Insel Föhr in der Nordsee

Im hohen Norden Deutschlands verbergen sich echte Schätze für den Bade- und Aktivurlaub. Allen voran: die Insel Föhr. Mit vielseitigen Stränden, geführten Wattwanderungen und kulturellen Spots hat das Eiland ein Potpourri der Möglichkeiten zur individuellen Urlaubsgestaltung parat.

Föhr ist eines der möglichen Reiseziele in Norddeutschland. Über 80 Quadratkilometer groß und mit Sandstränden von mehreren Kilometern Länge ausgestattet, bietet die Insel Urlaubern mit unterschiedlichen Interessen genug Platz für eine erholsame oder bunt gestaltete Alltagsauszeit. Vielleicht zieht es euch in den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, um bei einer Wattwanderung euren Gedanken nachzuhängen oder den tierischen Bewohnern bei der Futtersuche zuzusehen. Eventuell möchtet ihr aber auch das Handtuch ausbreiten und euch in den weichen Sand legen, um die frische Meeresluft der Nordsee zu genießen. Oder ihr besucht einen der Inselorte wie Wyk, um mehr über die Hintergründe friesischer Traditionen oder das Leben im und am Meer zu erfahren. Auf der bevölkerungsreichen Insel Föhr lässt sich so oder so zwischen Deichen, Dörfern und Dünen eine wunderbare Zeit verbringen.

Mit der ganzen Familie entspannt am Strand liegen, die Kinder können Sandburgen bauen und Drachensteigen lassen, während die Erwachsenen ihr Sonnenbad nehmen oder ein Buch lesen: Das geht an den Badeplätzen von Föhr. Wir präsentieren unsere Favoriten für den erholsamen Strandurlaub, mal in fußläufiger Nähe zu den Ortszentren und mal als lohnenswerter Ausflugstipp.

Normalerweise ist das Bad im Meer auf Föhr nur bei Flut möglich. Eine Sonderstellung nimmt diesbezüglich aber der Strand von Utersum beim gleichnamigen Dorf ein. Durch den dortigen Priel mit dauerhafter Wasserführung könnt ihr unabhängig der Gezeiten baden gehen. An der Küste gibt es Abschnitte für Urlauber mit Hund und Bereiche, in denen zum Beispiel Beachvolleyball gespielt werden kann. Die Infrastruktur ist mit einem Strandkorbverleih, sanitären Anlagen und Surfschulen gut.

Seid ihr am Südstrand von Föhr, könnt ihr euren Blick über das weite Meer schweifen lassen. Der breite Küstenabschnitt erstreckt sich über ein großzügiges Gebiet, das vor allem während der Sommerzeit mit seinen Festivals lockt. Eines davon ist das Südstrand Open Air, das seit einigen Jahren wiederkehrend im Juli mit hochrangigen Künstlern von sich reden macht. Außerdem finden sich gehobene Unterkünfte in der Nähe des Sandstrandes, die den Urlaub mondän gestalten. Wer das richtige Nordseeflair erleben möchte, packt sich ein Picknickpaket und genießt den Ausblick in einem der bunten Strandkörbe.

Das Goting Kliff begrüßt die Besucher mit einer anderen Kulisse, nämlich einer felsigen Steilküste, die bis zu neun Meter hoch ist. Auf etwas weniger als zwei Kilometern Fläche könnt ihr den Verlauf der Felsen beobachten, die während einer Eiszeit geformt wurden. Der Sandstrand ist aber abseits des Spaziergangs auch bestens zum Sonnenbaden, Sandburgenbau oder ein ausgiebiges Bad in der erfrischenden Nordsee geeignet.

Auf sechs Kilometern erstreckt sich der Strand von Nieblum, der je nach Abschnitt ein neues Szenario bereitzuhalten scheint. Mal ist es ein FKK-Strand, an dem die freie Körperkultur zelebriert wird, und mal ein Hundestrand, an dem sich die Vierbeiner austoben können. Doch alle Abschnitte haben eines gemein: eine breite und weiche Sandfläche sowie einen sanft abfallenden Wasserverlauf, perfekt für vorsichtige Schwimmer. Bei Ebbe wird der Strand Nieblum zum Lieblingsspot für die Wattwanderung.

