Gambia: Afrikas stille Schönheit


In Gambia, Afrikas kleinstem Land, locken warme Temperaturen und vielseitige Ausflugsziele. Vor allem die Nationalparks und tierischen Bewohner wissen zu begeistern. Aber auch die gastfreundlichen Einheimischen und paradiesischen Strände werden euer Herz im Sturm erobern.

Überblick

Nach seinem Hauptfluss benannt, der als eine natürliche Grenze zwischen Norden und Süden fungiert, präsentiert sich Gambia als oftmals vergessenes Urlaubsland Afrikas. Da es sich um den flächenmäßig kleinsten Staat handelt, denken viele Urlauber, dass es hier nur wenig zu erleben gibt. Doch weit gefehlt! Gambia muss sich vor seinen „großen Geschwistern“ wie dem Reiseland Kenia und dem Senegal, der es fast vollständig umschließt, keineswegs verstecken.

Strand in Gambia, Westafrika
Strand in Gambia, Westafrika

Mit seinen traumhaft schönen weißen oder goldgelben Stränden an der Atlantikküste und seiner vielseitigen Landschaft, die heimischen Tierarten ein schönes Zuhause bietet, ist Gambia ein kleines Paradies auf dem afrikanischen Kontinent. Neben der atemberaubenden Landschaft begrüßen verschiedene Städte die Besucher mit ihrem ganz eigenen Flair.

Hauptstadt: Banjul

Willkommen in Banjul: Hier werdet ihr ankommen, wenn ihr euch für die Reise nach Gambia entscheidet. Es handelt sich nämlich um die Hauptstadt des afrikanischen Landes, die über einen internationalen Flughafen mit Verbindungen nach Europa verfügt. Da sie direkt an der begehrten Atlantikküste liegt, bildet sie außerdem den idealen Ausgangspunkt für einen erholsamen Strandurlaub.

Blick auf die Stadt Banjul
Blick auf die Stadt Banjul

Doch bevor es gemütlich auf eure Liege ans Meer geht, solltet ihr Banjul selbst entdecken; immerhin beheimatet die Stadt das Wahrzeichen Gambias. Der 35 Meter in die Höhe ragende Arch 22, ein Triumphbogen, der an einen einstigen Militärputsch erinnert, ist ein sehenswertes Ausflugsziel und tolles Fotomotiv. Ein weiteres Highlight Banjuls ist das Nationalmuseum, das euch Einblicke in die Geschichte des Landes gewährt. Mit nur rund 32.000 Einwohnern ist Banjul überdies im Vergleich zu anderen gambischen Städten eher überschaubar und lädt zu einem entspannten Städtebesuch ein.

Tipp: Wer das turbulente, afrikanische Städteleben genießen will, sollte sich eine der anderen Städte einmal näher ansehen.

Belebte Städte: Serekunda und Brikama

Die höchste Bevölkerungsanzahl in Gambia misst die Stadt Serekunda, die als wirtschaftliche Landeshauptstadt gilt. Serekunda und Banjul sind direkt über den nach ihnen benannten Highway miteinander verbunden.

Auch die zweitgrößte Stadt Brikama ist belebt und überdies für ihre musikalischen Highlights bekannt. Typisch afrikanische Musik gibt es hier häufig zu genießen – außerdem ist die Stadt Zentrum der Holzschnitzerei. Hier ergattert ihr sicherlich ein schönes Andenken aus dem Afrika-Urlaub.

Hafenstadt mit Natur: Bakau

Auch Bakau darf auf der Liste der beliebten gambischen Städte nicht fehlen, denn sie beherbergt einen wunderschönen, herrlich duftenden Botanischen Garten und ein gern besuchtes Krokodilbecken, bei dem ihr sogar auf Tuchfühlung mit den geheimnisvollen Tieren gehen könnt – wenn ihr euch denn traut! Auch gibt es in Bakau einen belebten Hafen und das Nationalstadion.

Krokodile in Bakau
Krokodile in Bakau

Natur in Gambia

Doch mal ehrlich – wer ist schon nach Gambia gekommen, um (nur) einen Städteurlaub zu machen? Viel beeindruckender ist doch die unglaubliche Tierwelt, die gemeinsam mit der paradiesischen Landschaft dafür sorgt, dass Gambia als wahres Naturparadies betitelt wird. Euch erwarten verschiedene „natürliche“ Highlights wie Nationalparks mit unterschiedlichen Ökosystemen. Ob Savanne, Regenwald oder Sumpflandschaft: Es gibt kaum etwas, das es nicht gibt. In dieser Kulisse gibt es allerlei Aktivitäten, die sich für immer in euer Gedächtnis brennen werden. Wie wäre es beispielsweise, wenn ihr mit einem Krokodil auf Tuchfühlung geht?

