Abwechslung für die ganze Familie erwartet euch auf dem größten Eiland Deutschlands: Das Ostseebad Göhren ist ein ehemaliges Fischerdorf auf Rügen mit mondäner Bäderarchitektur, herrlichen Stränden und einer beeindruckenden Umgebung. Wir verraten euch, was ihr hier auf keinen Fall verpassen solltet.
Überblick zu Göhren
Mit etwa 930 Quadratkilometern ist Rügen nicht nur die größte Insel der Bundesrepublik, sondern auch eines der beliebtesten Reiseziele Deutschlands. Neben Binz und Sellin lockt der östlichste Punkt der Halbinsel Mönchgut jedes Jahr Sonnenhungrige und Erholungssuchende an. Göhren mit rund 1.250 Einwohnern ist seit dem 19. Jahrhundert ein bekanntes Seebad, 2007 wurde die Gemeinde mit dem Titel „Offizieller Kneippkurort“ ausgezeichnet. Zurecht: Umgeben von Wasser und Natur, kombiniert mit einem hübschen Kurpark und zahlreichen Wellness- sowie Aktivangeboten bietet der Urlaubsort optimale Bedingungen.
Bei einem Spaziergang durch das Zentrum bestaunt ihr die typische Bäderarchitektur, stöbert in kleinen Läden nach Souvenirs oder verweilt in den gemütlichen Cafés und Restaurants bei Sanddorngebäck und Tee. Eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ sowie ein Ausflug zum berühmten Kreidefelsen Königsstuhl sind ein Erlebnis für jedermann. Egal ob Wellness, Wanderungen oder Abenteuer – Hier kommen alle auf ihre Kosten.
Strände
Rund 85 Küstenkilometer umrunden Rügen. Ideale Voraussetzungen also zum Wandern, Spielen mit Kindern oder Toben mit Vierbeinern. Von familien- und hundefreundlich über naturbelassen bis FKK – wir nennen euch die schönsten Orte zum Planschen auf der Ostseeinsel.
Südstrand Göhren
Ihr liebt Ruhe und Idylle? Zwischen Göhren und dem Steilufer bei Lobbe erstreckt sich auf knapp eineinhalb Kilometern der liebevoll genannte „Wilde“ mit einer Mischung aus feinem Sand und steinigen Abschnitten. Seinen Spitznamen hat er aufgrund seiner ungezähmten Umgebung, denn es gibt weder gastronomische Angebote, Toiletten oder eine Schwimmaufsicht. Was ihr findet, ist die pure Natur. Natürlich sind auch Hundefreunde und Spaziergänger am Südstrand willkommen.
Strand von Baabe
Rund fünf Kilometer außerhalb befindet sich einer der beliebtesten familienfreundlichen Plätze auf Rügen: Er ist wegen seiner hervorragenden Wasserqualität mehrfach mit dem Gütesiegel der Blauen Flagge ausgezeichnet. Feinster Untergrund auf anderthalb Kilometern Länge und zahlreiche Annehmlichkeiten sorgen für Urlaubsgefühle. Mietet Sitzkörbe, betreibt Sport an Land und auf beziehungsweise im Meer oder pausiert auf der Promenade in Restaurants und Cafés. Außerdem gibt es Sanitäranlagen und einen Hundebereich sowie eine Aufsicht im Sommer.
Strand von Sellin
Ihr sucht ein Plätzchen, an dem auch FFK-Urlauber willkommen sind? Das in der Nähe befindliche Sellin besitzt zwei Abschnitte, die durch ein hohes Kliff voneinander getrennt sind. Direkt vor der berühmten Selliner Brücke erstreckt sich der etwa 650 Meter lange Nordteil, während das südlich gelegene Gebiet entlang der Ostseebäder Baabe und Göhren verläuft. Die beiden hundefreundlichen Distrikte verfügen über Toiletten, Duschen und Rettungsschwimmer zur Hochsaison. Im Süden findet ihr zusätzlich Restaurants und Buden, die kleine Zwischenmahlzeiten anbieten. In gesonderten Zonen dürft ihr euch ebenfalls eurer Kleidung entledigen.
