Galle im Süden von Sri Lanka


Am südwestlichen Ende Sri Lankas versteckt sich mit Galle ein Highlight, das bei keiner Rundreise fehlen sollte. Der Ort wurde ab 1663 von den Niederländern erbaut und besteht aus einem Fort samt Altstadtkern, dicken Festungswällen sowie 14 Bastionen aus Korallen- sowie Granitsteinen. Neben diesem UNESCO-Weltkulturerbe gibt es weitere Sehenswürdigkeiten plus aufregende Aktivitäten im Umland.

Überblick

Galle im Inselstaat Sri Lanka punktet mit einer gut erhaltenen Altstadt und dem Fort – beides UNESCO-Weltkulturerbe. Schon vor 2.000 Jahren war der örtliche Hafen ein wichtiger Umschlagplatz für Gold, Silber, Edelsteine und Gewürze. Bereits die Griechen, Römer und Ägypter steuerten ihn an. In seiner heutigen Form wurde Galle von den portugiesischen und niederländischen Kolonialherren im 16. und 17. Jahrhundert erbaut. Die atmosphärische Altstadt bietet sich hervorragend für lange Stadtbummel und Schlemmereien an.

Darüber hinaus könnt ihr den schönen Leuchtturm, den ruhigen Sri Sudharmalaya Temple, majestätische Regenbäume, alte Kirchen und einen Fischmarkt bewundern. Hippe Cafés, kleine Boutiquen, Museen und Moscheen reihen sich aneinander und in der Neustadt kann man sogar Cricketspiele anschauen. Viele kulinarische Höhepunkte, darunter exotischen Eissorten sowie typische Reis- und Currygerichte, sind in der Altstadt und am Fischmarkt zu finden.

Und auch die vielen Aktivitäten in der Umgebung machen Galle zu einem sehr attraktiven Urlaubsort. Der Unawatuna Beach ist nur eine Tuk Tuk-Fahrt entfernt. In Mirissa könnt ihr Wale beobachten und im Udawalawe-Nationalpark Elefanten. Die Hauptstadt von Sri Lanka, Colombo, ist ebenfalls nicht allzu weit entfernt und bietet zahlreiche Attraktionen. So erhaltet ihr ein umfassendes Bild der Insel.

Sehenswürdigkeiten

Die Stadt blickt auf eine lange und abwechslungsreiche Geschichte zurück, die ihr im historischen Zentrum und in den verschiedenen Museen erkunden könnt. Auch für ausgedehnte Bummel ist der Ort geeignet. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind nachfolgend für euch aufgelistet.

Altes Tor

Beginnt eure Tour durch Galle am besten am sogenannten Old Gate, dem schönsten erhaltenen Tor zur Altstadt. Von außen ist das britische Wappen zu sehen und innen stehen die historischen Buchstaben „VOC“ (Verenigde Oostindische Compagnie. Sie sind von zwei Löwen und einem Hahn eingerahmt. Ein Teil des Tors dient bis heute als Warenhaus für Gewürze, und in dem integrierten Lagerhaus befindet sich das National Maritime Museum. Alternativ könnt ihr auch durch das Main Gate oder British Gate gehen, das zwar mehr Platz bietet, aber weniger hermacht.

Galle Altes Stadttor
Altes Stadttor von Galle

Niederländisches Fort

Das niederländische Fort von Galle beherbergt die hübsche, ebenfalls niederländisch geprägte Altstadt, die im Jahr 1796 an die Briten überging. Jene sorgten sich unter anderem darum, die Gassen zu erhalten. Seit dem Jahr 1988 ist das Fort mit seiner Altstadt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die fast drei Kilometer langen, mächtigen Festungswälle sind gut erhalten und laden zu einem Spaziergang ein. Dabei läuft man immer direkt neben dem Indischen Ozean, da die Niederländer ihr Fort direkt an das Meer bauten. Insgesamt 14 historische Bastionen sind an strategisch günstigen Punkten entlang der Mauer gelegen. Sie dienen heute vor allem dazu, den Sonnenuntergang zu genießen. Achtet auch auf den prächtigen Uhrenturm aus dem Jahr 1883. Der südlichste Ort des Forts, Flag Rock, ist die beste Bastion, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Außerdem erhaltet ihr hier leckeres Streetfood.

