Felanitx: Mallorcas Charme erliegen

In den verwinkelten Gassen des historischen Zentrums von Felanitx findet ihr noch das ursprüngliche Mallorca, während die umliegende Region mit traumhaften Stränden, historischen Sehenswürdigkeiten und malerischen Landschaften lockt. Freut euch auf eine Auszeit in dieser bezaubernden Kleinstadt im Südosten der Insel.

Es erwartet euch eine perfekte Mischung aus Kultur, Natur und mallorquinischer Lebensfreude! Entspannt an einsamen Buchten, erkundet historische Klöster und mittelalterliche Burgen, schlendert über den quirligen Sonntagsmarkt und genießt lokale Weine in urigen Bodegas. Die Region bietet euch kristallklares Wasser an versteckten Stränden, atemberaubende Wanderwege mit Meerblick und die Möglichkeit, in das authentische Leben der gastfreundlichen Inselbewohner einzutauchen.

Die ersten Siedlungsspuren stammen bereits aus prähistorischer Zeit, was durch die Überreste der Talayots Türme belegt wird. Der Name “Felanitx” hat arabische Wurzeln und geht auf die maurische Herrschaft zwischen den Jahren 902 und 1229 zurück. Nach der christlichen Eroberung der Insel durch Jakob I. von Aragonien im 13. Jahrhundert wurde die Stadt offiziell gegründet. Großer Aufschwung kam, als sich der Weinbau zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein etablierte. Das 16. Jahrhundert brachte jedoch schwierige Zeiten mit sich, da die Mallorquiner unter Piratenüberfällen zu leiden hatten. Als Reaktion darauf wurde 1515 die Festung Castell de Santueri ausgebaut, die noch heute als beeindruckendes Wahrzeichen über Felanitx thront. Heute ist der Ort vor allem für seine traditionelle Töpferkunst und seinen lebhaften Wochenmarkt bekannt. Doch dazu später im Abschnitt zu den Aktivitäten mehr.

Die Küstenregion um Felanitx beherbergt einige der schönsten und ursprünglichsten Strände Mallorcas. Von kleinen, versteckten Buchten bis hin zu längeren feinsandigen Abschnitten findet ihr hier garantiert euren persönlichen Lieblingsplatz am Meer.

Die Cala Marçal ist der Hauptstrand der Region und ein wahres Paradies für Familien. Der helle Sand wird von schützenden Felswänden eingerahmt und fällt sanft ins türkisblaue Mittelmeer ab. Die Bucht ist perfekt zum Schnorcheln geeignet, da sich hier ein überraschend vielfältiges Universum offenbart. Vor Ort findet ihr garantiert alle wichtigen Einrichtungen wie Liegen, Sonnenschirme, Duschen und mehrere Restaurants. Ein besonderes Highlight ist der kleine Hafen am nördlichen Ende der Bucht, wo ihr den Fischern bei ihrer täglichen Arbeit zusehen könnt. Vor allem in der Hochsaison im Sommer ist es ratsam, früh am Morgen zu kommen, um einen guten Platz zu ergattern.

Ein echtes Kleinod ist die Cala Sa Nau, eine malerische Bucht, die sich durch ihre natürliche Schönheit auszeichnet. Der überschaubare Sandstrand wird von Pinienwäldern umgeben und bietet kristallklares Wasser in verschiedenen Blautönen. Die felsige Umgebung macht die Badestelle zu einem Paradies für Schnorchler und Schwimmer. Eine urige Beach-Bar versorgt euch mit dem Nötigsten und besonders schön ist es hier in den frühen Morgen- oder späten Nachmittagsstunden, wenn sich das Sonnenlicht in der Bucht spiegelt.

Die Cala Ferrera überrascht mit ihrer einzigartigen Form: Als schmale, längliche Bucht schneidet sie sich tief ins Land ein und bietet dadurch geschütztes, ruhiges Wasser. Der feinsandige Strand wird von niedrigen Klippen eingerahmt, die zum Sonnenbaden einladen. Das flach abfallende Wasser macht den Spot besonders familienfreundlich. Entlang der Promenade findet ihr verschiedene Restaurants und Bars, die zum Verweilen einladen. Ein besonderer Tipp ist der Klippenpfad, der die Bucht umrundet und atemberaubende Ausblicke über das Mittelmeer bietet. Die Cala Ferrera ist gut erschlossen und bietet alle notwendigen Einrichtungen für einen entspannten Strandtag.