Hundestrand Binz
Ihr solltet inzwischen gemerkt haben: Vierbeiner sind auf Deutschlands größter Insel herzlich willkommen. Entlang der Bucht Prorer Wiek erstreckt sich der rund fünf Kilometer lange Binzer Strand, der in verschiedene Areale unterteilt ist. Anhänger der Freikörperkultur, jene die es nicht sind, Wassersportfans und Hundebesitzer finden in den insgesamt sechs Bereichen mit Sicherheit ein Plätzchen. Wenn ihr eure Fellnase mitbringt, seid ihr an den Abgängen 0, 50 und 51 in Binz sowie 55, 56 und 59 im Ortsteil Prora genau richtig.
Weststrand Thiessow
Im südlichsten Ostseebad von Rügen, das sich in herrlicher Lage an die Landzunge Mönchguts schmiegt, trefft ihr vor allem auf Aktive: Zwischen April und Mai ist es ein beliebter Treffpunkt unter (Kite-)Surfern. Je nach Windrichtung und -stärke herrscht unterschiedlich starker Wellengang, sodass Anfänger und Fortgeschrittene ihr Können auf dem Brett unter Beweis stellen. Während der warmen Jahreszeit steht euch eine Surfschule zur Verfügung.
Sehenswürdigkeiten
Neben den weißen Sandstränden gibt es auch außerhalb der Sommermonate viel zu entdecken. Nachfolgend findet ihr die besten Geheimtipps, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet!
Seebrücke von Göhren
Bei einem Spaziergang entlang des Nordstrands fällt euer Blick auf einen langen Holzsteg mit weiß-grünem Haus: Die Seebrücke misst fast 350 Meter und wurde 1993 direkt nach der Wiedervereinigung erbaut. Von 1898 bis in die 1950er-Jahre existierten hier bereits drei dieser Art, welche man abreißen ließ. Die heutige Version ragt rund 270 Meter ins Meer hinein und ermöglicht euch eine fantastische Aussicht. Zudem dient sie als Anlegestelle für Schiffstouren nach Binz, Sellin oder zur Kreideküste.
Sagenbrunnen
Gegenüber des Heimatmuseums, inmitten des Ortskerns, befanden sich die Reste des über 100 Jahre alten Brunnens, die 2002 während Straßenarbeiten entdeckt wurden. Fünf Jahre später folgte eine aufwendige Sanierung: Ein Künstler aus Schleswig-Holstein entwarf den heutigen Brunnen in Form einer sechseckigen Pyramide aus Stahlplatten, die auf einem verzierten Sockel thronen und Szenen heimischer Sagen zeigen.
Jagdschloss Granitz
Besichtigt eines der bedeutendsten Bauwerke von Mecklenburg-Vorpommern: Das Jagdschloss Granitz des Fürst Malte von Putbus liegt malerisch im dichten Wald. Seit dem 15. Jahrhundert waren das gleichnamige Dorf samt Umland im Besitz einer Adelsfamilie, die das Schloss zwischen 1837 und 1846 errichten ließ. Schon aus der Ferne erspäht ihr den mächtigen Turm des Architekten Karl Friedrich Schinkel auf dem rund 100 Meter hohen Tempelberg. Eine alte Wendeltruppe mit 249 Stufen führt zur Plattform, von der ihr eine fantastische Aussicht auf die Ostseeinsel genießt. Die prunkvollen Säle mit Jagdtrophäen und die Ausstellung über die zugehörige Geschichte solltet ihr euch ebenso wie das Jagdschlossfest nicht entgehen lassen.
Bäderarchitektur in Göhren
Das einstige Fischerdorf entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Bad. Damals ließen sich erfolgreiche Kaufleute prunkvolle Wohnsitze nahe der Ostsee bauen. So entstand die traditionelle Architektur mit den charakteristischen großen Rundbogenfenstern, verzierten Balkonen und hübschen Veranden. Schlendert durch das Zentrum von Göhren und bewundert die bis zu vierstöckigen, hellen Villen im Klassizismus- und Jugendstil.
Buskam
Den mächtigen Koloss, etwa 300 Meter vor der Küste entfernt, könnt ihr kaum übersehen: Mit einem Gewicht von 1.800 Tonnen, Umfang von knapp 40 und einer Höhe von rund sieben Metern ist der Buskam der größte Findling in der Region. Je nachdem, ob gerade Ebbe oder Flut herrscht, ragt der Stein aus der Bronzezeit bis zu anderthalb Meter empor. Sein Name stammt aus dem Altslawischen und bedeutet so viel wie „Gottesstein“. Zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert wurden Hochzeitstänze auf dem Buskam abgehalten. Wegen der starken Strömungen ist das Schwimmen zu dem Findling heute nicht mehr gestattet.
