Dijon: Frankreichs Stadt des Senfes

Genussreisende lieben die Region Burgund ganz bestimmt. Und auch um Dijon kommt ihr nicht herum, wenn ihr das Leben in Frankreich ausgiebig zelebrieren wollt. Gemütliche Besichtigungstouren, Einkaufsbummel und sogar Zeit am Strand können je nach Jahreszeit auf der Tagesordnung stehen.

Dijon liegt im Nordosten Frankreichs, ungefähr zwischen Paris und Lyon. Die Stadt ist weltweit für ihren Senf bekannt. Doch hat sie natürlich deutlich mehr zu bieten! Wählt zwischen einer aufregenden Sightseeing- oder Shoppingtour oder geht es bei einem Museumsbesuch etwas ruhiger an. Der Mix aus geschichtlicher Schönheit und zeitgemäßer Raffinesse wird euch so oder so in seinen Bann ziehen und Dijon zu einer eurer Lieblingsstädte machen.

In dem rund 158.000 Einwohner großen Ort im idyllischen Burgund, einer Region, die vor allem für ihren Weinanbau bekannt ist, gehen die Uhren etwas langsamer. Eine überschaubare und von Sehenswürdigkeiten gespickte Altstadt lädt zu Spaziergängen ein. Immer wieder verführen die Bistros und Restaurants dazu, innezuhalten, ein Glas Wein zu trinken oder eine kulinarische Köstlichkeit zu genießen. Das Ambiente, das unter anderem von alten Fachwerkhäusern geprägt wird, versprüht zudem ein behagliches französisches Flair. Lasst euch ein auf die Feinschmecker-Stadt, die alles herzlich willkommen heißt – außer Stress!

Wer Besichtigungstouren als Hauptbeschäftigung im Urlaub einplant, der sollte Dijon definitiv auf die Bucket List setzen. Denn hier gibt es so viel zu sehen, dass ganze Tage mit einer Erkundungstour gefüllt werden können! Wie wäre es zum Beispiel mit einem geführten Stadtrundgang an der Seite einer Eule, der mit allen Informationen über die Must-see‘s aufwarten kann?

Kulinarisch interessierte Urlauber werden sich ebenfalls schwertun, nicht dem Charme Dijons zu erliegen. Und wer einkaufen möchte, sollte bestenfalls über eine prall gefüllte Reisekasse verfügen! Durch die eher kurze Anreise und den im Sommer am Lac Kir aufgeschütteten Sandstrand, an dem auch die Jüngsten baden können, ist die Region außerdem ein Ziel für den Familienurlaub.

Jetzt heißt es: bereit machen für die Sehenswürdigkeiten in Dijon! Während ihr hier schon mal einen kleinen Vorabblick riskieren könnt, solltet ihr euch vor Ort unbedingt den Fotoapparat schnappen und eure eigenen Erinnerungsfotos schießen.

Wenn ihr die Schönheiten Dijons und die wichtigsten Must-see‘s auf eigene Faust besuchen wollt, macht es euch die Stadt leicht: Der „Parcours de la Chouette“ (Rundgang der Eule) ist eine etwas andere Art eines Walk of Fames. Auf diesem Weg folgt ihr einer Eule über 22 Etappen zu den Highlights der Stadt. Die Sehenswürdigkeiten, die jeder Besucher Dijons aufgesucht haben sollte, sind allesamt in die Strecke integriert. Ihr könnt also nichts verpassen! Achtet einfach auf die im Pflaster eingelassene Bronzeeule und die nummerierten Dreiecke im Boden, um stets auf dem richtigen Pfad zu bleiben. Außerdem gibt es Rundwege mit weiteren Stationen, die per App abgerufen werden können.

Der Palais des Ducs – oder auf Deutsch „Palast der Herzöge“ – ist sicherlich eines der schönsten Gebäude von Dijon. Auch, wenn er sich in direkter Konkurrenz mit anderen Bauten aus längst vergangenen Zeiten befindet! Der mehrfach umgebaute Palast weist Elemente aus dem Mittelalter auf und beherbergt das Musée des Beaux-Arts, das bei unseren Museumstipps näher vorgestellt wird. Zudem sind das Touristenbüro und das Rathaus im Palais des Ducs ansässig. Im späten Frühling wird die Kulisse rund um das Gebäude durch ein Wasserspiel noch malerischer.

Was wäre eine französische Stadt ohne ihre prächtige Kirche! Die Église Notre-Dame gilt in Hinblick auf ihre Architektur als Meisterwerk der burgundischen Gotik. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Ein hohes Portal und die Skulpturen fallen sofort ins Auge. Etwas weniger markant ist die kleine Eule aus Stein, die aber Glück bringen soll. Legt die linke Hand darauf und wünscht euch etwas, während ihr die rechte Hand auf euer Herz legt! Angeblich geht der Wunsch dann in Erfüllung. Ein Versuch kann nicht schaden.

