Insel Hainan in China

Die Provinz Hainan ist ein traumhaftes Reiseziel für alle, die sich nach sandigen Stränden, üppiger Natur und einer reichen Kultur sehnen. Eure Reise nach China führt euch vom Festland weg, hinaus aufs Chinesische Meer und damit hinein in einen unvergesslichen Urlaub voller bleibender Eindrücke.

Im Südchinesischen Meer liegt die Provinz Hainan und umfasst mehrere Inseln. Die gleichnamige Hauptinsel macht 97 Prozent der Provinz aus und wird von kleinen Gebieten ergänzt: Die Zhongsha-Inseln umfassen eine Insel samt Riffen, Sandbänken und einem Tiefseeberg. Hinzu kommen mehrere Atolle, die zu den Paracel-Inseln zusammengefasst werden und gleichermaßen von China, Vietnam und Taiwan beansprucht werden. Nach Taiwan ist es die zweitgrößte Insel der chinesisch geprägten Welt.

Unabhängig von Gebietsansprüchen ist die Provinz Hainan für Reisende vor allem eines: ein tropisches Urlaubsparadies. Einst war die Inselprovinz ein Exil für chinesische Staatsdiener, später zeigten Weltenbummler, dass Hainan durch viele Sonnenstunden und feinen Sandstrand ein Badeparadies ist. Es entstand der Beiname „Hawaii von China“ und dieser weckte bei vielen internationalen Reisenden die Lust auf einen Besuch. Hainan bietet darüber hinaus eine spannende Kultur und lokale Köstlichkeiten, die ihr erkunden könnt.

Mehrere Städte gehören zur Inselprovinz, darunter die Hauptstadt Haikou. Wir geben euch einen Überblick zu den schönsten Orten, in denen Moderne und Tradition Hand in Hand gehen.

Die Hauptstadt wird gelegentlich auch Hoihow geschrieben und liegt auf der Hauptinsel. In der Altstadt erlebt ihr den Charme des historischen Chinas, während abseits Wolkenkratzer und Urbanität dominieren. Diesen Kontrast könnt ihr auf euch wirken lassen, wenn ihr über die Qilou Old Street mit historischen Gebäuden und später durch die Zhongshan-Road-Fußgängerzone mit modernen Geschäften geht. Taucht im Hainan Provincial Museum tiefer in die Geschichte und im Zhuyeqing Cultural Park, dem Bambuswaldpark, ins entspannende Grün ein. Zu den Must-sees der Stadt zählt zudem die über 2.600 Meter lange Haikou Century Bridge: Die Brücke spannt sich auf einer Breite von etwa 30 Metern über das Meer.

Während die Hauptstadt Haikou im Norden der Insel Hainan liegt, befindet sich die zweitgrößte Stadt Sanya im Inselsüden. Tropenklima und Sandstrände machen sie für Festlandbesucher aus aller Welt zu einem beliebten Urlaubsort. Beeindruckend ist zudem der Hafen von Sanya, der durch seine Ausstattung zu den modernsten Häfen Chinas gehört. Mit dem passenden Schuhwerk solltet ihr außerdem für einen Tag den Stränden den Rücken zukehren und die Waldlandschaft erkunden. Die Stadt liegt direkt auf der Wuzhishan-Gebirgskette und eignet sich daher perfekt als Startpunkt für Wanderungen.

Danzhou ist die drittgrößte Stadt der Inselprovinz Hainan und begeistert Reisende mit ihrem Botanischen Garten Lianyuan. Mehr als 1.000 teils enorm seltene Tropenpflanzen gedeihen hier und können aus der Nähe bewundert werden. Darüber hinaus eignet sich der Stadtbezirk bestens, um sowohl binnen kürzester Zeit an den kilometerlangen Sandstränden zu liegen als auch in den National Forest Park aufzubrechen und die tropischen Wälder und Wasserquellen zu besuchen.

Die südlichste Stadt Chinas besitzt eine Sonderstellung, denn sie liegt nicht auf einer Insel, sondern verteilt sich über mehrere Inseln und Atolle. Die Volksrepublik China gründete sie 2012, um ihren Anspruch auf die Gebiete zu betonen. Ein Besuch lohnt sich für Urlauber, die ruhige Strandtage und den Einblick in eine kleine, authentische Region suchen. In Sansha könnt ihr zudem das Maritime Museum besichtigen und seht auf der Yongxing Island einen Hain, dessen erster Baum 1982 von einem chinesischen Soldaten gepflanzt wurde.

