Gijón in Spanien erkunden

Eine Städtereise mit viel Kultur und spanischer Tradition in Verbindung mit einem Strandaufenthalt: Was könnte es Besseres im Urlaub geben! Diese Gegebenheiten findet ihr in Gijón. Die Stadt überzeugt mit historischen Bauwerken sowie Denkmälern einerseits und ihren Stränden andererseits.

Welcher Urlaubstyp seid ihr? Zieht es euch eher in Städte mit Bauten aus der Vergangenheit und Denkmälern, welche die Zeiten überdauert haben, oder seht ihr euch vorwiegend in der Sonne liegend am Meer? In Gijón müsst ihr keine Entscheidung treffen, denn beide Varianten werden ausreichend bedient. Es handelt sich um eine Hafenstadt in bester Küstenlage im spanischen Asturien, die mit ihren vielseitigen Sehenswürdigkeiten definitiv nicht geizt.

Verbindet eine klassische Besichtigungstour in Gijón gekonnt mit langen Auszeiten am Strand, denn mehrere Möglichkeiten befinden sich unmittelbar vor der Tür. Die gesamte Region ist ein Traumziel für Aktivurlauber, die gern wandern oder ausgedehnte Spaziergänge an der Küste machen. Wir stellen euch Gijón an der Costa Verde und das Umland im Norden Spaniens vor!

Ihr wollt euch nach der Ankunft in Gijón am liebsten erst einmal ausruhen? Dann macht das nicht im Hotel, sondern direkt an einem der Stadtstrände! Die Gelegenheit ist günstig, denn Gijón ist neben den kulturellen Hotspots für entspannte Badestellen am Golf von Biskaya bekannt.

Etwa 1,5 Kilometer lang erstreckt sich die Playa de San Lorenzo östlich der auf einer Halbinsel gelegenen Altstadt. Der Strand zieht Sonnenanbeter von nah und fern an, die sich auf ein Sonnenbad oder Spaziergänge im weichen Sand freuen. Es gibt Restaurants, Beachvolleyballplätze und die Gelegenheit zum Fußball spielen. Wer den Wassersport bevorzugt, sollte sich um die nötige Ausrüstung kümmern oder mietet sich ein Kajak für Abenteuertouren auf dem Meer. Hinter der Playa de San Lorenzo verläuft eine Promenade.

Beachvolleyball und Spaß mit der ganzen Familie rücken auch die rund 500 Meter lange Playa de Poniente in den Fokus. Sie ist die übliche Alternative zur Playa de San Lorenzo, dabei leichter zugänglich und verfügt über eine hübsche Strandpromenade, die zum Aquarium von Gijón führt. Dieses stellen wir euch später noch vor.

Zunächst wird aber sicher gern etwas Zeit an der Playa de Poniente samt niedrigen Wellengang verbracht. Dank zweier Wellenbrecher ist das Wasser ruhiger als am erstgenannten Strand. Schwimmt im Meer oder fahrt mit einem Tretboot, wenn ihr nicht gerade am Faulenzen seid. Die Playa de Poniente schließt an den Hafen an, welcher sich westlich des historischen Stadtzentrums befindet.

Natürlich könnt ihr den Urlaub ausschließlich am Strand verleben und euch somit von den Alltagsstrapazen im Urlaub erholen. Es ist aber genauso schön, den einen oder anderen Spaziergang durch Gijóns Altstadt einzuplanen. Was es dort und an anderen Stellen zu sehen gibt, erfahrt ihr hier.

Es steht die Behauptung im Raum, das Stadtbild von Gijón sei nicht sehr attraktiv und verführe kaum zu genauen Entdeckungstouren. Ein Blick auf die kleine Altstadt, die „Cimavilla“ oder auch „Cimadevilla“ genannt, beweist sofort das Gegenteil. Die verschlungenen Gassen offenbaren immer wieder historische Relikte; so zeugen etwa die Überbleibsel römischer Thermen von einer langen Vergangenheit. Auf den lebendigen Plätzen sind Einkehrmöglichkeiten wie Cafés und Restaurants sowie weitere alte Bauwerke vorhanden. Ein schöner Ausflug ins ursprüngliche Spanien!

An einem der Plätze in der Altstadt, der Plaza Mayor, präsentiert sich das historische Hauptgebäude des Stadtrates von Gijón in einem altertümlichen Gewand. Logisch, immerhin zählt es bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts untrennbar zum Stadtbild und erstreckt sich auf insgesamt drei Etagen. Es bildet ein äußerst beliebtes Fotomotiv beim Städterundgang.

Die Kirche San Pedro ragt am Ende der Playa de San Lorenzo als bezaubernder Bau in die Höhe und ist sicherlich ein Blickfang nach dem erfrischenden Bad im Meer. Es handelt sich um ein vergleichsweise neues Gebäude, das im frühen 20. Jahrhundert seinen gotischen Vorgänger aus dem 15. Jahrhundert ersetzte. Im Inneren sind unter anderem schöne Mosaiken zu sehen.

