Insel Juist in der Nordsee

Die wunderschöne Insel Juist ist ein Sehnsuchtsziel für Natur- und Strandfreunde. Lediglich eine Fährüberfahrt von Norddeich-Mole auf dem niedersächsischen Festland entfernt, bezaubert das maritime Szenario Ruhesuchende, Aktive oder Familien. Freut euch auf zahlreiche Sehenswürdigkeiten und unvergessliche Eindrücke.

Eine mitunter schnell erledigte Anfahrt, ein paradiesisches Strandpanorama und spektakuläres Wattenmeer: Das bietet die Insel Juist in Norddeutschland, die zur Region Ostfriesland in Niedersachsen gehört und zwischen Borkum und Norderney liegt. Das idyllisch gelegene, 17 Kilometer lange und an den schmalsten Stellen nur 500 Meter breite Eiland verspricht im Sommer reichlich Spaß am Strand und kann sich außerdem ganzjährig als kleine Flucht vor dem Alltag behaupten. Immerhin sind Spaziergänge sowie Wanderungen und Radtouren durch die Landschaften jederzeit wunderbar entschleunigend.

Auch den Kulturreisenden vergisst der Ort keineswegs. Geschichtlich interessierte Gäste werden sich an den historischen Bauwerken und Museen erfreuen. Naturfreunde können den Leuchtturm erklimmen und die Aussicht genießen. Familien mit Kindern erleben die Nordsee mit allen Sinnen, zum Beispiel bei einer Wanderung durch den Schlick, der bei Ebbe zum Vorschein kommt. Auch ein Besuch im interessanten Nationalpark-Haus ist eine willkommene Abwechslung.

Ob allein mit dem Wunsch nach Action auf dem Wasser, als Familie mit der Vorstellung von lustigem Trubel für Jung und Alt oder für Ruhe-Liebhaber: An den Badeplätzen werden alle fündig. Grob teilt sich die Küste in zwei Abschnitte.

An diesem Ort geht es lebendig zu und Tipps gegen Langeweile im Urlaub werden gewiss nicht gebraucht. Denn der drei Kilometer lange Bereich lässt keine Unterhaltungsoptionen vermissen. Beachvolleyball, Spielplätze für die Kinder und zahlreiche Wassersportmöglichkeiten sind ebenso vorhanden wie die Überwachung durch Rettungsschwimmer. Wer es gemütlicher mag, sichert sich einen der Körbe und betrachtet das bunte Treiben. Ebenfalls farbenfroh sind die gezeichneten Tiere, die an verschiedenen Stellen stehen und es Kindern erleichtern, den Weg zurück zum Liegeplatz der Eltern zu finden.

Diese Badestelle ist das ruhige Pendant, das sich auf 300 Metern erstreckt. Das klingt zwar im ersten Moment nach wenig – durch die abgeschiedene Lage jenseits der Hauptorte von Juist ist aber für jeden Platz, der sich sonnen oder durch das Meer waten will. In einem Strandkorb tankt ihr neue Energie für den Alltag. Die Jüngsten haben auch hier die Möglichkeit, sich auf einem Spielplatz herauszufordern. Die bisweilen hohen Wellen begleiten euch bei einem romantischen Spaziergang. Wenn ihr euch in die Fluten wagen wollt, könnt ihr das dank der Rettungsschwimmer vor Ort beruhigt tun.

Der Strandtag allein macht den Urlaub auf Juist aber noch nicht komplett. Abseits von Sand und Meer findet ihr beispielsweise die folgenden Attraktionen, die durchaus einen längeren Rundgang rechtfertigen.

Die Insel lässt sich mit der Fähre oder dem Schiff erreichen, jedoch nicht mit dem Zug. Wieso verfügt Juist folglich über einen Bahnhof? Die Antwort ist leicht: Früher existierte eine Schienenverbindung auf dem Eiland, die in den 1930er-Jahren jedoch aufgegeben wurde. Mittlerweile könnt ihr mit Fahrradrikschas oder den sogenannten „Inseltaxis“ fahren, bei denen es sich um Pferdekutschen handelt. In der historischen Wartehalle befinden sich heute nur noch eine Gaststätte und ein Museum, aber sehenswert ist das Bauwerk trotzdem.