Nationalparks in Gambia entdecken

Zahlreiche Nationalparks locken in Gambia; allen voran der Kiang West Nationalpark, der gemeinhin als größter seiner Art gehandelt wird. Am Ufer des Gambia-Flusses gelegen, beeindruckt er mit seiner Savannenlandschaft und der vielseitigen Tierwelt. Beispielsweise finden sich hier Krokodile, die bei einer Tour zu Fuß oder mit dem Auto beobachtet werden können. Weiterhin werdet ihr vermutlich auf die pfiffigen Wüstenluchse treffen.

Ein Feuchtgebiet ist indes der Bao Balong Wetland Nationalpark, in dem es Flusspferde und Wasservögel zu bestaunen gibt. Und wenn ihr Lust habt, die Affenwelt von Gambia zu erleben, solltet ihr den Bijilo Forest Park auf eure Liste der Urlaubsaktivitäten setzen. Hier gibt es unter anderem den Westafrikanischen Stummelaffen und den Husarenaffen zu sehen, allerdings trefft ihr sicher auch auf einige Reptilien sowie unterschiedliche, heimische Vogelarten.

Vogelbeobachtungen erleben

Die Vogelbeobachtungen in Afrika sind euer größtes Ziel im Urlaub? Dann besucht Gambia am besten zwischen Dezember und April. In dieser Zeit überwintern nämlich diverse Zugvögel in dem kleinen afrikanischen Land. Ob ihr allein oder mit professionellen Guides auf Tour geht, bleibt euch überlassen. Gute Chancen auf eine vielseitige Vogelwelt habt ihr auf jeden Fall, wenn ihr euch für eine frühmorgendliche Kajak-Tour auf dem Gambia-Fluss entscheidet. Zu Spitzenzeiten vor dem Sonnenaufgang tummeln sich hier gerne mal über 500 Arten.

Vögel in Bakau beobachten
Vögel in Bakau beobachten

Nervenkitzel: Krokodilbecken besuchen

Das Krokodil ist in Gambia heilig und wird dementsprechend gewürdigt, beispielsweise in den meist privat geführten Krokodilbecken, in denen die Tiere ein Zuhause finden. Zumindest drei davon könnt ihr als Touristen live erleben. Das berühmteste ist wahrscheinlich der Kachikally Crocodile Pool. Wenn ihr eine gewisse Portion Mut im Gepäck habt, dürft ihr eines der Krokodile in manchen Becken vorsichtig berühren. Der Sage nach soll das Glück bringen.

Naturreservat Makasutu Culture Forest

Der Makasutu Culture Forest ist ein Naturreservat, das sich nordöstlich der Stadt Brikama befindet. Es beeindruckt mit fünf verschiedenen Ökosystemen und lässt sich beispielsweise per Boot oder im Rahmen einer geführten Wanderung erkunden. Wie in den Nationalparks erwarten euch viele Tiere, die sich vor allem in den Morgenstunden zeigen.

Der Name „Makasutu“ bedeutet übersetzt etwa „heiliger Wald“. Heilig werdet ihr euch wahrscheinlich nicht fühlen, wenn ihr das Reservat besucht – wohl aber beeindruckt, wenn ihr zwischen tropischen Regenwäldern, der Savanne und den Sümpfen steht.

Strände, Küsten und Inseln

Viele Urlauber wählen Gambia aufgrund der Atlantikküste als Reiseziel. Es gibt warmes Wasser, goldgelbe Traumstrände und schneeweiße, flach abfallende Sandabschnitte. Entdeckt die Vielfalt der Küste bei einem abendlichen Strandspaziergang oder begrüßt den Tag mit einem Sprung ins erfrischende Nass. Beliebte Strände sind beispielsweise Kotu Beach und Bijilo Beach, allerdings müsst ihr dort während der begehrten Reisezeit auch mit vielen Gleichgesinnten und Verkäufern rechnen. Mögt ihr es felsiger und ruhiger, besucht die Küste rund um die Hafenstadt Bakau. Hier könnt ihr den Tag fernab von Stress und Hektik genießen.

