Euböa: Griechenlands Insel entdecken

Antike Ausgrabungsstätten, urige Tavernen, malerische Strände und reichlich Naturwald vereinen sich auf der Insel Euböa zu einem paradiesischen Gesamtbild, vollgepackt mit dem griechischen Lebensgefühl.

Sicher, viele der schönen griechischen Inseln kennt ihr: Kreta, Rhodos und andere mehr. Aber habt ihr auch schon einmal etwas von Euböa gehört? Immerhin handelt es sich hierbei um die zweitgrößte Insel Griechenlands, die trotzdem eher in die Kategorie der Geheimtipps unter Urlaubern fällt. Vielleicht ist sie euch auch unter der Schreibweise “Euboa” oder “Evia” bekannt. Sie befindet sich vor der Ostküste von Mittelgriechenland und ist über Brücken mit dem Festland verbunden. Nur eine kleine Meerenge liegt dazwischen, daher ist sie recht einfach zu erreichen. Warum wir euch Euböa überdies für einen Urlaub ans Herz legen möchten, ist schnell erklärt: Hier gibt es einerseits spannende Städte und Orte, um Griechenlands Vergangenheit kennenzulernen, und andererseits ein paradiesisches, naturbelassenes Umfeld für eine maximale Erholung. Natürlich dürft ihr euch auch, charakteristisch für eine Insel, auf vielseitige Strände freuen.

Trotz der steigenden Beliebtheit bei vorwiegend einheimischen Urlaubern vom griechischen Festland, konnte Euboa den ursprünglichen und idyllischen Charme beibehalten. Nur im Hauptort der Insel findet ihr typische Souvenirläden, die sich klar an Urlauber richten. Allein das zeigt, dass es sich keineswegs um einen klassischen Reiseort handelt. Vielmehr könnt ihr hier in die Kultur und die Traditionen der Griechen eintauchen und wie selbstverständlich in der Taverne Seite an Seite mit den Einheimischen die regionalen Köstlichkeiten genießen. Diese reichen von Fischgerichten über Lammfleisch bis hin zu veganen und frittierten Gemüseleckereien.

Größtenteils lässt sich Evia in Griechenland landschaftlich gesehen in drei Bereiche aufgliedern. Der Inselsüden wird von Stränden und Bergen geprägt. Letztere ziehen sich bis in die Inselmitte, die vom mehr als 1.740 Meter hohen Berg Dirfis dominiert wird. Im Norden gibt es noch mehr Hügellandschaften und Thermalquellen, die zu einer besonderen Art der Entspannung einladen. Durch diese unterschiedlichen Kulissen erwarten euch natürlich auch verschiedene Arten des Traumurlaubs. Über eine Millionen Hektar Waldfläche zeigen sich als pures Idyll für Wanderer und Naturfreunde. Die zahlreichen, unterschiedlichen Strände eignen sich für einen Badeurlaub unter der griechischen Sonne, vor allem, wenn ihr es weniger überlaufen als an den Stränden von Kreta oder der ebenfalls bekannten Insel Rhodos mögt. Die malerischen Fischerdörfe, Städte und Sehenswürdigkeiten zwischen den Buchten und Hügellandschaften punkten hingegen bei allen Sightseeing-Freunden.

Euböa besticht mit pittoresken Orten und einem besonderen Naturphänomen, das angeblich schon Aristoteles beschäftigt hat. Auch ein versteinerter Wald zählt zu einem weiteren Must-see auf der Geheimtipp-Insel und sollte während eures Urlaubs einmal besichtigt werden.

Chalkida ist die lebendige Hauptstadt von Euböa, die den Charme eines typischen Ferienortes mit sich bringt. Dazu zählen einerseits die Souvenirgeschäfte auf der Shoppingmeile, andererseits die Uferpromenade, die zu einem Spaziergang einlädt. Abends verwandelt sich diese in ein Partyszenario, bei dem aktuelle Songs erklingen und euch unweigerlich zum Tanzen animieren. Auch der eine oder andere Ouzo wird hier getrunken. Sightseeing-technisch überzeugt Chalkida mit einem Archäologischen Museum sowie diversen Gotteshäusern, darunter eine Synagoge und eine Moschee. Auch die Burg von Kanithos mit ihren dichten Mauern ist einen Blick oder sogar ein Foto wert.

