Als Standort des ersten Zeppelinaufstiegs hat sich Friedrichshafen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert einen Namen gemacht. Doch die Stadt beeindruckt noch mehr, etwa mit einer historischen Schlosskirche, Aussichtspunkten sowie Badestellen für den fröhlichen Tag am Bodensee.
Überblick
Die herrliche Natur der Bodenseeregion mit ihren duftenden Wiesen, schattenspendenden Wäldern und natürlich dem eindrucksvollen Binnengewässer selbst begrüßt euch in und um Friedrichshafen. Die zweitgrößte Stadt am Bodensee liegt in Baden-Württemberg und lebt die schwäbische Gastfreundschaft. Außerdem verbindet sie traumhafte Landschaften mit kulinarischen Höhepunkten und aufregenden Sehenswürdigkeiten. Genießt frischen Fisch zu einem erlesenen Wein und freut euch auf kulturelle Höhepunkte wie das Zeppelin Museum und die Haldenbergkapelle.
Friedrichshafen ist vor allem untrennbar mit der Luftfahrtgeschichte verbunden. Immerhin fand der erste Aufstieg eines Luftschiffes im Jahr 1900 in der hiesigen Bucht statt. Das Ereignis prägt das Stadtbild und die klassischen Aktivitäten bis heute: Besucht eines der Museen zur interessanten Vergangenheit oder traut euch, in einem Zeppelin zu fliegen und betrachtet den Bodensee aus der Vogelperspektive! Selbstverständlich wird es aber auch am Boden oder zu Wasser nicht langweilig. Rad- und Wanderwege locken ebenso zu Ausflügen wie Bootstouren.
Strände und Badestellen
Die Strände und Strandbäder am Bodensee leben von Abwechslung. So auch in Friedrichshafen. Entdeckt das Strandbad in der Stadt oder wählt im Frei- und Seebad Fischbach zwischen vier künstlichen Pools und dem Wasser des Bodensees.
Strandbad Friedrichshafen
Wer es naturnah mag, entscheidet sich für das Strandbad Friedrichshafen. Das ist eine der schönsten Badestellen am gesamten Bodensee. Der Uferabschnitt wurde vielseitig gestaltet: Ein Kieselstrand ist ebenso verfügbar wie eine Liegewiese. Ein Kleinkindbecken erlaubt ein sicheres Badevergnügen für die Jüngsten, während sich Aktivurlauber auf den Volleyball- oder Fußballfeldern austoben. Weiterhin zählen Badeflöße, Stand-up-Paddling oder Fahrten mit dem Tretboot zu den Angeboten. Außerhalb des Wassers könnt ihr euch während eines Schachspiels beweisen.
Frei- und Seebad Fischbach
Eine große Liegewiese lässt auch das im Jahr 2017 neu eröffnete Frei- und Seebad Fischbach nicht vermissen. Es ist ab Friedrichshafen schnell zu erreichen und mischt den Bodenseecharme mit dem Charakter gepflegter Freibäder. Die vier Becken unterscheiden sich in ihrer Art. Im Nichtschwimmerbecken gibt es eine Wellenrutsche für reichlich Action sowie Bodensprudelanlagen. Das warme Thermalbecken ist mit seinen Massagedüsen dagegen die richtige Wahl für Erholung. In einem Becken für Kleinkinder geht es mit Wasserrutsche und Tunnel vergnüglich zu. Auch ist ein Sprung in den Bodensee denkbar, daher der Name „Seebad“.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswertes in Friedrichshafen dreht sich wider Erwarten nicht nur um Luftschiffe. Ihr könnt vielmehr wunderbar nostalgische Bauten besuchen und euch an den Aussichtspunkten einen Rundum-Eindruck über die Stadt verschaffen.
