Ihr seid auf der Suche nach Erholung, wollt aber nicht auf aktive Erlebnisse verzichten? Dann seid ihr in Fort William genau richtig! Das ehemalige Fischerdorf in Schottland ist von einer spektakulären Landschaft umgeben ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in die westlichen Highlands. Freut euch auf ein unvergessliches Abenteuer!
Überblick
Am Ufer des Loch Linnhe inmitten einer malerischen Gegend an den westlichen Highlands liegt Fort William. Gerade einmal 5.883 Einwohner leben in dem früheren Fischerdorf rund 100 Kilometer von Inverness und zweieinhalb Stunden von Glasgow entfernt. Mit dem Ben Nevis, Cairngorms Nationalpark und dem Fernwanderweg West Highland Way in unmittelbarer Nähe bieten sich ganzjährig verschiedene Möglichkeiten für Aktivitäten in freier Natur. Der Great Glen Way führt euch zum Loch Ness und inmitten der atemberaubenden Umgebung verstecken sich Drehorte von Filmklassikern wie Braveheart und Highlander oder die berühmte Brücke Glenfinnan Viadukt aus der Harry-Potter-Reihe.
Doch auch Kulturliebhaber kommen auf ihre Kosten: Fort William, übersetzt aus dem schottisch-gälischen als „Die Festung“, entstand um das damalige Fort Inverlochy und blickt auf eine lebhafte Geschichte zurück. Die strategische Lage am Loch Linnhe und südlichen Ende des Great Glen erinnert an die militärische Vergangenheit in Zeiten der britischen Monarchie. Bei einem Besuch des Old Inverlochy Castle und im West Highland Museum erfahrt ihr mehr über die Entstehung und das Leben in der Stadt und ihre wichtigen Schlachten.
Sehenswürdigkeiten
Wenn ihr an Schottland denkt, habt ihr zuerst die spektakuläre Landschaft, alte Burgen und geheimnisvolle Schlösser im Kopf? Perfekt – Die nachfolgenden Stationen sind in Fort William in jedem Fall einen Besuch wert.
Ben Nevis
Natur pur und ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Fahrten mit dem Mountainbike liegen im Nordwesten der Highlands: Ben Nevis ist mit 1.345 Metern der höchste Berg Schottlands und Großbritanniens und Teil der Grampian Mountains. Der ursprüngliche Vulkan verzaubert mit einer vielseitigen Landschaft aus steilen Klippen, malerischen Seen und imposanten Gletschern. Bekannt ist er vor allem für seinen Gipfel, der sich nahezu dauerhaft in den Wolken versteckt – daher auch der gälische Name „Berg mit dem Kopf in den Wolken“. Seid ihr fit und erfahren, könnt ihr ihn erklimmen, alternativ gibt es verschiedene Pfade in jedem Schwierigkeitsgrad. Die Nordseite mit ihren rauen und hohen Klippen ist ein Kletterparadies für geschickte Könner.
Glenfinnan Viadukt
Ein Muss für Liebhaber des Fantasiegenres befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Fort William: Die Betonbrücke, die den meisten besser bekannt ist als die „Harry-Potter-Brücke“, schlängelt sich mit ihren 21 Bögen auf rund 380 Metern Länge in 30 Meter Höhe über den Süßwassersee Shiel Loch. Auf ihren Schienen befindet sich die 1901 eröffnete Bahnstrecke von Fort William nach Mallaig. Nicht nur die Überquerung inmitten der atemberaubenden Landschaft ist im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft. Auf einer Fahrt mit dem berühmten Jacobite Steam Train über das Glenfinnan Viadukt fühlt ihr euch wie einst Harry Potter, Hermine und Ron im Hogwarts-Express.
Old Inverlochy Castle
Eine der bekanntesten Attraktionen befindet sich am Fluss Lochy: Das Old Inverlochy Castle ist eine mittelalterliche Burg aus dem 13. Jahrhundert, gebaut für den Lord des Clans Comyn. Die Gemeinschaft besaß großes Land im nördlichen Schottland und wählte die strategische Lage zur Überwachung des Meeresarms Loch Linnhe und dem Great Glen in den Highlands. Auch wenn vom Ursprung des Bauwerks nicht mehr viel geblieben ist, mit seinen Überresten gehört es zu den besser erhaltenen Burgen Schottlands. Die mächtigen Mauern und Türme erinnern an die wichtigen Schlachten der Vergangenheit.
Aktivitäten
Sowohl in der landschaftlichen Umgebung als auch in Fort William selbst gibt es viel zu entdecken. Nachdem ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennt, findet ihr nachfolgend großartige Ausflugsziele.