Ein wahres Juwel ist die kleine Cala Mitjana, die sich ihren ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Die Bucht liegt etwas versteckt und ist nur über einen kurzen Wanderweg zu erreichen, was ihr einen besonderen Charme verleiht. Auch hier bilden Felsen einen harmonischen Rahmen und ihr findet keine touristische Infrastruktur, dafür aber unberührte Natur und absolute Ruhe. Die Unterwasserwelt ist spektakulär und lädt zum Schnorcheln ein. Nehmt ausreichend Wasser und einen Sonnenschirm mit, da es keine Versorgungsmöglichkeiten gibt. Die Cala Mitjana ist ein perfektes Ziel für alle, die auf der Suche nach etwas Besonderem sind.

Felanitx überrascht mit einer Vielzahl historischer und kultureller Sehenswürdigkeiten, die von der reichen Geschichte der Region zeugen. Von mittelalterlichen Burgen bis zu beeindruckenden Klöstern gibt es hier jede Menge zu entdecken.

Das Kloster Sant Salvador thront majestätisch auf dem gleichnamigen Berg und ist das Wahrzeichen der Region. Ein Aufstieg auf 510 Meter über dem Meeresspiegel wird mit einem atemberaubenden 360-Grad-Panorama über die Insel belohnt. Dieses Heiligtum wurde im 14. Jahrhundert gegründet und im Laufe der Zeit mehrfach erweitert. Die heutige Anlage stammt größtenteils aus dem 18. Jahrhundert. Besonders beeindruckend ist die Klosterkirche mit ihrer prächtigen Marienstatue.

In den ehemaligen Pilgerzimmern befindet sich heute ein kleines Museum, das die Geschichte des Klosters dokumentiert. Der Kreuzweg hinauf zum Kloster ist mit kunstvollen Stationen geschmückt. Ein absolutes Highlight ist der atemberaubende Sonnenaufgang vom Berggipfel aus.

Diese wunderschöne Sehenswürdigkeit gehört zu den besterhaltenen Burganlagen Mallorcas. Auf einem 408 Meter hohen Tafelberg gelegen, bietet sie einen spektakulären Blick über die Ostküste der Insel. Die Ursprünge des Areals reichen bis in die römische Zeit zurück, das heutige Erscheinungsbild stammt jedoch hauptsächlich aus dem 14. Jahrhundert. Beeindruckend sind die massiven Festungsmauern und die gut erhaltenen Türme. Bei einer Besichtigung könnt ihr die verschiedenen Verteidigungsanlagen erkunden und mehr über die bewegte Geschichte der Burg erfahren. Ein kleines Museum zeigt archäologische Funde aus verschiedenen Epochen.

Die Bodega Cooperativa ist ein faszinierendes Zeugnis der Weinbautradition von Felanitx. Das monumentale Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert wurde vom berühmten Schüler Gaudís, Guillem Forteza, entworfen und gilt als bedeutendes Beispiel modernistischer Industriearchitektur. Die imposante Fassade mit ihren charakteristischen Bögen und Türmen ist bereits von weitem sichtbar. In der ehemaligen Genossenschaftskellerei könnt ihr mehr über die Geschichte des Anbaus in der Region erfahren. Obwohl die Bodega heute nicht mehr in Betrieb ist, beeindruckt sie durch ihre architektonische Schönheit und historische Bedeutung. Das Gebäude wird für verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Die Pfarrkirche Sant Miquel im Herzen von Felanitx ist ein beeindruckendes Beispiel mallorquinischer Kirchenarchitektur. Der mächtige Bau wurde im 16. Jahrhundert begonnen und im 17. Jahrhundert vollendet. Die Fassade besticht durch ihre schlichte Eleganz, während das Innere mit prächtigen Barockaltären und wertvollen Kunstwerken überrascht.

Besonders sehenswert ist die große Rosette über dem Hauptportal und der freistehende Glockenturm. Die Kirche ist auch heute noch das spirituelle Zentrum der Stadt und Schauplatz wichtiger religiöser Feste. Ein Besuch lässt sich gut mit einem Bummel durch die historische Altstadt verbinden. Der Vorplatz des Gotteshauses ist ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen.

Das Angebot in und um Felanitx ist derart breit aufgestellt, dass es nun ganz auf eure persönlichen Vorlieben ankommt. Was entspricht eher eurem Typ: Wandern, Radfahren, Wassersport oder vielleicht sogar noch mehr Kultur?