Die Kirche Saint-Bénigne ist ein weiteres Gotteshaus, das man in Dijon gesehen haben sollte. Sie stammt verschiedenen Quellen zufolge entweder aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. So oder so fällt sie mit einer Größe von über 90 Metern sicher gleich auf. Ursprünglich war sie der Teil eines Klosters und ist dem Heiligen Bénigne gewidmet. Die Krypta im romanischen Stil ist besonders sehenswert und sollte von euch definitiv besichtigt werden.

Gleichzeitig eine Sehenswürdigkeit und eine Anlaufstelle für Genussreisende ist die Markthalle im Zentrum von Dijons Altstadt. Die riesige Halle wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Im Inneren findet ihr alles, was das hungrige Herz begehrt: Von frischem Obst und Gemüse über lebende Weinbergschnecken bis hin zu Fisch und Wein ist eigentlich alles aus der Region vertreten. Eine Besonderheit bildet der Brunch, der zwischen Mai und September jeden Sonntag dort stattfindet. Dabei lassen sich die Spezialitäten Burgunds in einer besonderen Atmosphäre genießen!

Der Colombière-Park ist nur eine der vielen grünen Oasen in Dijon, aber sicherlich eine der schönsten. Über 30 Hektar groß, finden sich in dem Park romantische Alleen, Grünflächen und schattige Waldgebiete, die euch sofort vergessen lassen, dass ihr euch mitten in einer Stadt befindet. Laufen, Spaziergänge, Picknicks – die Freizeitbeschäftigungen des Parks aus der Zeit Ludwigs XIV. sind vielseitig. Kinder erfreuen sich wahrscheinlich vorwiegend an den Tiergehegen, die seit 1970 zum Bild des Parks gehören. Den Status als historisches Denkmal hat der Parc de la Colombière hingegen bereits seit 1925 inne.

Der Lac Kir ist der städtische See, der als beliebtes Naherholungsgebiet gilt. In den 1960er Jahren wurde er künstlich angelegt und nach dem Politiker Félix Kir benannt. Die Ouche, ein Fluss, durchquert den See und komplettiert gemeinsam mit dem bewaldeten Ufer das Bild. Es gibt zahlreiche Spazierwege, die sich auch mit dem Fahrrad erkunden lassen. Volleyball und Minigolf verführen zu sportlichen Aktivitäten mit der ganzen Familie. Aktiv geht es natürlich auch auf dem See selbst zu, wenn ihr euch zum Beispiel die Trendsportart Stand-up-Paddling zutraut. Der See ist zwar ganzjährig bei Einheimischen und Urlaubern beliebt, wird aber im Sommer besonders interessant. Dann finden nicht nur Festivals statt, sondern dem Gewässer wird auch ein künstlicher Strand hinzugefügt.

Bleibt nach den Besichtigungstouren noch genug Energie für weitere Aktivitäten, könnt ihr jetzt weiterlesen und einen To-do-Plan für den Urlaub erstellen. Vielleicht wollt ihr die Fototour kurzhalten und euch eher den Museen, dem Entspannen am Stadtstrand oder dem Einkaufen widmen?

Logisch, dass eine Stadt wie Dijon auch einige Museen bereithält. Es sind definitiv zu viele für einen Tag oder zwei. Bei Kurztrips müsst ihr euch entscheiden! Vielleicht besucht ihr das Musée des Beaux-Arts, das euch mit der Kunst aus der Region Burgund verwöhnt und das zweitgrößte Kunstmuseum in ganz Frankreich ist. Nur der Louvre kann das noch toppen! Kunstinteressierte könnten ebenfalls das Rude Museum über den Bildhauer François Rude aufsuchen. Familien mit Kindern werden eher Kurs auf den Wissenschaftsgarten nehmen, denn im Planetarium, Naturkundemuseum und Botanischen Garten gibt es viele Tiere und Pflanzen zu entdecken. Weitere spannende Museen sind das Archäologische Museum in einem ehemaligen Mönchsschlafsaal sowie das Museum des burgundischen Lebens in einem alten Kloster. Zweiteres zeigt Burgunds Geschichte unter anderem anhand von alten Trachten.

Der Lac Kir wird, wie schon angekündigt, im Sommer zum bevorzugten Anlaufziel für Wasserratten, denn er verwandelt sich zu diesem Zeitraum in einen Stadtstrand mitten in Dijon. Durch aufgeschütteten Sand und Palmen sowie einen Holzsteg fühlt ihr euch im Burgund plötzlich wie am Meer. Insgesamt stehen über 30 Hektar Fläche für Strandfreunde zur Verfügung und bieten genügend Platz für Sonnenbad und eine fröhliche Planscherei.