Wer auf Juist mit der Fähre ankommt, wird dieses Bauwerk bereits von der Seeseite aus entdecken. Es ist das „Memmertfeuer“, welches mit der Zeit nicht mehr dazu dienen sollte, Schiffen den Weg zu leuchten. Dennoch hingen die Insulaner so sehr an ihrem Wahrzeichen, dass sie sich für ihren Wegweiser einsetzten, Geld sammelten und nun das Glück haben, dass das Objekt sein Licht über die Insel schickt, nicht aber über das Meer, da dies vom Niedersächsischen Hafenamt untersagt wurde. In den Sommermonaten könnt ihr das alte Aushängeschild von innen besichtigen.

Er ist eines der Wahrzeichen des Eilandes und thront auf einer der zahlreichen imposanten Dünen: Im Jahr 1927 begann die Errichtung des 13 Meter hohen Konstrukts. Dadurch ist er das höchste Gebäude auf Juist. Er fungiert mit seinem großen Auffangbecken nach wie vor als Frischwasserspeicher, weshalb ihr ihn nur von außen betrachten könnt. Ihr seht ihn aber bestimmt schon von Weitem und auch sein Standort ist ein herrlicher Aussichtspunkt über die Umgebung. Sein Spitzname lautet übrigens „Doornkaat-Buddel“ nach einer ostfriesischen Schnapsmarke, deren Flaschen einst Ähnlichkeiten mit dem Bauwerk aufwiesen.

Auch dieser Bau ist untrennbar mit dem Eiland verbunden. Es symbolisiert eine im Wasser treibende Boje und begrüßt euch an der Hafeneinfahrt. Obwohl viele Einheimische das Juister Seezeichen zuerst nicht mochten, ist es heute eines der Erkennungszeichen der Insel. Über eine Brücke gelangt ihr direkt dorthin und könnt erneut den ungetrübten Panoramablick über das Meer genießen.

Eines der schönsten historischen Gebäude auf Juist bildet dieses architektonische Werk des späten 19. Jahrhunderts. Es begrüßte seinerzeit die zunehmende Anzahl an Urlaubern auf der Insel mit dem salzigen Wasser aus der Nordsee, das mithilfe einer besonderen Pumpe gewonnen wurde. Durch technische Schwierigkeiten waren häufige Umbauten erforderlich, die aber letztlich dazu beitrugen, die zunehmend beliebte Meerwassertherapie zu realisieren. Seit den 1970er-Jahren hat das Badehaus geschlossen, weil eine modernere Alternative errichtet wurde. Das unter Denkmalschutz stehende Haus ist und bleibt jedoch weiterhin eines der typischen Fotomotive von Juist und dient Teilen der Kurverwaltung als Arbeitsort.

Auch an Freizeitideen mangelt es auf Juist nicht, sodass ihr problemlos mehrere Urlaubstage mit Erlebnissen füllen könnt.

Ein ambitionierter Spaziergang kann das perfekte Pendant zum Sightseeing-Bummel sein und euch körperlich angenehm fordern. Tolle Wanderwege, die euch gedanklich bereits die Schuhe schnüren und den Rucksack packen lassen, sind etwa jene entlang des Hammersees im Inselwesten. Das 17 Hektar große Gebiet verwöhnt euch mit einem facettenreichen Panorama, bestehend aus Wasser, Dünen sowie dem Juister Wäldchen.

Ein Muss für alle stellt der Ausflug zum Billriff dar. Es handelt sich um eine schöne Natur-Sehenswürdigkeit aus Salzwiesen und Sandbänken, die als Ruhezone für Tiere fungiert und deshalb nur eingeschränkt betreten werden darf. Die Szenerie erinnert bei Ebbe an eine Wüste und zeigt euch mit ein wenig Glück, wie sich die Seehunde wohlfühlen.

