Die Blumeninsel Flores ist ein fast menschenleerer Geheimtipp unter den portugiesischen Azoren. Entdecker, Ruhesuchende, Aktive an der frischen Luft sowie allgemein Naturliebhaber sind auf diesem besonderen Idyll im Urlaub bestens aufgehoben. Willkommen in einer verträumten Naturwelt!
Überblick
Flores als westlichster Punkt Portugals und Europas ist eine traumhafte Insel, die euch in die vielseitige Natur der Azoren entführt. Ein Wander- und Erholungsparadies mitten im Atlantik, das über 140 Quadratkilometer Fläche verfügt und mit einer Bevölkerung von knapp 3.800 Menschen aufwartet, bildet die Kulisse für den Flores-Urlaub. Das Eiland markiert gemeinsam mit Corvo die abgelegensten Azoreninseln. Das Klima ist ganzjährig angenehm, eigentlich nie zu heiß für Sportler und perfekt für die Pflanzenwelt, die sich immer wieder neu von ihrer schönsten Seite zeigt. Nicht umsonst wurde die Insel nach einigen Umbenennungen Flores (zu Deutsch „Blumen“) genannt! Freut euch auf Wasserfälle, malerische Seen, tosende Wellen, Steilklippen und hübsche Strände für die kleine Abkühlung. Verwechselt Flores aber nicht mit der gleichnamigen Insel in Indonesien, denn die Azoren und somit das hier vorgestellte Flores zählen zu Portugal.
Strände
Die Strände von Flores haben einen wilden Charme und verfügen über glasklares Wasser und einen steinigen, manchmal auffällig dunklen Grund, was am Lavagestein liegt. Vorwiegend punkten sie für eine ruhige Auszeit am Atlantik, Naturfotografien oder als Highlight während einer Inselwanderung. Wer sich traut, kann auch baden gehen.
Praia da Fajã Grande
Eingebettet zwischen sanften, grünen Hügeln einerseits und dem schroffen Vulkangestein andererseits, gilt die Praia da Fajã Grande als echtes Juwel auf Flores. Türkisblau schimmerndes Wasser von guter Qualität lockt Schwimmer und Wassersportler ins Meer. Schnorcheln, Tauchen sowie Surfen können Abwechslung zum gemütlichen Strandtag in der Sonne schaffen.
Piscinas Naturais de Santa Cruz das Flores
Liegt der Fokus auf ein paar Badestunden, solltet ihr in Richtung Inselhauptort fahren oder laufen. Dort findet ihr natürlich Pools vulkanischen Ursprungs, die sich perfekt in die Umgebung einfügen und trotzdem einen sicheren Badeausflug versprechen. Kein Wunder, dass es Einheimische und Urlauber gleichermaßen regelmäßig hierherzieht und die Piscinas Naturais folglich einen der wichtigsten Badespots auf ganz Flores markieren. Neben der Uferpromenade könnt ihr in den kleinen Becken entspannen, der Zugang zu dem paradiesischen Ort erfolgt über einige Treppen, ein Parkplatz ist vorhanden.
Fajã de Lopo Vaz
Einen ungestümen und naturbelassenen Strand bildet die Fajã de Lopo Vaz. Sie verfügt über dunklen Sand und ist durchsetzt von Steinen, was für ein attraktives Szenario sorgt. Reisende kommen für Fotos her oder um sich im Sommer mutig in den Wellen abzukühlen. Diese können aber recht hoch ausfallen, daher solltet ihr stets vorsichtig sein, wenn ihr euch in die Fluten stürzt.
Sehenswürdigkeiten
Die meisten Must-sees von Flores sind natürlichen Ursprungs und keine „klassischen“ Sehenswürdigkeiten. Das macht aber nichts: Bei dem wahrscheinlich wunderbaren Wetter sollte es ohnehin niemanden ausschließlich in Kirchen oder Museen ziehen. Und wenn doch mal der Wunsch nach Kultur aufkommt, gibt es noch die Ortschaften Santa Cruz und Lajes mit ihren eindrucksvollen Bauten zu erkunden!
Landschaft allgemein
Für ihre Landschaft ist die Insel Flores berühmt und war der UNESCO sogar die Aufnahme in ihre Biosphärenreservate wert. Die namensgebenden Blumen scheinen überall zu wachsen und euren Weg zu säumen. Es gibt es Azaleen und Hortensien, bunte Strauchrosen, grünes Moos sowie Farne zu sehen. Die Vielfalt beruht auf dem Wasserreichtum der Insel, etwa in Form der häufigen Regengüsse, Wasserfälle und sieben Seen. Die Kraterseen sind eines der Wahrzeichen der Insel. Benannt nach ihren jeweiligen Merkmalen, findet ihr einen „tiefen See“, „einen seichten See“ und einen „weißen See“, um nur drei Beispiele zu nennen.