Nordperd
Die grüne Landzunge, auch Göhrener Höft genannt, trennt den Nord- und Südstrand voneinander. Mit seinen rund 60 Metern ist sie der höchste und zugleich östlichste Punkt des Eilands und eignet sich mit den dichten Wäldern und wunderschönen Uferwegen perfekt für eine Wanderung mit Kindern. Freut euch auf herrliche Fotomotive: Bestaunt vom Nordperd aus den Buskam, die Kreideküste, die Hafenstadt Saßnitz und Usedom.
Aktivitäten in Göhren
Wohltuende Kneippkuren, spannende Museen oder Spaß für die ganze Familie – auf Rügen bleiben keine Wünsche unerfüllt. Wir haben Aktivitäten in und um Göhren für jede Altersklasse zusammengestellt.
Wanderungen im Naturpark Mönchgut
Auf etwa 30 Quadratkilometer Fläche erstreckt sich das Biosphärenreservat Südost-Rügen auf Mönchgut bis zum Buchenwald Granitz und Vilm. Buchten und Landspitzen trennen das Meer von den rund 514 Quadratmeter großen Greifswalder Bodden. Das heutige UNESCO Weltnaturerbe war viele Jahre im Besitz eines Klosters und beeindruckt mit einer facettenreichen Landschaft. Ein ausgedehnter Spaziergang verwöhnt euch mit einer frischen Brise, vielfältigen Flora und Fauna sowie heimischen Tieren, wie etwa die Kegelrobben. Im ansässigen Mönchsguter Museum erfahrt ihr mehr über die Geschichte des Gebiets.
Besichtigung des Heimatmuseums
Ihr interessiert euch für die Geschichte von Rügen? „Dat Rookus“ nimmt euch von Donnerstag bis Samstag mit in die Vergangenheit. Die Ausstellung widmet sich den Bauern, Fischern und Handwerkern und ihrem früheren Leben auf Mönchgut. Neben alten Trachten, die zu besonderen Anlässen getragen wurden, bewundert ihr traditionelles Kunsthandwerk und Alltagsgegenstände. Zu der Sammlung gehören auch Möbelstücke, die damals größtenteils selbst hergestellt wurden.
Ausflug zum Königsstuhl
Um die lokal berühmteste Attraktion zu sehen, begebt ihr euch von Göhren zu den Kreidefelsen. Der Königsstuhl in Jasmund ist ein rund 30 Quadratkilometer großes Plateau auf einem royalen Grab aus der Bronzezeit. Seinen Namen verdankt er König Karl XII. von Schweden, der angeblich während Gefechten im 18. Jahrhundert aufgrund von Erschöpfung einen Stuhl verlangte. Der Aufstieg lohnt sich: Habt ihr die schmalen Stufen aus Granit bewältigt, genießt ihr einen spektakulären Blick. Ein Erlebnis für Familien ist der Besuch im gleichnamigen Nationalpark. In der dort befindlichen Einrichtung erfahrt ihr auf spielerische Art und Weise mehr über die Entstehung von der Eiszeit bis zu unterirdischen Welten.
Besuch des Baumwipfelpfads
Dieses Naturerbe zeigt die verschiedenen Ökosysteme der Insel. Seid ihr mutig genug, schlängelt ihr euch auf den Holzstegen des knapp 1.200 Meter langen Pfads in den Baumkronen über den Waldboden im Nachbarort Sellin. Die einzelnen Stationen liefern spannendes Wissen über die Landschaft. Eine Führung für Kinder, der Aussichtsturm „Adlerhorst“ und das Informationszentrum im alten Forsthaus runden das Erlebnis ab.
