Frankreich als Reiseziel entdecken

Leben wie Gott in Frankreich, so heißt eine geflügelte Redewendung und bezieht sich nicht nur auf den erstklassigen Wein, sondern auch auf die reiche Kultur der Grande Nation. Wir nehmen euch mit auf eine Reise zu unserem südwestlichen Nachbarn.

Frankreich ist das flächenmäßig größte Land der Europäischen Union und enorm vielseitig. Es grenzt im Westen und Norden an den Atlantik, im Süden ans Mittelmeer. So eignet sich das Land bestens als Strandurlaubsziel. In den französischen Alpen, dem Zentralmassiv oder den Pyrenäen lässt es sich hingegen wunderbar wandern und Ski fahren. Weitere Highlights sind die Städte, allen voran die Hauptstadt Paris, die meistbesuchte Metropole der Welt. Unzählige Schlösser, Kirchen, Museen und mittelalterliche Zentren machen französische Städte ebenso reizvoll wie die Weine oder weltberühmte Küche des Landes.

Frankreich besteht offiziell aus 13 Regionen – oder 18, wenn man die fünf Überseegebiete mitzählt. Die Regionen des Landes sind dabei höchst unterschiedlich und unterteilen sich nochmals in Départements. Wir haben beliebte Regionen zusammengetragen.

Einer der absoluten Favoriten unter Urlaubern ist die Provence mit ihren wunderbaren Mittelmeerstränden und den charakteristischen lilafarbenen Lavendelfeldern. Außerdem laufen hier die französischen Alpen aus und bieten einen tollen Kontrast zu den Stränden der Küste. Entlang der Rhône findet ihr in der Provence faszinierende mittelalterliche Städte wie Avignon oder Arles. An der Mündung ins Meer befindet sich zudem die Camargue, ein riesiges Naturschutzgebiet mit wilden Pferden und Flamingos. Die größten Städte der Region sind Marseille und Nizza.

Die Côte d’Azur ist genau genommen ein Teil der Provence, hat aber als französische Riviera ein ganz eigenes Flair. Hier befinden sich mondäne Städte wie Cannes, Toulon, Saint Tropez oder Hyères. Die Gegend gilt als eher luxuriös, bietet dafür aber auch Traumstrände auf mehr als 120 Kilometern Küstenlinie. Wenn ihr in eurem Urlaub in Frankreich gern den einen oder anderen Tag am Strand verbringen möchtet, dann ist die Côte d’Azur dafür genau richtig. Zwischen Mai und September ist hier Hochsaison. Alternativ fahrt ihr im meist sehr milden Frühling, zum Beispiel zum Karneval von Nizza.

Am Ärmelkanal, gegenüber von England, erstreckt sich die Normandie. Sie ist geprägt von Hafenstädten, beeindruckenden Kreidefelsen und kulinarischen Spezialitäten der drei großen C: Camembert, Cidre und Calvados. Die wichtigsten Städte sind Le Havre, Rouen und Caen. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Normandie ist die Klosterinsel Mont-Saint-Michel mit der gleichnamigen ehemaligen Benediktinerabtei. Der Bau der beeindruckenden Anlage dauerte über 500 Jahre und weist daher Stilmerkmale aus Romanik, Gotik und Klassizismus auf. Die Abtei gehört zu den meistbesuchten Monumenten der Welt.

Die Bretagne befindet sich ebenfalls an der nördlichen Atlantikküste. Sie ist die raueste Gegend Frankreichs, mit schroffen Felsen, der stürmenden See und Geschichten über Barden und Druiden. Vor allem der Westen eignet sich hervorragend zum Wandern an der Felsküste, die die Römer einst „Fines Terrae“, das Ende der Welt, nannten. Der Süden der Bretagne ist etwas ruhiger und bietet sowohl schöne Sandstrände als auch einige beliebte Surfspots. Tipp: der Golf von Morbihan, ein kleines Binnenmeer mit nur einem kleinen Zugang zum Atlantik. Hier lässt sich ein entspannter Urlaub mit der Familie verbringen.

