Grado an der Adriaküste Italiens

Grado ist eine wenig überlaufene Lagunenstadt mit einem entspannten Lebensgefühl. Sie ist perfekt für alle Reisende, die sich das ursprüngliche Italien wünschen und dabei eine Abkühlung in der Adria suchen. Kommt mit in die Region Friaul-Julisch Venetien.

Habt ihr schon einmal etwas von Grado gehört? Die Stadt in der Nähe von Triest, Udine und Venedig ist im Vergleich eher ein Geheimtipp. Dabei bezaubert sie sowohl mit ihrer historischen Schönheit als auch mit einem maritimen Flair dank Hafen und Stränden vor der Tür. Grado trägt den Beinamen „Sonneninsel“ oder „Goldinsel“ – und das nicht nur wegen der vielen sonnigen Tage. Tatsächlich erstreckt sich die Stadt quasi über ein eigenes Eiland, das nur über einen schmalen Weg mit dem italienischen Festland verbunden ist.

Grado befindet sich am Golf von Venedig an der malerischen Adriaküste und verführt mit flachen Stränden zu einem ausgedehnten Badeurlaub. Der sonnige Ort zeichnet sich durch einige Kanäle aus und es gibt Inseln, die sich als Ausflugsziel anbieten. Das Seebad ist familienfreundlich und erholsam und zeigt euch das ursprüngliche Dolce Vita Italiens. Besonders in der Nebensaison begebt ihr euch gänzlich ungestört auf die Spuren der typisch italienischen Kultur.

Die Strände in Grado haben allesamt eines gemeinsam: Sie sind aufgrund der südlichen Ausrichtung sehr sonnig und verfügen größtenteils über feinen Sand und einen flachen Einstieg ins Meer. Außerdem dürfen die Strände stolz auf ihre Blaue Flagge sein.

Die Spiaggia Principale ist, wie der Name bereits sagt, der Hauptstrand von Grado. Er ist während der Hauptsaison von Mai bis September kostenpflichtig, dafür aber einer der längsten und schönsten Strände der Gegend. Auf drei Kilometern gibt es vier thematische Abschnitte, die sich abwechselnd an Familien und Erholungssuchende richten. Hier könnt ihr wahlweise entlang flanieren, Stühle und Sonnenschirme mieten oder euch über das breite Unterhaltungsangebot freuen. Dazu gehört ein großer Pool, Thermen, Wassersportoptionen oder lustige Spiele für die Kleinsten. Für das leibliche Wohl sorgen die Strandbars und Cafés. Dieser Stadtstrand ist auch unter dem Namen „Grado Impianti Turistici Spa“ (kurz: „GIT“) bekannt.

Die Spiaggia Costa Azzura ist ganz im Westen von Grado zu finden. Wer eine ruhigere und vor allem kostenfreie Möglichkeit sucht, das Ambiente der Adria zu genießen, ist hier richtig. Fahrt mit dem Tretboot, testet Stand-up-Paddling aus oder lasst euch einfach die Sonne auf den Bauch scheinen. Familien mit Kindern freuen sich über Spielplätze. Auch hier ist der Einstieg ins Wasser im Übrigen flach und der Sand herrlich weich.

Seid ihr mit eurem Hund im Urlaub, solltet ihr Kurs auf den Strandabschnitt „Lido di Fido“ nehmen. Dort sind Hunde nicht nur erlaubt, sondern es richtet sich vieles explizit nach ihren Bedürfnissen. In ausgeschilderten Bereichen könnt ihr die Fellnase ganz ohne Leine laufen und toben lassen. Es existieren spezielle Hundeliegen, -duschen sowie -toiletten für die maximale Bequemlichkeit und Sauberkeit. Außerdem ist die Runde in einem schattenspendenden Wald eine Alternative zum Wasserbad in der prallen Sonne.

Eine natürliche Schönheit ist die Spiaggia Al Bosco auf einem Kilometer Länge. Gerahmt von einem grünen Pinienwald und ausgestattet mit einem flachen Einstieg sowie schützenden Sandbänken, ist Al Bosco ein echter Treffer für Naturliebhaber und Spaziergänger. Alternativ könnt ihr für die Daheimgebliebenen Fotos vom mediterranen Umland schießen.

Eine Städtereise lebt von Besichtigungen. Doch wo solltet ihr in Grado anfangen? Immerhin finden sich nahezu überall sehenswerte Gebäude. Wir haben uns vorab für euch umgeschaut und die folgenden Highlights entdeckt.

