Insel Mainau am Bodensee

Erkundet mit uns zusammen die wunderschöne Insel Mainau am Bodensee. Sie kann zum Beispiel mit der Fähre ab Konstanz oder Meersburg erreicht werden und verspricht eine wohltuende Auszeit in der Natur. Freut euch auf eine Wanderung auf der Blumeninsel, die ihrem Namen wirklich alle Ehre macht.

Auf 45 Hektar erwartet euch eine wahre Naturschönheit: die Bodenseeinsel Mainau! Sie liegt im Nordwesten des Binnengewässers in einem Teil – der auch als Überlinger See bekannt ist – und kann ab den Orten Lindau, Meersburg oder Konstanz bequem mit der Fähre angefahren werden. Ihr könnt die Anreise per Schiff und den Eintritt für die Insel direkt als Kombiticket erwerben.

Zunächst mag die Tatsache, dass man als Gast eine Gebühr bezahlen muss, überraschen – jedoch sollte dies keineswegs abschrecken, denn das Eiland verhält sich eher wie eine einzige, riesige Sehenswürdigkeit, mit der sich viele Stunden füllen lassen. Sei es in barocken Bauten wie dem Schloss Mainau oder den nach Blüten duftenden Gärten. Im abenteuerlichen Kletterwald sowie bei einer Erkundungsreise zu Fuß oder mit dem Fahrrad: Schon ein Halbtagestrip wird euch mit so vielen Eindrücken begeistern.

Die Insel ist heute nicht nur über den Wasserweg zu erreichen, auch mehrere Brücken bringen euch dorthin. Diesen Landzugang gibt es übrigens erst seit dem 19. Jahrhundert, denn der erste Überweg entstand im Jahr 1853. Verantwortlich dafür – sowie für den Park – war der Großherzog von Baden. Mit der Zeit kamen mediterrane Pflanzen wie Palmen und Obstbäume hinzu und verwandelten Mainau zunehmend in einen Besuchermagneten.

Einmal angekommen, findet ihr eine beeindruckende Vielfalt an Bauwerken und Denkmälern vor, die euch ins Staunen versetzen werden. Ihr wollt wissen, was es zu sehen gibt? Nachfolgend erfahrt ihr es!

Bereits im 13. Jahrhundert thronte die erste Burganlage auf der Insel, die im 18. Jahrhundert durch den heutigen Bau ersetzt wurde. Die Kirche St. Marien war der erste fertige Teil des Ensembles, bevor sich das prächtige, dreiflügelige Schloss im Barockstil erhob. Der Bau dauerte etwa sieben Jahre und der hufeisenförmige Grundriss ist zum Bodensee ausgerichtet.

Das Areal strahlt eine beruhigende und harmonische Atmosphäre aus, die schon von außen spürbar ist. Auch das Innere könnt ihr besichtigen: Der goldene und weiße Audienzsaal, das Aushängeschild des Anwesens, wird nur zu besonderen Anlässen geöffnet. Im Wappensaal finden regelmäßig Ausstellungen statt, an denen ihr teilnehmen könnt. Eine Führung bietet zudem tiefe Einblicke in die faszinierende Geschichte der Anlage.

Ebenfalls im 18. Jahrhundert wurde die Schlosskirche St. Marien errichtet. Sie beeindruckt bis heute mit ihren markanten Fresken an den Decken und den barocken Elementen wie dem Hochaltar, den Skulpturen sowie der Kanzel. In diesem Gotteshaus finden heutzutage noch häufig Hochzeiten statt, doch auch ohne einen speziellen Anlass ist eine Besichtigung der Räumlichkeiten empfehlenswert.

Während das Anwesen an sich schon als echtes Gesamtkunstwerk gilt, raten wir zu einem genauen Blick auf die Kirchenglocke, die bereits aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt. Sie wiegt eindrucksvolle 150 Kilogramm und gehört zu den ältesten ihrer Art in der Bodenseeregion.

Die Insel Mainau wurde während des Dreißigjährigen Krieges teilweise von den Schweden besetzt. An diese Zeit erinnert der sogenannte „Schwedenturm“. Das Gebäude mit Helmdach stammt in seinem jetzigen Aussehen aus dem 19. Jahrhundert, wurde jedoch bereits im 16. Jahrhundert erbaut. Einst Teil einer mittelalterlichen Befestigungsanlage, beeindruckt der Turm noch immer und ihr könnt ihn bei eurem Besuch von außen bestaunen.

Der Großherzog von Baden trug maßgeblich zur Bepflanzung und Schönheit der Insel Mainau bei. Ihm zu Ehren wurde die Großherzog-Friedrich-Terrasse angelegt, die unter anderem über seine Büste aus Marmor verfügt. Der angrenzende Park erstrahlt durch die umfangreichen Blumen fast ganzjährig in einem bunten Licht. Den mitunter besten Blick habt ihr wohl vom Dach des alten Wasserreservoirs, welches nicht mehr betrieben wird.

