Groningen in den Niederlanden

Groningen ist eine Stadt voller Energie, welche ihr am besten im Rahmen eines Städtetrips einfangen könnt. Freut euch auf spannende Vielseitigkeit, das Angebot an kulturellen Sehenswürdigkeiten und historischen Baudenkmälern ist groß. Doch natürlich kommen auch Shopping-Fans, Naturliebhaber und Freunde der niederländischen Küche hier voll auf ihre Kosten.

Sicher denkt ihr bei einem Städteurlaub in den Niederlanden direkt an Amsterdam mit seinen zahlreichen Attraktionen, der kulturellen Vielfalt und den hippen Bars. Oder zieht es euch doch eher an die Nordseeküste, wo euch weite Landschaften erwarten? Falls ihr nun ins Grübeln kommt, gibt es eine tolle Nachricht für euch: Groningen vereint alles auf einmal! Während die Innenstadt Kunst- und Kulturliebhaber magisch anzieht, gibt es in der Umgebung einen Nationalpark, der euch auf einen Ausflug in die malerische Natur einlädt. Die Nordsee mit dem niederländischen Wattenmeer liegt nur wenige Kilometer von Groningen entfernt.

Leider setzte der Zweite Weltkrieg auch dieser Stadt stark zu, weswegen ihr heute einen Mix aus historischen und modernen Gebäuden bestaunen könnt. Hier trifft traditionelle Architektur auf ein großes Kulturangebot und junge Studenten. Und dabei habt ihr auch stets die Möglichkeit, dem Trubel der quirligen Stadt zu entfliehen und das Umland zu entdecken. Genau diese Mischung macht den Charme von Groningen aus. Es ist nicht zufällig ein beliebtes Reiseziel für Architekturfans, Kulturliebhaber sowie Bade- und Aktivurlauber – hier ist garantiert für jeden etwas dabei!

Groningen ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt im Norden der Niederlande, etwa 180 Kilometer nordöstlich von Amsterdam. Die Geschichte der Stadt reicht bis in das Mittelalter zurück und schon zur damaligen Zeit galt diese als wichtiges Handelszentrum. Außerdem wurde bereits im 17. Jahrhundert die Universität von Groningen erbaut und noch heute leben hier rund 50.000 Studenten. Jeder zweite der insgesamt 120.000 Einwohner ist jünger als 35 Jahre.

Ob Festungen, Museen oder Gärten: In Groningen gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten, die ihr gesehen haben müsst, wenn ihr schon einmal vor Ort seid. Plant also am besten unbedingt ein wenig mehr Zeit für euren Städtetrip in Groningen ein.

Was in unseren Ohren vielleicht erst einmal merkwürdig klingt, ist für die Bewohner Groningens definitiv einer der liebsten Spots der Stadt. A meint das älteste Viertel der Stadt, welches sich entlang des A-Kanals erstreckt. Spaziert ihr diesen idyllischen Kanal entlang, werdet ihr schnell begreifen, warum Groningen auch als „die kleine Schwester von Amsterdam“ bezeichnet wird. Hier reihen sich schmale Speicherhäuser mit steinernen Pflastern davor aneinander und schaffen eine einladende Atmosphäre, der ihr euch kaum entziehen wollt. Zahlreiche Brücken überqueren den Kanal und heute könnt ihr bei dieser idyllischen Atmosphäre nur noch erahnen, wie hier früher viele Schiffe an- und ablegten. Da der A-Kanal einen direkten Zugang zum Meer hat, war er lange Zeit von Ebbe und Flut geprägt. Um die Schiffe trotzdem beladen zu können, wurden zwei Anleger erbaut: der hohe namens „Hoge der A“ und der niedrige namens „Lage der A“.

So bezeichnet der Name „Hoge der A und Lage der A“ den Weg, welcher vom kleinen bis zum großen Anleger führt. Spaziert ihr den gesamten Kai entlang, entdeckt ihr viele historische Baudenkmäler sowie urige Cafés und schöne Restaurants. Während der Adventszeit findet am Kanal der WinterWelVaart statt – ein wunderschöner Weihnachtsmarkt, der immer einen Besuch wert ist.

Der Martiniturm gilt als Wahrzeichen von Groningen und entführt euch auf eine kleine Zeitreise in die Geschichte der Stadt. Der Kirchturm wurde bereits im 15. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut und gilt mit seinen 97 Metern bis heute als höchstes Bauwerk der Stadt. Wie durch ein Wunder überstand der Glockenturm der Martinikerk die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg, sodass wir ihn glücklicherweise heute noch bestaunen dürfen.