Im Mittelpunkt der alten Gebäude Grados stehen die Gotteshäuser. Allen voran die romanisch und gotisch gestaltete Kirche Sant’Eufemia, die auch einige maurische Elemente aufweist. Im sechsten Jahrhundert geweiht, thront sie imposant mit ihrem über 40 Meter hohen Glockenturm in der Stadt. Die Turmspitze ziert die Skulptur des Erzengels Michael. Schweift der Blick nach innen in den bewusst schlicht gehaltenen Kirchenbau, entdeckt ihr unter anderem einen Boden aus Mosaiken und mehrere Madonnenfiguren. Zum Ensemble gehört zudem eine Taufkapelle, die etwas abseits des Haupthauses erbaut wurde. Über einen kleinen Pfad erreicht ihr sie. Ungetaufte Personen durften die Kapelle früher nicht betreten.

Die Optik der Basilika Santa Maria delle Grazie ist für eine italienische Stadt eher ungewöhnlich und minimalistisch. Gerade deshalb möchten wir euch einen Besuch der Kirche aber ans Herz legen. Der Bau mag neben Grados Domkirche etwas weniger imposant erscheinen, blickt aber auf eine ähnlich lange Geschichte zurück. Auch dieses Sakralgebäude verfügt im Inneren über Bodenmosaike und die Madonnenstatue „Maria delle Grazie“ aus Holz, die von den Einheimischen verehrt wird. Ein historisches Weihwasserbecken und Marmorsäulen runden die Dekorationen im Innenraum ab.

Zieht es euch nach den Besichtigungen der Kirchen an die frische Luft, könnte der Alte Hafen Grados als Nächstes auf der Liste stehen. Er eignet sich sowohl für Spaziergänge als auch für genauere Blicke auf eine alte Sardinenfabrik oder imposante Jachten und historische Fischerboote. Fotomotive satt! Hunger und Durst muss dank der zahlreich vertretenen Cafés und Restaurants niemand haben, der ein paar Stunden vor Ort verbringt. Bootstouren zu den Inseln vor Grado sind ab dem Hafen realisierbar, auch Rundfahrten für eine neue Perspektive auf die Stadt können gebucht werden.

Dieser Ausflug per Boot kann Teil der Besichtigungen sein. Nach einer halben Stunde vom Alten Hafen aus seid ihr auf dem Eiland und könnt euch entspannt mit der Umgebung vertraut machen. Die Wallfahrtskirche fällt dabei besonders ins Auge. Sie wurde ursprünglich im 6. Jahrhundert anlässlich des Fundes eines heiligen Madonnenbildes erbaut, welches an Land gespült worden war. Die Statue soll die Bewohner des Ortes bereits vor dem Ausbruch einer Epidemie bewahrt haben. Das heutige Erscheinungsbild der Kirche ist aber deutlich jünger und beruht auf einer Restaurierung in den späten 1920er Jahren.

Nicht nur die Sehenswürdigkeiten können überzeugen, sondern auch die möglichen Tätigkeiten für Aktive oder Erholungssuchende. Diese sind direkt in Grado zu realisieren, teilweise führt es euch aber auch ins Umland.

Ist der kulturelle Fokus bei der Städtetour noch nicht genug bedient worden, wird er in Grado praktischerweise einfach im Lapidarium vertieft. Mit seinem archäologischen Schwerpunkt präsentiert es Sarkophage und Figurenfragmente teilweise aus dem frühchristlichen Zeitalter. Der Besuch lässt sich prima mit einer Dombesichtigung kombinieren, weil das Museum in dem Bau untergebracht ist.

Durch die Lage von Grado am Alpe Adria Radweg eignet sich die Stadt für kurze oder längere Ausfahrten mit dem Drahtesel. Der bekannte Fernradweg reicht von Grado bis nach Salzburg und zeigt euch herrliche Landschaften auf der Reise, deren Intensität ihr selbst bestimmt. Gleich hinter den Toren der Stadt wird es mit den Bergen der Alpen und idyllischen Dörfern naturnah und erholsam.

Eine entschleunigende Art, die Umgebung zu erkunden, ist die Bootsfahrt in der Lagune von Grado. Auf dem Wasser und zwischen den Inselchen führen euch verschiedene Ausflugsschiffe umher und lassen je nach Route auch mal einen Inselbesuch zu. Eines der beliebtesten Ziele ist die Insel Barbana mit der gleichnamigen Wallfahrtskirche, die wir euch schon vorgestellt haben.

Ist am Abend noch Energie übrig, solltet ihr einen Blick auf das Nachtleben in Grado werfen. Dieses beruht zwar nicht auf einer typischen Partymeile, zeichnet sich aber umso mehr durch gemütliche Abende mit einem guten Glas Wein aus. Die eine oder andere Strandparty unter freiem Himmel darf während der Hauptsaison ebenfalls nicht fehlen. Wer Lust hat, bis nach Mitternacht mit Gleichgesinnten anzustoßen, sollte den Hafen mit seinen Bars favorisieren.