Tipp für Naturfreunde: Von Chalkida aus könnt ihr nach Herzenslust zu einem Ausflug in die umliegenden Wälder aufbrechen und euch von hohen Bergen und tiefen Schluchten beeindrucken lassen. Der Ferienort ist dafür ein idealer Ausgangspunkt.

Dieser Sehenswürdigkeit in Chalkida widmen wir absichtlich einen eigenen Abschnitt – denn es handelt sich um ein wahrlich interessantes Naturphänomen! Im Meeresarm ändert das Wasser etwa alle sechs Stunden abrupt seine Fließrichtung. Es kommt nur zu einem kurzen Stillstand, anschließend ist die Richtung genau andersherum als zuvor. Dass diese Gegebenheit mit der Meeresströmung zusammenhängt, wusste Aristoteles noch nicht – auch er soll sich, wie einige andere Menschen, über das Rätsel von Chalkida den Kopf zerbrochen haben.

Eretria blickt auf eine lange und bedeutende Geschichte zurück, die bis heute spürbar erscheint. Einst handelte es sich bei dem heutigen Ferienort um die wichtigste Stadt in Bezug auf Seemächte. Die Atmosphäre hat sich in Richtung eines ruhigen und beschaulichen Ortes gewandelt, in dem Urlauber eine wohlverdiente Alltagsauszeit erleben können. Besucht die Sehenswürdigkeiten wie die Ausgrabungen am Stadtrand oder das Römische Bad, springt am großzügig gestalteten Strand ins angenehme Nass und schließt den Tag in einer sympathischen Taverne an der Promenade ab.

Marmari ist nur ein Beispiel für die vielen charmanten Fischerorte auf Euböa. Das typisch griechische Ambiente ist hier in aller Stärke spürbar! Auch hier könnt ihr in Tavernen die örtlichen Köstlichkeiten schlemmen und die Einheimischen kennenlernen. Marmari wurde halb auf einem Hang erbaut und zeigt sich dank der idyllischen Promenade besonders malerisch. Weiterhin gibt es hier Fährverbindungen ins nahegelegene Umland.

Einer der beliebtesten Ferienorte auf Evia befindet sich nur wenige Kilometer von Marmari entfernt. Karystos fällt durch die mittelalterliche Burg Kastello Rosso und die Festung Bourtzi nicht nur Sightseeing-Begeisterten auf. Ein Mix aus modernen Einkehrmöglichkeiten und griechischen Tavernen lässt euch hier an nur einem Ort fast alle Facetten der Insel erleben. Die geschützte Bucht von Karystos ist außerdem ideal für einen Badetag.

Habt ihr schon einmal einen versteinerten Baum gesehen, der bereits mehrere Millionen Jahre auf dem Buckel hat? Auf Euböa gibt es gleich mehrere davon! Das Naturdenkmal besticht als einer der am besten erhaltenen versteinerten Wälder Europas. Sowohl Baumgruppen als auch einzelne Fossilien von Stämmen sind hier zu bewundern. Die ältesten sollen sogar zehn Millionen Jahre alt und älter sein.

Euböa soll so viele verschiedene Strände haben, dass für jeden Tag des Jahres ein anderer verfügbar ist. Es wird gemunkelt, dass es wirklich 365 sind. Ein Nachteil und gleichzeitig Vorteil der meisten Badestätten ist ihre Abgeschiedenheit. Zwar müsst ihr für euren Besuch oftmals eine kleine Wanderung auf euch nehmen, dafür werdet ihr aber mit Ruhe und einem natürlich schönen Idyll belohnt. Dieses zeigt sich mal als Sand- und mal als Kieselstrand. Immer dabei ist das klare Wasser des Ägäischen Meeres und eine atemberaubende Kulisse!

