Ihr möchtet einen Traumurlaub in der Karibik verbringen? Dann empfehlen wir Curaçao! Die tropische Insel, die zu den Niederlanden gehört, bietet wunderschöne Strände, eine reichhaltige Flora und Fauna zum Entdecken sowie leckeres Essen, bunte Cocktails und eine unvergessliche Abendunterhaltung.
Überblick
Wir verzichten an dieser Stelle mal auf Anspielungen zum bekannten Likör und widmen uns direkt der wundervollen Karibikinsel Curaçao. Diese liegt nämlich „unter dem Winde“ als eine der südlichen Kleinen Antillen. Sie bietet alles, was man sich von einer Karibikinsel nur erträumen kann. Curaçao ist nach wie vor Teil des Königreichs der Niederlande. Sowohl in der Architektur als auch in der Kultur findet ihr viele Ähnlichkeiten zu den Niederlanden – nur eben mit Palmen und Korallenriffen statt Deichen.
Die Insel Curaçao liegt nur etwa 60 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt. Daher siedelten hier schon vor 6.000 Jahren die ersten Menschen. Die Kulturvielfalt der damaligen Bevölkerungsstruktur ist auch heute noch sichtbar. Auf Curaçao siedelten ab dem 16. Jahrhundert einige sephardische Juden, die aus Spanien vertrieben wurden und bildeten dort eine Art Handelselite. Daneben leben heute überwiegend die Nachfahren der damaligen Sklaven auf Curaçao. Hinzu kommen einige Menschen europäischer und asiatischer Abstammung sowie einige wenige Nachkommen der Arawak.
In den 1930er Jahren wurde Erdöl vor Curaçao entdeckt und bis heute spielt die Erdölraffination eine große Rolle für die Wirtschaft des Landes. Eine weitere große Säule sind die Urlauber. Neben Niederländern sowie US-Amerikanern und Venezolanern kommen heute auch immer mehr Besucher aus Deutschland nach Curaçao.
Sehenswürdigkeiten
Auf der Insel gibt es nur eine einzige Stadt, nämlich Willemstad. Viele der bekanntesten Sehenswürdigkeiten befinden sich in oder nahe bei der Hauptstadt Curaçaos. Was es sonst noch so zu sehen gibt, verraten wir euch jetzt.
Willemstad
In Curaçaos Hauptstadt leben inklusive der Außengebiete etwa 120.000 Menschen und damit rund 85 % der Gesamtbevölkerung. Kein Wunder also, dass sich hier die kulturellen Highlights abspielen. Vermutlich werdet ihr in Willemstad untergebracht sein und hier findet ihr auch die meisten Geschäfte und Restaurants. Willemstads Innenstadt besteht aus vier Ortsteilen mit bestens erhaltener holländischer Kolonialarchitektur, weswegen fast die gesamte Altstadt als UNESCO-Welterbe gilt. Wer schon einmal in Amsterdam oder Rotterdam war, wird in Willemstad deutlich den niederländischen Stil der Gebäude wiedererkennen – nur etwas bunter.
Königin-Emma-Brücke
Die Willemstader Ortsteile Punda und Otrabanda sind über die Königin-Emma-Brücke verbunden, die so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt ist. Die Pontonbrücke ruht auf 16 schwimmenden Booten und führt über die St.-Anna-Bucht. Sie wurde 1888 erbaut und zuletzt 2006 komplett erneuert.
Das Besondere an der Königin-Emma-Brücke ist ihre Flexibilität. Sie kann nämlich von Otrabanda aus an das Ufer gedreht werden und macht die Durchfahrt von der Bucht in die Karibische See frei. So eine Brückenkonstruktion gibt es tatsächlich kein zweites Mal auf der Welt.
Schwimmender Markt
Noch bevor ihr über die Königin-Emma-Brücke spaziert, biegt ihr von Punda aus kommend kurz ab und erreicht einen auf dem Wasser schwimmenden Markt. Direkt aus den Booten heraus verkaufen Händler hier ihre karibischen Waren, vor allem Obst und Gemüse.
Christoffelpark
Ganz im Norden der Insel Curaçao liegt der Christoffelpark. Das ist ein Nationalpark, der sich durch Höhlen und Salinen, vor allem aber durch seine spannende Tierwelt auszeichnet. Flamingos, Fledermäuse und viele andere Tierarten sind hier zu Hause. Vom Sint-Christoffelberg, der höchsten Erhebung der Insel, genießt ihr eine tolle Aussicht auf die gesamte Insel und das Meer.