Als dritte Wanderung empfehlen wir die Erkundung des Otto-Leege-Pfads, der sich vom Süden bis in den Norden erstreckt. Beim Spaziergang mit Aussichtspunkten über die Dünen erfahrt ihr mehr über das aufregende Ökosystem des Eilandes und könnt sogar eine Windharfe erleben.

Tauscht ihr die Wanderschuhe lieber gegen einen fahrbaren Untersatz, ist der Drahtesel sicherlich die erste Wahl in einem Ambiente wie auf Juist. Die zumeist flach verlaufenden Pfade verführen ebenfalls dazu, nicht für jeden Weg auf die öffentlichen Kutschen zurückzugreifen. Entdeckt die Küste und die vielseitigen Landschaften auf dem Rad. Eine klassische Lieblingsstrecke ist die fast 13 Kilometer lange Route vom Dorf Juist zum Billriff.

Geführte Touren mit dem Fokus auf die Vogelwelt von Juist müsst ihr auf der Insel nicht lange suchen. Gerade in der Saison zwischen April und Oktober begleiten euch kompetente Guides um den Hammersee, der nicht nur als Wanderziel, sondern auch als Brutgebiet und Vogelraststätte bekannt ist. Erfahrt bei einem Trip, welche Arten sich hier niederlassen, und erhascht den einen oder anderen Blick auf sie.

Der Kalfamer, ein Gebiet mit Dünen, Sand und Wiesenflächen, wird ebenfalls oft zum Ziel der brütenden und Schutz suchenden Tiere und folglich auch der Vogelbeobachter. Weiterhin kommen Seehundliebhaber in dieser Szenerie auf ihre Kosten, denn diese süßen Meeresbewohner besuchen ebenfalls häufig den Inselosten.

Sowohl am Hauptbadeabschnitt sowie in der ruhigen Zone im Loog ist Fitness am Meer auf Juist allgegenwärtig. Zumindest in der Hochsaison dürft ihr euch auf Strandfußball, Beachvolleyball oder Gymnastik freuen. Die Sportarten gipfeln häufig in aufregenden Turnieren, während die Fitnesskurse vielfältiger nicht sein können. Wählt zum Beispiel zwischen Thalasso-Gymnastik, Yoga im Urlaub, Sport mit dem Hula-Hoop-Reifen oder Pilates. Unabhängig von festen Zeiten eignet sich das Strandpanorama auch zum Walken oder Joggen.

Kein Urlaub an der Nordsee ohne einen Spaziergang durch dieses Naturphänomen! Würdet ihr dieser Aussage zustimmen, könnt ihr euch in Juist schon einmal für einen geführten Rundgang bereithalten. Mit einem erfahrenen Gruppenführer erkundet ihr die Umgebung auf sichere Art. Ein selbstständig unternommener Ausflug wird aufgrund der häufig raschen Gezeitenwechsel nicht empfohlen. Es ist aber ohnehin spannender, dem Tourleiter zuzuhören und dabei mehr Informationen über die Flora und Fauna des Watts in euch aufzusaugen. Ihr könnt übrigens wählen, ob ihr für die Wanderung eure Gummistiefel anzieht oder euch lieber barfuß auf Tuchfühlung mit der Natur begebt.

Auf Juist gehören Regentage einfach dazu, doch das sollte das Urlaubsvergnügen nicht trüben. Spätestens jetzt könnte das Nationalpark-Haus eure erste Anlaufstelle für den Wissenshunger über das Wattenmeer sein. Die interaktive Ausstellung integriert verschiedene Lebensräume der Tiere in und an der Nordsee, außerdem gibt es themenspezifische Führungen. Für Kinder sind die Aquarien mit ihren freundlichen Bewohnern bestimmt eine Attraktion.