Kristallklares, türkisfarbenes Wasser und weicher, weiße Sand sind genau, was ihr sucht? Ihr seid goldrichtig in die Inselprovinz Hainan. Wir zeigen euch mit einigen Beispielen, warum Hainan als „Hawaii von China“ bezeichnet wird.

Die Bucht ist ein beliebter Badeort bei Sanya und entsprechend lebhaft geht es zu. Ihr habt neben Sonnenbaden und Schwimmen die Optionen, einen Jetski zu leihen und über das Wasser zu fahren oder beim Tauchen die Tiefe zu erkunden. Dank der autofreien Strandpromenade gibt es eine große Auswahl an Gastronomie und sowohl Gäste als auch Einheimische nutzen die Gelegenheit gern, um gemeinsam am Meer bei Snacks und Getränken zusammenzusitzen. Der Weg bis ins Zentrum von Sanya ist mit etwa sechs Kilometern überschaubar, sodass ihr einen kurzen Badestopp in der Dadonghai Bay bequem in eure Tagesplanung integrieren könnt.

Reist ihr von der Dadonghai-Bucht weiter nach Südwesten, findet ihr die kleine Bucht Xiaodonghai. Nach einer Straße mit einigen Hochhäusern kommen zunächst die schattenspendenden Kokospalmen in Sicht und gehen nach und nach in weißen Sandstrand über. Allein dieses Ambiente ist perfekt für einen entspannten Sonnentag. Das Meerwasser ist passend dazu kristallklar und beim Schnorcheln lassen sich hier ganz fantastisch tropische Fische beobachten.

Rund 25 Kilometer östlich von Sanya liegt eine der schönsten Badebuchten von Hainan: Yalong Bay. Mehrere Kilometer Sandstrand erwarten Besucher und lassen euch selbst in der Hochsaison immer ein schönes Plätzchen finden. Für Spaß im Wasser stehen Jetskis und Banana-Boots zur Verfügung und für das leibliche Wohl sorgen viele Stände und Restaurants. Wenn ihr zur Verdauung etwas Zeit außerhalb des Wassers verbringen wollt, könnt ihr euch eine Muschelausstellung in der Bucht ansehen.

In Hainan gibt es eine Vielzahl von sehenswerten Orten, die ihr abseits von Strandtagen besuchen könnt. Wir nehmen euch bei einer kleinen Vorabreise zu den Must-sees mit.

Außerhalb der Stadt Sanya und direkt am Meer gelegen, erhebt sich seit 1998 die Guanyin-Statue von Nanshan auf ihrem Sockel stolze 108 Meter in die Höhe. Die weiße und goldene Statue zeigt Bodhisattva Guanyin und ist für Buddhisten von großer Bedeutung. Die Göttinnen-Statue besitzt insgesamt drei Ansichtsseiten, die zwar alle Guanyin zeigen, jedoch mit unterschiedlichen Handhaltungen. Besucht ihr die Statue, seid ihr in der Nähe des zu ihr gehörenden Nanshan-Tempels. Nehmt euch etwas Zeit für die Region, denn Statue und Tempel stehen in der sogenannten „Nanshan Cultural Tourism Zone“, wo mehrere Gebetsstätten, hübsch angelegte Gärten und der Blick aufs Meer die Gäste bezaubern.

Dieser Tempel nahe der Hauptstadt Haikou ist fünf Beamten gewidmet, die während der Tang- und Song-Dynastien (Jahre 618 bis 907 und 960 bis 1279) dem Kaiserhaus aus moralischen Gründen widersprochen hatten. Sie wurden seinerzeit ins Exil auf Hainan geschickt, doch später für ihre würdevolle Haltung geehrt. Heute dient der Tempel als Ort des Gedenkens, wo Buddhisten Opfergaben darbringen, um Tugend und Dienst der Beamten zu würdigen.

In der Nähe von Sanya findet ihr den Li & Miao Minoritätenpark. Die faszinierende Anlage ist der Kultur der Völker Li und Miao gewidmet und gibt Gästen einen mit Liebe zum Detail gestalteten Einblick in deren Leben. Die Bauweise der Häuser, die traditionellen Speisen und die Handwerkskünste stehen dabei im Mittelpunkt. Neben Informationen erwarten euch musikalische Aufführungen und überlieferte Tänze. Nicht nur für Geschichtsfans defintiv einen Besuch wert!