Auch der Strand von Wyk, Föhrs Hauptort und eines der ältesten Seebäder Deutschlands, lässt sich in unterschiedliche Bereiche aufteilen. Neben einem existierenden Hundestrand gibt es sogar einen extra für all’ jene, die im Nordseewind ihren Drachen steigen lassen wollen! Für Kinder ist das sicherlich ein großer Spaß, doch auch das sommerliche Familienprogramm mit Trampolinen und Piratenschauspielen wird den Nachwuchs begeistern. Wer als Erwachsener aktiv werden will, hat beim Surfen oder Beachvolleyball die Gelegenheit.

Besichtigungen sind eine gelungene Abwechslung zum Strandalltag. Auch Föhr hat ein paar hübsche Spots in petto, die für einen Ausflug geeignet sind.

Die Vogelkojen orientieren sich am Beispiel der Niederlande und schenken Wildvögeln einen Rückzugsort. Sechs Stück sind auf der Insel Föhr vorhanden. Die Vogelkoje Boldixum ist eine davon und kann wochentags während der Sommersaison besichtigt werden. Kinder dürfen hin und wieder die Enten mit altem Brot, das vor Ort gereicht wird, füttern. Mit etwas Glück seht ihr auch den goldigen Nachwuchs der Tiere. Die Öffnungszeiten liegen zwischen zehn und zwölf Uhr, der Eintritt ist frei. Eine Spende für den Erhalt der Vogelkoje wird aber gern gesehen.

Die Lembecksburg entstand im 10. und 11. Jahrhundert und setzt sich aus einem teilweise zehn Meter hohen Ringwall und einem tiefen Burggraben zusammen. Da sie nur teilweise freigelegt ist, behält die Burg einige Geheimnisse bis heute für sich. Sie ist das markante Wahrzeichen der Insel und darf bei einer Besichtigungstour nicht ausgelassen werden. Während Grabungen in den 1950er-Jahren wurden in der Lembecksburg Objekte und Fragmente gefunden, die dafür sprechen, dass hier einmal eine Wikingerburg thronte. Zu den geborgenen Exponaten zählen alte Specksteingefäße und Keramikstücke, die geschätzt auf das 9. bis 10. Jahrhundert datiert werden.

Leuchttürme sind für viele Besucher an der Küste ein gern gesehener Fotospot. Der Leuchtturm Olhörn mag zwar mit etwa acht Metern Höhe nicht besonders groß und mit seinen rotbraunen Klinkern in seinem Umfeld kaum auffällig sein, dient aber trotzdem als Anziehungspunkt für viele Gäste von Föhr. Seine Entstehung geht auf das Jahr 1953 zurück, als er die zuvor präsente Leuchtbake aus dem 19. Jahrhundert ersetzte. Inzwischen wird er aus der Ferne gesteuert, dient jedoch noch immer der Navigation von Schiffen zwischen dem Festlandhafen Dagebüll und den Inseln Föhr und Amrum.

Quer über die Insel verteilt, entdeckt ihr hübsche Kirchen für eine Besichtigung. Sehr sehenswert ist der volkstümlich „Friesendom“ genannte Bau – die größte Kirche der Insel. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und heißt eigentlich „Kirche St. Johannis“. Ihr findet das imposante Gotteshaus in der Ortschaft Nieblum und solltet einen Blick ins Innere werfen, das unter anderem von einem Granittaufbecken geziert wird.