Klein Curaçao
Vom Sint-Christoffelberg aus seht ihr bis nach Klein Curaçao. Dabei handelt es sich um eine kleine, unbewohnte Nebeninsel, etwa elf Kilometer südöstlich der Hauptinsel. Hier gibt es nichts als einen alten Leuchtturm und einige nur manchmal besetzte Fischerhütten. Wer also die etwas gespenstische Einsamkeit mag, fühlt sich auf Klein Curaçao sicher wohl. Rund um Klein Curaçao geht es allerdings lebhaft zu. Die Korallenriffe und Unterwasserhöhlen rund um das kleine Eiland sind nämlich ein beliebtes Ziel für Taucher. Tagsüber werdet ihr also viele Ausflugs- und Tauchboote sehen, die sich oft von Delfinen und Meeresschildkröten begleiten lassen.
Hato-Höhlen
Ein echtes Erlebnis sind die Hato-Höhlen nördlich von Willemstad. Diese beeindruckenden Tropfsteinhöhlen entstanden vor mehreren Millionen Jahren gemeinsam mit der Insel selbst, als sich Korallenablagerungen mit der Zeit immer mehr nach oben wölbten. Macht unbedingt eine Führung mit und lasst euch die mystischen Geschichten erzählen, die sich um die Stalaktiten und Stalagmiten ranken. Bei eurem Besuch trefft ihr sicherlich auf einige der dort lebenden Fledermäuse. Ein Highlight ist der unterirdische See, der durch das Spiel mit Licht und Schatten innerhalb der Höhle fast schon gespenstisch wirkt. Im Gegensatz zu vielen Tropfsteinhöhlen in Europa sind die Hato-Höhlen sehr warm – ihr braucht keine besondere Kleidung für die Tour.
Strände
Wer in die Karibik fliegt, der möchte an den Strand. Das ist bei den Besuchern Curaçaos nicht anders. Tatsächlich hat die Insel mehr als 30 sehr schöne Strände, von denen einige allerdings kostenpflichtig sind. Dafür gibt es dort aber auch Toiletten und Imbisse. Wer mit den Einwohnern der Insel baden möchte, wählt die kostenlosen, aber weniger erschlossenen Strände.
Mambo Beach
Der wohl bekannteste und beliebteste Strand auf Curaçao befindet sich im Südosten von Willemstad und heißt Mambo Beach. Hier gibt es nicht nur feinen weißen Sand und wohlig warmes Wasser, sondern auch alles, was man sich an Infrastruktur für einen Strand nur wünschen kann. Der Strand ist nämlich der Stadtstrand von Willemstad und dadurch sehr einfach zu erreichen. Der Mambo Beach ist sehr sauber und gepflegt. Praktisch ist, dass er umgeben ist von Restaurants, um sich nach einem Tag am Strand wieder zu stärken – oder für einen Snack zwischendurch. Wenige Meter hinter dem Strand befindet sich das Mambo Beach Einkaufszentrum.
Grote Knip
Etwas ruhiger, aber nicht weniger traumhaft, sind die Strände im Norden der Insel, angrenzend an den Christoffelpark. Hier ist der Grote Knip herauszuheben, denn dieser Strand wirkt wie der Prototyp eines Postkartenstrandes aus der Karibik: türkisfarbenes Meer, feinster Sand und Palmen. Nicht umsonst gilt der Grote Knip als der wohl meistfotografierte Strand von ganz Curaçao.
Cas Abao Beach
Ein weiterer toller Strand befindet sich im Westen der Insel, einige Kilometer entfernt von der Hauptstadt. Am Cas Abao Beach gibt es nicht nur weißen Sand und viele schattenspendende Palmen, sondern auch die Möglichkeit, viele der einheimischen Vögel zu beobachten. Das vorgelagerte Riff lädt indes zum Schnorcheln ein, ehe ihr euch im nahegelegenen Restaurant stärken könnt.
Aktivitäten
Das relaxte Am-Strand-Liegen allein würde sicher schon einen Urlaub auf Curaçao rechtfertigen. Aber die Insel hat auch viele spannende Aktivitäten zu bieten. Wir haben euch eine kleine Auswahl zusammengestellt.
Tauchen & Schnorcheln
Curaçao ist ein Paradies für Taucher und weiß das auch zu nutzen. Es gibt unzählige Angebote in Willemstad sowie in den kleinen Dörfern an der Küste und jedes einzelne davon ist einen Tauchgang wert. Vom Steilwandtauchen am Black Rock bis zur Korallenwelt am Basora ist für jeden etwas dabei.
Curaçao ist bekannt für seine artenreiche Tierwelt. Davon könnt ihr euch an manchen Tauchplätzen besonders überzeugen, etwa am Barracuda Point oder am Divers Leap, dem Tauchspot für Tieftauchfreunde. An anderen Stellen findet ihr versunkene Boote oder sogar ein abgestürztes Kleinflugzeug.
Landhuis besuchen
Über die ganze Insel verteilt findet ihr die sogenannten Landhuises. Das sind große Kolonialhäuser, in denen die Betreiber der örtlichen Plantagen lebten. Viele dieser Häuser sind jahrhundertealt, bestens erhalten und geben Einblick in das Leben auf einer Plantage.