Die „Basilika des Heiligen Herzens“ ist ein weiteres sehenswertes Gotteshaus von Gijón. Die Kirche wurde im frühen 20. Jahrhundert errichtet. Der modernistische Stil erinnert an die Bauweise Gaudís. Durch einen Brand leider zerstört, aber liebevoll restauriert, hat die Kirche seit dem Jahr 2003 offiziell den Status einer Basilika. Die imposante Größe des Baus sorgt dafür, dass ihr sie beim Städterundgang sicher nicht übersehen werdet. Ein Blick ins Innere lohnt sich spätestens, wenn ihr die eindrucksvollen Gemälde bemerkt.

Eines der Wahrzeichen von Gijón thront außerhalb der Altstadt auf den Ruinen einer ehemaligen Festung, die Playa de San Lorenzo in Reichweite. Es ist die Skulptur Elogio del Horizonte, zu Deutsch: „Lob des Horizonts“, aus dem Jahr 1990. Sie wurde im Auftrag der Stadt Gijón von Eduardo Chillida, einem spanischen Bildhauer, erschaffen. Das futuristische Erscheinungsbild der Betonfigur ist ein charmanter Kontrast zum sonst überwiegend historischen Flair der Stadt. Genießt neben der Skulptur auch den Ausblick über die Costa Verde!

Eine ganz andere Art der Skulptur ist die Madre del Emigrante, die übersetzt „Mutter des Emigranten“ heißt und im Jahr 1970 eingeweiht wurde. Sie soll symbolisch für die Mütter von Auswanderern stehen, die sich auf eine ungewisse Reise jenseits des Atlantiks begaben. Die Figur aus Bronze wurde so positioniert, dass sie in die Ferne des Meeres zu greifen scheint; gedanklich auf der Suche nach dem Schiff, mit dem ihr Sohn gerade das Land verlassen hat.

Das Aquarium von Gijón ist gewiss nicht nur für die jüngsten Besucher der Stadt ein Highlight. Wer sich für die Flora und Fauna des Kantabrischen Meeres einerseits und der Weltmeere andererseits begeistert, ist hier richtig. In rund 60 Becken werden im Salz- und Süßwasser Korallenriffe mit ihren bunten Fischen sowie Rochen, Krebse, Schildkröten und viele weitere Tiere präsentiert. Ein Höhepunkt ist das von unten begehbare Becken, in dem Haie und andere Meeresbewohner schwimmen. Es umfasst eine Million Liter Wasser.

Wenn ihr nach Sightseeing- und Strandtagen noch immer Urlaub übrighabt, seid ihr in der wunderbaren Situation, einige der folgenden Freizeitaktivitäten ausprobieren zu können. Wir haben wie immer versucht, die Auswahl möglichst vielseitig zu gestalten.

Die Museumswelt in Gijón ist so facettenreich wie die Stadt selbst. Einerseits gibt es Klassiker wie das Museum des Asturischen Volkes, das euch zeigt, wie die hiesige Kultur in der Vergangenheit ausgesehen und sich bis heute entwickelt hat. Doch auch das Besondere werdet ihr nicht vermissen. Das La Laboral Kunstzentrum entführt euch in einen Mix aus futuristischer Architektur und neuen Medien. Auf 14.000 Quadratmetern Fläche lassen sich viele informative und interaktive Stunden füllen, oft abgerundet von einem Konzert im integrierten LabCafé.

Vielleicht ist aber auch ein Museum über Züge für euch interessant. Im Eisenbahnmuseum von Asturien, welches sich direkt in Gijón befindet, seht ihr die wirtschaftliche Bedeutung des Verkehrsmittels in der spanischen Region. Gesammelte Dokumente der letzten 150 Jahre erzählen mit anschaulichen Fotos mehr darüber.

Viele Urlaube sind für die Reisenden erst dann perfekt, wenn auch nach Sonnenuntergang die Abendstunden noch actionreich sind. In Gijón ist das der Fall, denn ihr könnt in den Bars und Clubs der Innenstadt feiern. Die meisten Nachtschwärmer kommen in die Altstadt, um ihren Urlaub ausgiebig zu zelebrieren. Auch Einheimische genießen das Feiern. In der Cimavilla, wie das historische Zentrum heißt, werden die tagsüber eher leeren Plätze nach Sonnenuntergang zunehmend mit Leben gefüllt.

In Gijón verläuft ein Abschnitt des Camino del Norte entlang der Küste und Sandstrände, stets mit Ansicht der hügeligen Landschaft im Hinterland. Er gehört zu den Jakobswegen. Perfekt für alle, die sich einen spontanen Wandertag wünschen.