Schloss und Schlosskirche
Das Friedrichshafener Schloss ist ein ehemaliges Kloster aus dem 17. Jahrhundert, welches 200 Jahre später zu einer königlichen Residenz für den Sommer umgebaut wurde. Da es sich im Privatbesitz befindet, könnt ihr es nur von außen bestaunen. Imposant ist es allemal! Ein Blick ins Innere gelingt hingegen bei der Schlosskirche. Das ursprünglich im 17. und 18. Jahrhundert erbaute Gotteshaus musste nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg neu errichtet werden. Das tut der Schönheit des Gebäudes aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Der Barockbau gilt bis heute als Wahrzeichen von Friedrichshafen und thront mit seinen 55 Meter hohen Türmen malerisch am Bodensee.
Schlosssteg
Der Schlosssteg wurde aus Sandstein erbaut, um als kleine Flanierpromenade für den Württembergischen König zu dienen. Mittlerweile ist er vor allem unter Besuchern als Fotomotiv beliebt. Kein Wunder, der Steg fällt mit seinen prächtigen Säulen und dem kleinen Rundbogen über dem Wasser doch sofort ins Auge, wenn ihr euch südlich des Schlosses bewegt.
Graf-Zeppelin-Haus
Das Graf-Zeppelin-Haus wurde nach Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin benannt, der als Erbauer der ersten Zeppeline bekannt ist. Er war maßgeblich am Aufstieg der ersten Luftschiffe im Jahr 1900 in der Bodenseeregion beteiligt. Das Graf-Zeppelin-Haus ist ein Mix aus Kultur- und Bürgerzentrum, dient aber auch als Ort für Kongresse und ähnliche Veranstaltungen. Die Architektur fügt sich stimmig in die Umgebung ein und das Haus wurde trotz seiner jungen Geschichte bereits unter Denkmalschutz gestellt. Eventuell findet während des Urlaubs eine Veranstaltung statt, die euch interessiert. Ein Blick auf die Internetseite des Graf-Zeppelin-Hauses kann nicht schaden.
Haldenbergkapelle
Eine kleine Wanderung trennt euch von der Haldenbergkapelle, die zunächst im Jahr 1892 an der Reinachmühle vorzufinden war. In den 1920er-Jahren wurde der Bau in 479 Metern Höhe auf dem gleichnamigen Berg neu errichtet. Dafür musste die Kapelle Stein für Stein abgetragen und wieder zusammengesetzt werden. Der heutige Anblick des Gebäudes beruht auf einer Renovierung im Jahr 1996. So oder so zahlt sich der Aufstieg zu dem Bau mit seinen sehenswerten Mosaiken aus; einmal aus kulturellem Interesse und wiederum aufgrund der hervorragenden Aussicht über den Bodensee, die sich euch zu Füßen legt.
Moleturm
Wer weitreichende Aussichten liebt, kommt auch nicht an einem Besuch des Turms an der Friedrichshafener Mole herum. Er ragt 22 Meter in die Höhe und verspricht weitere eindrucksvolle Blicke über einen der berühmtesten Seen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Je nachdem, wie das Wetter ist, könnt ihr bis in die Nachbarländer und die charakteristischen Bergszenarien schauen. Ihr habt bei dem Moleturm die Wahl zwischen zwei Plattformen, wobei die höhere die tiefere überragt. Die tiefere Plattform kann daher auch bei Regen ungestört genutzt werden.
Aktivitäten
Logisch, dass in Friedrichshafen noch reichlich Abwechslung wartet, wenn Baden und Besichtigungen einmal abgeschlossen sind. Den Fokus könnt ihr jetzt unter anderem auf das Thema Luftfahrt legen. Dazu gibt es mehrere Museen und die Option eines Zeppelinfluges: Ein wohl einzigartiges Highlight im Urlaub! Doch auch ein Bummel über die Uferpromenade oder sportliche Aktivitäten sind reizvoll.