Heute könnt ihr das Meisterwerk nicht nur von unten bewundern, sondern auch die 260 Treppenstufen erklimmen, um die phänomenale Aussicht aus fast 100 Meter Höhe zu genießen. Übrigens: Auch ein Blick in die Martinikerk lohnt sich, denn sie beeindruckt mit einer imposanten Orgel. Am Abend wird der gesamte Gebäudekomplex von goldenen Lichtern angestrahlt und bietet euch einen ganz besonderen Anblick sowie eine tolle Gelegenheit, ein paar schöne Erinnerungsfotos zu schießen!

Mitten zwischen der Martinikerk und dem Rathaus befindet sich ein riesiger Marktplatz, der Grote Markt. Mehrmals die Woche sind dort Stände aufgebaut. Was darf’s sein? Leckeres Obst, knackiges Gemüse, würziger Käse oder doch ein Strauß schöner Blumen? Hier findet ihr alles, was euer Herz begehrt! Fischliebhaber sollten jedoch unbedingt noch einen Bummel über den Vismarkt (Fischmarkt) machen. Hier könnt ihr die Spezialitäten der Stadt verkosten – zum Beispiel niederländische Pommes frites oder knusprig frittierten Kibbeling. Tipp: An einigen Tagen lockt der Grote Markt auch mit Non-Food-Ständen, an denen ihr sicher ein passendes Souvenir für eure Liebsten zu Hause entdeckt.

Das Forum Groningen am Nieuwe Markt bringt euch die moderne Seite der Stadt näher. Die markante futuristische Architektur des 45 Meter hohen Forums ähnelt einer unvollständigen Pyramide und bietet Raum für Veranstaltungen aller Art. Das 17.000 Quadratmeter große Gebäude verfügt über zehn Stockwerke und gilt als Treffpunkt für Kulturinteressierte jeder Altersklasse. Im Inneren findet ihr folgende Highlights:

So solltet auch ihr als Reisende unbedingt einen Blick in das Forum wagen. Nach eurem aufregenden Rundgang lockt die Dachterrasse, welche nach dem Martiniturm der zweithöchste Aussichtspunkt der Stadt ist und den perfekten Ausklang einer ereignisreichen Besichtigungstour bietet.

Bei einem Bummel durch Groningen werdet ihr merken, dass euch noch viel mehr Highlights erwarten, hier findet ihr einige davon:

• Hofjes: beliebtes Viertel von Groningen, welches damals für arme und kranke Menschen angelegt wurde
• Groninger Museum: interessante Ausstellungen niederländischer Kunst von der Vergangenheit bis in die Moderne
• Universität Groningen: älteste Universität in den Niederlanden
• Schifffahrtsmuseum des Nordens:e Ausstellungen rund um die Schifffahrt
• Reitdiephaven: Yachthafen

Dank seiner Lage in unmittelbarer Nähe zur Nordseeküste habt ihr bei eurem Aufenthalt in Groningen natürlich auch die Möglichkeit, das Umland zu erkunden. Dieses ist vor allem von Wasser geprägt und bietet zahlreiche Naturhighlights der ganz besonderen Art.

Der Nationalpark Lauwersmeer ist ein Weltnaturerbe der UNESCO und befindet sich rund 30 Kilometer nördlich von der Stadt entfernt. Das Lauwersmeer ist eine Art Mündung ins Wattenmeer, die auf einen eingedeichten See zurückgeht und eine vielfältige Flora und Fauna bietet. Besonders die Vogelliebhaber unter euch sollten auf keinen Fall das Fernglas im Hotelzimmer vergessen, denn hier tummeln sich seltene Vogelarten wie beispielsweise der Tundra Schwan, der Seeadler oder der eurasische Löffler. Vogelbeobachtungsstationen erlauben euch einen Blick auf die fliegenden Nationalparkbewohner.

Neben den Vögeln könnt ihr hier jedoch auch frei laufende Pferde und niedliche Seehunde beobachten. Wenn die Seehunde euer Interesse geweckt haben, solltet ihr unbedingt noch einen Abstecher in die Seehundstation Pieterburen Groningen machen. Hier – im größten europäischen Krankenhaus für Tiere – werden verletzte Heuler aus dem Wattenmeer aufgepäppelt und anschließend wieder in die Freiheit entlassen. Der Nationalpark ist jedoch nicht nur ein Paradies für Tierfreunde, sondern auch für Aktivurlauber. Kanufahren, Kitesurfen, Wandern oder Radfahren – hier könnt ihr garantiert einer sportlichen Betätigung nachgehen, die euch Freude und Abwechslung bringt.

Das Wattenmeer ist ein Teil des Nationalparks Lauwersmeer und lädt euch zu einer ausgiebigen Wattwanderung ein. Dabei könnt ihr während der Ebbe über die Salzwiesen und Polder spazieren, wobei sicher nicht nur zahlreiche Zugvögel, sondern auch knuffige Seehunde euren Weg kreuzen. Wendet euch dafür am besten an einen erfahrenen Wattführer, der euch tolle Geschichten über das Watt erzählt und eure Wanderung zu einem intensiven Erlebnis macht.