Zu Zeiten der Ming-Dynastie (1368 bis 1644) lebte der Beamte Hai Rui und genoss einen besonderen Ruf: Er setzte sich für alle Menschen unter seiner Obhut ein, unabhängig von Einkommen und Stand. Als er 1587 starb blieb sein Ruf, mit Ehre und Anstand gegen alle Ungerechtigkeiten vorzugehen, bestehen und die Menschen errichteten ihm einen imposanten Tempel auf der chinesischen Insel Hainan. Bei einem Besuch der Anlage könnt ihr neben einer großen Statue auch die beeindruckende Gebäudearchitektur und die Grünflächen zwischen Palmen bewundern.

Zu Haikou gehört die Fortanlage Xiuying mit fünf Türmen. Als Schutzwall von Ost nach West und mit dem Meer als natürliche Begrenzung im Norden wurde sie 1890 als Reaktion auf den Chinesisch-Französischen-Krieg gebaut. Heute könnt ihr entlang der Anlage schlendern und auf den englischsprachigen Schildern mehr über die geschichtlichen Hintergründe erfahren. Für einen gemütlichen Spaziergang um die Anlage benötigt ihr rund 45 Minuten und könnt beispielsweise den Haupteingang als Fotomotiv nutzen. Zum Xiuying-Fort gehörten fünf Kanonen, von denen ihr die verbliebenen als Ausstellungsstücke vorfindet. Seit 2006 gehört das Fort zu den Denkmälern der Volksrepublik China.

Strandtage und Tage für kulturelle Erkundungen geben euch viele Möglichkeiten für einen spannenden Aktivurlaub in Hainan. Lasst euch von unseren abwechslungsreichen To-dos inspirieren.

Teile des Yanoda-Regenwaldes stehen als „Yanoda Rainforest Cultural Tourism Zone“ für Reisende offen. Mehrere Kilometer von der Stadt Sanya entfernt, betretet ihr hier eine tropische Tier- und Pflanzenwelt, die für alle Altersklassen spannend zu entdecken ist. Lauft über die Glasplattform, die 200 Meter über dem Erdboden gebaut wurde und einen atemberaubenden Blick ermöglicht. Wer keine Höhenangst kennt, traut sich auf eine Klippen-Schaukel oder wagt eine Fahrt mit der Zipline. Alle Tierfreunde können in einem gesonderten Bereich zahmen Alpakas, Meerschweinchen und weiteren Tieren begegnen.

Während der Yanoda-Regenwald euch mit vergleichsweise viel Action in seinen Bann zieht, ist der Jianfengling Tropical Rainforest National Park ein Naturschutzgebiet, das den Fokus auf die Ruhe der Natur lenkt. Das Schutzgebiet gliedert sich in zwei Areale: Im Gebiet Tian Chi befinden sich ein großer See und kleine Wasserfälle, die umgeben von tropischen Pflanzen als Heimat vieler Vögel dienen. Dahinter liegt das Gebiet Jianfeng Main Peak und lockt mit seinem 1.412 Meter hohen Berg, der bei einer Tageswanderung erklommen werden kann.

Die Nanwan-Affeninsel ist keine eigenständige Insel, auch wenn der Name es vermuten lässt. Es handelt sich vielmehr um ein Gebiet an der Spitze der Halbinsel Nanwan. Das zur Großgemeinde Xincun zählende Naturschutzgebiet ist Lebensraum vieler Rhesusaffen und wird seit 1965 zum Schutz der Tiere bewahrt und gepflegt. Nanwan Monkey Island deckt rund 1.000 Hektar ab und Besucher dürfen unter der Anleitung von Guides den tropischen Lebensraum kennenlernen. Bei Fütterungen durch die Betreuer kommen die zahmen Tiere nah heran und posieren nicht selten für Fotos.

