Genf – kleine Metropole in der Schweiz

Die Stadt Genf ist Wiege der Uhrmacherkunst, Heimat der Schokolade und europäischer Sitz der UNO – kurz: Genf blüht vor Facettenreichtum und ist das ideale Reiseziel für einen spannenden Städtetrip. Die zweitgrößte Stadt der Schweiz steht für Weltoffenheit und Wohlstand, was euren Aufenthalt so spannend macht. Lasst euch in Genf von politischen Traditionen, historischen Geschichten und unkonventionellen Begegnungen überraschen.

Genf liegt im Südwesten der Schweiz und ist die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons. Idyllisch zwischen Alpengipfeln und Weinberge, bietet die Stadt tolle Ausflugsmöglichkeiten, die ihr zu Fuß oder mit dem Bike erkunden könnt. Doch auch Bootstouren auf dem Genfer See, dem größten See Westeuropas, sind eine verlockende Aktivität, die ihr in bei eurem Aufenthalt nicht auslassen solltet. 20 Prozent der Stadt bestehen aus Grünflächen, sodass ihr euch in zahlreichen Naturlandschaften eine wohlverdiente Pause vom hektischen Alltag gönnen könnt. Im Sommer könnt ihr hier sogar mit kostenfreien Live-Konzerten rechnen, die euch eure Zeit versüßen.

So ist Genf jedoch nicht nur ein landschaftliches Highlight, sondern gilt ebenso als internationalste Stadt der Schweiz. Im europäischen Sitz der UNO erwarten euch zahlreiche Aktionen rund um Politik, Kultur und Geschichte. Nicht umsonst trägt Genf die Beinamen „Stadt der Kunst und Kultur“ sowie „Hauptstadt des Friedens“. Aus diesem Grund ist Sightseeing in dieser Stadt ein wahres Vergnügen. Hier erwarten euch spannende Sehenswürdigkeiten, interessante Museen und architektonische Wahrzeichen, die euer Herz höherschlagen lassen. Konzerte, Festivals und Theateraufführungen entführen euch in ein aufregendes Kulturleben.

Genf ist jedoch ebenso die „Wiege der Uhrmacherkunst“ und weltweit als Stadt der Luxusuhren berühmt. Die präzise Handwerkskunst der Uhrmacherei blickt auf eine lange Tradition zurück. So zeigt sich das facettenreiche Genf immer genau von dem Blickwinkel, den ihr gerade betrachten wollt, denn die Stadt zieht ein breites begeistertes Publikum an. Als eine der Städte mit der weltweit höchsten Lebensqualität könnt ihr euch hier nur wohlfühlen. Ob Spaziergang im Grünen, Sightseeing in der Altstadt oder Besuch einer Oper – die Stadt hält für jeden Geschmack etwas bereit und so solltet ihr nicht lange überlegen und euch selbst davon überzeugen.

Das bezaubernde Genf ist das ideale Ziel für einen unvergesslichen Städtetrip, denn an Sehenswürdigkeiten, Ausflugszielen und Attraktionen mangelt es der Stadt keineswegs.

Der Jet d’eau ist seit 1891 das Wahrzeichen der Stadt Genf und begeistert mit seinem ästhetischen Anblick immer wieder aufs Neue – obwohl sein ursprünglicher Zweck einen ganz anderen Hintergrund hatte. Die 140 Meter hohe Wasserfontäne schoss einst nur 30 Meter in die Höhe und diente damit als Druckventil für ein Genfer Kraftwerk, damit Juweliere mit der Wasserkraft ihre Maschinen betreiben konnten.

