Freut euch auf diese Stadt in Italien, in der Musik buchstäblich in der Luft liegt! In den verwinkelten Gassen von Cremona könnt ihr noch heute den Klang der Geigen aus den traditionellen Werkstätten hören. Eine Auszeit, die alle Sinne anspricht und euch mit jeder Menge Atmosphäre verzaubern wird.
Überblick
Kommt mit auf eine Entdeckungsreise in eine der faszinierendsten Städte der Lombardei: Cremona. Dieses bezaubernde Ziel liegt etwa auf halbem Weg zwischen Mailand und Mantua und ist weltberühmt für seine jahrhundertealte Geigenbautradition und außergewöhnliche kulinarische Spezialitäten. Der majestätische Torrazzo, Europas höchster freistehender Glockenturm aus dem Mittelalter, wacht über die zahlreichen prächtigen Plätze. Zwischen Renaissance-Palästen und mittelalterlichen Kirchen findet ihr gemütliche Cafés, in denen ihr den weltberühmten Weißen Nougat probieren könnt.
Euch erwartet eine Melodie aus Eindrücken, die die Seele berühren. Die charmanten, engen Gassen von Cremona, belebt von Lachen und lebhaften Gesprächen, laden dazu ein, sich zu verlieren und Überraschungen zu entdecken. Der Duft von frischem Basilikum, reifen Tomaten und traditionellem Espresso schwebt durch die Luft und weckt Vorfreude aufs Schlemmen. Jede Ecke hat ihren eigenen Charakter, doch alle sind geprägt von einem unverkennbaren italienischen Flair. Eine Reise, die das Herz öffnet und die Sinne belebt.
Sehenswürdigkeiten
Euch erwartet eine perfekte Mischung aus architektonischen Meisterwerken, historischen Schätzen und lebendiger Kultur. Der Stadtkern ist überschaubar und lädt zu entspannten Spaziergängen ein. Hier erwarten euch einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Norditaliens, die von der reichen Geschichte Cremonas zeugen.
Torrazzo - Wahrzeichen der Stadt
Der Torrazzo ist mit seinen 112,7 Metern der höchste freistehende Glockenturm Europas aus dem Mittelalter. Wenn ihr die 502 Stufen bis zur Spitze erklimmt, werdet ihr mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt und die Po-Ebene belohnt. Besonders beeindruckend ist die astronomische Uhr aus dem 16. Jahrhundert, die noch heute funktioniert. Die Sehenswürdigkeit wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist ein Meisterwerk mittelalterlicher Ingenieurskunst. Das Besondere: Im Inneren befindet sich ein kleines Museum, das die Geschichte der Zeitmessung dokumentiert. Die beste Gelegenheit für einen Besuch ist kurz vor Sonnenuntergang, wenn die rötliche Abendsonne die Ziegelsteine der Dächer in warmes Licht taucht.
Piazza del Comune
Der zentrale Platz Cremonas ist ein perfektes Beispiel mittelalterlicher Stadtplanung. Hier findet ihr ein einzigartiges Ensemble historischer Gebäude: den Dom, das Baptisterium, den Palazzo Comunale und die Loggia dei Militi. Der trapezförmige Hotspot ist von prächtigen Arkaden gesäumt, unter denen sich heute charmante Cafés und Restaurants befinden. Besonders morgens, wenn die Piazza del Comune noch leer ist, könnt ihr die harmonische Architektur am besten bewundern. An Markttagen verwandelt sie sich in eine lebendige Bühne des städtischen Lebens, wo Einheimische ihre Einkäufe erledigen und sich zum Plaudern treffen. Ihr findet hier bei dieser Gelegenheit ganz bestimmt auch ein charmantes Souvenir aus Italien.