Der traditionelle Sonntagsmarkt in Felanitx ist ein absolutes Muss für alle Besucher. Schon früh am Morgen füllen sich die Gassen der Altstadt mit Händlern und Besuchern. Hier findet ihr nicht nur frisches Obst und Gemüse aus der Region, sondern auch lokale Spezialitäten, Kunsthandwerk und typische Souvenirs aus Spanien. Besonders interessant sind die Stände mit südländischen Weinen und dem berühmten Capers-Likör. Nach dem Besuch könnt ihr in einem der gemütlichen Cafés am Plaça d’Espanya einen Café con leche genießen und das bunte Treiben beobachten. Ein Abstecher in eine der nahegelegenen Bäckereien mit ihren berühmten Ensaïmadas rundet das kulinarische Erlebnis ab.

Die Bergkette Serres de Llevant bietet für jeden Geschmack die richtige Route. Gut markierte Wege führen durch duftende Pinienwälder, vorbei an historischen Steinmauern und bieten immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das Mittelmeer. Ein besonders reizvoller Wanderweg führt vom Santuari de Sant Salvador zum Castell de Santueri.

Der etwa dreistündige Rundweg kombiniert Naturerlebnis mit Kultur und Geschichte. Unterwegs passiert ihr alte Olivenhaine und traditionelle Fincas. Im Frühjahr verwandeln unzählige Wildblumen die Landschaft in ein buntes Blütenmeer. Die besten Wanderzeiten sind der frühe Morgen oder späte Nachmittag. Nehmt für dieses Abenteuer jedoch bitte unbedingt ausreichend Wasser und Schutz gegen Sonnenbrand mit.

Die abwechslungsreiche Landschaft um Felanitx ist wie geschaffen für Radtouren aller Schwierigkeitsgrade. Von gemütlichen Ausflügen durch die Weinberge bis zu anspruchsvollen Routen in die gerade eben vorgestellte Serres de Llevant findet ihr hier perfekte Bedingungen. Besonders beliebt ist die Küstenroute, die verschiedene Buchten miteinander verbindet. Mit einem E-Bike könnt ihr auch längere Strecken bequem bewältigen und die Steigungen zu den Aussichtspunkten meistern. In Felanitx gibt es mehrere Verleihstationen, die auch geführte Touren anbieten. Eine besonders reizvolle Strecke führt durch die Weinberge der Region mit Stopps bei verschiedenen Bodegas zur Verkostung.

Bleiben wir am besten doch gleich beim Wein. Die Region um Felanitx blickt diesbezüglich auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Ein Besuch der lokalen Rebgüter ist ein absolutes Highlight, nicht nur für Liebhaber edler Tropfen. Viele der familiengeführten Güter bieten Führungen und Verkostungen an, bei denen ihr die traditionellen Herstellungsmethoden kennenlernt und die verschiedenen Weine der Region probieren könnt. Besonders interessant ist der Kontrast zwischen althergebrachten Bodegas in historischen Gebäuden und modernen Kellereien mit neuen Techniken.

Die Weinberge erstrecken sich über sanfte Hügel und offenbaren eine malerische Kulisse. Einige Veranstalter bieten auch Workshops an, bei denen ihr lernt, wie man das Getränk richtig verkostet und welche lokalen Speisen besonders gut dazu passen. Ein unvergleichliches Erlebnis ist die Lese der Reben im Spätsommer, an der ihr in einigen Regionen sogar teilnehmen könnt.

Euer Reiseziel ist seit Jahrhunderten für seine Töpferkunst und Keramiktraditionen bekannt. In den zahlreichen kleinen Werkstätten der Stadt könnt ihr den Kunsthandwerkern über die Schulter schauen und selbst kreativ werden. Viele Ateliers bieten Kurse an, in denen ihr die Grundlagen erlernt und eure eigenen Stücke gestalten könnt. Besonders spannend ist die Arbeit mit der traditionellen Drehscheibe, auf der unter fachkundiger Anleitung erste eigene Schalen oder Vasen entstehen. Die Künstler vermitteln dabei nicht nur technische Fertigkeiten, sondern auch Wissen über die Geschichte der mallorquinischen Keramikkunst.