Einige Wattwanderungen werden auch kindgerecht durchgeführt, sodass es den Kleinsten garantiert nicht langweilig wird, wenn ihr als Familie unterwegs seid. Eure Wanderung durch das Watt könnt ihr zusätzlich mit einer Bootstour verbinden und die endlose Kulisse noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive auf euch wirken lassen.

Der Prinsentuin wurde bereits im 17. Jahrhundert angelegt und gilt als idyllische Oase der Ruhe. Es handelt sich dabei um eine sehr gepflegte Gartenanlage aus der Zeit der Renaissance, die damals zu einem Kloster gehörte. Heute befindet sich hier ein Ort der Entspannung, der aus einem Rosen- und Kräutergarten besteht. Betretet ihr die Anlage, solltet ihr am Eingang euren Blick nach oben schweifen lassen, denn hier wurde eine alte, eindrucksvolle Sonnenuhr aus dem 18. Jahrhundert angebracht! Ein weiter Höhepunkt ist eine Veranstaltung, bei der sich einmal jährlich dichtende Künstler treffen und den Prinsentuin in eine Freilichtbühne verwandeln.

Plant ihr einen Urlaub in den Niederlanden, muss es nicht immer Amsterdam sein. Groningen steht seiner „großen Schwester“ nämlich in nichts nach und bietet mindestens ebenso spannende Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele wie die Hauptstadt.

Groningen liegt nur rund zwei Stunden Autofahrt von Bremen und Amsterdam entfernt, sodass eure Anreise ziemlich unkompliziert möglich ist. Reist ihr mit dem eigenen Auto an, könnt ihr nicht nur Groningen, sondern auch das Umland der Stadt bestens auf eigene Faust erkunden. Sucht euch dazu Parkplätze, die mit „P+R“ gekennzeichnet sind, denn diese unterliegen keinen zeitlichen Begrenzungen. Allerdings befinden sie sich ein wenig außerhalb der Stadt. Doch mit den P+R-Bussen kommt ihr unkompliziert in die Innenstadt von Groningen. Mit der Bahn, dem Fernbus oder dem Flugzeug könnt ihr ebenso anreisen. Der Flughafen Groningen Airport Eelde liegt gerade einmal 20 Minuten Fahrt vom Stadtzentrum entfernt.

Groningen liegt im Norden von den Niederlanden und hier herrscht gemäßigtes Klima. Dieses zeichnet sich durch milde Sommer aus, in denen euch durchschnittlich 21 Grad Celsius erwarten, wobei das Thermometer im Juli und August hin und wieder die 30-Grad-Marke knackt – also ideale Bedingungen für einen Badeurlaub! Seid ihr an Groningens Kultur interessiert, solltet ihr den Frühling oder Herbst vorziehen, denn so wird es nicht zu heiß, während ihr euch die Sehenswürdigkeiten der Stadt anseht.

Eine Besichtigungstour macht hungrig. Zum Glück gibt es in Groningen an nahezu jeder Ecke Street Food Stände, die euch mit internationalen Köstlichkeiten verwöhnen. Wenn ihr dabei typisch niederländisch speisen wollt, solltet ihr euch natürlich eine Portion Pommes frites gönnen, die nicht nur in Belgien, sondern auch in Holland eine große kulinarische Rolle spielen. Häufig werden sie mit einer Frikandel (Bratrolle) serviert. Ob ihr euch diese mit Mayonnaise, Ketchup oder etwas Ausgefallenerem, wie Erdnusssauce, garnieren lasst, bleibt euch überlassen.

Eine weitere Delikatesse sind frittierte Eierballen, die sogar als UNESCO-Weltkulturerbe gelten. Oder die frittierten Kibbelinge mit Remouladen- oder Knoblauchsoße, welche ihr am besten ganz frisch auf dem Fischmarkt kauft. Diese werden aus den Wangen des Kabeljaus hergestellt und in Milch- oder Bierteig getaucht, bevor sie frittiert und mit einer Panade eurer Wahl serviert werden. Naschkatzen bevorzugen dagegen die Stroopwafel – eine köstliche, knusprige Waffel mit Sirup und Sahne.

In Groningen gibt es für jeden Geschmack und Geldbeutel die passende Unterkunft. So zieht es junge Urlauber oft in günstigere Hotels mitten in der Stadt, um in das quirlige Nachtleben eintauchen zu können. Doch natürlich gibt es auch komfortable Hotels in der Innenstadt von Groningen, die euren Aufenthalt noch angenehmer gestalten. Wollt ihr euch dagegen eine Auszeit gönnen, locken Spa-Hotels im Umland – beispielsweise direkt am Wattenmeer. Etwas außergewöhnlicher wird es bei einer Übernachtung auf einem Hausboot direkt auf dem A-Kanal.