Cebu: Trauminsel der Philippinen

Von den mehr als 7.000 Inseln der Philippinen ist eine schöner als die andere. Ein heißer Kandidat für die herrlichste aller philippinischen Urlaubsinseln ist Cebu. Das liegt nicht nur an den besonders malerischen Stränden, sondern auch an den Geheimnissen, die im Inneren der Insel warten.

Cebu ist sowohl der Name einer Insel der Visayas-Gruppe als auch der dazugehörigen Provinz sowie dessen Hauptstadt Cebu City. Doch ganz gleich, auf welches Cebu ihr es jetzt genau abgesehen habt: In jedem Fall erwarten euch wunderschöne Strände, viel Sonne sowie ein Regenwald voller geheimnisvoller Pfade und rauschender Wasserfälle.

Anders als viele etwas entlegenere Inseln der Philippinen ist Cebu touristisch etwas besser erschlossen. Ihr findet hier also auch komfortable Resorts, viele buchbare Attraktionen, aber eben auch mehr andere Urlauber und weniger Abgeschiedenheit. Das heißt aber nicht, dass es keine einsamen Plätze auf Cebu gibt. Man muss sie nur etwas länger suchen.

Auf Cebu leben mehr als viereinhalb Millionen Menschen, die Insel ist also alles andere als spärlich besiedelt. Die meisten wohnen in der Hauptstadt Cebu City, die ihr auf jeden Fall besuchen solltet. Ansonsten findet ihr vor allem in der Natur schöne Ausflugsziele.

Die Provinzhauptstadt Cebu City wurde 1565 als erste spanische Siedlung überhaupt auf den Philippinen gegründet und ist bis heute ein wichtiges Drehkreuz der Region. Vermutlich werdet ihr hier auf dem internationalen Flughafen ankommen, wenn ihr die Insel Cebu besucht.

Die spanische Geschichte ist fest in Cebu Citys Stadtbild verankert. Die Festung Fuerza de San Pedro sowie die alte Basilica del Santo Niño sind die bekanntesten Gebäude der Stadt. Ihr findet in Cebu City aber auch einen eindrucksvollen taoistischen Tempel, der allerdings erst 1970 erbaut wurde. Auf jeden Fall solltet ihr das Magellan Kreuz besuchen: Der berühmte Seefahrer Ferdinand Magellan stellte es 1521 auf, als er auf Cebu landete.

Im Süden der Insel befinden sich die Kawasan Falls. Diese Wasserfälle in strahlendem Türkis fallen in eine klare und saubere Lagune, umgeben von tiefgrünem Dschungel. Zwar sind die Kawasan Falls mittlerweile ein echter Besuchermagnet und die Lagune ist nicht mehr so abgeschieden wie noch vor ein paar Jahren, aber dafür genießt ihr jetzt vollen Service dank Restaurants, Floßverleih und Tourguides. Falls ihr dem Urlauberansturm auf Kawasan lieber entgehen würdet, seien euch zwei weitere tolle Wasserfälle im Süden der Insel ans Herz gelegt, nämlich die Tumalog Falls und die Aguinid Falls. Diese liegen etwas isolierter und werden nicht ganz so stark frequentiert.

Cebu bietet viele Möglichkeiten für einen tollen Urlaub. Falls ihr aber doch mal die Insel verlassen wollt, dann nehmt die Fähre nach Bohol. Hier befinden sich die Chocolate Hills, ein Weltnaturerbe der UNESCO. Diese eigentlich grünen Hügel färben sich in der Trockenzeit braun und erinnern daher an Schokotropfen. Ein echtes Erlebnis und sicherlich die kleine Anreise von Cebu aus wert. Warum die Hügel der Chocolate Hills so perfekt halbkugel- oder kegelförmig sind, darüber streiten sich noch immer die Geologen. Manche glauben an unterseeischen Vulkanismus, andere an ein Abschleifen der Gesteine durch Gezeiten. Wieder andere sehen die Hügel als Reste urzeitlicher Korallenriffe, die von Erosion, Wind und Wasser geformt wurden.

Selbstverständlich wollt ihr auf Cebu auch am Strand liegen und die Sonne genießen, das ist völlig klar. Aber an welchem? Tatsächlich bietet Cebu euch eine Menge traumhafter Strände, an denen ihr euch bestens erholen könnt. Einige Strände sind jedoch ganz besonders empfehlenswert.

Einer der schönsten Strände befindet sich streng genommen gar nicht auf Cebu, sondern etwas südlich davon auf Sumilon. Nach einer kurzen Überfahrt erlebt ihr hier einen paradiesischen Strand mit vorgelagerten Korallenriffen, die ideal zum Schnorcheln sind.