Der Great Sand Beach wartet mit feinstem Sand und günstigen Windbedingungen für Surfer auf – somit erweist er sich als Top-Ziel für Sonnenbadende einerseits und Wassersportler andererseits. Durch eine Tauchschule können auch Erkundungstouren der Unterwasserwelt am Great Sand Beach starten. Die Sauberkeit und Naturbelassenheit des Sand- und Kieselstrandes machen ihn generell zu einem Lieblingsbadeziel auf Euböa.

Die traumhafte Kulisse des Strandes von Chiliadou wird durch Felswände, schattenspendende Bäume, steile Küsten und eine Hügellandschaft in eurem Rücken geprägt. Die Lebendigkeit kommt durch Tavernen an der Strandpromenade nicht zu kurz – von dort aus könnt ihr die Aussicht bei einem leckeren Essen auf euch wirken lassen. In der Nähe gibt es außerdem eine Höhle im Meer.

Marmari verfügt selbst über einen kleinen, aber feinen “Hausstrand”. Zudem gibt es in der Nähe fußläufig erreichbare Strände, die einerseits für Windsurfer und andererseits für Badeurlauber passend sind. Der gelb schimmernde Sand sorgt für eine paradiesische Kulisse, die auf einen grünen Kontrast der natürlichen Umgebung trifft.

Der feine Sand des nördlich gelegenen Strandes unter euren Füßen lässt euch die Alltagssorgen im Nu vergessen! Lihadonisia gilt als Geheimtipp auf Euböa, da er sich fernab der beliebten Ferienorte befindet. Erhascht während des entspannten Sonnenbadens den einen oder anderen Blick auf die kleinen Inseln direkt vor der Küste!

Ebenfalls als Geheimtipp entpuppt sich dieser Strand. In Nimporio findet ihr nach der Anfahrt über eine sehr holprige Straße ein echtes Idyll: Klares Wasser in einer feinsandigen Bucht, die noch dazu sehr wenig besucht wird. Da kann man nur die Seele auftanken! Allerdings müsst ihr hier auf typische Einkehrmöglichkeiten weitgehend verzichten. Ruhe pur ist das Motto des malerischen Strandes.

Die Städte habt ihr schon besucht und die Strandatmosphäre reichlich ausgekostet? Dann wird es Zeit für weitere Aktivitäten auf Euboa. In einer heißen Quelle zu entspannen, wandern zu gehen oder die Naturpanoramen zu erkunden, schließen euren Urlaub stimmig ab.

Plant eine Tour der maximalen Erholung und macht euch auf in den Nordwesten Euböas. Hier warten über 80 heiße Quellen auf euch. Bei Wassertemperaturen von bis zu 45 Grad dürft ihr in den natürlichen kleinen “Pools” Kraft tanken. Manche der heißen Quellen verlaufen auch wie eine Art Wasserfall direkt ins Meer und sorgen dort stets für angenehme Temperaturen. An kühleren Tagen kann sich hier ein Schwimmtag oder eine “Dusche” lohnen.

Das Dirfis-Massiv ist über 1.740 Meter hoch und ragt majestätisch über dem Meer empor. Dieses Szenario passt natürlich eins zu eins zu einer Wanderung. Im Frühjahr oder Herbst sind die Temperaturen dafür besonders angenehm. Freut euch auf den Duft der Pinienwälder und die bunt blühenden Wiesen, die euch je nach Jahreszeit bei eurer aktiven Tour umgeben.

Die Naturpanoramen der Insel zeigen sich im Norden von ihrer schönsten Seite. Hier präsentiert sich ein malerisches Naturschutzgebiet, das von Bächen über einen See bis hin zu tiefen Tälern, Feldern und einem Wasserfall so ziemlich alles zu bieten hat, wonach der Naturfreund verlangt. Zwischen idyllischen Dörfern gelegen, könnt ihr noch einmal die Schönheit Euböas auf euch wirken lassen, bevor es vielleicht wieder heimwärts geht.

