Flagstaff im Norden von Arizona

Freut euch auf ein sonniges Ziel in den USA mit traumhaften Szenerien in der Natur. Flagstaff im Bundesstaat Arizona wird gerne als Favorit für Abenteuer im Freien genannt. Trotzdem ist es vergleichsweise unbekannt und ein toller Tipp für Weltenbummler, die nach etwas Neuem suchen. Wir stellen euch die Highlights vor.

Atemberaubende Natur und unvergleichliche Landschaften: Flagstaff im US-Bundesstaat Arizona ist ein wahres Paradies für Outdoor-Fans. Ausflüge zu den außergewöhnlichen National Monuments, Wanderungen durch die Hügelwelt, Spaziergänge am See oder der Skisport im alpinen Hochland sind nur einige Beispiele für potenzielle Aktivitäten an der frischen Luft. Es befindet sich in idyllischer Lage im Coconino National Forest, der sich bestens für die Touren zu Fuß und im Winter eignet. Beim Blick auf das Szenario versteht sich von selbst, dass ihr hier wunderbar eure Seele baumeln lassen oder neue Energie tanken könnt.

Doch auch in Downtown lässt sich viel Zeit verbringen. So gehört etwa leckeres Craft Beer zu den Aushängeschildern des Ortes an der Route 66. Freut euch auf Ruhe und Erholung statt Trubel und langer Wartezeiten vor den Attraktionen wie dem Lowell Observatory, in dem einst der Pluto im Weltall entdeckt worden ist. Und wenn euch doch mal der Sinn nach Großstadt steht, ist die Metropole Phoenix für einen Tagestrip nicht weit.

Zwar gibt es in Flagstaff nicht viele klassische Attraktionen – Ein paar Schönheiten, mal von indigenen Stämmen oder von Mutter Natur geformt, haben wir unterwegs aber trotzdem gefunden.

Behausungen in Klippen und Felswänden erwarten euch bei diesem Höhepunkt in Arizona. Es handelt sich um mehrere hundert Jahre alte Wohnungen und Häuser, die insgesamt zu über zehn indigenen Stämmen zählen sollen. Die teils mystischen Höhlen und Ruinen wurden direkt in die Wände der Berge geschlagen. Zwei Wanderwege, der flach verlaufende Rim Trail und der etwas anspruchsvollere Island Trail, gewähren den besten Blick auf das Monument im Walnut Canyon. In einem Besucherzentrum erfahrt ihr anschließend noch mehr über die Hintergründe der ungewöhnlichen Felsenwohnungen.

Die ehemaligen Dörfer liegen im Zentrum dieses Ortes, der wahrscheinlich auf das zwölfte bis 13. Jahrhundert datiert. Somit macht ihr erneut eine Reise in die Vergangenheit, wenn ihr diese zweite Stätte besucht. Die Besichtigung der Ruinen verschafft euch einen Eindruck darüber, in welch vergleichsweise kargem Umfeld die Menschen damals gelebt haben müssen.

Ein riesiger Krater ist die Attraktion dieses Gebiets im Norden von Flagstaff. Er wurde vermutlich vor 900 Jahren infolge eines Vulkanausbruchs gebildet. Ablagerungen in rötlicher Farbe gaben ihm seinem Namen, der übersetzt Sonnenuntergang bedeutet. Der Kater misst etwa einen Kilometer im Durchmesser. Wanderwege leiten euch direkt durch die erkalteten Lavafelder.

Die Innenstadt verleiht eurem Urlaub hingegen eine andere Komponente. Trotzdem weist sie ein eher beschauliches Flair auf. Zwischen den gemütlichen Restaurants und Cafés entdeckt ihr vor allem Craft-Beer-Brauereien, die ihr als Herausforderung betrachten könnt. Denn wenn ihr über den Brewery Trail spaziert und in jeder dort befindlichen Brauerei einen Stempel sammelt, ergattert ihr am Ende im Besuchszentrum ein Geschenk. Alternativ nutzt ihr die von wenig Lichtverschmutzung betroffene Stadt für einen romantischen Bummel unter den Sternen oder schnuppert in den Galerien und Boutiquen künstlerische Luft.

Wissenschaftler und Weltall-Interessierte kommen um das Observatorium von Flagstaff nicht herum. Auf einer „Mars Hill“ genannten Anhöhe gelegen, erfolgte hier 1930 die Entdeckung des Plutos. Zwar wird immer wieder über seinen (Zwerg)Planetenstatus diskutiert, sicher ist jedoch, dass ihm jährlich mit einem Festival vor Ort gedacht wird. Auch bildete das Observatorium einige Menschen aus, die bereits auf dem Mond gewesen sind.