Galle Fort
Blick auf das Fort und die Altstadt

Neben der Altstadt befindet sich die Neustadt von Galle, die zwar nicht so hübsch, aber dafür auch weniger touristisch ist. Hier könnt ihr in ein authentisches Stadtbild von Sri Lanka eintauchen und ein Cricketspiel besuchen. Zudem befinden sich der Bahnhof und der Busbahnhof in der Neustadt.

Leuchtturm

An der Südspitze des Forts steht der älteste Leuchtturm Ski Lankas. Er strahlt in einem leuchtenden Weiß und ist damit schon von Weitem zu erkennen. Palmen rahmen den Leuchtturm ein und in nördlicher Richtung sind ein paar kleine, aber feine Strände zu finden, an denen ihr euch nach einem Spaziergang auf der Stadtmauer erholen könnt. Für die besten Fotos lohnt es sich, früh aufzustehen und den Leuchtturm in der Morgenstimmung einzufangen. Tagsüber versammeln sich hier nämlich viele Menschen.

Galle Leuchtturm
Sri Lankas ältester Leuchtturm steht in Galle

Dutch Reformed Church

Die Reformkirche von Galle, ebenfalls eine Hinterlassenschaft der Niederländer, ist einen Besuch wert. Sie stammt aus dem Jahr 1755 und stellt eine der ältesten protestantischen Kirchen der Insel dar. Mit ihrem abblätternden, verwitterten Putz, den alten Fliesen und schweren Steinplatten hat sie ein historisches Flair. Kunstvoll verzierte Buntglasfenster und historische Inschriften geben einem beinahe das Gefühl, in Europa zu sein.

Galle Dutch Reformed Church
Die Kirche als Zeugnis holländischer Kolonialherrschaft

Sri Sudharmalaya Buddhist Temple

Als Gegenprogramm zur Kirche empfiehlt sich der für die heutige Bevölkerung von Sri Lanka viel wichtigere Sri Sudharmalaya Buddhist Temple. Er bietet eine Oase in der quirligen Altstadt an und enthält einen großen liegenden Buddha, einen schneeweißen Schrein, viele kunstvolle Wandgemälde und einen bunten Gebetsraum. Auch die umfangreiche Sammlung alter religiöser Gegenstände ist sehr interessant.

Galle Sudharmalaya Buddhist Temple
Der Sudharmalaya Buddhist Temple in Galle

Fischmarkt

Galle hat eine lange Geschichte als Hafenstadt, neben dem Handel spielte auch die Fischerei immer eine zentrale Rolle. Auf dem Fischmarkt erhaltet ihr einen guten Überblick über die lokalen Delikatessen. Er ist meistens sehr gut besucht, dabei könnt ihr euch von den Einkäufen der beheimateten Familien inspirieren lassen und euch auf Wunsch auch selbst am Kauf versuchen.

Museen

Neben dem National Maritime Museum, das Informationen zu Walen, Tsunamis und Fischfang bietet, ist auch das National Museum in Galle eine wichtige Sehenswürdigkeit. In diesem alten niederländischen Kolonialbau erfahrt ihr mehr über die oft komplizierte und schwierige Geschichte von Galle und Sri Lanka. Das Maritime Archaeology Museum ist ebenfalls sehr spannend, denn dort kann man unter anderem Fundstücke aus versunkenen Schiffen bewundern.

Galle National Maritime Museum
Anker vorm Museumseingang

Aktivitäten

Neben der Kolonialgeschichte in Kombination mit asiatischer Moderne bietet Galle noch mehr. Die Möglichkeit Wale zu beobachten, liegt nur eine Autostunde entfernt, deutlich näher kann man den schönen Unawatuna Beach besuchen. Die Nationalparks sowie die gute Anbindung zu Colombo machen Galle zu einem idealen Ausgangspunkt für tolle Aktivitäten.