Museen besuchen
Das Zeppelin Museum versorgt euch mit allen nötigen Informationen über die Geschichte der Luftschifffahrt, in der Friedrichshafen eine zentrale Rolle spielte. Es handelt sich bei den Exponaten um die weltweit größte Ausstellung zu diesem Thema. Abseits der Fluggeschichte könnt ihr euch auch auf eine Kunstsammlung mit Werken aus der Barockzeit und dem Mittelalter freuen.
Oder ihr dehnt das Flugthema weiter aus, indem ihr zum 6.000 Quadratmeter großen Dornier Museum wechselt. Auch hier schaut ihr euch rund 100 Jahre Luftfahrtgeschichte an, wobei zusätzlich Elemente der Raumfahrt thematisiert werden. Während der Ferien locken spezielle Angebote für Familien mit Kindern: Ihr könnt je nach Saison eine tolle Erinnerung an den Urlaub basteln oder im Flugsimulator auf die Reise gehen.
Im Schulmuseum zeigt ihr eurem Nachwuchs, wie das Schulleben in der Vergangenheit war. Die Klassenzimmer wurden authentisch nach dem Vorbild einer Dorfschule gestaltet, wie sie ab dem 16. Jahrhundert vorzufinden war. Es ist ein Museum zum Anfassen, sodass die alten Tornister und Griffelkästen teilweise selbst ausprobiert werden können.
Mit dem Zeppelin fliegen
Zum Thema “selbst ausprobieren” fällt uns eine Pflichtaktivität für alle Urlauber ohne Höhenangst ein: der Zeppelinflug! Seid ihr mutig genug, in schwindelerregender Höhe über den Bodensee zu schweben und euren Urlaubsort von oben zu sehen? Dann auf ins Getümmel und sichert euch einen Platz im Zeppelin! Dort herrscht übrigens Bewegungsfreiheit, stets begleitet von den riesigen Panoramafenstern.
Über die Uferpromenade schlendern
An einer der längsten Uferpromenaden des Bodensees entschleunigt ihr vom Alltag und bummelt zwischen den Cafés sowie dem Wasser hin und her. Eine weitere Perspektive des Gewässers kann hier in eurem Fotoalbum festgehalten werden. Doch auch, wer nur zum Schlendern herkommt und sich zwischendurch eine Leckerei aus der Region gönnt, wird zufrieden sein.
Wassersport treiben
Fast jegliche Art des Wassersports ist am Bodensee möglich; sogar Surfen, wenn es sich um den richtigen Spot handelt. Friedrichshafen liegt an der Ostseite des Gewässers und ist aufgrund der Windverhältnisse daher passend. Hinzu gesellen sich moderne Aktivitäten wie Stand-up-Paddling und Klassiker wie die Fahrt mit dem Segelboot. Außerdem können die Urlauber auf Tauchgang gehen, Schnorcheln oder die Kulisse mit einem Bananenboot entdecken.
Wandern und Radfahren
Wanderungen und Radtouren runden die Aktivitäten an der frischen Luft stimmig ab. Wer viel Zeit und Energie hat, nutzt den Ailinger Panoramaweg, der sich auf neun Kilometern erstreckt und am höchsten Punkt von Friedrichshafen vorbeiführt. Alternativen für kürzere Strecken gibt es aber genug: darunter Themenwege, die mehr über die Flora und Fauna der Gegend verraten. Eine weitere Möglichkeit für Aktive ist die Fahrradtour mit dem Elektrorad, Mountainbike oder dem Trekkingrad. Auch hier wählt ihr zwischen vergleichsweise gemütlichen Wegen und aufregenden Pfaden, die euch zwischen Hügeln entlangführen.
Einkaufen
Ein häufiges Vorhaben gegen Ende des Urlaubs ist der Einkaufsbummel, bei dem noch das eine oder andere Souvenir im Koffer landet. In Friedrichshafen gibt es mehrere attraktive Einkaufsgelegenheiten wie die Charlotten- und Karlstraße oder eben die gesamte Innenstadt. Inhabergeführte Geschäfte verwöhnen mit Besonderheiten, während ihr auch klassische Ketten vorfindet. An besonders heißen Tagen könnt ihr in das klimatisierte Einkaufszentrum der Stadt „flüchten“.
