäule. Beim Rebound, also dem Hochschleudern nach der ersten Seildehnung, wirken große Kräfte. Diese können unter Umständen die Knöchel oder den Rücken verletzen.
Ein weiteres Problem ist der hohe Druck, der beim Rebound erzeugt wird. Dieser kann Schwindel und Verwirrung, Einblutungen in der Netzhaut oder sogar Sehbehinderungen hervorrufen. Wenn ihr zu Bluthochdruck oder Thrombose neigt oder an Epilepsie sowie vorherigen Verletzungen des Skelettapparates leidet, solltet ihr ebenso vom Bungee Jumping Abstand nehmen wie Schwangere.
Wie schnell wird man beim Bungee Jumping?
Jeder Bungeesprung beginnt zunächst mit einem freien Fall. Dabei können je nach Fallhöhe und Körpergewicht Geschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometer pro Stunde erreicht werden. Nach wenigen Sekunden bremst das Seil den Fall ab und kehrt ihn schließlich um. Der Rebound schleudert euch wieder hoch, dann beginnt ein neuer, bereits kürzerer Fall.
Das Gummiseil beim Bungeejumping ist übrigens sehr elastisch und kann sich auf das Vierfache der ursprünglichen Länge ausdehnen. Nur so kann der freie Fall sanft abgefedert werden, ohne dass der Körper Schaden nimmt. Zur Absicherung enthalten die meisten Seile zudem einen Überdehnschutz aus Kunststoff oder ein zweites Sicherungsseil.