Wale beobachten in Mirissa

Eine der beliebtesten Aktivitäten rund um Galle ist das Whale Watching in Mirissa, dass man bestenfalls im Vorhinein buchen sollte. Mit etwas Glück könnt ihr hier Blauwale sehen. Abends angeln die berühmten Stilt Fishermen während des idyllischen Sonnenuntergangs. Das Stelzenfischen ist eine der ältesten Fangmethoden in Sri Lanka. Die Fischer balancieren stundenlang auf zwei miteinander gekreuzten Holzstangen und fischen ihren täglichen Bedarf. Die Bucht von Weligama bietet außerdem viele gute Möglichkeiten zum Surfen sowie Schnorchel- und Tauchkurse. Mirissa ist übrigens einer der wenigen Orte der Welt, an dem es erlaubt ist, mit Blauwalen zu schnorcheln. Dies findet mit erfahrenen Begleitern statt.

Mirissa Wale beobachten
Wale beobachten vor Mirissa

Unterwegs im Udawalawe-Nationalpark

Andere große Tiere gibt es im Udawalawe-Nationalpark zu bewundern, der gut mit einem Geländewagen erreichbar ist. Bei einer Safari erkundet ihr Elefanten und Krokodile, aber auch Vögel und viele exotische Pflanzenhäuser. Im Waisenhaus des Nationalparks sind sogar niedliche Elefantenjunge zu sehen. Dieser familienfreundliche Ausflug eignet sich sowohl für große als auch kleine Tier- und Pflanzenfreunde.

Udawalawe Nationalpark Elefanten
Elefanten im Nationalpark

Yala-Nationalpark besuchen

Etwas kleiner, aber mindestens genauso schön ist der Yala-Nationalpark im Südosten von Sri Lanka. Auch hier werden Safaris angeboten, bei denen man mit ein wenig Glück die bereits oben genannten Dickhäuter aus nächster Nähe beobachten kann. Die meisten Anbieter arbeiten hier mit Touren, bei denen ihr direkt vom Hotel abgeholt werdet.

Colombo erkunden

Die Hauptstadt von Sri Lanka, Colombo, ist mit dem Zug nur etwa zweieinhalb Stunden von Galle entfernt. Daher eignet sich ein Besuch gut für einen Tagesausflug oder auch einen längeren Aufenthalt. Die Zugfahrt vergeht schnell und ist preiswert. Die gewaltige Metropole am Indischen Ozean ist definitiv einen Besuch wert: Hier erkundet ihr lebhafte Basare, sonnige Strände, alte Tempel und die Promenade.

Colombo gilt dank seiner Lage an der Westküste von Sri Lanka als Tor zum Orient. Als größte Stadt der Insel reicht ihre Geschichte bis in das fünfte Jahrhundert zurück. Während eures Ausflugs könnt ihr Überreste von maurischen, portugiesischen, niederländischen und britischen Siedlungen sehen. Die Basare von Pettah, der exklusive Stadtteil Cinnamon Gardens, das Nationalmuseum und die Galle Face Green Strandpromenade gehören zu den Highlights. Umgekehrt könnt ihr  auch einen Abstecher nach Galle unternehmen, solltet ihr euren Urlaub in Colombo verbringen.

Auf Fluss-Safari gehen

Rund um Galle gibt es außerdem mehrere Flüsse, die sich im Rahmen einer organisierten Safari erkunden lassen. Dabei entdeckt ihr unter anderem Schildkröten. Auch hier ist es stets ratsam, mit einem professionellen Fremdenführer unterwegs zu sein, um die maximale Sicherheit gewährleisten zu können.

Am Unawatuna Beach entspannen

Galle selbst bietet keine eigenen Strände, sondern nur einige kleine Bademöglichkeiten in der Nähe des Forts. Besser ist der Unawatuna Beach geeignet, wenn ihr einen schönen Tag am Meer erleben möchtet. Den Strand erreicht ihr mit dem Tuk Tuk schnell und günstig. In etwa einer Viertelstunde seid ihr am Ziel. Morgens kann man vom Unawatuna Beach zum Jungle Beach laufen und dabei Vögel und Streifenhörnchen beobachten, abends locken dann Sonnenuntergänge.