Die mit Abstand größte Insel Frankreichs ist Korsika im Mittelmeer. Sie ist zugleich eine der wärmsten und klimatisch angenehmsten Regionen mit tollen Stränden, einsamen Buchten und einem fast schon karibischen Flair. Wenn ihr im Urlaub tauchen oder schnorcheln wollt, dann ist Korsika der Ort eurer Wahl. Die größten Städte Korsikas sind Ajaccio und Bastia. Es gibt allerdings noch viele weitere kleine Orte, die einen Besuch wert sind. Besucht die mächtige mittelalterliche Zitadelle von Calvi oder das Städtchen Bonifacio, welches auf einem 60 Meter hohen Kalksteinplateau liegt, gegen das die Wellen des Meeres branden.

Frankreich ist ein zentralistisch ausgerichteter Staat, das heißt, alle Fäden laufen in der Hauptstadt zusammen. Entsprechend groß ist folglich auch die Bedeutung von Paris. Doch neben der Metropole an der Seine gibt es noch zahlreiche andere große Städte, die definitiv einen Besuch wert sind.

Paris ist die meistbesuchte Stadt der Welt und so vollgepackt mit Sehenswürdigkeiten, dass ihr allein schon dafür eine Woche veranschlagen könntet. Besucht die grandiose Kathedrale Notre-Dame, den Louvre, den Arc de Triomphe an der Champs-Élysées und natürlich den Eiffelturm und die byzantinische Basilika Sacré-Cœur im Montmartre. Wer in Paris wandelt, begibt sich in die Aura des Savoir-vivre, der französischen Kunst, das Leben zu genießen. Man kann gar nicht anders, als sich dem Wein, den Macarons und der Schönheit der Mode und Kunst hinzugeben. Haltet euer Budget im Auge: In den Boutiquen von Paris kann man viel Geld ausgeben.

Die drittgrößte Stadt des Landes ist Lyon, direkt an der Rhône gelegen. Sie war einst das römische Verwaltungszentrum für die Provinz Gallien und trägt folglich mehr als 2.000 Jahre Geschichte in sich. Das ist vor allem an der Altstadt zu erkennen, die seit 1998 UNESCO Weltkulturerbe ist. Die wichtigsten Wahrzeichen Lyons sind die Kathedrale Saint-Jean sowie die beeindruckende Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourvière. Zudem hat der legendäre Konstrukteur Gustave Eiffel auch in Lyon einen Stahlturm errichtet, den Tour métallique de Fourvière.

Marseille ist die wichtigste Hafenstadt Frankreichs am Mittelmeer und die bunteste und lebhafteste Metropole des Landes. Sie ist geprägt von nordafrikanischen Einwanderern, unter deren Einfluss sich zum Beispiel der französische Hip-Hop entwickelte. Vor allem im Hafenviertel pulsiert das Leben. Wer genug von den Bars und Restaurants des Hafenviertels hat, der findet in Marseille aber auch traumhafte Strände zum Entspannen. Außerdem wartet mit dem Nationalpark Calanque ein beeindruckender Küstenabschnitt aus steilen Felswänden auf Wanderer.

In der Region Okzitanien ganz im Süden des Landes befindet sich Toulouse, das auch La Ville Rose – die rosa Stadt – genannt wird. Ihren Spitznamen verdankt die Stadt der besonderen Farbe der Ziegel, aus denen die meisten Gebäude gebaut sind. Toulouse ist aber nicht nur rosa, sondern auch sehr grün, mit vielen Parks, Gärten und dem einladenden Ufer der Garonne. Toulouse ist übrigens auch die Stadt der Luftfahrt in Frankreich. Besucht dort das Aeroscopia, das Luftfahrtmuseum und schaut euch die berühmte Concorde an, die hier ausgestellt und sogar begehbar ist. Für die ganze Familie lohnt auch der Themenpark Cité de l´Espace, in dem es um die Raumfahrt geht.