Auszeit im Kneippgarten
Wasser, frische Luft, Heilpflanzen, gesunde Ernährung und ein Wechsel aus An- und Entspannung – diese fünf Kriterien umfassen die Kneippsche Lehre. Mit der See vor den Füßen, dem besonderen Klima und der facettenreichen Flora und Fauna darf sich Göhren als Kneippkurort bezeichnen. Erholung findet ihr also garantiert: Verweilt im hübschen Kurpark und nutzt die vielen modernen Kur- und Wellnesseinrichtungen. Eine Wohltat für Körper und Geist ist der Kneippgarten an der Bernsteinpromenade. Nutzt auch die Tret- und Armbecken, die mit Informationstafeln zur richtigen Anwendung versehen sind. Die Sicht auf das Meer bietet in Göhren Erholung pur.
Reise-Infos
Nachdem ihr die Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele kennt, haben wir nachfolgend noch nützliche Informationen für euren Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern zusammengestellt.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Gemäßigtes Reizklima und facettenreiche Landschaften bescheren dem Eiland unterschiedliche Witterungsverhältnisse. Die Tagestemperaturen im Frühjahr liegen bei etwa acht Grad, im Sommer steigen die Werte auf rund 17 Grad. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und wenig Niederschläge sind typisch, außerdem zeigt sich häufig die Sonne. Zum Schwimmen kommt ihr idealerweise zwischen Juni und August.
In den Wintermonaten herrschen meist einstellige Werte, vor allem im Herbst sind Stürme bis Windstärke zehn möglich. Grundsätzlich ist die frische Meeresluft ganzjährig eine Wohltat – egal ob ihr ein paar Tage oder Wochen bleiben wollt.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Da es nur einen Landeplatz für Kleinflugzeuge gibt, bietet sich eine Reise per Luftweg nach Rostock Laage an. Die Weiterreise ins rund 130 Kilometer entfernte Ostseebad Göhren ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Alternativ weicht ihr auf die Straßen aus. Über die A 19 aus Berlin oder A1 aus Hamburg kommend, geht es über die A20 bis Stralsund/Rügen. Fortgesetzt wird der Trip mit der Autofähre. Mit dem Zug oder Fernbus gelangt ihr von vielen deutschen Städten zu den Bahnhöfen Bergen, Binz und Sassnitz.
Für die Fortbewegung auf der Insel gibt es Taxis sowie öffentliche Verkehrsmittel. Letztere sind mit Bezahlung der Kurtaxe teils kostenfrei. Spezielle Angebote wie das „Bernsteinticket“ oder Kombitickets sind ideal, um alles von Land (Bus und Bahn) und Wasser (Fähre) zu erkunden. Ansonsten seid ihr am besten zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Für ein kleines Erlebnis wagt ihr euch auf eine Fahrt mit der Schmalspurbahn „Rasender Roland“.
Essen und Spezialitäten
Genießer finden ein wahres Paradies vor, denn die Küche ist traditionell und lecker. Egal ob fangfrischer Fisch, deftige Mahlzeiten oder süße Desserts – Wir verraten euch, was ihr auf der Ostseeinsel unbedingt probieren solltet.
- Gebäck, Fruchtaufstriche oder Säfte aus Sanddorn findet ihr in zahlreichen Cafés und Spezialitätenläden. Die heimischen knallorangenen Beeren sind reich an Vitaminen.
- Granitzscher Hirschrouladen sind ein Genuss für Wildfleischliebhaber und wenn ihr den „Falschen Gänsebraten“ bestellt, wird euch ein Schweinerippenbraten serviert.
- Einfache Gerichte wie Senfeier Rügener Art, Grünkohl mit Kassler und Mettwurst oder Kohleintopf sind beliebt. Die Pommerschen Schmandklopse kennt jeder: Die Hackfleischbällchen in weißer, cremiger Kapernsoße sind andernorts als Königsberger Klopse bekannt. Pflaumen, Äpfel und Rosinen sorgen in vielen Mahlzeiten für den leicht süß-sauren Geschmack.
- Ein leckeres Fischbrötchen auf die Hand geht immer. Spezialitäten aus dem Meer wie Aal, Hering, Matjes, Dorsch, Barsch oder Hecht kommen gekocht, geräuchert, gebraten, gedünstet, gegrillt oder in Suppen auf den Tisch.
Hotels und Unterkünfte
Euch fehlt noch der passende Schlafplatz? Egal ob in Strandnähe oder zentral, rustikal oder luxuriös, günstig oder gehoben – das Angebot an Zimmern auf Rügen für Familien, Hundebesitzer, Paare, Singles oder Gruppen ist groß.