Heute werden im Seebecken La Rade 500 Liter Wasser pro Sekunde in die Höhe gesprudelt – und zwar mit unglaublichen 200 Kilometern pro Stunde. Diesen Anblick solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. Ob ihr den Anblick bei einer Bootsfahrt auf dem Genfer See oder vom Steg Jetée des Eaux Vives genießt, entscheidet ihr. Reist ihr in den Sommermonaten nach Genf, könnt ihr den Jet d’eau sogar beim Baden bestaunen – nämlich in den Bains des Pâquis. Im Winter könnt ihr dort einen Saunabesuch unternehmen und die riesige Wasserfontäne von dort aus bewundern. Das Bad im Herzen der Stadt ist unter Einheimischen und Reisenden gleichermaßen beliebt, da euch hier neben Aktivitäten im Wasser auch Massagen, türkische Bäder und Saunagänge erwarten.

Auch vom Englischen Garten, dem Jardin Anglais, habt ihr einen fantastischen Blick auf den Jet d’eau. Doch da die malerische Gartenanlage ihre eigenen Highlights bereithält, werdet ihr kaum noch Augen dafür haben. So begeistert der Englische Garten vor allem mit der berühmten Blumenuhr (Horloge Fleurie), die aus 6.500 Blumen besteht. Die kunterbunten Gewächse werden dabei so angelegt, dass die Form einer Uhr entsteht. Je nach Saison blühen die Blumen in einer anderen Pracht. Die bunte Blütenuhr verfügt sogar über eigene Zeiger, die über Funk gesteuert werden. Dabei gehört der 2,5 Meter lange Sekundenzeiger zu den größten seiner Art – typisch für eine Stadt, in der die Uhrmachertradition an oberster Stelle steht.

Spaziert ihr weiter durch die idyllische Anlage, werdet ihr außerdem auf einen bronzefarbenen Brunnen stoßen, die Mont-Blanc-Brücke überqueren und das Nationaldenkmal (Monument National) entdecken. Dieses erinnert an die Anbindung von Genf an die Schweiz im Jahr 1814. Seid ihr im Sommer in der Stadt, könnt ihr mit etwas Glück einem kostenfreien Konzert im Musik-Kiosk lauschen und das schöne Wetter genießen.

Die Altstadt von Genf verzaubert mit historischem Charme, welchen ihr am besten einfangen könnt, wenn ihr durch die engen Gassen der Altstadt (Vieille Ville) spaziert. Hier erwarten euch kleine Antiquitäten-Geschäfte, Weinstuben und Galerien.

Das Herzstück der Altstadt ist die Kathedrale St. Pierre (Cathédrale Saint-Pierre de Genève), die über dem historischen Zentrum thront. Ihre erste Bauphase reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Während der Reformationszeit im 16. Jahrhundert wurde die Kathedrale als protestantische Kirche genutzt. Heute findet ihr im Inneren die größte Zahl romanischer und gotischer Kapitelle, die ihr in einer Schweizer Kirche entdecken könnt. Erklimmt ihr die 157 Stufen ihres Nordturms, werdet ihr für den Aufstieg mit einer traumhaften Aussicht über die Stadt sowie den Genfer See belohnt. Vergesst nach eurem Aufstieg nicht, auch einen Abstecher in die Katakombe der Kirche zu machen. Hier erwarten euch archäologische Ausgrabungen, die bis in die Antike zurückreichen.

Nur wenige Schritte entfernt, entdeckt ihr den Place du Bourg-de-Four. Dieser Platz ist ein beliebter Treffpunkt der Genfer und ist schon seit dem 11. Jahrhundert das Herzstück der Altstadt. Schlendert ihr über den bezaubernden Platz, erreicht ihr schon bald die Treille-Promenade, auf der ihr die längste Holzbank der Welt bestaunen könnt. Diese ist unglaubliche 120 Meter lang und so findet ihr definitiv einen freien Sitzplatz.

Direkt am Ufer des Genfer Sees und mitten im Parc de l’Ariana liegt der Palais des Nations, der Völkerbundpalast. Bis in die 1940er war er der Sitz des Völkerbundes, beherbergt seit 1966 jedoch die europäische UNO. Der 600 Meter lange Palast verfügt über 34 Konferenzräume und 2.800 Büros, die zu internationalen politischen Treffen und Zusammenkünften einladen. Bis zu 25.000 Delegierte aus aller Welt besuchen jährlich den Völkerbundpalast.