Im Jahr 1945 trafen 34 Insassen der Konzentrationslager Auschwitz und Dachau auf der Insel Mainau ein, um in einem dortigen Notfall-Lazarett behandelt zu werden. Leider kam für sie jede Hilfe zu spät. Um ihnen dennoch die letzte Ehre zu erweisen, wurde ihnen mit dem Erinnerungszeichen auf dem Eiland ein Denkmal gesetzt. Auf den Infotafeln erfahrt ihr mehr über die Gefangenen, die unter unmenschlichen Bedingungen ihre Arbeit in den Lagern verrichten mussten und letztlich doch dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer fielen. Das Monument ist ein wichtiger Ort der Erinnerung und ein klarer Kontrast zur sonst so märchenhaften Schönheit von Mainau.

Nach dem Sightseeing bleibt sicherlich noch etwas Zeit, um sich anderweitig zu beschäftigen. Es warten malerische Parks, exotische Gewächshäuser und viele Abenteuer für Groß und Klein!

Die zahlreichen Grünanlagen von Mainau lassen die Qual der Wahl, wo ein Spaziergang besonders schön sein könnte. Unser Tipp: Besucht sie doch einfach alle! Schlendert beispielsweise durch den italienischen Rosengarten aus dem 19. Jahrhundert, der euch gedanklich sofort weiter in den Süden schickt und euch mit dem Duft nach der Königin der Blumen verwöhnt. Auch die Skulpturen als Symbol für die vier Jahreszeiten sind ein beliebter Anlaufpunkt des Gartens.

Im Staudengarten erblickt ihr je nach Reisezeit kleinere und größere Gräser und Gehölze, während der das Dahlien-Paradies neben seinen namensgebenden Blumen auch Tulpen beherbergt. Von dort habt ihr zudem einen beeindrucken Ausblick auf den Bodensee. Entscheidet ihr euch für den Hortensienweg, geht es entlang des Binnengewässers durch eine duftende Kulisse und im Arboretum seht ihr interessante Gehölze wie Mammut- oder Trompetenbäume. 250 Arten sind hier zu finden!

Mediterrane Gefühle kommen bei einem Spaziergang nahe der Italienischen Blumen-Wassertreppe sicherlich auf. Sie fungiert zwar in erster Linie als Verbindung zwischen dem Uferbereich des Bodensees und den höher gelegenen Terrassen, ist zugleich aber ein beliebtes Fotomotiv. Sie stammt aus den 1980er-Jahren, schlängelt sich an einem Wasserlauf entlang und orientiert sich am Stil der italienischen Renaissancegärten. Gerade im Frühling und Sommer, wenn die Rahmenbepflanzung der Stufen grünt und blüht, lohnt sich eine Stippvisite.

Nicht nur bei schlechtem Wetter lohnt sich ein Aufenthalt an diesem Ort. Das denkmalgeschützte Gebäude misst ganze 1.270 Quadratkilometer und wurde mit mehr als 20 exotischen Palmenarten und anderen Pflanzen bestückt, die sonst in Deutschland vergeblich gesucht werden. Teilweise ragen die Gewächse bis zu 15 Meter in die Höhe. Auflockerung schaffen zahlreiche Blumen wie Orchideen, die sich gerade im Frühjahr von ihrer besten Seite präsentieren. Mehrmals im Jahr begeistert das Gewächshaus zudem mit verschiedenen Pflanzenschauen.

Eine großartige Ergänzung zum Palmenhaus bildet dieses märchenhafte Ziel. Es beherbergt gut 120 Falter aus allen möglichen Teilen der Welt, teilweise mit einer Flügelspannweite von beeindruckenden 30 Zentimetern! Sie stammen überwiegend aus Zuchtfarmen ihrer ursprünglichen Herkunftsländer, vermehren sich aber auch vor Ort auf Mainau.

Die 90-prozentige Luftfeuchtigkeit bildet eine artgerechte Umgebung für die bunten Tiere, führt aber rasch dazu, dass ihr beim Rundgang ins Schwitzen kommt. Dazu tragen auch die 25 bis 30 Grad Celsius Innentemperatur bei, die ganzjährig im Schmetterlingshaus vorherrschen. Perfekt, wenn es draußen einmal weniger schön sein sollte!

Ihr möchtet noch mehr Tiere entdecken? Dann solltet ihr dem Mainau-Bauernhof einen Besuch abstatten. Von Zwergponys über kleine Esel bis hin zu Ziegen, Alpakas, Hühnern und Schafen ist innerhalb des Gehöfts so einiges aus der Landwirtschaft vertreten. Geht mit den tierischen Bewohnern im Streichelzoo auf Tuchfühlung – auch Erwachsene werden ihren Spaß haben.