Im Hainan-Nationalpark erhebt sich der Wuzhi-Berg (Wuzhishan) in die Höhe. Betrachtet man ihn aus der Ferne, wird mit etwas Fantasie deutlich, weshalb er Fünf-Finger-Berg genannt wird: Die fünf Spitzen lassen an eine Hand denken. Der zweite Gipfel ist dabei mit 1.876 Metern der höchste Punkt der Insel. Für Wanderungen startet ihr am Fuß bei der Gemeinde Shuiman und werdet auf dem Weg nach oben neben Tropenwäldern auch kleine Seen und Quellen entdecken.

Tianya Haijiao bedeutet übersetzt so viel wie „Grenze des Himmels und Ende des Meeres“ und meint besondere Felsformationen rund 28 Kilometer von Sanya entfernt. Hier am Ufer wirken die Felsen geradezu mystisch und verschiedene Steine sind in der chinesischen Kultur mit besonderen Bedeutungen versehen: Beispielsweise gilt ein Besuch vor dem Stein der Sonne und dem Stein des Mondes für viele Chinesen als To-do in den Flitterwochen, denn sie stehen symbolisch für Eheleute.

Für die Reise zur Inselprovinz Hainan ist einiges an Planung nötig. Mit unseren Tipps seid ihr jedoch bestens für euren Urlaub in China vorbereitet. Hier jetzt alsi zum Abschluss ein paar hilfreiche Hinweise.

Die Äquatornähe und Lage im Südchinesischen Meer sorgen gemeinsam für tropisches Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von etwa 25 Grad Celsius. Da in den Monaten Mai und Juni vermehrt Taifune und der meiste Regen auf die Inselprovinz treffen, solltet ihr eure Reise abseits dieser Zeiten wählen.

Für wen der beste Ausgleich zum Alltag ein langer Strandurlaub ist, der kann sich mehrere Wochen im Tropenparadies Hainan entspannen. Für den Mix aus Strand und Kultur sind vor Ort fünf bis acht Tage gewiss eine gute Reisedauer.

Da ihr für die Einreise immer ein Visum für die Volksrepublik China vorlegen müsst, gehört zur Reisevorbereitung dessen Beantragung, für die ihr wiederum einen gültigen Reisepass benötigt. Sehr wichtig: Das Visum besitzt ab Ausstellung eine begrenzte Gültigkeit von 90 Tagen. Eure gesamte Reise muss in diesen Zeitraum fallen. Für Zahlungen vor Ort solltet ihr auf Kreditkarten setzen, wobei es sich empfiehlt, immer etwas Bargeld dabei zu haben. Vor der Reise bietet es sich also an, ein wenig Geld umzutauschen.

Auch wenn ihr viele Menschen in Hawaii-Hemden sehen werdet und Klima sowie Strände den Beinamen „Hawaii von China“ unterstreichen, bleibt die Inselprovinz Hainan ein beliebtes Reiseziel für Menschen vom chinesischen Festland. Nur in größeren Hotels und bei einigen Ausflügen werdet ihr Einheimischen begegnen, die Englisch verstehen. Sprachführer oder digitale Übersetzungen per Reise-App empfehlen sich daher für die Verständigung vor Ort.

Für einen Direktflug nach China könnt ihr in Berlin oder Frankfurt am Main in einen Flieger steigen und landet nach neun bis zwölf Stunden in Peking. Viele Urlauber bleiben für eine Besichtigung der eindrucksvollen Hauptstadt einige Tage hier, bevor sie mit einer chinesischen Airline zur Inselprovinz Hainan aufbrechen und entweder in Haikou oder Sanya landen. Alternativ gibt es Flüge ab Hongkong oder Guangzhou.

Ein kleiner Schnellzug umrundet die Hauptinsel Hainan und dient als öffentliches Verkehrsmittel. Für Urlauber ist es allerdings deutlich bequemer, vom Flughafen oder Hotel aus ein Taxi rufen zu lassen.

Probiert die Hainan-Küche, die für frische Meeresgerichte, exotische Früchte und aromatische Gewürze bekannt ist. Unbedingt kosten solltet ihr Hainanese Chicken Rice: saftiges Hühnerfleisch mit Reis nach Hainan Art.

Sucht ihr Übernachtungsmöglichkeiten, die euren Bedürfnissen und eurem Reisebudget entsprechen, werdet ihr bei der großen Auswahl keine Probleme haben. Es gibt eine Vielzahl von Hotels und Unterkünften, die von luxuriösen Resorts bis hin zu gemütlichen und teilweise sehr traditionellen Gästezimmern reichen.