Wollt ihr auch einmal in den politischen Alltag von Genf hineinschnuppern, könnt ihr einige Bereiche des Völkerbundpalastes von innen besichtigen – zum Beispiel den Beratungs- sowie den Versammlungssaal, welche beide prunkvoll mit Gemälden, Statuen und Stuck dekoriert sind. So habt ihr beispielsweise im Saal der Menschenrechte und der Allianz der Zivilisationen die Möglichkeit, eine sehr imposante Deckengestaltung zu bewundern, welche vom spanischen Künstler Miquel Barcelò kreiert wurde.

Verlasst ihr das imposante Gebäude, wir euch sicher eines ins Auge stechen: der Broken Chair vor dem Völkerbundpalast. Der 12 Meter große Stuhl aus Holz symbolisiert die damalige Forderung, auf Minen und Bomben in politischen Auseinandersetzungen zu verzichten. Der Broken Chair soll außerdem an alle Gefallenen im Krieg erinnern, welche einst durch diese Waffen getötet wurden.

Der Genfer See ist der größte Binnensee Mitteleuropas und liegt direkt an der Schweizer Grenze zu Frankreich. Umgeben von schneebedeckten Gipfeln der Schweizer und Savoyer Alpen lädt die Umgebung um den See zu ausgiebigen Spaziergängen mit Blick auf das Wasser ein. Unterwegs begegnen euch kleine Häfen, zahlreiche Schlösser und idyllische Weinberge. Doch auch auf dem See ist so einiges los.

Romantische Bootsfahrten, eine Überfahrt mit dem Wassertaxi Mouette oder sogar eine Kreuzfahrt von Frankreich in die Schweiz: Wer den Genfer See hautnah erleben will, muss definitiv eine Bootstour unternehmen. Besonders beliebt sind die thematischen Rundfahrten, wie die Schlössertour, bei der ihr die umliegenden Schlösser Nyon, Yvoire, Lausanne, Chillon, Morges und Rolle am Ufer des Sees bestaunen könnt. Ihr könnt euch auf eigene Faust ein Tret- oder Motorboot mieten und das wunderschöne Panorama vom Wasser aus genießen. Natürlich laden euch jedoch auch an Land zahlreiche Badestrände, Cafés und Flaniermeilen zu einem entspannten Tag am Genfer See ein.

Wollt ihr euch auf eine 500-jährige Reise in die Vergangenheit der Kunst der Uhrmacher begeben, seid ihr im Patek Philippe Museum goldrichtig. Die Dauerausstellung ehrt alle Schweizer Uhrmacher für ihr hohes Fachwissen und zeigt euch als Besuchern luxuriöse Uhrensammlungen vom 16. bis ins 19. Jahrhundert. Begebt euch auf eine Zeitreise – im wahrsten Sinne des Wortes. Neben den prunkvollen Uhren könnt ihr im Museum außerdem detailverliebte Emailarbeiten bewundern und in der Bibliothek mehr zu der Historie der Zeitmessung herausfinden.

Hat die Kunst der Uhrmacherei euer Interesse geweckt, dürft ihr sogar selbst Hand anlegen. In der Uhrenwerkstatt Initium könnt ihr an zahlreichen spannenden Kursen teilnehmen, welche euch durch die unterschiedlichen Schritte der Uhrenherstellung führen. Mit Schraubenzieher und Pinzette bewaffnet, könnt ihr das filigrane Uhrwerk selbst zusammenbauen. Alles, was ihr dafür braucht, ist das nötige Fingerspitzengefühl.

Mitten im idyllischen Parc des Bastions entdeckt ihr ein Flachrelief, welches die riesigen Statuen von vier Männern zeigt. Bei diesen handelt es sich um Jean Calvin, Guillaume Farel, Théodore de Bèze und John Knox, welche die bedeutendsten Akteure der Genfer Reformation darstellen. Auch das Motto der Stadt ist in lateinischer Schrift in die 100 Meter lange Mauer eingraviert: „Post Tenebras Lux“, was bedeutet, dass nach der Dunkelheit das Licht kommt.