Sonnteruntergang an der westafrikanischen Küste
Sonnteruntergang an der westafrikanischen Küste

Auch die Inseln rund um Gambia haben einiges zu bieten; Kunta Kinteh Island, das bis zum Jahr 2011 noch als James Island (nach King James II.) bekannt war, ist ein UNESCO Weltkulturerbe und erinnert an die Zeit des Sklaven- und Goldhandels in Gambia. Vom einstigen Fort James sind zwar heute nur noch die Mauerreste übrig, sie ziehen aber trotzdem nach wie vor einige Besucher an. Ebenso ergeht es Jinack Island im Niumi Nationalpark, der von Mangrovenwäldern dominiert wird. Die Insel selbst bietet die Chance, einen Blick auf Meeresschildkröten oder Delfine in freier Wildbahn zu erhaschen. Dort könnt ihr sogar in einer charmanten Lodge übernachten oder eure Flitterwochen auf der oft als „Paradise Island“ angepriesenen, wenig besiedelten Insel, genießen.

Reise-Infos: So gelingt der Trip

Ab nach Gambia – doch wann, wie und was darf nicht fehlen? All das verraten wir euch in unserem Guide, der euch mit wichtigen Abschlussinformationen rund um euren Urlaub in Gambia versorgt.

Reisezeit für einen Traumurlaub wählen

Wie alle afrikanischen Länder wird auch Gambia nicht von sehr heißen Temperaturen verschont. Doch zwischen November und April wird es nicht zu schwül; die Tagestemperaturen erreichen durchschnittlich 30 Grad und nicht 40 wie im Hochsommer. Auch bleibt ihr während dieser Zeit von der Regenzeit verschont. Diese liegt zwischen Juni und Juli sowie zwischen August und Oktober. In allen anderen Monaten ist fast kein Regen zu erwarten. Die Wassertemperaturen an der Küste klettern auf 21 bis 25 Grad und erweisen sich somit als ideal für einen angenehmen Badeurlaub.

Das echte Strandleben in Gambia
Das echte Strandleben in Gambia

Dokumente parat legen

Vergesst euren Reisepass nicht, wenn ihr in Gambia Urlaub machen wollt. Dieser muss mindestens noch sechs Monate lang gültig sein. Außerdem erhaltet ihr für einen Aufenthalt von maximal 28 Tagen ein Visum direkt am Flughafen. Möchtet ihr länger bleiben, müsst ihr das Visum entsprechend beantragen.

Über Währung und Geldversorgung informieren

Die Landeswährung ist in Gambia der Dalasi (GMD). Schlecht für Vorausplaner: Ihr könnt ihn nur innerhalb des Landes eintauschen. Dafür sollten ausschließlich offizielle Stellen wie Banken und Wechselstuben genutzt werden. Alternativ könnt ihr in fast allen großen Einrichtungen (Hotels oder Geschäfte) mit der Kreditkarte bezahlen. Achtet dabei aber unbedingt auf die Gebühren – manchmal ist es günstiger, das Geld vorab am Bankautomaten abzuheben.

Anreise planen

Die Anreise erfolgt mit dem Flugzeug und beträgt rund neun Stunden Flugzeit ab Frankfurt. Ihr kommt direkt in der Hauptstadt Banjul an und könnt von dort aus eure Reise fortsetzen.

Zeitverschiebung bedenken

In Gambia gibt es eine geringe Zeitverschiebung von minus einer Stunde bei Winterzeit und minus zwei Stunden bei Sommerzeit. Denkt daran, eure Uhr entsprechend umzustellen.

Englisch auffrischen

Eine gute Nachricht für alle, die Englisch sprechen: Für euren Urlaub in Gambia sind in der Regel keine weiteren Sprachkenntnisse erforderlich. Die meisten Einheimischen sprechen und verstehen Englisch. Einige Senegalesen, die in Gambia leben, beherrschen überdies Französisch.

Keine Sorge, wenn eure letzten Englisch- und Französischstunden länger zurückliegen: In den meisten Fällen ist die Aussprache klar und verständlich, dass ihr euch problemlos verständigen könnt.

