Cayo Coco: Insel im Norden von Kuba


Recht mittig liegt mit Cayo Coco eine kleine Insel unweit und nördlich von Kuba. Sie überzeugt mit weißem Sandstrand, Mangrovenwald und einem Korallenriff. Auch Lagunen hat das paradiesische Fleckchen in der Karibik zu bieten.

Überblick

Das etwa 370 km² große Cayo Coco zählt zu den Jardines del Rey (“Gärten des Königs”), einer Inselkette in Norden Kubas. Diese gehört wiederum zum Sabana-Camagüey-Archipel, welcher sich über eine Länge von 475 km erstreckt. Zutritt auf Cayo Coco haben nur Touristen und Personen, die auf der Insel arbeiten. Über einen etwa 20 km langen Damm, der 1988 eigentlich aus militärischen Zwecken gebaut wurde, gelangt man von Kuba auf Cayo Coco und umgekehrt. Ab 1993 begann man, das Eiland für den Tourismus zu erschließen, indem an der Nordseite der Insel Hotels errichtet wurden, die mit ihren All-Inclusive-Angeboten vor allem Pauschalurlauber anlocken. Diese halten sich nicht nur zum Sonnen und Baden an den Stränden auf, sondern auch zum Schnorcheln, Tauchen, Kitesurfen sowie Schwimmen mit Delfinen. Touren Richtung Mangrovenwälder und Lagunen, nicht zu vergessen das Landschaftsschutzgebiet El Baga, komplettieren das Angebot für alle, die auf der Insel aktiv sein wollen.

Naturbelassener Strand auf Cayo Coco
Naturbelassener Strand auf Cayo Coco

Wer den Radius erweitern möchte, kann Ausflüge zu den Nachbarinseln unternehmen, so befinden sich Cayo Guillermo westlich und Cayo Romano gleich östlich von Cayo Coco. Alle, die etwas vom ursprünglichen Kuba mitbekommen möchten, begeben sich nach Morón, der zweitgrößten Stadt der Provinz Ciego de Ávila, zu der auch Cayo Coco zählt. Klassische, von Menschenhand erschaffene Sehenswürdigkeiten gibt es auf der Insel nicht.

Geschichte

Die Jardines del Rey kamen 1513 zu ihrem Namen, als der spanische Eroberer Diego Velázquez de Cuéllar seinem damaligen König zu Ehren sie so taufte. Während mit “cayo” die kleinen flachen Inseln im Golf von Mexiko und der Antillen bezeichnet werden, geht “coco” nicht auf die Kokosnuss zurück, wie man vermuten könnte, sondern auf das von den Kubanern für den Vogel Weißer Ibis verwendete und gleichlautende Wort. In der frühen Neuzeit diente Cayo Coco Seeräubern als Versteck, später siedelten sich Fischer und Köhler an. 1955 kam es zu einem Stopp der Süßwasserversorgung, außerdem nahm die Bedeutung der Holzkohle im Rahmen der Elektrifizierung Kubas ab. So ergab es sich, dass die Insel von den Bewohnern verlassen wurde.

Aktivitäten

In Ermangelung von jahrhundertealten Bauten oder sehenswerter moderner Architektur steht der Aktivurlaub im Fokus. Auf Cayo Coco werdet ihr euch viel im Freien aufhalten und dabei beeindruckenden natürlichen Sehenswürdigkeiten begegnen.

Tauchen und Schnorcheln

An der Nordseite Cayo Cocos bremst ein Korallenriff die Strömung, so dass die Küste geschützter ist. Wer es aus nächster Nähe sehen möchte, begibt sich auf einen Schnorchelausflug oder Tauchgang. Bei guter Sicht könnt ihr in einer Tiefe von 10 m bis 30 m die örtliche tropische Tier- und Pflanzenwelt bestaunen. Alle, die sich nicht nass machen möchten, können bei einer Fahrt im Glasbodenboot das Unterwasserpanorama genießen.

Tour zu Mangroven und Lagunen

Palmen werdet ihr auf der Insel eher weniger begegnen, was an dem salzigen Boden liegt. Werden die auf Cayo Coco nicht heimischen Pflanzen dennoch gesetzt, bleiben sie relativ klein. Im Gegensatz dazu fühlen sich Mangroven wohl. Im Rahmen geführter Touren seht ihr vielleicht den einen oder anderen Pelikan oder Kormoran in diesen Bäumen sitzen. Die flachen Buchten und Lagunen wiederum bieten Flamingos ein Festmahl, denn dort halten sich viele Krebe auf. Das in ihnen vorhandene Carotin ist für das rosa Gefieder der anmutigen Vögel verantwortlich. Neben den vielen Flamingos bekommt ihr noch jede Menge von den eingangs erwähnten Weißen Ibissen (Weißer Sichler) sowie Graureiher zu Gesicht. Auf der Insel kommen übrigens mehr als 200 Vogelarten vor. Da lohnt sich die Mitnahme eines Fernglasses.