Die Geschichte der Kirche St. Laurentii in der Gemeinde Süderende beginnt ebenfalls im 13. Jahrhundert. Durch den angrenzenden Friedhof mit seinen sogenannten „Sprechenden Grabsteinen“, die Interessantes über das gesamte Leben der Verblichenen erzählen, gilt der Sakralbau als beliebtes Ausflugsziel. Ein Highlight ist das Grab des „Glücklichen Matthias“, eines bekannten Föhrer Kapitäns aus dem 17. Jahrhundert. Auch die Friesenkirche St. Nicolai in Wyk bezaubert mit ihrem mittelalterlichen Flair und aufwendigen Elementen aus Holz im Innenraum.

Erholung in der Natur, beim kulturell geprägten Museumstag oder beim Bummeln sucht ihr auf Föhr nicht vergebens, wie die folgenden Tipps für die Freizeitgestaltung zeigen. Auch etwas aktivere Tipps haben wir, damit die Vielfalt nicht zu kurz kommt.

Wanderungen auf der Insel bieten sich vor allem abseits der Hochsaison an, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Besucherströme langsam abreißen. Doch auch im Sommer lässt es sich zwischen den Deichen und Dünen flanieren. Am Strand Nieblum stehen Wattwanderungen hoch im Kurs. Bei einer Führung während der Ebbe erfahrt ihr Wissenswertes über das Watt und seine Bewohner wie Wattvögel und -würmer.

Föhr ist praktischerweise eine recht flache Insel, die euch bei Wanderungen, aber auch bei Fahrradtouren nicht zu viel abverlangt. Deshalb empfehlen wir, das Eiland auch mal auf den knapp 200 Kilometern gut ausgebauten Radwegen zu erkunden. Entweder habt ihr euer eigenes Rad dabei oder leiht euch eines vor Ort. Entdeckt eine der fünf ausgeschilderten Themenrouten, die euch die Schönheit und Vielseitigkeit der Insel Föhr offenbaren!

Die Museen von Föhr schenken Abwechslung an Regentagen. Fast das ganze Jahr über könnt ihr im Museum Kunst der Westküste die Werke verschiedener Künstler bestaunen. Diese stammen aus Deutschland, den Niederlanden und einigen skandinavischen Ländern. Sowohl zeitgenössische Werke als auch Klassiker finden sich unter den Exponaten. Wer die friesischen Bräuche beleuchten will, sucht hingegen das Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum in Wyk auf. Das Gebäude selbst ist schon ein Höhepunkt, doch die Ausstellungsstücke rund um das friesische Leben in der Vergangenheit sind ebenso interessant.

Auch Naturmuseen und Informationszentren prägen Föhr. Auf die Spuren des Wattenmeers begebt ihr euch im Nationalpark-Haus Föhr, wo man die Fauna des Wassers in artgerechten Becken erblicken kann. Thematisch passend könnte sich das Robbenzentrum für eine Stippvisite anschließen, in dem kranke oder verletzte Seehunde aufgepäppelt und gepflegt werden.

Das Einkaufen auf Föhr kann viele Gesichter haben, wird aber üblicherweise in Wyk realisiert. Dort gibt es einige Möglichkeiten entlang der Promenade, die bis fast nach Nieblum führt. Eine andere Art des Bummels findet ihr auf den Märkten wie dem Wyker Fischmarkt, der in dem Hauptort immer sonntags zwischen Ostern und Oktober stattfindet. Dann heißt es, statt Kleidung und Accessoires zu kaufen, eher auf regionale Leckereien und Kunsthandwerk zu setzen – das geht wunderbar auf dem angeschlossenen Trödelmarkt.

Vielleicht wollt ihr euch im Urlaub so richtig austoben und ins Schwitzen geraten? Das geht auf Föhr bestens in Wassernähe, etwa beim Surfen am Strand Nieblum oder während einer Segeltour rund um das Eiland. Auch Kajaks können gemietet werden. Wassersportschulen bringen euch die neue Lieblingsaktivität in aller Ruhe näher, sodass ihr mit den wichtigsten Grundkenntnissen ins Abenteuer starten könnt.