Das Highlight unter den Souvenirs in Dijon ist der Senf, den viele Leute untrennbar mit dem Namen der Stadt verbinden. Immerhin handelt es sich um einen besonderen Senf, bei dessen Herstellung außer auf Essig auf Traubensaft gesetzt wird. Außerdem werden die Senfkörner nicht entölt. Diese Entwicklung geht auf den Senfhersteller Jean Naigeon zurück und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Erst im frühen 20. Jahrhundert wurde der Begriff des Dijon-Senfs übrigens geschützt. Genau diesen Senf bekommt ihr also nur hier – unbedingt probieren!

Rund um Dijon befinden sich zahlreiche Weinanbaugebiete. Im Burgund sind viele Spitzenweine zu Hause; die beste Gelegenheit, im Urlaub ein wenig auszuprobieren. Es gibt Rot-, Rosé-, Weiß- und Schaumweine für unterschiedliche Geschmäcker. Die Fahrten durch die Weinberge bieten sich nicht nur an, damit ihr den Wein trinken könnt – sie sind auch eine herrliche Art der Entschleunigung.

Wer nun schon sein Herz an Dijon verloren hat, kann direkt hier die Reise nach Frankreich buchen. Mit den folgenden Reisetipps sollte euch bei der Planung und auch bei der Umsetzung nichts im Wege stehen!

Die empfohlene Reisezeit für den Urlaub in Dijon erstreckt sich von Juni bis September. Angenehme, aber keine zu warmen Temperaturen erweisen sich als ideal für Sightseeing und Wanderungen im Umland. Im Oktober könnt ihr auch noch Glück haben und viele sonnige Tage erwischen.

Ein kurzer Städtetrip ist definitiv lohnend in Dijon. Ihr schafft schon an einem Tag den Besuch der wichtigsten Highlights und vielleicht ein Museum. Möchtet ihr das gesamte Potenzial der Stadt ausschöpfen, sollten es dennoch mehrere Tage sein. Dann könnt ihr verschiedene Museen besuchen, den Stadtbummel ausdehnen und ganz bequeme Shoppingstunden einlegen.

Packt den Personalausweis ein und schon kann es losgehen! Es ist weder eine aufwändige Beantragung des Reisepasses, noch der Geldwechsel nötig.

Wer in Süddeutschland wohnt, kann mit dem PKW nach Dijon reisen, ohne eine zu lange Strecke befürchten zu müssen. Ab Stuttgart braucht ihr beispielsweise rund fünfeinhalb Stunden. Zugreisende profitieren von den Direktanbindungen Dijons an das französische und internationale Zugnetz. Von Paris aus sind es beispielsweise 1,5 Stunden Fahrzeit. Die Fahrt ist wunderschön und führt durch die Weinberge und Ortschaften vom Burgund. Wenn diese Art der Anreise trotz der Aussichten zu lange dauert, könnt ihr auch nach Paris fliegen und danach in die Bahn umsteigen.

In der Stadt selbst bleibt gern das Auto stehen. So seht ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aus der schönsten Perspektive und könnt den gemächlichen Charakter von Dijon hautnah erleben. Weitere Strecken müsst ihr aber natürlich nicht unbedingt zu Fuß absolvieren. Hierfür steht ein öffentliches Verkehrsnetz aus Bussen zur Verfügung. Wer den Städtetrip mit Ausflügen ins Umland verbindet, sollte auf einen Mietwagen setzen.

Entspannung oder Unterhaltung – ihr entscheidet, worauf ihr beim Städtetrip nach Dijon den Fokus legt. Davon hängt auch die bevorzugte Unterkunft ab. Wer Ruhe und Erholung sucht, sollte sich nach kleineren Pensionen und Hotels am Stadtrand oder in der Umgebung umschauen. Bei den Sehenswürdigkeiten und Ausgehmöglichkeiten seid ihr hingegen schneller, wenn ihr euch für eine Unterkunft im Zentrum entscheidet. In diesem Fall müsst ihr euch nicht um die Buspläne kümmern, sondern befindet euch innerhalb weniger Minuten mitten im Geschehen. Grundsätzlich besteht die Wahl zwischen bekannten Hotelketten und regionalen Unterkünften.

Ein Spar-Tipp für alle, die die Reisekasse schonen wollen: Früh buchen, ein Hotel der unteren Sternekategorien favorisieren oder ein Bett auf Zeit abseits der üblichen Hotspots nehmen.