Flamingos in einer Lagune auf Cayo Coco
Cayo Coco: Flamingos in einer Lagune

Naturpark El Baga

Urlauber, die sich dem Inselinneren zuwenden, können den Naturpark El Baga erkunden. Wo früher einmal ein kleiner Flughafen war, tummeln sich heute Schildkröten, Krokodile und Leguane. Unter den tierischen Vertretern stechen die Baumratten hervor, bei denen es sich um Nagetiere handelt und weniger Ratten, sondern Bibern vom Aussehen her gleichen. Diese Pflanzenfresser leben nur auf einigen karibischen Inseln. Zu den Bäumen vor Ort zählt der Almácigo, dessen rote Rinde ihm seitens der Parkangestellten auch den Namen Touristenbaum eingebracht hat. Grund ist deren Neigung, bei intensiver Sonneneinstrahlung schnell Sonnenbrand zu bekommen. Während der Führung durch El Baga erfahren die Teilnehmer außerdem mehr über die Ureinwohner, die Sklaverei und das Leben der Bauern in der damaligen und jetzigen Zeit auf Kuba.

Morón

Morón ist von Cayo Coco aus die nächste Stadt auf dem kubanischen Festland und in unter einer Stunde mit dem Auto erreichbar. Daher ist sie ein beliebtes Ziel von Ausflüglern aus Richtung Cayo Coco, denn so haben sie die Gelegenheit, außer Hotelbauten zu sehen auch etwas Kultur im Kuba-Urlaub einzufangen. Nachdem ihr euch mit dem Stadtbild vertraut gemacht habt, könnt ihr noch überlegen, ins Stadtmuseum zu gehen, wenn ihr euch für Moróns Geschichte interessiert. An der Stadtgrenze im Süden steht die 3 m hohe Statue eines Hahns, dem Wahrzeichen. Hübsch anzusehen ist zudem die Bahnstation Norte.

Zwischen Cayo Coco und Morón liegt die Laguna de la Leche. Das größte natürliche Süßwasserreservoir des Landes ist nur etwas über zwei Meter tief. Setzt euch in ein Boot, dass euch über den See schippert oder treibt ein bisschen Wassersport. In den Restaurants und Diskos am Südufer habt ihr die Möglichkeit, mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt zu treten.

Cayo Guillermo

Nordwestlich von Cayo Coco befindet sich das mit 15 km² eher winzige Cayo Guillermo, zu dem die Hemingway Bridge führt. Von dem US-amerikanischen Autoren gibt es dort eine Statue. In seinem Werk “Inseln im Strom” wird sie samt des vorgelagerten Korallenriffs genannt. Wie auf Cayo Coco gibt es im Norden wunderschöne Strände und im Süden Richtung Kuba Mangroven. Die ganz im Nordwesten gelegene Playa Pilar wird als einer der schönsten Strände des Landes gehandelt.

Strände

Die Strände liegen im Norden der Insel und sind dank der Hotelresorts dahinter schnell erreichbar. Vom weißen, feinen Sand geht es zum Baden ins seichte, klare Wasser. Da es sich nicht um Privatstrände handelt, kann jeder Urlauber sich dort niederlassen, wo er mag. Auf den Hotelstränden stehen Liegen und Sonnenschirme zur Nutzung bereit. Dazwischen gibt es ruhige, naturbelassene Abschnitte. Die Küste entlang sind einige Einkehrmöglichkeiten vorhanden, so dass der eine oder andere Cocktail getrunken und Hummer oder sonstige Köstlichkeiten gegessen werden können. Dazu zählen unter anderem Gerichte mit Huhn, Schweinefleisch und natürlich Fisch. Will man andere Strände als den Hotelstrand sehen, können Urlauber in einen Buss steigen, der die Hotelanlagen hintereinander abfährt. Unterbrochen werden die Strandabschnitte durch Korallengestein, das bis zur Insel reicht und teilweise über dem Wasser liegt. So ist es schwer, zu Fuß von Strand zu Strand zu gelangen.

Ein Bus bringt Inselgäste auch bis auf die nordwestlich gelegene Insel Cayo Guillermo, wo mit der Playa Pilar ein ganz besonders schöner Strand wartet. Seinen Namen hat er vom Boot des Schriftstellers Ernest Hemmingway, der von den fischreichen Gewässern davor schwärmte. Lasst euch zwischen haushohen Dünen nieder oder steuert den Strand alternativ im Rahmen einer Katamaranfahrt an. Mit einem Zweirumpfboot kann man auch vor die Küste fahren, um später mit etwas Glück Delfine zu sichten und neben ihnen herzuschwimmen. Außer dem bekannteren Vardero sind die Jardines del Rey das bedeutendste Ziel für Strand- und Pauschalurlauber.