Circa zwei Stunden inklusive Fährüberfahrt sind nötig, um Husum zu erreichen. Der schleswig-holsteinische Ort liegt wieder auf dem deutschen Festland und bietet sich als Zwischenstopp vor der Heimreise an. Ihr erlebt auf Wunsch erneut die Annehmlichkeiten einer Wattwanderung, eines Badeurlaubs oder eines kulturellen Rundgangs, eventuell entlang des Husumer Kulturpfads. Auf diesem könnt ihr die Geschichte der Stadt anhand von 34 Stationen nachvollziehen. Die Flaniermeile am Hafen eignet sich zudem ebenfalls für eine Einkaufstour, falls noch kein passendes Souvenir auf Föhr in den Koffer gewandert ist.

Wenn die Insel Föhr nun als Reiseziel infrage kommt, solltet ihr euch die abschließenden Informationen durchlesen. Diese zeigen nämlich, wie einfach die Planung für einen Schleswig-Holstein-Urlaub sein kann. Anschließend heißt es: Termin aussuchen, Koffer packen und die Vorfreude bis zum Reisestart auskosten!

Im Sommer am Strand zu liegen, ist das Hauptanliegen der Reisenden in Richtung Föhr. Daher wird es zwischen Juli und August durchaus etwas voller an den Stränden, aber mit durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen von um die 19 Grad Celsius auch angenehm warm. Die ideale Badesaison ist gekommen! Wer es ruhiger mag, reist im späten Frühjahr oder frühen Herbst an und hat die realistische Chance auf nach wie vor gutes Wetter, das zu Strandspaziergängen, Wattwanderungen, Radtouren oder Ortsbesichtigungen von Wyk und Co. taugt.

Wer von Norddeutschland in Richtung Föhr startet, kann sich spontan den Luxus eines Tages- oder Wochenendtrips gönnen. Alle anderen sollten aufgrund der längeren Anreise mindestens drei volle Tage für die Inselerkundung mitbringen.

Für den Aufenthalt müsst ihr keine neue Sprache lernen, jedoch werdet ihr bei Gesprächen mit lokalen Händlern ab und zu dem nordfriesischen Dialekt „Fering“ begegnen. Föhr ist als eine Art Wiege dieser nordfriesischen Sprachvariation bekannt.

Je nach Ausgangspunkt reist ihr zunächst mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug nach Hamburg. Dann brecht ihr in Richtung Dagebüll auf; der Zug benötigt hierfür weitere zwei bis drei Stunden, das Auto knapp zweieinhalb. Die Fähre nach Föhr ist von Dagebüll binnen 50 Minuten auf der Insel angekommen. Eine schnellere Verbindung mit dem Katamaran ist möglich, sofern ihr kein eigenes Auto dabeihabt, das mit auf das Eiland reisen soll.

Die Zentren von Wyk, Nieblum und anderen Orten von Föhr sind in der Regel autofrei. Daher lohnt es sich, während des Urlaubs auf ein Fahrrad umzusteigen. Alternativ fahren Busse auf der Insel.

Ganzjährig kommen auf Föhr frischer Fisch und Meeresfrüchte aus der Nordsee auf den Teller, darunter Matjes oder Krabben, die professionell gepult werden wollen. Wie das geht, lasst ihr euch am besten von einem Verkäufer oder im Restaurant zeigen.

Nah am Wasser zu übernachten, kann wunderbar romantisch sein. Die Strandhotels von Föhr erfüllen diesen Wunsch. Wenn auch nicht direkt im Sand, residiert ihr immerhin mit Blick aufs Meer und seid nach wenigen Schritten an der malerischen Küste. Ihr habt die Wahl zwischen Familienhotels, die den Fokus auf Eltern mit Kindern und entsprechenden Angeboten legen, sowie entspannenden Spas und Luxusunterkünften. Passt das nicht zum Budget, bieten auch die Innenstadt von Wyk und andere Ortszentren reichlich Auswahl an Unterkünften. In der weitläufigen Natur von Föhr locken Ferienwohnungen sowie Pensionen.