Im Südwesten, in der Region Aquitanien, liegt Bordeaux, die Stadt des Weines. Hier könnt ihr nicht nur die besten Weine des Landes genießen, sondern auch durch die malerischen Weinfelder wandern oder Rad fahren. Es gibt einen Themenpark und ein Museum, die unter dem Begriff Cité du Vin zusammengefasst werden. Die Region um Bordeaux ist nicht nur für exzellente weiße und rote Weine bekannt, sondern gilt auch darüber hinaus als kulinarisches Kleinod. Genießt Trüffel aus dem Périgord, Schinken aus Bayonne oder leckeren Ziegenkäse und lasst die Seele baumeln.

Die letzte der großen Städte in dieser Liste ist Lille, das an das belgische Flandern grenzt und historisch davon beeinflusst ist. Sie gilt als Stadt der Kunst und Geschichte, was natürlich auch im Stadtbild sichtbar wird. Die Alte Börse oder der Grand Place sind wunderbare Orte für das Sightseeing. Mit dem Viertel Euralille verfügt Lille aber auch über einen sehr modernen Ansatz. Hier findet ihr futuristische Gebäude, die einen Kontrast zu den anderen Stadtteilen bilden, die eher von Mittelalter und Renaissance geprägt sind.

Je nach Region, Stadt oder sogar Stadtteil könnt ihr in Frankreich so ziemlich alles erleben, was ihr euch erträumen könnt – vom Strandtag unter Palmen bis zum Klettern in den Alpen. Unsere folgende Auswahl ist daher nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was ihr in Frankreich alles machen könnt.

Frankreich verfügt über zehntausende Museen, von denen das Musée de Louvre das mit Abstand größte und beeindruckendste ist. Der Louvre ist mit über 380.000 Objekten und bis zu 35.000 gleichzeitigen Exponaten sogar das größte und meistbesuchte Kunstmuseum der ganzen Welt. Wenn ihr also in ganz Frankreich nur in ein einziges Museum gehen wollt, dann in den Louvre.

Neben Museen hat Frankreich noch ein weiteres kulturelles Bauwerk gleich tausendfach, nämlich Schlösser. Vor allem entlang der Loire reiht sich ein Traumschloss an das nächste. Das größte und bekannteste aller Schlösser ist aber das Schloss Versailles im gleichnamigen Ort nahe Paris. Die riesige Palastanlage aus dem 17. Jahrhundert ist ein absolutes Muss für Frankreichreisende.

Genug von Kultur, alten Schlössern und Kathedralen? Dann ab an den Strand. Frankreich verfügt über tausende Kilometer Küstenlinie am Atlantik sowie am Mittelmeer und unzählige Strände, an denen es sich bestens entspannen und Sonne tanken lässt. Vor allem die Côte d’Azur, aber auch die Bretagne oder die Normandie laden zum Strandurlaub ein.

Wenn es euch eher ins Gebirge zieht, habt ihr in Frankreich die Wahl zwischen den Pyrenäen an der Grenze zu Spanien, dem mächtigen Zentralmassiv im Süden sowie dem französischen Teil der Alpen im Südosten. Wer es kann, erklimmt in Letzteren den Mont Blanc, den höchsten Berg Europas – wenn man den kaukasischen Elbrus bereits zu Asien zählt.

In Frankreich gibt es Weinanbaugebiete in Dutzenden Weinregionen. Nicht wenige davon haben absoluten Weltrang. Selbst wenn ihr keine echten Weinkenner seid, solltet ihr daher wenigstens einmal eines dieser Chateaus besucht haben. Am besten geht dies in der Region rund um Bordeaux.

Mindestens einmal im Leben sollte jeder im Frankreich-Urlaub gewesen sein. Egal ob ein Wochenende in Paris, ein paar Tage Strand an der Côte d’Azur oder eine mehrwöchige Tour durch das ganze Land, mit den Reise-Infos seid ihr auf der sicheren Seite.

Frankreich hat durch die Lage zwischen Atlantik und Mittelmeer sehr unterschiedliche klimatische Begebenheiten. An der Mittelmeerküste ist es am wärmsten, in den Gebirgsregionen liegt zuverlässig Schnee für den Wintersport. So ziemlich jede Jahreszeit hat ihre Vorzüge. Aufgrund der Temperaturen und der Niederschlagsmenge empfehlen sich aber besonders Frühling und Sommer für eine Reise nach Frankreich.