Palazzo Affaitati
Dieser prächtige Renaissancepalast beherbergt heute die Städtischen Museen. Besonders interessant ist die Pinakothek mit Werken cremonesischer Künstler vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Die original erhaltenen Säle geben einen Einblick in das Leben der wohlhabenden Familien der Renaissance und der wunderschöne Innenhof mit seinen eleganten Säulengängen ist ein beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort. Im Sommer finden hier regelmäßig Konzerte und kulturelle Events statt. Die Bibliothek im Palazzo verfügt zudem über eine beeindruckende Sammlung historischer Dokumente zur Stadtgeschichte.
Geigenbaumuseum
Im Museo del Violino dreht sich alles um die Kunst des Instrumentenbaus. Hier könnt ihr nicht nur einige der wertvollsten Stradivari-Geigen bewundern, sondern auch mehr die Geschichte und Technik erfahren. Das Museum bietet interaktive Ausstellungen und regelmäßige Konzerte, bei denen ihr die historischen Klänge live erleben könnt. Besonders faszinierend ist der “Schatzkammer”-Raum, in dem unter speziellen klimatischen Bedingungen die wertvollsten Exemplare aufbewahrt werden. Es werden zudem auch Workshops angeboten, in denen ihr mehr über die Handwerkskunst der Region erfahrt.
Der Dom von Cremona
Santa Maria Assunta ist ein beeindruckendes Beispiel romanisch-lombardischer Architektur mit gotischen und Renaissance-Elementen. Das Innere des Doms wird von einem der größten Freskenzyklen Norditaliens geschmückt, der das Leben Mariens und Jesu darstellt. Besonders sehenswert ist die “Große Kreuzigung” von Pordenone aus dem 16. Jahrhundert. Die Fassade besticht durch ihren großen Marmorrosetten und die kunstvoll gestalteten Portale. Ein Highlight ist die Krypta mit ihren 36 Marmorsäulen. Plant für euren Besuch mindestens eine Stunde ein, um die vielen Details und Kunstwerke in Ruhe zu betrachten.
Teatro Ponchielli
Das historische Theater ist ein architektonisches Juwel aus dem 18. Jahrhundert. Mit seiner prächtigen Innenausstattung, den vergoldeten Logen und dem kunstvoll bemalten Plafond ist es eines der schönsten Schauspielhäuser Italiens. Benannt nach dem in Cremona geborenen Komponisten Amilcare Ponchielli, ist es noch heute ein lebendiges Kulturzentrum mit einem vielfältigen Programm aus Oper, Konzerten und Theaterstücken. Wenn ihr keine Vorstellung besuchen könnt, empfehlen wir euch eine Führung, bei der ihr auch einen Blick hinter die Kulissen werft.
Aktivitäten
Cremona bietet weit mehr als nur Sehenswürdigkeiten. Die Stadt lädt ein zu einer Vielzahl von Unternehmungen, die euch die lokale Kultur und Lebensart näherbringen. Auch Aktivurlauber kommen am Fluss Po voll und ganz auf ihre Kosten.
Geigenbau-Workshops
Eine absolute Besonderheit ist die Möglichkeit, einen Einblick in die Kunst des Geigenbaus zu bekommen. Mehrere traditionelle Werkstätten bieten Workshops an, in denen ihr den Meistern über die Schulter schauen könnt. In einigen Kursen dürft ihr sogar selbst Hand anlegen und lernen, wie man das Holz bearbeitet. Die Lehrgänge dauern von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen und müssen meist im Voraus gebucht werden. Besonders spannend ist der Besuch der “Bottega del Liutaio”, wo ihr den kompletten Entstehungsprozess einer Geige miterleben könnt.
Festival Feeling erleben
Das Festa del Torrone findet jedes Jahr im November statt und verwandelt Cremona für neun Tage in ein süßes Paradies. Es wird zu Ehren der berühmten Nougatspezialität abgehalten und lockt jährlich über 250.000 Besucher an. Auf den Straßen und Plätzen der Altstadt finden sich zahlreiche Stände, an denen ihr verschiedene Torrone-Variationen probieren könnt – von ganz klassisch, traditionell bis hin zu experimentell.