Einige Werkstätten haben sich auf die Herstellung der typischen mediterranen Fliesen spezialisiert, die ihr in vielen historischen Gebäuden der Stadt bewundern könnt. Nach dem Workshop nehmt ihr eure fertigen Werke als einzigartiges Souvenir mit nach Hause. Die Kurse werden in verschiedenen Sprachen angeboten und sind auch für den Nachwuchs geeignet, solltet ihr mit Kindern auf Mallorca unterwegs sein.

Bevor ihr eure Reise nach Felanitx antretet, solltet ihr einige wichtige Informationen beachten, um euren Urlaub auf Mallorca optimal vorzubereiten und unnötige Kopfschmerzen zu vermeiden.

Generell lässt sich sagen, dass ihr zwischen April und Oktober nichts falsch machen könnt. Im Frühjahr verwandelt sich die Landschaft in ein Blütenmeer, die Temperaturen sind angenehm mild und ideal für Wanderungen und Radtouren. Die Sommermonate Juli und August sind sehr heiß und die Strände dementsprechend gut besucht. Eine besonders schöne Zeit ist der September, wenn das Meer noch warm ist, die meisten Besucher aber bereits wieder abgereist sind.

Eine entspannte Auszeit in Felanitx sollte mindestens eine Woche dauern. So habt ihr genügend Zeit, die verschiedenen Strände zu erkunden, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und auch mal einen Tag zum Seele baumeln lassen einzulegen. Wer die Region intensiver kennenlernen möchte, dem seien zehn Tage bis zwei Wochen empfohlen. In dieser Zeit könnt ihr auch Ausflüge in die umliegenden Orte unternehmen und das authentische mallorquinische Leben kennenlernen.

Am schnellsten gelangt ihr von Deutschland aus mit einem Direktflug in Richtung Inselhauptstadt Palma. Von hier trennt euch lediglich eine Stunde Fahrzeit vom Reiseziel eurer Träume. Am bequemsten ist die Anreise mit einem Mietwagen, den ihr direkt am Flughafen im Empfang nehmen könnt. Alternativ gibt es auch regelmäßige Busverbindungen.

Vor Ort empfiehlt sich auf jeden Fall ein eigener Wagen, da viele schöne Strände und Sehenswürdigkeiten außerhalb liegen. Die Straßen sind gut ausgebaut und meist wenig befahren. Im Kern von Felanitx könnt ihr gut zu Fuß unterwegs sein. Für Ausflüge bieten sich auch Fahrräder oder E-Bikes an, die ihr von mehreren Anbietern mieten könnt. In der Hochsaison empfiehlt es sich, Mietwagen und Fahrräder im Voraus zu reservieren.

Die Küche in und um Felanitx vereint traditionelle mallorquinische Gerichte mit modernen mediterranen Einflüssen. In den zahlreichen Restaurants der Region könnt ihr authentische Spezialitäten probieren. Ein Muss ist die berühmte Sobrassada, eine würzige Paprikawurst, die oft zum Frühstück serviert wird. Am Hafen von Portocolom bekommt ihr fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte, zubereitet nach traditionellen Rezepten.

Eine lokale Spezialität ist selbstverständlich der Wein. Hier legen wir euch besonders Tropfen aus der Manto Negro-Traube ans Herz. Auch der traditionelle Kräuterlikör sollte bei Gelegenheit unbedingt probiert werden. Nicht verpassen dürft ihr die traditionellen Ensaïmadas zum Frühstück oder als Nachmittagssnack. Diese luftigen Hefeschnecken sind ein typisch mallorquinisches Gebäck. Auf dem Sonntagsmarkt findet ihr zudem eine große Auswahl an lokalen Produkten wie Oliven, Käse und hausgemachte Konfitüren.

Die Entscheidung über die Unterkunft in Felanitx erfordert einige wichtige Überlegungen. Das Inselinnere von Mallorca bietet einen ganz besonderen Charme und authentische Erlebnisse, die sich von der Küste deutlich unterscheiden. Eine Bleibe abseits der Strände hat mehrere Vorteile: Die Preise sind oft günstiger als direkt am Meer und ihr erlebt deutlich mehr Ruhe und Abgeschiedenheit. Freut euch auf besondere Übernachtungsmöglichkeiten in renovierten Fincas oder historischen Stadthäusern. So sichert ihr euch das Beste aus zwei Welten: Tagsüber das Meer und abends die entspannte Atmosphäre einer typisch mallorquinischen Stadt.