Playa Pilar
Die Playa Pilar auf der Nachbarinsel Cayo Guillermo

Reise-Infos

Ein Urlaub in Cayo Coco ist für euch nur eine Frage der Zeit? Prima! Dann lest abschließend noch ein paar Tipps, damit ihr bestens auf die Reise nach Kuba vorbereitet seid. Wir wünschen einen schönen Aufenthalt und unvergessliche Eindrücke!

Reisevorbereitung

Für die Einreise nach Kuba benötigt ihr neben einem Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig sein muss, eine Touristenkarte. Mit dieser kann man sich bis zu 30 Tage am Stück im Land aufhalten. Bei Bedarf ist es möglich, sie einmal um denselben Zeitraum zu verlängern. Die Touristenkarte ist bei der kubanischen Botschaft in Berlin erhältlich. Seit dem 1. Januar 2022 müssen alle Urlauber online eine Erklärung zum Gesundheitszustand (Declaración Jurada de Salud) abgeben.

In Kuba wird mit dem Kubanischen Peso bezahlt. Ihr erhaltet ihn in Flughäfen, Banken, Hotels, Wechselstuben (CADECA) und großen Geschäften sowie Einkaufszentren. Bankautomaten sind in touristischen Gegenden vorhanden und Kreditkartenzahlungen werden in großen Hotels in der Regel akzeptiert. Die Barzahlung in Euro ist vielfach möglich. Erkundigt euch vor Reiseantritt bei eurer Bank, ob deren Karte auf Kuba funktioniert.

In den Hotels werdet ihr euch einigermaßen gut in Englisch verständigen können, hilfreicher ist definitiv, ein wenig Spanisch zu beherrschen, vor allem außerhalb von Touristengegenden.

Beste Reisezeit

Im Zeitraum von November bis April fällt am wenigsten Regen und die maximalen Temperaturen bewegen sich mit 27 bis 29 Grad im Gegensatz zu den restlichen Monaten unterhalb der 30-Grad-Marke. Das Wasser ist ab November bis einschließlich April zwischen 24 und 27 Grad warm. Denkt an Sonnenschutz, damit ihr keinen Sonnenbrand bekommt.

Mangroven auf Cayo Coco
Mangroven auf Cayo Coco

Anreise & Reisedauer

Der 2002 in Betrieb genommene Flughafen Cayo Coco (Aeropuerto Internacional Jardines del Rey) wird von Deutschland aus leider nicht direkt angeflogen. Stellt euch auf ein bis zwei Zwischenstopps auf dem Weg nach Kuba ein. Von Frankfurt über Montreal bis zum Reiseziel braucht ihr beispielsweise um die 15 Stunden, wenn ihr eine zeitlich günstige Verbindung erwischt. Viele Angebote bewegen sich leider auch zwischen 20 und 30 Stunden Flugdauer. Vom im Inselosten gelegenen internationalen Flughafen dauert der Transfer zur Unterkunft je nach Lage zwischen 15 und 30 Minuten. Falls ihr über das kubanische Festland per Mietwagen anreist, müsst vor dem Befahren des Damms einen Kontrollpunkt passieren, wo eure Papiere geprüft werden.

Aufgrund der langen Flugdauer und der nötigen Formalitäten, um ins Land zu kommen, sollte man sich schon zehn bis 14 Tage Aufenthalt auf Cayo Coco beziehungsweise Kuba gönnen. Wem das zu lang für das Inselchen samt seiner Nachbarinseln erscheint, der sollte aufs Festland wechseln, so dass die Möglichkeit besteht, das authentische Kuba kennenzulernen.

Sicherheit

Auf Cayo Coco und den benachbarten Inseln ist es eher unwahrscheinlich, dass euch etwas Unschönes passiert. Auf dem kubanischen Festland solltet ihr Taschen und Wertgegenstände immer im Auge behalten. Nehmt immer nur so viel Geld für einen Tag wie nötig mit, wenn ihr die Unterkunft verlasst. Vorsicht ist bei Reifenpannen, an Tankstellen und bei der Mitnahme von Anhaltern geboten. Lasst Getränke nie unbeaufsichtigt und Frauen sollten nachts nur in Begleitung unterwegs sein. Habt immer mindestens einen Reisepass oder eine Kopie davon dabei, ansonsten kann es passieren, dass die Einreisebehörde euch in einer kostenpflichtigen Unterkunft festsetzt, bis euer Status geklärt ist.

Hotels & Unterkünfte

Die Hotels, darunter international vertretene Häuser, sind in Grüppchen entlang des Wassers verteilt und bewegen sich im 4- und 5-Sterne Bereich. Großzügige, bepflanzte Außenbereiche mit Pools sorgen dafür, dass man gerne viel Zeit draußen verbringt. An den Rezeptionen könnt ihr euch über Aktivitäten und geführte Touren über die Insel und die nähere Umgebung erkundigen.

Hotelpool und Meer vor Cayo Coco
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