Egal, ob ihr im Urlaub lieber den Entspannungsfaktor maximieren wollt oder euch gerne sportlich austobt: Wie die folgenden Tipps zeigen, ist Flagstaff breit aufgestellt und erfüllt fast jeden Wunsch während der wohlverdienten Auszeit.

Ruhig und erholsam kann euer Tag bei einem Picknick an einem der vielen idyllischen Gewässer in Arizona werden. Sie eignen sich aber auch für Fitness wie die Tour mit dem Fahrrad oder Boot. Empfehlenswert ist beispielsweise der Ashurst Lake, an dem ihr ein Kanu mietet oder den See mit dem Drahtesel umrundet. Besucht alternativ den Kaibab Lake im gleichnamigen National Forest, an dem Angelurlauber auf ihre Kosten kommen. Am Lake Mary, der sich genau genommen in zwei Gewässer unterteilt, stehen die Vogelbeobachtung von Weißkopfseeadlern und Wasserski im Vordergrund. Auch Rafting im Wildwasser und Kajakfahrten sind ab und an möglich.

Ein vierter Tipp ist der Dogtown Lake, an dem ihr erneut ein Boot leihen und die Umgebung von der Wasserperspektive aus erschließen könnt. Oder ihr begebt euch am Kinnikinick Lake auf einen Spaziergang, bei dem ihr die reichhaltige Flora und Fauna fotografiert. Dies ist nur eine kleine Auswahl der Seen, die Arizonas Landschaft prägen. Vielleicht findet ihr vor Ort noch einen anderen Liebling?

Packt ihr im Urlaub am liebsten die Skier aus und entscheidet euch für einen Trip in der kalten Jahreszeit, punktet das Wintersportmekka von Flagstaff vermutlich auf Anhieb bei euch. Es unterteilt sich in zwei Bereiche. Den Anfang macht das Arizona Nordic Village, wo der Langlauf die höchste Priorität genießt. Die Pisten wurden auf über 40 Kilometern markiert und richten sich an Neulinge und Fortgeschrittene. Auch Schneeschuhwanderungen und die Übernachtung in einer klassischen Jurte sind mögliche Aktivitäten in der Wintersaison.

Das andere winterliche Ziel für Skifahrer liegt im Süden des Nordic Village. Es ist eines der ältesten Skigebiete im Westen der USA, denn es wurde bereits 1938 eröffnet. Auf erneut fast 40 Kilometern und 32 Abfahrten tobt ihr euch mit dem Snowboard oder auf Skiern aus. Durch sechs Lifte geht es bequem in schwindelerregende Höhen von maximal 3.505 Metern. Eine Schule im Arizona Snowbowl zeigt Anfängern unterdessen, wie sie anschließend sicher in Richtung Tal sausen.

In den weitläufigen Panoramen von Flagstaff ist es nur allzu verlockend, die festen Schuhe zu schnüren, den Rucksack mit einem Lunchpaket zu packen und sich auf den Weg in die Natur zu machen. Es geht vorwiegend durch den Coconino National Forest, wo sich zahlreiche Wanderpfade in unterschiedlicher Intensität und Länge schlängeln.

Für Anfänger und gemütliche Reisende ist ebenso etwas dabei wie für Ambitionierte, die den einen oder anderen Höhenmeter überwinden wollen. Am besten schaut ihr euch die Gegebenheiten vor Ort an und wählt spontan, wohin es gehen darf. Malerische Aussichten auf die Waldgebiete, vulkanisches Land oder hohe Berge gibt es fast überall gratis dazu! Auch die einheimische Fauna aus Weißkopfseeadlern oder Elchen ist für Tierfreunde sehenswert. Der Coconino National Forest steht schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts unter Schutz. Entsprechend respektvoll solltet ihr euch verhalten.

Sehnt ihr euch nach typischen Sehenswürdigkeiten, empfehlen wir eine Tour in Richtung diesen alten Herrenhauses. Es stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert und gehörte den Riordan-Brüdern. Diese genossen unter anderem als Eigentümer einer damals großen und bedeutenden Firma einen sehr guten Ruf und hatten viel Einfluss auf die Gegend. Das Haus mit fünf Hektar umgebender Landfläche repräsentiert diesen Status eindrucksvoll. Es wurde vom Architekten Charles Whittlesey entworfen und integriert heute ein Museum mit originalgetreuen Exponaten.

Nach einer Fahrt von 45 Minuten findet ihr eine Stelle, an der einst ein Meteorit eingeschlagen ist. Wahrscheinlich erfolgte das Ereignis vor 50.000 Jahren. Die Einsturzstelle heißt auch „Barringer-Krater“ und wird in einem Besucherzentrum näher thematisiert. Die dortige interaktive Auseinandersetzung mit dem Meteor Crater Natural Landmark gefällt bestimmt auch den jüngsten Gästen, die sich fürs Weltall begeistern.

