Die Hauptstadt der kanadischen Provinz Alberta ist immer eine Reise wert. Sie vereint das moderne Leben Kanadas mit einer traumhaften Natur, die ihr bei vielen Aktivitäten entdeckt. In der Stadt warten abwechslungsreiche Museen auf euch, die sich mit der Geschichte des Landes befassen oder euch die Welt der Flugzeuge und Eisenbahnen näherbringen.
Überblick
Edmonton, eine bezaubernde Stadt in der Provinz Alberta im Westen Kanadas, fasziniert durch ihre malerische Lage inmitten einer Parklandschaft am North Saskatchewan River, eingebettet auf einer Höhe von 668 Metern. Die majestätischen Rocky Mountains liegen nur 220 Kilometer entfernt, während Calgary in einer Entfernung von 300 Kilometern zu finden ist. Doch Edmontons Charme geht weiter über die atemberaubende Kulisse hinaus.
Die Stadt, deren Geschichte Jahrhunderte zurückreicht, wurde offiziell 1795 gegründet. Archäologische Spuren menschlicher Besiedlung reichen sogar bis 11.000 Jahre zurück. Im Jahr 1904 erlangte Edmonton, damals mit 8.350 Einwohnern, den Status einer Stadt. Knapp ein Jahr später wurde sie zur Hauptstadt der Provinz ernannt. Zu dieser Zeit spielte die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle, doch der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg brachte auch die Förderung von Erdöl in den Vordergrund. Dieser Faktor trug in den folgenden Jahren maßgeblich zu einem regelrechten wirtschaftlichen Boom bei.
Sehenswürdigkeiten
Auf dem bunten Sightseeing-Programm stehen ein prunkvolles Parlamentsgebäude und ein spannendes Freilichtmuseum. Lehrreich ist es im Botanischen Garten von Edmonton, der in einem architektonischen Meisterwerk untergebracht ist.
Alberta Legislature Building
Dieses berühmte Parlamentsgebäude wird auch The Ledge genannt und wurde zwischen den Jahren 1907 bis 1913 errichtet. Alberta Legislature Building thront auf einem Hügel über dem North Saskatchewan River Valley. Bei einer Führung erfahrt ihr wissenswerte Fakten über das bedeutende Bauwerk, das der Sitz der Provinzregierung von Alberta ist. Im Innenbereich und in der prächtigen Gartenanlage befinden sich imposante Denkmäler und Statuen. Ein Blickfang ist der Brunnen, der 1959 zum ersten Besuch von Königin Elisabeth II. gebaut wurde. Draußen könnt ihr den liebevoll bepflanzten Lois Hole Memorial Garden sowie eine Statue von Prinzessin Louise bewundern. Sie war das sechste Kind von Königin Victoria und Prinz Albert von Sachsen-Coburg. Dem Chef der Siksika First Nation, einer indigenen Stammesgruppe, wurde ebenfalls ein Denkmal gesetzt. Der Mann, dessen Name „Crowfoot” lautete, kämpfte ihn zahlreichen entscheidenden Schlachten.
Muttart Conservatory
In diesem Botanischen Garten geht ihr auf Entdeckungsreise durch die Natur und die Architektur des Landes. Die exotischen Pflanzen sind in gläsernen Pyramiden untergebracht, die beim Anblick verzaubern. Sie wurden von dem Architekten Peter Hemingway entworfen und sind mal größer und mal kleiner. In den insgesamt drei Bereichen sind artenreiche Pflanzen zu sehen, die aus tropischen, gemäßigten und trockenen Zonen stammen. Die vierte Pyramide dient als Veranstaltungsort, an dem geheiratet werden kann.
Im Muttart Conservatory gibt es ein Café, in dem ihr euch stärken könnt. Einige Gerichte sind mit heimischen Kräutern versehen, die im eigenen Gewächshaus angebaut werden. Abgerundet wird der Besuch mit einem Bummel durch den Souvenirshop. Der gesamte Komplex befindet sich im North Saskatchewan River Valley in der Nähe der Innenstadt.