Loch Ness erkunden
Ein Erlebnis für Groß und Klein wartet rund anderthalb Stunden außerhalb der Stadt: Loch Ness, der berühmteste See Schottlands und die angebliche Heimat von Nessie. Auch wenn das Ungeheuer Behauptungen nach letztmalig 1998 gesichtet wurde, zieht es jährlich Besucher aus aller Welt an den magischen Ort. Kein Wunder: Der rund 37 Kilometer lange und knapp 2.700 Meter breite Süßwassersee im Great Glen ist reich an Fischen und perfekt für einen Angelurlaub. Die umliegenden Wälder laden zum Spaziergang ein und die an den Ufern liegenden Ruinen des Castle Urquhart sind ein beliebtes Fotomotiv. Mit ganz viel Glück seid ihr vielleicht die Nächsten, die Nessie auf einer Bootsfahrt zu sehen bekommen.
West Highland Museum besuchen
Ihr interessiert euch für das frühere Leben in Fort William? Das West Highland Museum erzählt in verschiedenen Räumen die Geschichten rund um das ehemalige Fischerdorf. Erfahrt mehr über die einfachen Bewohner und reichen Herrscher, das Leben zwischen Arbeits-, Schulalltag und blutigen Schlachten bis hin zum zweiten schottischen Unabhängigkeitskrieg und dem Jakobitenaufstand. Die Ausstellung umfasst unter anderem Waffen, Uniformen, Kleidung, Medaillen sowie den Schatz einer spanischen Galeone. Sie befindet sich im Zentrum und ist nicht nur an regnerischen Tagen einen Besuch wert.
Auszeit am Caledonian Canal
Zwischen der schottischen Stadt Inverness und Fort William verläuft mitten durch den Great Glen eine zauberhafte Wasserstraße: Der Caledonian Canal misst rund 107 Kilometer Länge und verbindet die schottische Ost- sowie Westküste. Malerische Dörfer und Landschaften reihen sich an den Ufern des Kanals. Verschiedene Aussichtspunkte bieten einen Blick auf die 29 Schleusen, von denen Neptune’s Staircase mit insgesamt acht von ihnen die längste Großbritanniens ist. Zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Wandern, Radfahren und Angeln erfreuen die Herzen aktiver Urlauber. Eine Bootsfahrt ist perfekt für eine Pause und um die atemberaubende Natur in vollen Zügen zu genießen.
Wanderungen im Cairngorms Nationalpark
Rund anderthalb Stunden von Fort William entfernt empfängt euch auf knapp 4.500 Quadratkilometern ein Paradies aus zauberhaften Wäldern, gigantischen Bergen und glitzernden Seen. Mittendrin verstecken sich charmante Dörfer, alte Burgen, geheimnisvolle Ruinen und lokale Whisky Brennereien. Der Cairngorms Nationalpark zwischen Inverness und Perth ist beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen, Mountainbike-, Kletter- oder Reitausflüge sowie Skispaß im Winter. Geheimtipp: Bewundert bei Einbruch der Dämmerung den klaren, faszinierenden Nachthimmel!
Besuch des Highland Folk Museum
Die nächste Attraktion entführt euch in das frühere Leben der Schotten: Das Highland Folk Museum zeigt in seiner authentischen Ausstellung den Alltag der Menschen aus dem 18. Jahrhundert bis heute. Auf dem eineinhalb Stunden entfernten Areal befinden sich inmitten verwunschen wirkender Flora und Fauna zahlreiche Nachbauten alter Wohnhäuser und Handwerkstuben. Schauspieler in detailgetreuer Kleidung lassen die Geschichte der Highlander aufleben. Ihr taucht in den damaligen Alltag der alten Völker ein, schaut Handwerkern über die Schulter oder stellt eure brennenden Fragen. Bei einem Spaziergang über das weitläufige Gelände findet ihr gemütliche Cafés und Picknickplätze zum Verweilen, es gibt Geschäfte mit typischen Souvenirs aus Schottland und Spielstätten für Kinder.
Ausflug zur Isle of Skye
Ihr bekommt nicht genug von der spektakulären Umgebung der westlichen Highlands? Dann ist die zweieinhalb Stunden entfernte Station ein Muss für euch: Die Isle of Skye, auf Deutsch „Insel des Nebels“, gilt mit ihren wolkenbehangenen Gipfeln als einer der schönsten Orte Westschottlands. Die Hügel- sowie Gebirgslandschaften, Strände und das Meer der größten Insel der Inneren Hebriden bieten optimale Voraussetzungen für Erholung und Unternehmungen. Ihr könnt an einsamen Buchten halten, das Dunvegan Castle erkunden oder das Panorama von der Sligachan Bridge bestaunen. Gemütliche Hafendörfer wie Portree laden mit ihren kleinen Läden, urigen Pubs und lokalen Destillerien zum Verweilen ein. Die Isle of Skye ist über eine Autobrücke und per Schiff erreichbar.