Kein Städtetrip ohne Einkäufe! Zumindest in den letzten Zügen des Urlaubs erscheint die Gelegenheit günstig, Souvenirs aus Italien für sich und andere mit nach Hause zu nehmen. Immerhin ist dann schon klar, wie viel Budget übrig ist und Platz im Koffer bleibt. Die Einkaufsgelegenheiten in Grado erstrecken sich fast auf die gesamte Stadt. Rund um die Viale Dante Alighieri sind reichlich Boutiquen vertreten. Auch die Viale Europa Unita ist ein guter Ort für Einkaufsfreudige.

Triest, Udine oder Venedig: alle drei Städte sind von Grado aus binnen einer bis eineinhalb Stunden erreichbar. Ausflüge dorthin intensivieren den kulturellen Schwerpunkt der Reise und verwöhnen mit zusätzlichen historischen Gebäuden beim Spaziergang durch die alten Gassen und zwischen den Kanälen entlang. Während ihr die historischen Schönheiten Triest und Udine eher mit dem Bus anfahren könnt, ist Venedig über einen Zug und per Fähre an Grado angebunden.

Steht euch eher der Sinn danach, den Strandaufenthalt im Urlaub zu vertiefen, trennt euch ebenfalls nur circa eine Stunde von weiteren Optionen. Lignano Sabbiadoro und Bibione rühmen sich fantastischer und familienfreundlicher Strände. Sie gelten als Favorit von Familien mit kleinen Kindern und vorsichtigen Schwimmern, die bewachte Badestellen bevorzugen.

Wenn die Urlaub in Grado jetzt attraktiv geworden ist, um eine tolle Zeit in Italien zu erleben, gibt es gute Nachrichten: Die Reiseplanung ist mit unseren letzten Infos unkompliziert. Eine Orientierung bieten die richtige Reisezeit, die Art der Anreise und vieles mehr.

Zwischen Juli und September habt ihr die größten Chancen auf traumhaftes Badewetter und Wassertemperaturen bis zu 25 Grad. Für den Stadtbummel können bis zu 29 Grad heiße Tage aber zu anstrengend sein. Legt ihr den Fokus aufs Besichtigen, eignen sich Monate wie April, Mai und Oktober. In der Herbstzeit habt ihr Grado überdies fast für euch und Spaziergänge am Strand sind immer noch großartig.

Der Stadtbesuch lohnt sich bereits ab wenigen Tagen, in denen ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennenlernt. An einem Wochenendtrip habt ihr Zeit für die Besichtigung von Grado selbst. Dank der guten Anbindung an den nächsten Flughafen ist die Anreisezeit kurz. Pro Ausflugsziel oder Extra-Aktivität sollte ein zusätzlicher Tag einkalkuliert werden.

Am bequemsten ist die Flugreise in Richtung Triest. Zum Beispiel gibt es ab Frankfurt am Main Direktflüge, die binnen einer Stunde in Triest landen. Von dort aus bringen euch Züge direkt ins Zentrum der Stadt. Auch eine Weiterfahrt mit dem Bus ist kein Problem, ein Umstieg ist in der Regel nicht erforderlich.

Der Großteil Grados lässt sich dank kurzer Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten zu Fuß erkunden. Alternativ steigt ihr auf ein Fahrrad, das ihr fast überall mieten könnt. Weitere Strecken übernimmt der Bus oder Zug. Wer sich eine Tour quer durchs Land wünscht, ist mit einem frühzeitig gebuchten Mietwagen gut beraten.

Typisch für Grado sind Fischgerichte. Ein traditionelles Essen, das ihr in fast jedem Fischrestaurant finden werdet, ist Boreto. Das ist ein Eintopf aus Fischen, verfeinert mit Knoblauch und Essig. Die Familien in den Fischerhütten der Lagune ernährten sich damals hauptsächlich von diesem Gericht. Außerdem werden euch reichlich Variationen an Jakobs- und Venusmuscheln auf der Speisekarte begrüßen.

In Grado übernachtet es sich komfortabel mitten im Zentrum oder am Strand. Je nach Urlaubsfokus bietet sich ein Hotel direkt am Meer oder nahe der Sehenswürdigkeiten im Zentrum an oder eine Unterkunft, die rasche Ausflüge ins Umland erlaubt. Bedenkt, dass zentrale Hotels meist etwas teurer sind, dafür aber Bequemlichkeit in puncto Mobilität versprechen. Unterkünfte am Stadtrand fallen ruhiger und günstiger aus, bedingen aber eine längere Anreise in die Altstadt oder zum Wasser. In Hinblick auf die Ausstattung ist von Standard bis Luxus alles vertreten. Nur euer Budget kann die Wahl jetzt noch einschränken.