Konstanz besuchen
Etwa eine Stunde Autofahrt inklusive der Zeit auf der Bodenseefähre trennt euch von dessen größter Stadt: Konstanz! Wir empfehlen einen Tagestrip in den historischen Ort mit seinen Sehenswürdigkeiten. Ein imposantes Münster und Überbleibsel aus der Konzilzeit prägen das Stadtbild. Auch die Statue Imperia darf auf den Erinnerungsfotos nicht fehlen.
Reise-Infos
Hat euch Friedrichshafen mit seinen Besonderheiten verzaubert? Dann startet bald den Urlaub in Baden-Württemberg! Am besten mit unseren abschließenden Informationen im Gepäck, denn sie verraten euch mehr über die Reiseplanung.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Intuitiv könntet ihr euch denken, dass der Sommer die perfekte Reisezeit für den Bodensee darstellt. Das ist auch so, wenn ihr vorwiegend baden und Wassersport treiben wollt. Doch abseits dieser Jahreszeit lässt sich auch im Frühjahr oder Herbst viel erleben, wie Wanderungen und Radtouren. Da der Bodensee wie ein Wärmespeicher funktioniert, werdet ihr immer noch mit warmen Tagen belohnt. Selbst im Winter wird es selten zu kalt für Spaziergänge durch die verschneite Szenerie.
Durch die hervorragende Erreichbarkeit von Friedrichshafen durch einen gut vernetzten Bahnhof und einen eigenen Flughafen ist schon eine Tagesreise möglich. Ihr solltet euch allerdings auf eine Sehenswürdigkeit und eine Freizeitbeschäftigung festlegen, damit der Urlaub nicht in Stress ausartet. Mit mindestens zwei oder drei Tagen ist dann deutlich mehr drin. Wir finden, die Region verdient genügend Zeit!
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Nach Friedrichshafen gelangt ihr mit dem Zug ohne Umstieg ab Dortmund oder Frankfurt am Main. Letzteres könnte auch der Ausgangspunkt für einen Direktflug sein, denn die Stadt verfügt über einen eigenen Flughafen, der mit Frankfurt am Main verbunden ist. Grundsätzlich könnt ihr aber mit fast jedem Verkehrsmittel ab Deutschland anreisen. Die meisten Besucher lassen gern das Auto stehen und greifen auf das Fahrrad zurück oder gehen gleich zu Fuß. Manche Distanzen sind aber bequemer mit dem Stadtbus oder Zug zu bewältigen. Eine nette Alternative ist die Fahrt mit dem Schiff zu umliegenden Orten wie Konstanz.
Essen und Spezialitäten
Im Fokus der Spezialitäten stehen Fische aus dem Bodensee wie der Seesaibling oder Zander. Die Küche wird von deutschem und österreichischem Essen wie Knödeln und Kaiserschmarrn geprägt. Auch Schweizer Spezialitäten sind reichlich vorhanden. Dazu gesellt sich Wein aus ganzen acht Weinanbaugebieten der Gegend.
Hotels und Unterkünfte
Wer schon am Bodensee Urlaub macht, wünscht sich vermutlich auch ein Hotel direkt am Wasser. In Friedrichshafen kann der Traum dank Wellnesshotels wahr werden, wenn das Budget stimmt. Wenn nicht, müsst ihr trotzdem in der Regel keine langen Wege zum See befürchten. Die Stadt ist gut vernetzt und wer zentral wohnt, hat den Vorteil, direkt bei den kulturellen Sehenswürdigkeiten und Einkaufsstraßen zu sein. Auch das Umland hat mit seiner herrlichen Natur aus Bergen und Wäldern viel Erholung zu bieten.