In einer passend bergigen Landschaft präsentiert sich die Hochburg für alle Aktiven in Frankreich: Grenoble! Wichtige Urlaubswünsche sind Wanderungen durch die Natur oder der alpine Sport. Doch auch viel Kultur gibt es in der Stadt im Südosten des deutschen Nachbarlandes zu entdecken.
Überblick
Grenoble war früher die Hauptstadt der französischen Region Dauphiné und wird heutzutage gern als die „Hauptstadt der Alpen“ beschrieben. Allein die Lage verspricht Abenteuer in den Bergen: es handelt sich um einen Standort im Hochgebirge, der den höchsten seiner Art in Frankreich markiert. Dieser wird von den Einheimischen und Urlaubern in vielerlei Hinsicht wertgeschätzt. Und das auch in Sachen Naturschutz, denn im Jahr 2022 kam Grenoble die Auszeichnung „Umwelthauptstadt Europas“ zu. Naturliebhaber werden das klassische Bergpanorama lieben, das sich aus mehreren Bergmassiven zusammensetzt. Auch der Zusammenfluss der zwei Flüsse Isère und Drac sorgt für ein malerisches Flair in Grenoble.
Wer jetzt aber davon ausgeht, dass nur Natururliebhaber und Fans von Aktivurlaub in die Stadt im Departement Isère reisen sollten, irrt gewaltig. Denn die Kulturschönheiten in Grenoble selbst sind vielseitig und reichen von Festungen und Palästen über eine markante Sonnenuhr bis hin zu herrlich alten Gotteshäusern. Sightseeing-Fans erleben ebenfalls eine tolle Reise!
Sehenswürdigkeiten
Grenoble blickt auf eine über 2.000-jährige Geschichte zurück. Trotzdem erscheinen viele Bauwerke vergleichsweise modern. Das erklärt sich dadurch, dass im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 1968 eine breite Verschönerung des Stadtbildes erfolgte. Natürlich tut das eurem Aufenthalt keinen Abbruch, und auch ein paar Highlights, die durch ihre äußere Erscheinung immer noch von der langen Geschichte der Stadt erzählen, haben wir für euch gefunden!
La Bastille
Seit dem 19. Jahrhundert ragt die Festung von Grenoble auf einem über 470 Meter hohen Bergmassiv in die Höhe. Sie wurde infolge des deutsch-französischen Krieges errichtet und diente dem Schutz der Bevölkerung. Heute ist der damals strategisch gewählte Standort ein beliebter Aussichtspunkt, um über Grenoble hinweg und bei gutem Wetter sogar bis in die Ferne zum Mont Blanc zu blicken. Bei der Festung locken zudem ein Kletterparcours und Klettersteig. Weiterhin wird La Bastille gerne als Startpunkt für Wanderungen entlang sehenswerter Rundwege genutzt.
Historische Seilbahn
Bleiben wir noch ein wenig bei La Bastille: Wer sich eher für die geschichtliche Seite der Festung interessiert, allerdings vor dem Aufstieg zur Bergspitze zurückschreckt, kann die bekannte Seilbahn „Téléphérique” benutzen. Die „Bulles“, einzelne Gondeln für die Besucher, führen über den idyllischen Fluss Isère bis hoch zur Festung. Logisch, dass traumhafte Panoramablicke inklusive sind! Die historische Seilbahn ist seit den 1930er Jahren in Betrieb.
Ancien Palais du Parlement
Das ehemalige Gericht von Grenoble fand sich in der Vergangenheit im Ancien Palais du Parlement zusammen. Auch für die Volksvertretung von Dauphiné zeigte sich das Gebäude im 16. Jahrhundert von höchster Wichtigkeit. In jetzigen Zeiten fungiert es gemeinsam mit der Place Saint-André, auf der es steht, als beliebtes Fotomotiv im Grenoble-Urlaub.
Sonnenuhr
Ein anderes Must-see auf der Grenoble-Tour ist die Sonnenuhr aus dem späten 17. Jahrhundert. Die „Horloge Solaire“, wie sie in der Landessprache genannt wird, präsentiert sowohl die Uhrzeit als auch die Jahreszeiten und den Stand von Sonne und Mond. Sie wurde von einem Jesuitenpater konstruiert und befindet sich in der ehemaligen École Centrale de Grenoble. In dieser soll bereits Stendhal, ein französischer Schriftsteller und Politiker, im 18. Jahrhundert studiert haben.