Die wichtigsten Infos für euren Urlaub auf Euböa sammeln wir euch wie immer an dieser Stelle. Danach seid ihr bestens vorbereitet, um die Reise in Richtung Ägäisches Meer anzutreten. Freut ihr euch schon auf den Geheimtipp unter den griechischen Inseln?

Die beste Reisezeit für Euböa liegt einerseits im September und andererseits in den Frühlingsmonaten. Zu beiden Zeiten ist es warm und ihr teilt die Insel voraussichtlich mit sehr wenigen anderen Urlaubern. Wenn ihr einen im wahrsten Sinne des Wortes heißen Badeurlaub plant, solltet ihr im Juli oder August anreisen. Für einen Aktivurlaub inklusive Wanderungen kann es dann aber schon zu warm sein.

Um Euböa zu erreichen, führt kein Weg an Athen vorbei! Ihr fliegt direkt in die griechische Hauptstadt. Die Strecke bis nach Chalkida wird mit einem Mietwagen oder Taxi in rund einer Stunde absolviert. Öffentliche Verkehrsmittel, also Züge und Busse, bringen euch in circa eineinhalb Stunden auf die Insel. Durch die Verbindung mit dem Festland über eine Brücke müsst ihr nicht unbedingt auf eine Fähre zurückgreifen. Wenn ihr direkt nach Marmari übersetzen wollt, lohnt sich das Schiff aber trotzdem.

Keine Angst vor der Beschaffung von Reisedokumenten – euer Personalausweis oder Reisepass genügt für die Einreise vollkommen. Auch die Bezahlung dürfte euch dank der Landeswährung Euro leichtfallen. Hier muss kein Geldwechsel eingeplant werden!

Für die Fortbewegung auf der Insel seid ihr mit einem Mietwagen am besten bedient. Dieser lässt euch flexibel eure Wunschorte erreichen. Zwischen den größeren Städten verkehren auch Fernbusse. Für viele Strecken und natürlich für die Erkundung der Städte und Orte selbst zahlt sich auch eine Wanderung bzw. ein Spaziergang aus.

Die Landessprache ist Griechisch – logisch, denn Euböa ist eine griechische Insel. Doch keine Angst vor der fremden Sprache und Schrift! In den Ferienorten wie Chalkida und Eretria kommt ihr, gerade in den größeren Hotels und Einkaufsmöglichkeiten, auch mit Englisch gut weiter. Zur Not geht es natürlich auch abseits der englischen Sprache mit Händen und Füßen. Die gastfreundlichen Einheimischen werden euch sicher so gut wie möglich helfen!

Spezialitäten, die ihr am häufigsten auf den Speisekarten von Euböa finden könnt, sind – na klar – Fisch- und Meeresgerichte. Genießt den frisch gefangenen Fisch gemeinsam mit typisch griechischen Beilagen wie Tzaziki. Wenn ihr nicht so auf die gebratenen Meeresbewohner steht, könnten auch die Lammfleisch-Gerichte verführen. Vegetarier und Veganer werden einerseits mit frisch gebackenem Brot, andererseits mit einer bunten Auswahl an Snacks und Vorspeisen fündig. Entdeckt zum Beispiel knackige Gemüsespeisen oder frittierte Kartoffeln als traditionelle Inselleckerei.

Wenn ihr klassisch in einem Hotel oder Resort übernachten wollt, solltet ihr euch in den Gegenden der beliebten Ferienorte umsehen. In Chalkida und Eretria gibt es beispielsweise gute Komforthotels, aber auch wirklich luxuriöse Wellnesskomplexe mit Spa-Bereich. Wenn euch die Thermalquellen von Euböa gefallen haben, könnte ein Aufenthalt im Spa dieses Erlebnis abrunden. Wer die Reisekasse schonen will, sollte etwas abseits der Hotspots buchen. Die Umgebung ist meist ländlich-schön und die Ruhe lässt euch Kraft für eure Streifzüge über die Insel tanken.