Den Traigh Beach erkunden
Zugegeben: Badeurlaub in Schottland kommt den wenigsten in den Sinn. Warum eigentlich nicht? Rund eine Stunde von eurem Urlaubsort entfernt lädt ein herrliches Plätzchen mit weißem, weichen Untergrund und kristallklarem Wasser zum Entspannen ein. Der Traigh Beach in der Nähe des kleinen Hafendorfs Arisaig an der Westküste besteht aus mehreren kleinen und flachen Buchten – ideal zum Schwimmen, Schnorcheln und für andere Aktivitäten auf oder im Meer. Es gibt zwar keine öffentlichen Einrichtungen, dafür könnt ihr bei Ebbe barfuß schlendern, Muscheln suchen, Sandburgen bauen oder die Aussicht genießen.
Reise-Infos
Seid ihr jetzt genauso verliebt in die Idee von einer Reise nach Schottland wie wir? Damit ihr keine Zeit und Vorfreude bei der Planung verliert, haben wir die wichtigsten Informationen für euch.
Reisezeit und Reisedauer
In Fort William herrscht gemäßigt warmes Klima. Der Sommer zwischen Juni und September lockt mit Höchstwerten um 15 Grad. Im Januar erreicht das Thermometer mit maximal zwei Grad oder weniger. Perfekt zum Skifahren. Schwankende Temperaturen sind wie ganzjährige Niederschläge üblich für die Region. Warme, regendichte Kleidung gehört daher zu jeder Jahreszeit in euer Gepäck. Nehmt euch ruhig eine Woche oder mehr, um die Kultur und Sagenwelten auf euch wirken zu lassen.
Reisevorbereitung
Ihr seht euch schon in einem urigen Pub schottisches Ale trinken? Mit einem gültigen Reisepass ist die Einreise in das Vereinigte Königreich für deutsche Staatsangehörige möglich. Ein klassisches Visum ist erfreulicherweise nicht erforderlich, sofern euer Aufenthalt in Schottland nicht länger als 180 Tage ist.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Am schnellsten erreicht ihr Schottland auf dem Luftweg. Flüge in Schottlands größte Stadt Glasgow oder Inverness werden ab deutschen Flughäfen direkt oder mit Umstieg angeboten. Für die ein- bis zweistündige Weiterreise nach Fort William stehen euch Taxis und öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung. Die Buchung eines Mietwagens bietet sich an, wenn ihr die westlichen Highlands flexibel erkunden wollt. Aber nicht vergessen: Es herrscht Linksverkehr! Alternativ könnt ihr mit dem Auto, der Bahn oder Fernbussen in die Kleinstadt am Ufer des Loch Linnhe fahren.
Essen und Spezialitäten
Die schottische Küche ist vielseitig und reicht von fangfrischen Fisch und Meeresfrüchten, einfachen, aber leckeren Fish and Chips über deftige Fleischgerichte bis hin zu wärmenden Eintöpfen.
- Haggis, bekannt, traditionell und für Mutige: Ein gefüllter Schafsmagen mit den Innereien des Tieres, Haferflocken und Zwiebeln.
- Cullen Skink ist perfekt für kalte Tage. Die leckere Suppe mit geräuchertem Schellfisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Gewürzen erwärmt euren Gaumen.
- Eine typisch schottische Spezialität ist Black Pudding. Allerdings handelt es sich nicht um einen dunklen Schokoladenpudding, sondern um eine Blutwurst aus Rind und Schwein, die mit Hafer, Gersten und Gewürzen verfeinert ist.
- Cranachan, ein süßes und beschwipstes Dessert mit frischen Himbeeren, Haferflocken, Sahne und natürlich Whisky.
Nicht fehlen darf beim Schlemmen in Schottland ein guter Tropfen. Destillerien mit lokalen Blends sowie Brauereien mit eigenem Ale findet ihr hier überall.
Hotels und Unterkünfte
Fehlt noch euer Schlafplatz für den Urlaub in Fort William? Keine Panik! Egal ob klein und fein, gehobener Standard oder schicker Luxus – für jeden Besucher und jedes Budget gibt es eine passende Unterkunft in der Stadt.