Im Inselmuseum lernt ihr hingegen in elf thematisch unterteilten Räumen alles über Juist selbst. Was tun die Einheimischen bei Sturmfluten oder starken Regenfällen und wie schützt sich das Eiland vor ähnlichen Launen der Natur? Diese Fragen werden ebenso beantwortet wie jene nach den typischen Berufen der Einwohner. Im Fokus stehen Bereiche wie die Seefahrt sowie die interessante Gewinnung von Erdöl.

Wer sich gegen Ende der Reise noch ein paar Souvenirs gönnen möchte, nimmt am besten Kurs auf das Dorf Juist. Das ist der Hauptort der Insel und gleichzeitig die einzige größere Siedlung des Eilandes, der aus zwei Teilen besteht und durch Loog ergänzt wird. Highlights neben den inhabergeführten Geschäften sind der Kurplatz, die Inselkirche und die Promenade, die bis zur niemals weit entfernten Küste leitet.

Zurück auf dem deutschen Festland, bietet sich ein Abstecher für einen kleinen Ausflug an. Wie wäre es mit einem Trip nach Emden, der von Norddeich-Mole etwa eine Stunde Fahrtzeit in Anspruch nimmt? Die Heimat des berühmten Komikers Otto Waalkes fügt eurer Reise noch eine kulturelle Komponente hinzu. Sehenswertes wie die Museumsschiffe, das Rathaus und die typischen Bronzefiguren, die euch fast überall in der Stadt begegnen, gehören zum Pflichtprogramm eines Besuchs. Ebenso natürlich „Dat Otto Huus“!

Kommt mit uns auf die Insel Juist und erlebt beim Urlaub in Niedersachsen eine wunderbare Alltagsauszeit! Mit unseren nachfolgenden Tipps und Informationen bereitet ihr euch optimal auf den Aufenthalt vor.

Wer schwimmen möchte, muss mit relativ kaltem Meerwasser rechnen, kann sich aber im Hochsommer in die Fluten stürzen. Dann erreicht die Nordsee in etwa Temperaturen von um die 18 Grad Celsius. Für Strandspaziergänge, Wanderungen und Radtouren empfehlen wir den angenehmen Frühling oder die ersten Herbstmonate. Schon ein Kurztrip nach Juist ist für alle im Norden lebenden Urlauber lohnenswert, denn die Anfahrtszeit hält sich in Grenzen. Dennoch ist es auch gar kein Problem, eine ganze Woche mit Aktivitäten zu füllen.

Die Anfahrt erfolgt bequem mit dem Zug bis nach Norddeich-Mole. Danach steigt ihr auf ein Schnellboot oder die Fähre um, die jeweils 45 oder 90 Minuten in Anspruch nehmen. Die Insel ist vollkommen autofrei, das macht aber gar nichts, da die Rad- und Wanderwege gut ausgebaut sind. Zudem bringen euch die Kutschen als Variante des klassischen Taxis komfortabel an euer Ziel.

Wer sich nach frischem Fisch aus der Nordsee sehnt, wird natürlich bestens bedient. In den Strandrestaurants und am Hafen tischen die Kellner regelmäßig Leckereien, wie etwa knackige Krabben auf. Unterwegs gibt es ein Fischbrötchen oder Matjes mit Schwarzbrot. Eine andere Köstlichkeit aus der Region ist das Kartoffelgericht Labskaus mit Roter Bete und Rind.

Ein Traumurlaub steht und fällt mit der richtigen Schlafstätte. Vielleicht ist es ein familiengeführter Gasthof, der euch das Gefühl vermittelt, zu Hause zu sein? Oder doch lieber ein größerer Komplex, in dem ihr unter euch sein könnt und möglicherweise sogar Spa-Angebote in Anspruch nehmen könnt. Hinsichtlich des Standorts habt ihr die Wahl zwischen den Hotels im Dorfkern und den Unterkünften direkt am Wasser. Letztere mögen zwar etwas teurer sein, belohnen aber von früh bis spät mit dem unvergleichlichen Ausblick aufs Meer.