Unawatuna Beach
Am Unawatuna Beach erholen

Reise-Infos

Die Anreise dauert zwar eine Weile, aber lohnt sich umso mehr. Viele Reisende machen aus dem Trip nach Galle eine Rundreise über die Insel oder kombinieren den Urlaub in Sri Lanka mit anderen Orten in der Region. Hier erfahrt ihr mehr über die ideale Reisezeit, die kulinarischen Spezialitäten von Sri Lanka und Unterkünfte.

Ideale Reisezeit

Die Temperaturen in Galle sind das ganze Jahr relativ gleichbleibend bei 27 bis 31 Grad. Im Mai und Juni ist es besonders heiß, während zwischen Dezember und März etwas niedrigerer Temperaturen erreicht werden. Nachts kühlt es sich dann auf etwa 23 Grad ab, was den Schlaf deutlich angenehmer und erholsamer gestaltet.

Beachtet, dass zwischen Mai und Oktober der Südwestmonsun stattfindet, weshalb es verstärkt zu Schauern kommen kann. Entsprechend erstreckt sich die beste Reisezeit von November bis April. Wer es ruhiger mag, sollte außerhalb der Hauptsaison reisen, wobei dann einige Cafés und Geschäfte geschlossen sein können.

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Ab Deutschland gibt es keine Direktflüge nach Colombo, aber Amsterdam, Wien und Zürich haben eine direkte Verbindung. Alternativ könnt ihr auch nach Delhi oder Mumbai fliegen und von dort einen Anschlussflug nach Colombo nehmen. Von der Hauptstadt ist die Anreise nach Galle per Taxi, Bus oder Zug möglich, wobei der Zug die günstigste und einfachste Variante darstellt. In zweieinhalb Stunden erreicht ihr euer Ziel im Südwesten Sri Lankas.

In Galle selbst könnt ihr euch bequem zu Fuß fortbewegen, denn die Altstadt innerhalb der Festung ist nicht sehr groß. Längere Fahrten zu Stränden oder Aktivitäten in der Umgebung sind per Tuk Tuk oder mit einem Geländewagen möglich. Die meisten Hotels bieten organisierte Ausflüge an, aber auch Expressbusse sind gängig. Wenn ihr euer Verhandlungstalent auspackt, erhaltet ihr außerdem die Chance auf ein günstiges Taxi.

Essen & Spezialitäten

Galle ist ein hervorragender Ort für Feinschmecker sowie für alle, die indisches Essen mögen. Beginnt am besten mit einer Verkostung der verschiedenen Eisdielen in der Altstadt, die oft hausgemachte Kreationen in ungewöhnlichen und exotischen Geschmacksrichtungen verkaufen. Neben einheimischer Küche gibt es auch eine große Auswahl an internationalen Restaurants.

Außerhalb der Festungsmauern kann man etwas traditioneller und günstiger essen. Dort gibt es asiatische Curries mit Reis, Fusionsküche und an einigen Orten sogar Angebote für Kochkurse. Auf dem Fischmarkt oder beim Streetfood lernt ihr die lokale Küche und den Geschmack der Einheimischen besser kennen.

Hotels & Unterkünfte

Wer in Galle übernachten möchte, wird in der Altstadt eine große Zahl an feinen Hotels in Kolonialbauten finden. Diese sind etwas teurer als die Hotels außerhalb des historischen Zentrums, bieten dafür aber auch Highlights wie einen Garten oder eigene Bars. Einige der Gebäude sind mehrere Jahrhunderte alt und waren früher Händlervillen. Sie alle bringen eine lange Geschichte mit sich. Einige Minuten mit dem Tuk Tuk entfernt befinden sich günstigere Alternativen vor den Stadtmauern, die ebenfalls sehr atmosphärisch sind. So ist für jeden Urlauber die passende Unterkunft dabei.

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