Etwa 90 Kilometer südwestlich von Cebu City befindet sich die Gemeinde Moalboal. Hier gibt es nicht nur weitere schöne Strände, sondern auch hervorragende Tauchplätze. Vor der Küste verlaufen nämlich parallel liegende Riffe, die für Taucher ein wahres Paradies darstellen. Mit etwas Glück und Timing erlebt ihr hier sogar den berühmten Sardinenlauf, wenn Abertausende Sardinen an Cebu vorbeiziehen.

An der Nordspitze Cebus liegt Malapascua, ebenfalls eine vorgelagerte Insel. Der hier befindliche Bounty Beach wird oft mit den Stränden auf Boracay verglichen, nur eben nicht so überlaufen. Strahlend weißer Sand und tiefblaues Meer bilden einen überwältigenden Kontrast, der die etwas mühsame Anreise durchaus aufzuwiegen weiß.

Cebu lockt nicht nur mit tollen Stränden am Pazifischen Ozean, sondern auch mit einer eindrucksvollen Flora und Fauna, die in weiten Teilen noch unberührt zu sein scheint. Wenn ihr also genug am Strand gelegen habt, dann nehmt an ein paar spannenden Aktivitäten teil. Wir haben euch eine kleine Auswahl zusammengestellt.

Walhaie sind die größten Fische auf diesem Planeten und können bis zu 18 Meter lang werden. Wenn ihr einmal im Leben einen Blick auf diese Ozeanriesen werfen wollt, dann ist Cebu ein guter Ort dafür: Vor allem zwischen Dezember und Mai ziehen die Walhaie durch die Gewässer vor Cebu.

Erfahrene Tourguides führen euch sicher zu den bekanntesten Walhai-Spots. An manchen Stellen ist es sogar möglich, zu den Tieren ins Wasser zu steigen. Allerdings wird oft kritisiert, dass die Veranstalter solcher Tauchgänge die Walhaie unerlaubt anfüttern, um sie anzulocken. Versucht also möglichst, euch auf Anbieter mit nachhaltiger Vorgehensweise zu beschränken. Übrigens: Gefährlich sind Walhaie trotz ihrer beachtlichen Größe nicht. Sie ernähren sich, ähnlich wie Wale, von Krill und Kleintieren.

Cebu erstreckt sich über mehr als 220 Kilometer Länge und bis zu 40 Kilometer Breite. Genug Platz also, um trotz der hohen Einwohnerzahl viel Wildnis zu bieten. Ihr findet hier Hügel und bis zu 1.000 Meter hohe Berge, aber auch Urwald, ausgedehnte Mangrovenwälder, Seen und Lagunenbuchten. Ideal also, um auf eigene Faust loszuziehen.

Wenn ihr euch eine Expedition durch den Dschungel alleine nicht zutraut, gibt es in vielen Städten und Ortschaften Möglichkeiten, an einer Tour teilzunehmen. Vielleicht findet ihr so ja eine einsame Lagune oder einen kleinen Bergsee.

Neben der Hauptinsel Cebu gehören zur gleichnamigen Provinz noch eine Vielzahl weiterer Inseln. Es sind sogar stolze 167 Inseln, darunter größere wie Mactan mit einer Viertelmillion Einwohnern sowie ganz kleine Atolle, auf denen kaum ein Mensch zu sehen ist. Jede davon ist zumindest einen kleinen Abstecher wert.

Um eine der Inseln zu erreichen, solltet ihr einen Bootsführer samt Banka anheuern. Bankas sind die kleinen, traditionellen Boote, mit denen die Philippinos von Insel zu Insel fahren. Gegen eine kleine Gebühr bringen euch die Banka-Besitzer ans gewünschte Ziel.

Cebu verfügt über einige Nationalparks, die die üppige Flora und Fauna schützen und erhalten sollen. Ein paar Kilometer westlich der Hauptstadt beginnt bereits der Central Cebu Nationalpark. Hier findet ihr vor allem viele seltene Pflanzen, Baumarten sowie Vögel und andere Baumbewohner. Sehr zu empfehlen sind außerdem der im Gebirge gelegene Guadalupe Mabugnao Mainit Hot Spring Nationalpark sowie das Gilutongan Marine Sanctuary, das sich dem Schutz der Riffe und Seegraswiesen verschrieben hat.

Am Strand liegen, Schwimmen und Tauchen sind nicht die einzigen Aktivitäten, die Cebu zu bieten hat. Es gibt eine Vielzahl von abenteuerlichen Attraktionen, die teilweise ganz schön Mut erfordern. So könnt ihr zum Beispiel Kanu, Kajak oder mit dem Stehpaddel fahren oder euch im Bambusrafting versuchen.

Ganz Mutige nutzen eine der Ziplining-Strecken und gleiten durch die hügelige Landschaft Cebus hinab. Alternativ könnt ihr euch beim Sky Cycling auf einem Hochseil per Fahrrad über die Baumkronen erheben. Wem das nicht reicht, der probiert es beim Klippenspringen. Für Adrenalin ist also auch im Inselparadies Cebu gesorgt.