Rocha dos Bordões
Ebenfalls zur Landschaft zählt ein anderes Wahrzeichen der portugiesischen Insel Flores: die Rocha dos Bordões. Es sind Basaltsäulen an einem riesigen Felsen. Ein Vulkanausbruch, zu schnell erkaltetes Lavagestein und die Einflüsse der Natur haben die umgangssprachlich „Orgelpfeifen“ genannten Säulen geformt. Es gibt rund 300 von ihnen, die teilweise bis zu 30 Meter an den Klippen aufragen. Am frühen Abend, wenn sich die Sonne über dem Eiland senkt, sind die dann rötlich beleuchteten Felsen besonders hübsch anzusehen. Vergesst auf keinen Fall den Schnappschuss für das Fotoalbum!
Wasserfälle am Poço da Alagoinha
Die Wasserfälle am See Poço da Alagoinha, stürzen sich aus maximal 300 Metern in die Tiefe. Allein das reicht sicher schon aus, um Naturfreunde zu beeindrucken, doch auch die umgebende Landschaft in der Gemeinde Fajãzinha ist einen Ausflug wert. Nach einer rund 600 Meter langen, steil bergauf führenden Wanderung vom Parkplatz aus, seid ihr da und könnt euch mit der malerischen Sicht für die kurze Anstrengung belohnen.
Santa Cruz
Wem der Sinn nach Lebendigkeit und Kultur steht, besucht den Hauptort der Insel: Santa Cruz das Flores oder ganz schlicht auch nur „Santa Cruz“ genannt. Sehenswerte Gebäude sind das alte Rathaus, ein Brunnen aus Stein und die Kirche Igreja Matriz de Nossa Senhora da Conceicao, ursprünglich im 16. Jahrhundert gebaut. Das Gotteshaus wurde mehrfach saniert, ist aber durch die geschmückte Fassade stets ein Kunstwerk geblieben.
Ein Bummel durch Santa Cruz zeigt weiterhin die typische Bauweise der Steinhäuser, die sich meist rund um eine Kirche präsentieren. Vergesst auch nicht, das ehemalige Franziskanerkloster Convento de Sao Boaventura zu besuchen. Es besticht mit einem Kreuzgang, einer eigenen Kirche (Igreja de Sao Boaventura) und einem Volkskundemuseum über die Insel.
Lajes das Flores
Als zweitgrößter Ort von Flores ist auch Lajes ein reizvolles Ziel für eine Besichtigungstour. Die Attraktion schlechthin sind weitere Kirchen wie die Igreja de Nossa Senhora das Angústias und die Igreja Matriz Nossa Senhora, die als imposantestes Bauwerk von Lajes bekannt ist. Ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert stammend, wurde das Gotteshaus später wiederholt saniert. In Lajes könnt ihr euch auch einen Leuchtturm ansehen. Ein Spaziergang über den Haupthafen der Insel Flores, der sich von einem einfachen Fischerhafen prachtvoll weiterentwickelt hat, rundet den maritim geprägten Besuch in Lajes ab.
Aktivitäten
Habt ihr für euren Geschmack nun genug gesehen und seid bereit für weitere Freizeitbeschäftigungen? Dann lest gern weiter und entscheidet euch für eine Möglichkeit, den Flores-Urlaub mit Nervenkitzel oder anderen Eindrücken zu beleben.
Schnorcheln und Tauchen
Da Flores im Vergleich zu anderen Azoren recht abgelegen ist, konnte sich ein breiter Artenreichtum in den umgebenden Gewässern etablieren. Das Ergebnis ist ein Paradies für Schnorchler und Taucher sowie alle, die den aufregenden Wassersport einmal ausprobieren möchten. Denn es gibt vor der Küste von Flores einiges zu sehen! Die Gruta do Galo ist einer der beliebten Tauchplätze und führt euch in eine Höhle mit mehreren Ausgängen. Platzangst solltet ihr nicht haben, doch wer mutig ist, wird zauberhafte Lichtspiele und eine bunte Fischwelt in der Tiefe erleben. Alternativ geht ihr in der Baixa do Amigo, einem Riff nahe dem Ufer, auf Tauchstation. Beobachtet Fische wie Makrelen, Barrakudas und Goldstriemen.
Wandern
Wir müssen es sicher nach der Landschaftsbeschreibung nicht noch einmal extra betonen, aber: Die Azoren sind ein absolutes Wanderziel. Die ausgewiesenen Wege sind breit gefächert, mal gemütlich und mal anstrengend in ihrem Verlauf. Wie wäre es mit dem rund 50 Kilometer langen „Fast-Rundweg“, der euch ganze zwei Drittel der Insel zeigt, oder mit einer Wanderung zwischen den Dörfern Lajedo, Mosteiro und Fajãzinha? Wichtig: Ihr solltet unbedingt auf den markierten Strecken bleiben, damit ihr nicht in Gefahrensituationen durch rutschige Böden und nahe gelegene Klippen gelangt. Trittsicherheit ist dennoch unabdinglich für die Touren.