Etwas mehr Aufwand erfordert der Besuch im Picos de Europa, der sich aber sofort auszahlt. Es handelt sich um den ältesten Nationalpark Spaniens, der nach knapp 2,5 Stunden Autofahrt ab Gijón erreichbar ist. Dort könnt ihr auf beeindruckenden Rundwegen den Spuren der Vergangenheit folgen und die Höhlenmalereien früherer Menschen bestaunen. Oder ihr legt eine Pause an den malerischen Seen von Covadonga ein. Mit Kindern könnt ihr sie familienfreundlich gestalteten, sowie ausgeschilderten Wege nutzen oder mit einer Seilbahn zu den Berggipfeln fahren.

Generell sind Wanderungen nicht nur in Asturien, sondern auch in der angrenzenden Region Kantabrien im Osten schön. Eventuell werden die charakteristischen tiefen Schluchten und schattenspendenden Wälder exakt euren Wandergeschmack treffen.

Wer sich nach mehr Kultur statt nach Naturpanoramen sehnt, sollte die etwa 30-minütige Autofahrt in die Stadt Oviedo auf sich nehmen. Dort finden sich mehrere Weltkulturerbestätten der UNESCO, die ohne Zweifel eine Besichtigung wert sind. Die mittelalterliche Altstadt kann definitiv mit den Highlights in Gijón mithalten oder sogar übertreffen. Freunde imposanter Gotteshäuser geraten spätestens beim Anblick der Kathedrale San Salvador ins Schwärmen. Museen sowie Märkte schenken Kurzweil auf vielseitige Art und Weise. Euer Auto beziehungsweise Mietwagen kann, einmal in Oviedo angekommen, gern stehen bleiben, denn die Stadt ist überschaubar in ihrer Größe und ideal zu Fuß zu erkunden. Sehr bequem und entschleunigend!

Nun widmet ihr euch idealerweise sofort der Reiseplanung, um die gezeigten Sehenswürdigkeiten, Strände und anderen Schönheiten selbst erleben zu können, und zwar mit den Tipps zur Organisation des Gijón-Urlaubs!

Die Reisezeit in Gijón erstreckt sich grob vom späten Frühjahr bis zum Herbst, je nach Intention des Urlaubs. Soll das Baden im Mittelpunkt stehen, empfehlen wir den Juli und August für einen Urlaub in Gijón, wenn es in der Regel um die 22 Grad warm und sonnig wird. Die Wassertemperatur liegt dann bei ebenfalls maximal 22 Grad. Auch Wanderungen können während der Sommerzeit toll sein, da ganz heiße Tage die Ausnahme sind. Wer die Hauptsaison meiden und die Gegend eher für sich haben will, wählt den September oder Oktober.

Viele Städte sind ideal für einen Wochenendtrip geeignet, da die wichtigsten Orte binnen kurzer Zeit besucht werden können. Auch Gijón ist grundsätzlich dafür passend. Durch die herrliche Lage an der Küste und die vielfältigen Möglichkeiten der Urlaubsgestaltung möchten wir aber dringend zu mehreren Tagen raten. Nur so erlebt ihr alle Seiten der Stadt!

Der nächstgelegene Flughafen von Gijón, der Aeropuerto de Asturias bei Oviedo, wird vorwiegend von innerspanischen Flughäfen angeflogen. Deshalb empfehlen wir ab Deutschland den Direktflug nach Bilbao, unter anderem binnen zwei Stunden ab Frankfurt am Main. Von dort aus müsst ihr noch einmal mit circa drei Stunden Fahrtzeit im Mietwagen rechnen. Alternativ könnt ihr den näheren Flughafen, etwa mit Umstieg in Madrid, anfliegen und seid anschließend binnen 40 Minuten in der Stadt.

Schlendert zu Fuß durch die Altstadt von Gijón und an der Küste entlang oder leiht euch ein Fahrrad für die flexible Erkundungstour. Alternativ stehen Busse im öffentlichen Verkehrsnetz zur Verfügung. Fernbusse bringen euch auch in größere Städte des Baskenlandes oder in die Region Galicien.

Fisch und Meeresfrüchte aus dem Kantabrischen Meer schmecken in Gijón besonders gut. Dazu einen Apfelwein, schon habt ihr die absoluten Klassiker der Region gekostet. Wer keinen Fisch mag, kann sich auch an Kalb- oder Lammfleisch am Spieß ausprobieren. Die kulinarische Reise rundet ihr mit „Chaponas de Gijón“ab. Das sind knusprige Kekse, wahlweise mit einer Schicht Schokolade versehen.

Die meisten Hotels liegen zentral und günstig, wenn ihr im Urlaub Wert auf kurze Wege zu den Sehenswürdigkeiten legt. In der Altstadt ist aber nachts viel los, das muss für die Nachtruhe berücksichtigt werden. Strandurlauber werden mit Unterkünften am Meer sicherlich fündig. Letztlich spielt selbstverständlich die Reisekasse eine tragende Rolle, wenn es um die Wahl eines Hotels geht. Keine Sorge, wenn die favorisierte Unterkunft nicht drin ist: In Gijón gelangt ihr zu Fuß schnell von A nach B.