Höhepunkte sind die historischen Umzüge, die an die Entstehungsgeschichte des Torrone erinnern, und die Live-Vorführungen der raffinierten Herstellung. Besonders spektakulär sind die riesigen Skulpturen, die von Konditoren geschaffen werden. Es gibt auch Workshops, bei denen ihr lernen könnt, wie man das Weiße Nougat selbst herstellt. Abgerundet wird das Festival durch Konzerte, Straßenkünstler und kulinarische Wettbewerbe.
Besteigung des Torrazzo
Die Besteigung der 502 Stufen ist ein echtes Abenteuer! Doch keine Angst, Zeit und Raum für Verschnaufpausen gibt es mehr als genug. Oben angekommen, werdet ihr mit einem spektakulären 360-Grad-Panorama über die Region belohnt. An klaren Tagen reicht der Blick sogar bis zu den Alpen! Plant für dieses Abenteuer etwa eine Stunde ein und kommt am besten früh morgens oder kurz vor Sonnenuntergang – dann ist das Licht besonders schön für Fotos. Festes Schuhwerk ist ein Muss!
Mittelalterliche Dörfer erkunden
Die Umgebung von Cremona ist gespickt mit charmanten mittelalterlichen Dörfern, die einen Besuch wert sind. Pizzighettone, eine alte Festungsstadt am Fluss Adda, beeindruckt mit ihren gut erhaltenen Mauern aus dem 16. Jahrhundert. Hier könnt ihr spazieren gehen und die beeindruckenden Kasematten (ein vor Artilleriebeschuss geschütztes Gewölbe) besichtigen. Soncino ist ein weiteres Highlight mit seiner imposanten Sforzesca-Burg aus dem 15. Jahrhundert. Das Dorf ist außerdem für sein historisches Druckereimuseum und die malerischen Gassen der Altstadt bekannt.
Beide Orte sind ideale Ziele für einen Tagesausflug von Cremona aus. In den Sommermonaten finden hier mittelalterliche Feste und historische Umzüge statt. Die Dörfer sind mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, noch schöner ist aber eine Fahrradtour durch die lombardische Landschaft.
Parco del Po
Der Naturpark des Po-Tals ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Das Schutzgebiet erstreckt sich auf ganzer Länge des größten Flusses Italiens und bietet eine überraschend vielfältige Flora und Fauna. Hier könnt ihr verschiedene Vogelarten beobachten, darunter Reiher, Kormorane und mit etwas Glück sogar Flamingos! Es gibt gut ausgeschilderte Wander- und Radwege, die durch Auenwälder, Feuchtgebiete und entlang des Flussufers führen.
Besonders empfehlenswert ist der “Sentiero del Po”, ein Lehrpfad mit informativen Tafeln zur lokalen Ökologie. Im Besucherzentrum könnt ihr Fahrräder mieten und geführte Ausflüge buchen. Im Sommer werden auch Touren zum Kanufahren angeboten. Ein besonderes Highlight sind die traditionellen Fischerboote, mit denen ihr kleine Trips auf dem Fluss unternehmt.
Radtouren am Wasser
Hier bestimmt ihr selbst das Tempo. Denn auf dem Drahtesel bleibt es ganz euch überlassen, wo ihr rasten und die Aussicht genießen wollt. Besonders schön sind selbstverständlich Erkundungen am Po-Fluss. Die Strecken sind überwiegend flach und auch für ungeübte Radfahrer geeignet. Unterwegs gibt es jede Menge Picknickplätze und kleine Trattorien, wo ihr eine Pause einlegen könnt. Wer mag, kann sich aber natürlich auch einer geführten Tour anschließen, um von den zahlreichen Geheimtipps und dem Hintergrundwissen des geschulten Personals zu profitieren.