Ein paar Kilometer außerhalb von Flagstaff erwartet euch erneut eine interessante Kulturstätte. Im Museum of Northern dreht sich alles um die indigenen Völker des US-Bundesstaates Arizona. Deren Erbe soll durch den Betrieb des Wissenshortes erhalten und gepflegt werden. Neben den gängigen Exponaten wie kunsthandwerklichen Schätzen findet ihr ab und an Veranstaltungen in dem Museum, die sich thematisch ebenfalls den indigenen Stämmen widmen.

Gefällt euch das beschauliche Ambiente eures Reiseziels, ihr habt aber gefühlt schon alles unternommen? Dann lohnt sich ein Tagestrip nach Scottsdale mit einem ähnlich ruhigen Flair. Es ist zweieinhalb Autostunden weit weg und überzeugt mit wunderschönen Bauten wie dem Taliesin West Haus aus dem frühen 20. Jahrhundert. Auch natürliche Highlights wie Felsenformationen sind in großer Anzahl vorhanden.

Um eure Großstadtliebe auszuleben, müsst ihr hingegen eine Fahrt von knapp drei Stunden auf euch nehmen. Dann seid ihr in Phoenix angekommen, wo über 1,5 Millionen Menschen zu Hause sind. Die Hauptstadt von Arizona begeistert Kulturhungrige mit Sehenswürdigkeiten wie dem State Capitol oder dem Phoenix Art Museum mit 18.000 Exponaten aus der Welt der Kunst. Damit ist es sogar eine der größten Stätten dieser Art im Westen der USA!

Alle Globetrotter, die sich nun als nächstes Ziel Flagstaff in den USA wünschen, sollten unbedingt weiterlesen und sich mit unseren Tipps auf die Organisation vorbereiten. Denn Schritt für Schritt realisiert ihr so den Traum eines Urlaubs in Arizona!

Die Natur ruft zwar das ganze Jahr über – abhängig von eurer gewünschten Urlaubsart solltet ihr diesen aber nur zu einer bestimmten Zeit folgen. Wintersportler profitieren im November, Dezember, Januar und Februar von einer hohen Chance auf Schnee, während Wanderer die goldenen Tage des Herbstes bevorzugen dürften. Radfahrer lieben den kühleren und doch oft sonnigen Frühling. Ein Tag am See sollte hingegen in die Sommermonate Juni, Juli und August verlagert werden, wenn es bis zu 30 Grad Celsius warm wird. Achtung: Die Nächte werden trotzdem überraschend kalt!

Nach dem Langstreckenflug braucht ihr bestimmt etwas Zeit, um den Jetlag zu überwinden und euch an die neue Umgebung zu gewöhnen. Deswegen würden wir für den gesamten Urlaub mindestens eine Woche ansetzen. So startet ihr bestens entspannt in Richtung Wanderung, Wintersport und andere Aktivitäten.

Für die USA benötigt ihr ein Visum oder die ESTA-Genehmigung, die online beantragt werden kann. Dafür ist wiederum ein Reisepass erforderlich. Kümmert euch rechtzeitig um diese Dokumente, da Amerika relativ streng mit der Einreise ist. Weniger problematisch dürfte der Geldwechsel von Euro in die Landeswährung US-Dollar ausfallen.

Der Flughafen eurer Wahl sollte Phoenix sein. Dorthin bringen euch meist Flüge mit Umstieg, nur selten existieren Direktverbindungen ab Deutschland. Bei einem Stopover müsst ihr mit mindestens zwölf Stunden Reisezeit rechnen. Glücklicherweise geht es danach bequem mit einem Shuttle in Richtung Flagstaff, das mehrmals täglich seine Fahrt antritt. Alternativ nehmt ihr einen Mietwagen am Flughafen in Empfang und startet euren aufregenden Roadtrip. In Flagstaff selbst gibt es Busse und Bahnen, auch mit perfekter Anbindung in andere Städte.

Hot Dogs, Burger und frittiertes Brot: In Arizona darf man besser nicht auf Diät sein, wenn die lokalen Köstlichkeiten auf der Speisekarte stehen. Zudem ist das Craft Beer eine echte Spezialität. Eine berühmte Sorte: Route 66 Bier, das seinen Namen aufgrund von Flagstaffs Nähe zu der legendären Straße trägt.

Nach der Wanderung müde ins Bett sinken und bis in die Nacht den Sonnenuntergang betrachten: Das geht in den Schlafstätten inmitten der Natur von Flagstaff. Die Landschaft offenbart zum Beispiel die Ansicht der Berge, die ihr zuvor erklommen habt oder noch besteigen wollt. In Stadtnähe residiert ihr ebenfalls komfortabel, müsst aber längere Wege ins Umland in Kauf nehmen. Dafür könnt ihr hier bis zum Abend shoppen gehen oder die örtlichen Gerichte genießen.