Inselhüpfen
Wer einfach nicht genug haben kann vom Flair der Azoren und mehr Urlaubstage zu vergeben hat, könnte von Insel zu Insel hüpfen. Von Flores beginnt ihr zum Beispiel mit der Insel Corvo. Das ist das kleinste Eiland und noch abgeschiedener als die Blumeninsel. Nicht nur deshalb solltet ihr die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre gut planen!
Einfacher geht es, wenn ihr bekanntere Inseln wie São Miguel besuchen wollt. Ihr reist mit dem Flugzeug in dessen Hauptstadt Ponta Delgada und dehnt von dort aus das Inselhüpfen auf Wunsch weiter aus. Oder ihr plant São Miguel vor der Rückreise nach Deutschland ein, da ihr ohnehin von dort aus Richtung Heimat starten werdet.
Reise-Infos
Wer die Azoreninsel Flores in sein Herz geschlossen hat und gerne vor Ort ihre Schätze erkunden will, hat Glück: Wie immer folgen hier die Organisationstipps für eure Reise und wichtige Informationen zum Abschluss. Damit könnt ihr den Urlaub auf den Azoren bestens planen!
Ideale Reisezeit
Mit einer durchschnittlichen Maximaltemperatur von 26 Grad im Sommer und Minimaltemperaturen von 13 Grad im Winter ist Flores ganzjährig ein schönes Reiseziel. Lediglich der Badeurlaub sollte bewusst in den Zeitraum Juli bis August gelegt werden, da der Atlantik sonst deutlich zu kalt zum Schwimmen wird. Wenig Regen gibt es auch zwischen Juni und September, ansonsten sind viele Niederschläge auf Flores wahrscheinlich. Die üppige Pflanzenwelt, für welche die Insel der Azoren berühmt ist, kommt schließlich nicht von ungefähr!
Reisedauer und Anreise
Ein paar Tage sind ideal für einen Urlaub in Flores. Wir würden mindestens je einen pro Strandaufenthalt, Wanderung und Stadterkundung einplanen. Wer sich eine längere Auszeit in einem ruhigen Idyll vorstellt, kann mehrere Wochen einplanen und bei entstehender Langeweile mit dem Inselhüpfen beginnen.
Direktflüge auf die Insel existieren nicht. Ihr müsst unter anderem in Ponta Delgada umsteigen, wo sich der größte Flughafen der Azoren befindet. Dorthin führen Direktflüge ab Frankfurt am Main. Alternativ könnt ihr einen zusätzlichen Zwischenstopp auf dem portugiesischen Festland einlegen, um Geld zu sparen oder auch noch in Städten wie Lissabon vorbeizuschauen.
Einmal in Ponta Delgada angekommen, besteht die Wahl, die übrige Distanz per Fähre oder mit dem Flugzeug zu bewältigen. Wer sich für das Flugzeug entscheidet, hat einen Vorteil und landet praktisch mitten im Ort Santa Cruz. Von dort gelangt ihr per Taxi oder Bus zu eurer Unterkunft auf der Insel. Reist ihr mit leichtem Gepäck und hab euch ein Hotel in Santa Cruz ausgesucht, könnt ihr sogar zu Fuß gehen.
Fortbewegung vor Ort
In Flores gehen die meisten Urlauber zu Fuß, allein schon, um das Panorama rundum auszukosten. Auch mit dem Fahrrad ist die Fortbewegung auf Flores weniger anstrengend als auf den anderen Azoreninseln, da es so gut wie keine Höhenunterschiede auf den Straßen gibt. Wer müde wird, nutzt das Linienbusnetz oder entscheidet sich für einen Mietwagen. Die Wege sind überwiegend in einem guten Zustand und das Parken ist in der Regel überall kostenlos.
Essen und Spezialitäten
Die übliche Kost der Azoren ist, wie auch auf dem Festland von Portugal, sehr vom Meer geprägt. Ein beliebtes Gericht auf der Speisekarte ist der Fischeintopf „Caldeirada de Congro“. Dazu gesellen sich andere Meeresfrüchte oder Fleischspeisen wie das gesalzene Schweinefleisch „Cozido de porco“. Wer sich vegetarisch ernährt, muss oft erfinderisch werden und sich mit Leckereien aus Käse oder süßen Naschereien behelfen. Ihr könnt, aber auch freundlich nachfragen, ob es das Gericht eurer Wahl in einer fleischfreien Variante gibt – vielleicht habt ihr sogar Erfolg!
Hotels und Unterkünfte
In puncto Unterkunft wird es sehr traditionell auf Flores. Das heißt für euch: Behagliche Hotels mit wenigen Zimmern und inhabergeführte Pensionen sind verfügbar, jedoch keine modernen Luxusunterkünfte. Wer nach Flores reist, wünscht sich aber wahrscheinlich genau das: Ruhe, Komfort und das typische Flair der Azoren bis in die Nacht hinein.