Cathédrale Notre-Dame de Grenoble
In nahezu jeder französischen Stadt findet ihr eine Kathedrale, und natürlich auch in Grenoble. Die Notre-Dame de Grenoble stammt ursprünglich aus dem 13. bis 16. Jahrhundert, wurde aber mehrfach umgebaut und erweitert. Ein Großteil der Fassade weist dennoch neoromanische Elemente auf. Im Inneren der seit 1862 als „Monument historique“ bekannten Kirche fallen vor allen Dingen die aufwendigen Buntglasfenster aus dem 19. Jahrhundert auf.
Chapelle Sainte-Marie-d'en-Bas
Zusammen mit einem ehemaligen Kloster wurde diese kleine Kapelle in der Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut. Das Klostergebäude ist heute nicht mehr vorhanden, da es im frühen 20. Jahrhundert leider zerstört wurde. Zuvor kam ihm bereits eine andere Rolle zuteil, weil es der Armee als Waffenarsenal diente. Die Kapelle indes ist noch an Ort und Stelle. Sie ist ein schöner und stilvoller Zeitzeuge des 17. Jahrhunderts.
Château d'eau Lavalette
Der „Château d’eau Lavalette“ ist ein filigran geschmückter Brunnen auf der Place Grenette. Wer aufmerksam hinsieht, entdeckt die Engelsfiguren, die auf den Tieren reiten. Warum genau es Delfine sind, die den Brunnen zieren, ist leicht erklärt: Es sind die Wappentiere der Dauphiné. Der Brunnen wurde im 19. Jahrhundert konstruiert und beeindruckt mit seiner riesigen Fontäne.
Aktivitäten
Nach dem Sightseeing ist vor der informativen Museumstour – oder vor den Aktivitäten, die das bergige Umland von Grenoble zu bieten hat! Wir geben spannende Freizeittipps, mit denen ihr eure Zeit im Urlaub füllen könnt.
Museen besuchen
Die Qual der Wahl hat in Grenoble, wer sich für Museen interessiert. Denn für fast jeden Themenbereich gibt es eine Kulturstätte. Allen voran ist sicherlich das „Musée de Grenoble“ zu nennen, das mit der drittgrößten Kunstsammlung Frankreichs landesweit von sich reden macht. Die künstlerischen Werke stammen unter anderem von Picasso, Klee und Warhol. Im angrenzenden Park könnt ihr zusätzlich Skulpturen bestaunen und im mittelalterlichen Tour de l’Isle über 3.000 Zeichnungen anschauen.
Im „Musée de la Résistance et de la Déportation de l’Isère“ wird der Fokus auf den Zweiten Weltkrieg gelegt. Darin könnt ihr die Geschichte von mutigen Widerstandskämpfern nachvollziehen und mehr als 5.000 Exponate dieser Thematik besichtigen. Ein anderer Hort des Wissens ist das „Musée Dauphinois“, das allein durch seinen Standort in einem ehemaligen Kloster verzaubert. Die Geschichte und Kultur der Provinz Dauphiné wird hier mit ethnografischen und archäologischen Stücken nacherzählt.
Shoppen
Grenoble lässt sich durchaus als Shopping-Stadt bezeichnen, denn Einkaufsgelegenheiten sind in großer Anzahl vorhanden. Ein denkbares Zentrum für Schnäppchensuchende ist die Innenstadt, die in einer historischen Kulisse mit modernen Läden überrascht. Das Schlendern macht hier besonders viel Spaß! Auch in den „Halles Sainte-Claire“, den nostalgischen Markthallen, wird das eine oder andere Einkaufsvorhaben umgesetzt – diesmal mit einer kulinarischen Ausrichtung.
Wer hingegen lieber in kleinen inhabergeführten Boutiquen regionale Produkte kaufen möchte, der sollte sich die Rue Genissieu nicht entgehen lassen. Neben den kleinen Geschäften gibt es hier eine Vielzahl an Street-Art-Malereien zu bewundern. In der Fußgängerzone der Altstadt, der „Rue de Bonne“, geht es besonders gemächlich zu, und der entspannte Einkaufsbummel wird hier gerne mit der einen oder anderen Pause in einem Café verbunden. Wer sich etwas ganz besonders leisten möchte wird in einem der Luxusgeschäfte in der „Place Grenette“ bestimmt fündig, und das Einkaufszentrum „Caserne de Bonne“ auf dem ehemaligen Kasernengelände überzeugt dank seiner über 50 Geschäfte mit einer großen Auswahl. Hier findet sich bestimmt ein Mitbringsel, für die Lieben zu Hause.