Gurdwara Millwoods
Auf den Spuren der Sikh-Religion wandelt ihr bei der Besichtigung dieses mächtigen Tempels. Die ersten Sikhs kamen zu Beginn der 1960er-Jahre in die Region. Mehr als 20 Jahre später wurden zwei Sikh-Tempelanlagen gebaut: Gurdwara Millwoods und Sri Guru Singh Sabha. Sie sind durch die Gurdwara Road verbunden. Das ganze Gebiet vermittelt einen Einblick in die Stadtgeschichte. Heute leben etwa noch 60.000 Sikhs in Edmonton. Um Neuankömmlingen den Start in der Stadt zu erleichtern, wurden 2010 auf der Gurdwara Road 13 Verkehrssignale in Punjabi umgesetzt.
Fort Edmonton Park
Hinter diesem Namen verbirgt sich das flächenmäßig größte Freilichtmuseum in ganz Kanada. Es beherbergt Originalstrukturen und Gebäude, die nach dem Vorbild der ersten Siedler wieder aufgebaut oder präzise nachgebildet wurden. An ihnen könnt ihr deutlich erkennen, wie die Menschen vor Jahrhunderten in Edmonton lebten. Im Mittelpunkt steht die Zeit von der Pelzhandels-Ära zwischen 1795 und 1859 bis zur Gründungszeit der Stadt im Jahr 1904.
Wer sich für den geschichtsträchtigen Pelzhandel der Stadt interessiert, sollte im nachgebauten Rowand House vorbeischauen, welches damals für den Chef der größten Pelzfirma gebaut wurde. Darüber hinaus wird eine Siedlung des indigenen Volkes der Cree dargestellt. Sie gehören zu den sogenannten First Nations und haben das größte Verbreitungsgebiet. Wer ganz und gar in die Geschichte eintauchen möchte, kann an in den Sommermonaten an Führungen teilnehmen, bei denen kostümierte Guides mehr zur Geschichte preisgeben.
Kathedralbasilika St. Josef
Einen Hauch von Magie spürt ihr beim Anblick dieser römisch-katholischen Kathedrale, die dem Heiligen Josef von Nazareth gewidmet ist. Nachdem die Pfarrei St. Josef im Jahre 1913 entstand, wurde in den folgenden Jahren mit dem Bau begonnen. Später wurden die 1954 entworfenen Pläne für eine Kathedralkirche umgesetzt, die von dem Architekten Henri LaBelle aus Montreal stammen. Der Innenraum der dreischiffigen Basilika zeichnet sich durch über 60 Bleiglasfenster aus, die Szenen aus der Bibel repräsentieren. Ebenso bemerkenswert sind die drei kunstvollen Glocken aus edler Bronze.
Aktivitäten
Ein erholsamer Urlaub in Edmonton bietet Abwechslung pur. Nach einer Museumstour könnt ihr im Nationalpark wandern gehen oder den Zoo besuchen. Viel Zeit solltet ihr einplanen, wenn ihr in die legendäre West Edmonton Mall geht – ein Einkaufs- und Freizeitparadies der absoluten Spitzenklasse.
Museen besuchen
In Edmonton lohnt es sich, eine ausführliche Museumstour zu machen. Ganz oben auf der Liste sollte das Royal Alberta Museum stehen, das sich mit der Geschichte der kanadischen Provinz befasst. Begebt euch auf eine Zeitreise und lernt Saurier kennen sowie die ersten Zeichen menschlicher Besiedelung! Das alles seht ihr auf 7.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Besonders thematisiert werden neben indigenen Studien und Kulturgemeinschaften die Militär- und Politikgeschichte. Naturliebhaber können sich über die Botanik und Zoologie informieren. Geologen und Archäologen kommen bei einem Rundgang durch die Ausstellung ebenfalls auf ihre Kosten.
Weiter geht die Museumstour im Alberta Aviation Museum, das die Herzen von Flugzeugfans höherschlagen lässt. Schaut euch die Curtiss Stinson Special von 1917 an oder staunt über die Fokker D.VIII und den CF-104 Starfighter! In der Flugzeugausstellung gibt es Originale und Repliken, die gleichermaßen beeindrucken. Die nächste Station ist das Alberta Railway Museum, bei dem es sich um das drittgrößte Eisenbahnmuseum Kanadas handelt. Dort stehen Lokomotiven und Waggons im Vordergrund, aber es werden auch historische Eisenbahnbauten wie die St. Albert Station von 1909 zum Besten gegeben. Das Museum ist in der Regel in den Sommermonaten geöffnet. Checkt vor eurem Besuch.