Schlendert unbedingt noch ein wenig durch den Parc des Bastions, der direkt am Fuße der malerischen Treille-Promenade liegt. Vielleicht entdeckt ihr bei eurem Spaziergang die sechs gigantisch großen Schachspiele, auf denen ihr eure Miturlauber zum Duell herausfordern könnt. Außerdem findet im Park jedes Jahr die fête de la musique statt, bei der ihr zahlreichen Freiluft-Konzerten lauschen könnt.

Das facettenreiche Genf hat es euch angetan? Dann packt schnell eure Koffer und besucht die Stadt der Kunst und Kultur. Damit auch nichts schief geht, haben wir noch einige Tipps für den Genf-Urlaub für euch.

Das Klima in Genf ist vergleichbar mit dem deutschen Wetter. So könnt ihr im Sommer mit heißen Temperaturen rechnen, die zu Badetagen am Genfer See, ausgiebigen Sightseeing-Trips und lauschigen Sommerabenden einladen. Von Mai bis in den September sind die Temperaturen angenehm und es regnet kaum.

Wollt ihr mit dem Flugzeug anreisen, könnt ihr von zahlreichen deutschen Städten direkt nach Genf fliegen. Ihr landet nach einer Flugzeit von zwei bis drei Stunden auf dem internationalen Flughafen der Stadt und könnt von dort aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt fahren. Natürlich habt ihr auch die Möglichkeit, mit dem PKW anzureisen. So sind es von München nach Genf knapp 600 Kilometer, wobei ihr auf die Maut-Pflicht in der Schweiz achten müsst. Auch Züge und Fernbusse bringen euch bequem und unkompliziert nach Genf.

Wenn ihr mehr als eine Stadt in der Schweiz bereisen wollt, denkt auch über eine Kombination mit dem Städtetrip nach Bern nach. Die Stadt im Berner Oberland liegt nur etwa zwei Stunden von Genf entfernt.

Genf lockt nicht nur mit Facettenreichtum, sondern ebenso mit kulinarischen Hochgenüssen, die manchmal ein wenig extravagant erscheinen. Wollt ihr lieber die Finger von Pferdefleisch, Froschschenkeln und Schnecken lassen, warten jedoch noch viele andere Delikatessen auf euch.

Möchtet ihr landestypisch essen gehen, könnte zur Vorspeise eine Cardon de Genève auf eurem Teller landen. Das Gemüse „Cardy“, welches der Artischocke ähnelt, ist bei uns unbekannt. Doch als Gratin und mit einer Béchamelsauce übergossen, solltet ihr es unbedingt einmal probieren. Fleischliebhaber lassen sich die würzige Genfer Wurst Longeole schmecken. Zum Hauptgang gibt es häufig Schweinsragout, Hähnchenauflauf, Pilzfondue oder Seesaibling – hier ist für Fisch-und Fleischliebhaber sowie für Vegetarier also das passende Gericht dabei.

Natürlich darf die Schweizer Schokolade nicht als Dessert fehlen. Ob ihr diese als Praline, Créme oder Heißgetränk vernascht, ist euch überlassen. Ein Glas Wein aus den umliegenden Weinanbaugebieten rundet das Dinner perfekt ab.

Wo ihr in Genf unterkommt, steht euch frei, denn die Auswahl an Unterkünften in Genf ist riesig. Vom günstigen Budget-Hotel, über das klassische City-Hotel bis hin zum luxuriösen 5-Sterne-Hotel ist alles dabei. Zwar ist Genf eine sehr teure Stadt, doch neben kostenfreiem WiFi in der City, bekommt ihr in eurer Unterkunft die Geneva Transport Card ausgehändigt. Mit dieser könnt ihr alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen – sogar die Wassertaxis Mouettes.