In den Gärten entspannen
Gleich zwei Gärten im Stadtinneren fallen uns spontan ein, wenn wir an Grenoble denken. Sie bilden das perfekte, ruhige Pendant zu einem geschäftigen Tag voller Sightseeing und Shopping. Einmal ist es der „Jardin de Ville“, der im 17. Jahrhundert lediglich eine kleine Wiese war, doch im Laufe der Zeit in einen charmanten Park umgewandelt wurde. Zwischen plätschernden Brunnen, malerischen Blütenanlagen und spannenden Spielplätzen für die Jüngsten könnt ihr euch rundum erholen und die Seele baumeln lassen. Mit etwas Glück findet während eures Aufenthaltes im Sommer eines der beliebten Open-Air-Konzert im wunderschönen Pavillon des Parks statt.
Deutlich größer in seinen Ausmaßen zeigt sich der Park „Paul Mistral“ aus dem frühen 20. Jahrhundert. Zwischen den ausgedehnten Teichen und schattenspendenden Bäumen tummeln sich sehenswerte Skulpturen und ein über 80 Meter hoher, abends beleuchteter Turm. Besonders geeignet für Romantiker und einen kuscheligen Abendspaziergang!
Street-Art-Festival besuchen
Spätestens beim Bummel durch die „Rue Genissieu“ wird euch auffallen, dass Street-Art in Grenoble eine echte Daseinsberechtigung hat. Seit 2015 wird den ausgefallenen Künsten sogar ein Festival gewidmet. Dieses inspiriert die Street-Art-Künstler zu immer neuen Werken, die den Zahn der Zeit treffen oder ein bestimmtes Thema zum Ausdruck bringen. Neben den üblichen Graffiti entdeckt ihr bei den Festlichkeiten im Mai und Juni speziell angefertigte Skulpturen oder interaktive Videoinstallationen. Ebenso fordern Workshops zur Eigenkreativität auf, und ihr könnt euch selbst einmal künstlerisch austoben.
Wandern
Wer wandern möchte, muss in Grenoble nicht lange nach der richtigen Szenerie suchen. Die Hügellandschaft der Region ist ideal für einen Ausflug zu Fuß! Von der Festung „La Bastille“ aus führen einige Rundwege um Grenoble herum und eignen sich für Anfänger oder alle, die es ruhig angehen lassen möchten. Die Fernwanderwege hingegen fordern die Sportler in euch heraus. Insgesamt lassen mehr als 800 Kilometer Wege rund um die französische Alpenstadt die Wahl, wohin es gehen soll. Spaziert durch idyllische Flusstäler, entdeckt rauschende Wasserfälle oder genießt die Stille an den geheimnisvollen Bergseen!
Skifahren
Über 1.000 Pistenkilometer prägen die Skigebiete von Grenoble, sodass ein Winterurlaub zum reinen Vergnügen wird. Hinzu kommen mehr als 300 Skilifte, die die Gebiete in den Französischen Alpen erschließen und euch eine bequeme Reise zum Gipfel ermöglichen. Hinab geht es anschließend rasant auf Skiern oder dem Snowboard, ganz wie es euch gefällt. Die meisten Wintersportler wählen für ihre alpinen Abenteuer das Skigebiet „Les 2 Alpes“ und kommen im Winter. Für viele Reisende steht hier auch gerne ein Winterurlaub mit Kindern auf dem Plan. Aufgrund der Lage sind jedoch selbst im Sommer hier die Gegebenheiten für Ski- und Snowboard-Aktivitäten vorhanden. Abseits der Pisten sorgen Berghütten für das leibliche Wohl und reichen die erlesenen Weine aus der Region.