Königstag feiern
Curaçao hat zwei große Feiertage. Am 27. April feiert man dort so wie auch in den Niederlanden den Königstag. Dann schmückt sich die ganze Insel in Orange und feiert das gemeinsame Staatsoberhaupt, derzeit König Willem-Alexander. Am zweiten Juli hingegen feiert Curaçao den Flaggentag. Dann ist Blau die Farbe, die zur Schau gestellt wird.
Buggytour machen
Auf Curaçao könnt ihr viele interessante Touren machen. Manche davon sind zu Fuß, andere per Ausflugsboot oder sogar Tauchboot. Sehr zu empfehlen sind die Buggytouren. Hier fahrt ihr mit einem kleinen Buggy oder Quad in die Ecken der Insel, die sonst gar nicht zugänglich sind. Ein kleines Abenteuer, vor allem aber ein Riesenspaß.
Reise-Infos
Haben wir euch Curaçao schmackhaft genug gemacht? Dann kann es ja losgehen. Allerdings hat es Sinn, sich ordentlich vorzubereiten, denn der Weg ist weit und trotz der Zugehörigkeit zu den Niederlanden gehört Curaçao weder zur EU noch zur Eurozone. Wir haben die wichtigsten Tipps für euch zusammengetragen.
Reisezeit
Curaçao ist eine der „Inseln unter dem Winde“ und liegt außerhalb des sogenannten Hurrikangürtels, in dem weite Teile der Karibik regelmäßig von Hurrikanen heimgesucht werden. Curaçao ist zudem sehr flach und daher sehr niederschlagsarm. Das bedeutet fast mit Garantie keinen Regen. Im Grunde könnt ihr folglich das ganze Jahr über die Insel besuchen. Das Thermometer sinkt – auch im Wasser – selten unter 25 Grad. Für einen wirklich erholsamen Strandurlaub auf Curaçao müsst ihr allein schon wegen der langen Anreise und dem Jetlag mindestens eine volle Woche einplanen – eher mehr.
Reisevorbereitung
Für Curaçao gelten nicht die gleichen Einreisebestimmungen wie für die Niederlande. Anders als bei der Einreise in unser Nachbarland braucht ihr für Curaçao einen gültigen Reisepass sowie seit 2019 eine digitale Einreisekarte. Allein euer Personalausweis reicht leider nicht. Auf Curaçao zahlt ihr mit dem Antillen-Gulden (ANG).
Anreise
Ihr erreicht Curaçao von Europa aus natürlich am besten auf dem Luftweg. Direktverbindungen gibt es naheliegenderweise von Amsterdam aus. Der einzige Direktflug von Deutschland aus startet aus Frankfurt am Main. Alternativ nutzt ihr Multistopflüge, die an vielen großen deutschen Flughäfen beginnen.
Fortbewegung vor Ort
In Willemstad könnt ihr euch problemlos zu Fuß bewegen und erreicht alle wichtigen Punkte in wenigen Gehminuten. Bei Zielen außerhalb der Hauptstadt empfiehlt sich ein robuster Mietwagen.
Sprache & Verständigung
Die vielfältigen Einflüsse auf die Kultur Curaçaos erkennt man nicht zuletzt an der sprachlichen Vielfalt. Niederländisch ist zwar offiziell Amtssprache, aber nicht so verbreitet wie die Kreolsprache Papiamentu, eine Mischung aus Spanisch, Portugiesisch, Englisch und Niederländisch. In den meisten Fällen kommt ihr aber auch mit Spanisch oder Englisch weiter.
Essen & Spezialitäten
Ebenso wie die Sprache ist auch die Küche Curaçaos ein bunter Mix von Einflüssen aus Europa, Nord- und Südamerika sowie typisch karibischer Meeresfrüchtekost. Wer es ausgefallener mag, probiert Callalou Soup aus Schweineschwänzen, Gulasch aus Trompetenschnecken, Suppe vom Leguan und zum Nachtisch einen Pudding aus Kokosnuss. Nun müssen wir aber doch auf den Curaçao-Likör zu sprechen kommen. Dieser Likör aus den Schalen von Bitterorangen ist eine örtliche Spezialität, hat aber wenig mit dem bei uns bekannten Blue Curaçao gemein. Probiert ein Glas pur oder gemischt mit Kaffee, Schokolade, Rosinen oder Tamarinde.
Hotels & Unterkünfte
Die meisten Hotels und Pensionen findet ihr in oder unmittelbar nahe der Hauptstadt Willemstad. Die Preise variieren je nach Lage, Saison und Ausstattung stark. Nahe dem Flughafen oder weit in der Innenstadt ohne direkten Strandzugang ist es meist etwas günstiger. In den großen 4-Sterne-Hotels rund um die Königin-Emma-Brücke ist es entsprechend teurer.