Reise-Infos
Hat die Stadt nun all’ eure Must-haves für eine perfekte Auszeit in Italien erfüllt, dann geht es abschließend an die Planung der Reise in die Lombardei. Wir geben euch nützliche Denkanstöße mit auf den Weg.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Bedenkt gleich zu Beginn, dass der Hochsommer im Juli und August sehr heiß werden kann. Frühling und Herbst bieten angenehme Temperaturen und weniger Besucher. Besonders schön ist die Zeit Ende September, wenn in der Region die Weinlese stattfindet und viele Feste gefeiert werden. Der November kann regnerisch sein, bietet aber mit dem berühmten Torrone-Festival ein besonderes Highlight. Die Wintermonate sind zwar kühler, aber die Stadt hat dann einen ganz eigenen Charme, besonders in der Vorweihnachtszeit mit ihren stimmungsvollen Märkten.
Für einen ersten Besuch in Cremona empfehlen wir euch, mindestens drei volle Tage einzuplanen. So habt ihr genug Zeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, an einer Führung teilzunehmen und die kulinarischen Spezialitäten zu genießen. Wenn ihr auch die Umgebung erkunden möchtet, solltet ihr weitere zwei bis drei Tage kalkulieren. Die überschaubare Größe der Stadt macht es möglich, die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erreichen, was zu einer entspannten Planung beiträgt.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Die schnellste Option ist in der Regel ein Flug in die Modestadt Mailand mit anschließender Zugfahrt. Von hier aus seid ihr in etwa 1,5 Stunden an eurem Reiseziel angelangt. Wem bei der Erwähnung der Bahnstrecke nun bereits das Herz höher schlug, dem legen wir den Hochgeschwindigkeitszug von Deutschland nach Mailand (über die Schweiz) nahe. Wer lieber selbst hinterm Steuer sitzt und sich von acht bis zwölf Stunden Fahrt (je nachdem, wo ihr in Deutschland startet) nicht abschrecken lässt, der kann auch mit dem eigenen Auto anreisen.
In Cremona selbst könnt ihr dieses dann jedoch getrost stehen lassen. Das historische Zentrum ist eine Fußgängerzone und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten liegen nahe beieinander. Für längere Strecken gibt es ein gut ausgebautes Busnetz. Fahrräder könnt ihr an verschiedenen Stellen mieten – Eine tolle Option, um auch die Umgebung zu erkunden. Nutzt am besten einen der Abstellplätze am Stadtrand, da Parken im Zentrum schwierig und teuer sein kann.
Essen und Spezialitäten
Die cremonesische Küche ist garantiert ein Highlight eurer Reise. Berühmt ist die Stadt für ihre Torrone, eine Nougatspezialität aus Honig, Eiweiß und Mandeln. Nicht verpassen solltet ihr auch den Mostarda di Cremona, eine würzig-scharfe Früchtekonfitüre, die traditionell zu gekochtem Fleisch oder reifem Käse serviert wird. Eine weitere lokale Spezialität sind die Tortelli di Zucca, Teigtaschen mit Kürbisfüllung, die oft als Vorspeise serviert werden.
In den traditionellen Trattorien findet ihr auch das typische Risotto all’Aceto Balsamico und den Provolone Valpadana DOP, einen würzigen Hartkäse aus der Region. Zum Dessert solltet ihr unbedingt das Spongarda probieren, ein leckeres Früchtebrot nach jahrhundertealtem Rezept. Die besten Restaurants befinden in den Seitenstraßen rund um die Piazza del Comune. Viele Lokale bieten mittags preiswerte Menüs an, die eine gute Gelegenheit sind, die lokale Küche kennenzulernen.
Hotels und Unterkünfte
Das Charmante an den Unterkünften Cremonas sind definitiv die wunderschönen Innenhöfe der Stadt. Lasst euch also von einer recht einfachen Fassade nicht abschrecken. Dahinter verbergen sich nicht selten absolute Schätze! Elegante Einrichtung und ein persönlicher Service gehören in der Region zum guten Ton. Viele der Zimmer bieten einen unvergesslichen Blick über die Dächer der Region. Der kleine Geldbeutel freut sich über eine Buchung in der Nebensaison von November bis März.