Ausflug nach Genf machen
Die Schweizer Stadt Genf und das französische Alpenparadies Grenoble trennen lediglich 150 Kilometer. Mit einem Mietwagen seid ihr in unter zwei Stunden an einem zusätzlichen Traumziel für den Urlaub und gleich in einem anderen Land! Eine riesige Wasserfontäne, ein romantischer englischer Garten und schöne Kathedralen zählen dort zu den Must-sees.
Reise-Infos
Wer sich jetzt in Grenoble verliebt hat, kann den Urlaub in den Französischen Alpen dank unserer Reise-Infos gezielt planen. Wie immer an dieser Stelle erfahrt ihr Wissenswertes rund um die empfohlene Reisezeit, die Anreise und mehr.
Reisevorbereitung
Die Reisevorbereitung ist kurz, denn Grenoble liegt in Frankreich und somit innerhalb der EU. Das heißt: Ihr müsst weder einen Reisepass beantragen noch euer Geld für den Urlaub umtauschen.
Anreise
Nach einem kurzen Flug seid ihr bereits in Frankreichs Südosten angekommen. Direktflüge gibt es zum Beispiel von Düsseldorf aus nach Lyon; zwischen Lyon und Grenoble liegt nochmal eine gute Stunde Fahrtzeit mit dem Auto oder Zug. Der nächstgelegene Flughafen von Grenoble ist Grenoble-Isère, der allerdings nur von wenigen Fluglinien angeflogen wird. Wer die Bahn bevorzugt, reist über Paris. Von der französischen Hauptstadt aus fahrt ihr etwa drei Stunden.
Reisezeit
Die Reisezeit variiert je nach Urlaubsabsicht. Wer zum Wandern kommt, entscheidet sich am besten für das Frühjahr oder den Herbst. Im Hochsommer geratet ihr bei Temperaturen von circa 30 Grad Celsius sonst zu sehr ins Schwitzen. Auch beim Sightseeing empfiehlt sich die Nebensaison, wenn weniger Betrieb in Grenoble ist und die Sonne nicht allzu heiß auf euch hinab scheint. Wer Wintersport treiben möchte, wählt die diesbezügliche Hochsaison im Januar oder Februar. In Skigebieten wie „Les 2 Alpe“s könnt ihr aber selbst bis in den Sommer hinein Glück mit Schnee haben.
Fortbewegung vor Ort
Trotz des Alpenpanoramas ist Grenoble eine der flachsten Städte in Frankreich. Daher darf das Auto durchaus stehen bleiben, und die Einheimischen raten sogar dazu. Davon zeugen spätestens die vielen Park & Ride Optionen am Stadtrand. Wer hier parkt, spart sich die aufwendige Parkplatzsuche im Stadtinneren. Durch rund 400 Kilometer gut markierte Radwege erkundet ihr Grenoble und die nähere Umgebung auch bequem auf dem Bike. Straßenbahnen und Busse runden die Auswahl der Fortbewegungsmittel ab.
Sprache & Verständigung
Wie für französische Ziele üblich, freuen sich auch in Grenoble die Einheimischen, wenn ihr die wichtigsten Sätze in ihrer Landessprache beherrscht. Im Flugzeug oder Zug ist die Gelegenheit günstig, das Schulfranzösisch noch einmal aufzufrischen oder grundlegende Kenntnisse wie „Bonjour“ und „Merci“, also „Guten Tag“ und „Danke“, zu erwerben.
Essen & Spezialitäten
Das traditionellste Gericht der Region ist das „Gratin Dauphinois“. Es handelt sich dabei um ein sehr einfaches Kartoffelgratin, das außer Kartoffeln fast nur aus Sahne besteht. Genießer kommen außerdem um eine Kostprobe des „Vin de Noix“ nicht herum. Der aus grünen Walnüssen gefertigte Wein ist ein Highlight für den kulinarischen Grenoble-Urlaub.
Hotels & Unterkünfte
In Grenoble gibt es Hotels verschiedener Art, vom einfachen Bed & Breakfast bis hin zum luxuriösen Wellnessresort. Fast alle haben den Vorteil von kurzen Wegen innerhalb der Stadt. Die städtische Lage ist euch zu turbulent? Dann schaut euch im Umland um und wählt eine Unterkunft mit familiärem oder urigem Charakter, vielleicht eingebettet in die typischen Naturpanoramen der Alpen. Gut erholt kann der Städtetrip oder Aktivurlaub in den Bergen jeden Morgen aufs Neue starten.