Sicherheitsaspekte checken

Es gibt keine speziellen Warnungen für den Urlaub in Gambia. Allerdings sind in den großen Städten und touristisch beliebten Gebieten Taschendiebstähle häufig. Ihr solltet eure Wertsachen wie auch in vielen anderen Ländern nicht sichtbar bei euch tragen, auf opulenten Schmuck verzichten und möglichst wenig Bargeld mit euch führen.

Euer Reisepass gehört in ein sicheres Schließfach im Hotel oder an einen anderen, sicheren Ort – führt besser lediglich eine Kopie des Passes mit, wenn ihr unterwegs seid.

Sitten und Traditionen respektieren

Das Land ist größtenteils muslimisch geprägt, weshalb allzu freizügige Kleidung schnell respektlos erscheinen kann. Zwar sind die gambischen Einheimischen gegenüber Touristen recht tolerant, bedeckte Schultern und Beine sind aber dennoch nicht verkehrt. Ältere Menschen erfahren besonders großen Respekt seitens der Einheimischen, während von jüngeren Touristen vermehrt Respekt erwartet wird.

Gesundheit im Blick haben

Empfehlenswert sind vor der Gambia-Reise Gelbfieberimpfungen und eine Malariaprophylaxe, denn in Gambia ist die Malaria-Mücke verbreitet. Reist ihr aus einem Gelbfiebergebiet nach Gambia, ist die entsprechende Impfung sogar vorgeschrieben.

Achtet darauf, dass die Medikamentenverfügbarkeit in dem kleinen, afrikanischen Land nicht besonders ausgeprägt ist. Vorhandene Arzneien sind meist den Einheimischen vorbehalten. Daher solltet ihr eine gut bestückte Reiseapotheke mit euch führen, die alle Eventualitäten abdeckt.

Schutz vor Moskitos mit Spray
Schutz vor Moskitos mit Spray

Einkaufen und Handeln auf die Urlaubsliste setzen

Gambia lebt vom Handel – unter anderem sind die belebten, traditionellen Märkte ein Highlight in eurem Urlaub. Hier könnt ihr feilschen, was das Zeug hält und bunte Tücher, afrikanische Masken oder handgemachte Körbe ergattern. Zwischen 30 Prozent und 3 Prozent des Preises könnt ihr durchaus herausschlagen. Als Faustregel gilt, dass der Handel weitergehen kann, sofern eine Reaktion innerhalb von zwei Minuten seitens des Verkäufers erfolgt. Bleibt diese aus, sollte der Preishandel bald enden, denn dann habt ihr einen realistischen Preis erreicht.

Tipp: Achtet schon beim Kofferpacken darauf, dass genügend Platz bleibt, um eure Schätze aus Gambia nach Hause zu bringen!

Traditioneller Markt in Gambia
Traditioneller Markt in Gambia

Unterkunft buchen

Die meisten Hotels in Gambia finden sich entlang der Atlantikküste. Das liegt daran, dass der internationale Flughafen gleich in der Nähe ist – aber auch daran, dass die meisten Touristen für einen Strandurlaub anreisen. Die dort befindlichen Hotels verfügen meist über einen eigenen Strandabschnitt oder zumindest einen direkten Strandzugang und orientieren sich an dem westlichen Standard. Wenn ihr euch lieber für ein eigenes Domizil entscheiden möchtet, könnt ihr eines der vielen Ferienhäuser buchen. Auch diese warten meist mit den gewohnten Annehmlichkeiten auf und sind zu günstigen Preisen erhältlich.

Wollt ihr lieber tief in die Kultur von Gambia eintauchen und auch so übernachten? Dann gibt es landestypisch gestaltete Lodges, die vorwiegend nahe der Naturreservate und Nationalparks liegen.

Auf das Essen freuen

In erster Linie findet ihr in Gambia eine arabisch geprägte Küche mit vielen Reisgerichten und Eintöpfen aus Hühner- oder Rindfleisch. Beachtet aber, dass ihr die landestypischen Gerichte nur im frisch gekochten Zustand zu euch nehmt. Zu diesen herzhaften Leckereien, die meist mit typisch gambischer Erdnusssauce gereicht werden, kommen frische Früchte, die entweder als Teil eines Hauptgerichtes oder als alleiniger Snack dienen. Die knackigen Mangos oder Orangen könnt ihr an fast jeder Straßenecke kaufen – ebenso mit Fisch gefüllte, frittierte Teigtaschen („Fish Cakes“) oder leckere, frisch geröstete Erdnüsse, die euch auch unterwegs den kleinen Hunger nehmen.

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