Falls ihr vor allem an den Städten interessiert seid, dann kann es lohnen, euren Urlaub auf mehrere lange Wochenenden aufzuteilen. Wollt ihr hingegen ganze Regionen erkunden oder ein paar Tage am Strand faulenzen, dann plant mindestens eine Woche ein. Für die Hauptstadt Paris solltet ihr euch lieber auch eine volle Woche nehmen, um wirklich alle Sehenswürdigkeiten zu erleben.

Frankreich ist nicht nur Gründungsmitglied der Europäischen Union und Mitglied der Eurozone, sondern gehört auch zum Schengen-Raum. Das bedeutet, es finden keine Ausweiskontrollen an den Grenzen statt. Ihr braucht nichts als euren Personalausweis und Euros zum Bezahlen.

Jede größere Stadt besitzt einen eigenen Flughafen, wobei die beiden der Hauptstadt jedoch mit Abstand die meisten Fluggäste abfertigen. Von Paris aus erreicht ihr die anderen Landesteile mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV, der allein wegen seines hohen Tempos von bis zu 320 km/h ein Erlebnis ist. Von Deutschland aus lässt sich Frankreich zudem recht komfortabel mit dem Auto erreichen. Von Frankfurt am Main aus seid ihr in guten sechs Stunden in Paris oder in rund elf Stunden am Mittelmeer. Bis in den Westen des Landes dauert es natürlich ein bisschen länger.

In den großen Städten ist der öffentliche Nahverkehr bestens ausgebaut. In Paris beispielsweise ist die nächste Metrostation selten mehr als ein paar hundert Meter entfernt. In den ländlichen Gegenden gibt es hingegen weniger Angebote. Hier solltet ihr auf einen Mietwagen zurückgreifen.

Die Franzosen legen viel Wert auf die Integrität ihrer Sprache als Ausdruck der nationalen Einigkeit. Das kam unter anderem 1999 zum Ausdruck, als Frankreich die Europäische Charta zum Schutz der Regionalsprachen nicht ratifizierte, um einer angeblichen Teilung der Nation entgegenzuwirken. Das mag auch der Grund sein, warum Franzosen nur widerwillig Englisch mit Besuchern sprechen. Poliert also lieber euer Französisch etwas auf.

Die Französische Küche ist eines der höchsten kulturellen Güter des Landes und weltbekannt. Vor allem die Haute Cuisine, also die gehobene Kochkunst, ist einmalig und gilt als Vorbild für alle anderen gehobenen Küchen der Welt. Eine kleine Auswahl der bekannten nationalen Speisen:

• Foie gras – die nicht unumstrittene Stopfleber von Ente oder Gans
• Belon-Austern – eine Spezialität aus der Bretagne
• Ratatouille – ein weltweit bekannter Gemüseeintopf aus der Provence
• Bouillabaisse – ein Fischgericht aus Marseille
• Flammkuchen – eine Spezialität, und zwar belegter Brotteig, aus dem Elsass
• Coq au Vin – ein Geflügelgericht und eines der Nationalgerichte Frankreichs

Viele Speisen sind gar keine komplexen Gerichte und haben trotzdem weltweite Bekanntheit. Dazu zählen Croissants und Baguettes, die mehr als 400 Käsesorten und natürlich die Soßenarten wie Sauce Béarnaise, Sauce Hollandaise oder Béchamelsauce.

Vor allem Paris und die meisten anderen Großstädte verfügen über eine Vielzahl an edlen und hochpreisige Hotels, aber auch über preisgünstigere Angebote in den Nebenstraßen. An der Côte d’Azur geht es ebenfalls etwas kostspieliger zu, vor allem in den noblen Küstenstädten wie Saint Tropez, Cannes oder Nizza. In den eher ländlich geprägten Regionen findet ihr häufig Gasthäuser in wunderschönen alten Bauernhäusern oder sogar in Burgen oder Schlössern. Wollt ihr preisbewusst nächtigen, dann haltet nach Chambres d’hôtes Ausschau. Diese oft familiär geführten Unterkünfte sind einfach, charmant und vergleichsweise günstig.