In den Edmonton Valley Zoo gehen
Ein tierisches Vergnügen ist ein Ausflug in diesen Zoo, der im Herzen der Stadt kleine und große Besucher anlockt. Er ist das Zuhause von rund 350 Tieren, die aus Kanada und entlegeneren Gegenden der Erde stammen. In der Vergangenheit kümmerte sich der Zoo insbesondere um den Erhalt der stark gefährdeten Kleinen Pandas, deren Babys zu einem Besuchermagneten wurden. Die anderen Zoobewohner sind genauso liebenswert und werden euch sicherlich staunen lassen.
Wandern im Elk-Island-Nationalpark
Ein wahres Paradies für Wanderer ist dieser fast 50 Kilometer östlich von Edmonton liegende Park. Er war 1906 das erste Großwildschutzgebiet Kanadas und wurde 1930 zum Nationalpark erklärt. Das Gebiet besteht hauptsächlich aus Wald- und Grasland, in dem es zahlreiche Seen und Teiche gibt. Mystische Sümpfe verleihen dem Park eine märchenhafte Atmosphäre.
Er war das ehemalige Siedlungsgebiet der Sarcee, die von den büffeljagenden Crees verdrängt wurden. Die Crees waren an der Ausrottung der Biber und am Pelzhandel beteiligt. Nach dem Verschwinden der Bisonherden kamen europäische Siedler. Mit der Zeit siedelten die Biber und Bisons wieder an, sodass sie sich rasch vermehren konnten. Heute leben sie dort mit Wapitis und anderen grasfressenden Großtieren zusammen. An den idyllischen Teichen und Seen halten sich viele Arten von Wasservögeln auf, weshalb ein Besuch des Nationalparks auch für Fotografen ein echtes Highlight ist.
In der West Edmonton Mall shoppen
Dieses berühmte Bauwerk ist eine Attraktion der Superlative – für Shoppingfreunde und Freizeitparkfans. Es war von 1981 bis 2004 das größte Einkaufszentrum der Welt. Heute landet es weltweit immerhin noch auf dem sechsten Platz, während es in Nordamerika nach wie vor die Nummer eins ist. In etwa 800 Geschäften könnt ihr nach Herzenslust einkaufen.
Zu dem knapp 500.000 Quadratkilometer großen Komplex gehört der weltweit größte Indoor-Freizeitpark inklusive Looping-Achterbahn und Bungee Jumping. Ein Eishockeystadion und ein Spaßbad gibt es auch. Ihr könnt euch im Aquarium umsehen oder ins Kino gehen. An einem künstlichen See zieht der Nachbau des Columbus-Flaggschiffs „Santa Maria“ alle Blicke auf sich. Für das leibliche Wohl sorgen über 100 Restaurants. Interessant zu wissen: Damit viele Besucher kommen können, befindet sich außerhalb der West Edmonton Mall der größte Parkplatz der Welt.
Im World Waterpark Spaß haben
Hervorgehoben werden sollte dieser Wasserpark innerhalb der West Edmonton Mall. Wie zu erwarten war: Er ist der zweitgrößte Indoor-Wasserpark in Nordamerika und bietet Platz für bis zu 5.000 Besucher, die sich gleichzeitig im kühlen Nass und an den anderen Attraktionen tummeln können. Die Auswahl an Rutschen für Kinder und Erwachsene ist gigantisch. Wer einen Adrenalinkick sucht, kann an der 143 Meter langen „SkyFlyer Zipline“ über das Wellenbad düsen. Ein Surfkanal, ein Slideboard-Tunnel und mehrere Gastronomieeinrichtungen runden den unterhaltsamen Tag im World Waterpark ab.
Eine Bootstour unternehmen
Bei einer Bootsfahrt auf dem North Saskatchewan River schaut ihr euch die Stadt von einer anderen Seite an. Ihr könnt diesen entspannten Ausflug tagsüber ins Sightseeing einbinden oder einen romantischen Abendausflug machen. An den Wochenenden werden von verschiedenen Anbietern oft Touren mit einem leckeren Brunch angeboten, bei dem ihr die kulinarischen Köstlichkeiten Kanadas genießen könnt.