Konnten wir euch ein wenig Lust auf Cebu und den Urlaub auf den Philippinen machen? Dann könnt ihr sicher unsere Reisetipps für die optimale Reisevorbereitung gebrauchen. Die Philippinen sind schließlich nicht gerade um die Ecke und ihr wollt auf jeden Fall zur rechten Zeit und gut vorbereitet auf Cebu eintreffen.

Cebu liegt in einem Monsungebiet und hat daher auch eine Trockenzeit. Diese geht von Dezember bis Mai und ist für die meisten Urlauber die ideale Reisezeit. Dann fällt kaum Regen, es ist sommerlich warm bis heiß, doch es herrscht auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, die für Europäer unangenehm sein kann. Allerdings könnt ihr in der Trockenzeit auch die Chocolate Hills auf Bohol in ihrer braunen Pracht bestaunen und habt die besten Chancen auf eine Sichtung von Walhaien.

Von Europa aus benötigt ihr für die Anreise nach Cebu allein schon 17 bis 20 Stunden. Ihr solltet für euren Urlaub deshalb mindestens eine, besser zwei Wochen einplanen. Die Zwischenreisen per Boot, Taxi oder Kleinbus gehen eher gemächlich von statten. Wenn ihr also viel erleben und sehen wollt, solltet ihr einiges an Zeit mitbringen.

Um nach Cebu – also auf die Philippinen – einreisen zu können, braucht ihr zunächst einmal einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Zusätzlich ist ein Touristenvisum nötig, das ihr euch am besten vorab besorgt. Oft ist es dazu nötig, ein Rück- oder Weiterflugticket vorzulegen.

Bezahlt wird auf den Philippinen mit dem Philippinischen Peso (PHP). Die Preise auf Cebu sind vergleichsweise niedrig, außer in den luxuriösen Resorts. Vor allem für die Banka-Fahrer und kleinere Geschäfte ist es ratsam, genug Bargeld mit sich zu führen.

Cebu wird von vielen deutschen Flughäfen direkt, jedoch mit Zwischenstopp angeflogen. Cebu hat nach Manila den zweitgrößten Flughafen des Landes, weswegen die Anreise einfacher ist als bei vielen anderen philippinischen Inseln. Alternativ fliegt ihr zur Hauptstadt Manila und reist von dort mit einem Inlandsflug oder einer Fähre weiter nach Cebu.

Vor allem in Cebu City kommt ihr überall mit den sogenannten Jeepneys hin. Das waren einst umgebaute Militärjeeps der US-Armee und sind heute einfache Kleinbusse, die meist reich verziert und bunt angemalt sind. Alternativ könnt ihr euch einen Roller mieten. Diese sind günstiger und wendiger als Mietwagen und bringen euch überall auf der Insel hin – sofern ihr nur leichtes Gepäck dabei habt. Andere Insel erreicht ihr mit Fähren oder den bekannten kleinen Banka-Booten.

Obwohl auf den Philippinen Tagalog die Hauptverkehrssprache ist, bevorzugen die Menschen auf Cebu das Cebuano, auch Visayan genannt. Englisch ist allerdings aufgrund der starken Verknüpfung mit den USA sehr verbreitet und sogar Amtssprache. Ältere Einwohner sprechen manchmal sogar noch ganz gut Spanisch. Mit soliden Englischkenntnissen habt ihr allerdings auf Cebu keinerlei Verständigungsprobleme.

Die Küche von Cebu ist wie die Esskultur der restlichen Philippinen ein fantastischer Mix aus asiatischen, US-amerikanischen und spanischen Gerichten. Natürlich steht Fisch im Inselstaat ganz oben auf der Speisekarte, doch auch Huhn, Schwein oder Rind findet ihr auf dem Teller.

Grundsätzlich enthält die philippinische Küche auch sehr viel Gemüse, da jegliche Ertragspflanzen bestens auf der vulkanischen Erde gedeihen. Allerdings wird den Gerichten meist zur geschmacklichen Aufwertung immer auch Fleisch beigemengt. Wer es wirklich vegetarisch haben möchte, sollte das also besser dreimal sagen.

Auf Cebu gibt es Hotels und Resorts in jeder Preiskategorie. Vor allem bei den bekanntesten Stränden sowie in den großen Städten findet ihr Sternehotels ebenso wie Pensionen mit einfacher Ausstattung. Viele attraktive Resorts befinden sich nicht weit vom Flughafen und besitzen einen eigenen Strandabschnitt. Wenn ihr euch also nach dem langen Flug erholen möchtet, lohnt sich vielleicht die Investition in einen Platz in einem Strandresort.