Reise-Infos
Eine Reise nach Alberta ist ein ganz besonderes Erlebnis, das ihr gut organisieren sollten. Um euch die Vorbereitung zu vereinfachen, haben wir die wichtigsten Infos für euch übersichtlich zusammengefasst.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Die beste Reisezeit für Edmonton ist im Sommer und im Frühherbst. Von Mai bis September ist es besonders angenehm. Das gilt sowohl für einen klassischen Städtetrip als auch für einen Aktivurlaub. In den anderen Jahreszeiten kann es kühl und unbeständig sein. Die kalten Monate locken allerdings passionierte Wintersportler in die Region.
Da eine Reise nach Kanada von Deutschland nicht gerade ein Katzensprung ist, solltet ihr lange genug Urlaub machen. Eine Woche ist für eine richtige Auszeit Minimum. Besser sind zwei oder drei Wochen, um die vielen Highlights in Ruhe zu entdecken. Außerdem hat der Körper während eines längeren Aufenthalts keine Probleme, den Jetlag zu überwinden.
Reisevorbereitung
Deutsche Staatsangehörige brauchen einen Reisepass, um nach Kanada einreisen zu können. Die vorläufig ausgestellte Version wird normalerweise akzeptiert. Für den Nachwuchs sollte ein Kinderreisepass mitgenommen werden. Ein Personalausweis reicht nicht. Alle Dokumente müssen mindestens für die Aufenthaltsdauer Gültigkeit haben. Wenn ihr zu touristischen Zwecken nach Kanada reist und maximal sechs Monate bleibt, braucht ihr üblicherweise kein Visum. Bei der Einreise auf dem Luftweg muss eine elektronische Reisegenehmigung (ETA) beantragt werden.
Sprache und Verständigung
Die Amtssprache in der Provinz Alberta ist selbstverständlich Englisch. Mit guten Schulkenntnissen kommt ihr hier überall hervorragend zurecht und könnt euch gleichzeitig verbessern. Wundert euch nicht, wenn ihr in Edmonton ab und zu Französisch oder Deutsch hört! Ein geringer Teil der Bevölkerung von Edmonton beherrscht diese Sprachen.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Wer mit dem Flugzeug nach Kanada fliegt, kann am Edmonton International Airport landen. Eine Alternative ist der Flughafen in Calgary. Oftmals werden hierhin attraktive Direktflüge angeboten. Die 300 Kilometer zwischen Calgary und Edmonton könnt ihr mit dem Zug oder einem Mietwagen zurücklegen.
Der öffentliche Personennahverkehr ist in Edmonton sehr gut ausgebaut. Es stehen über 150 Buslinien zur Verfügung, mit denen ihr schnell zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten kommt. In der warmen Jahreszeit bietet es sich an, ein Fahrrad zu leihen und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Ansonsten habt ihr die Möglichkeit, ein Auto zu mieten oder ein Taxi zu rufen.
Essen und Spezialitäten
Chicken Wings werden perfekt mariniert – im Barbeque-, Spicy- oder Hawaii-Style. Vegetarier können sich auf die süßen Saskatoon-Beeren freuen, die als Erlenblättrige Felsenbirnen bekannt sind. Beim geselligen Cocktailabend gibt es den Caesar. Hierfür werden Wodka, Tomatensaft und Muschelbrühe mit Worchester- und Tabascosoße kombiniert. Vollendet wird der kanadische Kult-Cocktail mit viel Eis und etwas Sellerie. Naschkatzen lieben Pancakes mit Ahornsirup.
Hotels und Unterkünfte
In der kanadischen Stadt Edmonton stehen euch viele Unterkunftsarten zur Verfügung. Für jedes Urlaubsbudget und jeden Geschmack ist etwas dabei. Ob modernes Hotelzimmer oder luxeriöse Suite mit fantastischem Ausblick: Stöbert durch die vielfältigen Reiseangebote und schlagt bei einem Schnäppchen am besten sofort zu!