Seltene Arten, wie etwa die braunen Bergschafe, ergänzen das Landleben und machen den Ort noch interessanter. Wer durch den Bauerngarten schlendert, entdeckt reichlich angebautes Gemüse, Obst und Kräuter. Dort erfahrt ihr mehr über all’ jene Arten, die auf Mainau erfolgreich kultiviert werden.

Seid ihr mit der ganzen Familie im Urlaub, eignet sich aber nicht nur der Bauernhof für einen spaßigen Tagesausflug. Auch das ansässige Spieleland für Kinder ist ein hervorragendes Ziel. Selbst die Kleinsten im Alter von ein bis vier Jahren bekommen im Zwergendorf mit seinen niedlichen Hütten einiges geboten.

Ebenso haben die Älteren ihre Herausforderungen auf einem Abenteuerspielplatz zu bewältigen. Von Schaukeln über Balancier-Balken bis hin zum kleinen Klettererlebnis ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ergänzt wird das Angebot durch eine Wasserwelt und den Baggerspielplatz. Nicht nur die Kleinen, sondern auch die Erwachsenen können auf dem 1.100 Quadratmeter großen Areal durchaus ihr inneres Kind zum Leben erwecken.

Hat euch der kleine Exkurs im Kinderland von Mainau gefallen, wird es höchste Zeit für einen separaten Trip durch den Hochseilgarten. Dieser spannende Kletterpark zählt zu den schönsten seiner Art am Bodensee und verfügt über mehrere Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die allesamt euren Mut erfordern. Ab sechs Jahren und einer Größe von 110 Zentimetern dürfen Besucher nach Herzenslust auf den familienfreundlichen Strecken klettern und die herrliche Aussicht auf den insgesamt 100 Plattformen genießen. Besonders viel Vergnügen bringen die Seilrutschen, auf denen es rasant bergab geht. Im Anschluss lädt der Biergarten zur gemeinsamen Stärkung ein. Wer nichts für den Nervenkitzel übrig hat, kann die begleitenden Stege nutzen und den anderen bei der Suche nach dem nächsten Adrenalinstoß entspannt zusehen. So ist an alle gedacht!

Vielleicht seid ihr über Konstanz nach Mainau gereist. Ist das der Fall, plant doch auf eurem Rückweg eine Stippvisite in der sehenswerten Stadt ein, die ihr nach 15 Minuten mit dem Bus oder der Fähre erreicht. Es lohnt sich! Immerhin können nicht viele Städte von sich behaupten, einmal eine Papstwahl ausgerichtet zu haben. Davon zeugen bis heute historische Bauwerke wie das durchaus imposante Konstanzer Konzilgebäude.

Auch die Imperia, eine in den 1990er-Jahren aufgestellte Statue, ist zum Sinnbild für Konstanz geworden und begrüßt euch direkt am Hafen mit ihrer imposanten Erscheinung. Sie ist ein populäres Fotomotiv, das bei einem Rundgang nicht fehlen darf! Ebenso wenig verpassen solltet ihr einen Besuch im Konstanzer Münster oder den Shopping-Bummel, der euch bestimmt mit einem passenden Souvenir des Bodensee-Trips nach Hause entlässt.

Manchmal liegt das Gute sehr nah. Trifft das im Süden Deutschlands befindliche Mainau euren Reisegeschmack, lässt sich die Buchung mit ein paar Handgriffen realisieren. Orientiert euch an unseren nachfolgenden Tipps und freut euch auf den super entspannten Urlaub in Baden-Württemberg!

Fast das ganze Jahr über zeigt sich die Insel Mainau von ihrer blumigen Seite, doch die Höhepunkte sind der Frühling und der Sommer. Insbesondere die Ferienzeiten sorgen aber für viele Gäste auf dem Eiland, weshalb ruhesuchende Reisende im Herbst kommen sollten. Noch immer blühen dann Blumen wie Dahlien und Astern. Bei schlechtem Wetter weicht ihr ins Schloss Mainau, das Palmen- oder das Schmetterlingshaus aus. Ein langes Wochenende vergeht daher wie im Flug! Möchtet ihr es ruhiger angehen lassen, ist eine Woche wunderbar geeignet.

Wenn ihr aus dem Westen Deutschlands besonders schnell am Bodensee sein wollt, fliegt ihr von Frankfurt am Main oder Düsseldorf aus nach Friedrichshafen. Alle anderen sind mit der Anfahrt per Auto oder Zug bestens bedient. Auf die Insel selbst geht es wahlweise mit dem Bus, dem Fahrrad, dem Auto oder der Fähre, beispielsweise ab Konstanz. Für Autofahrer gibt es einen festen Parkplatz auf der Insel, wo ihr das Fahrzeug gegen eine Tagesgebühr abstellen könnt. Anschließend geht es zu Fuß oder mit einem Bus nach Mainau.

Die Küche auf Mainau ist bereits sehr mediterran angehaucht. Neben saisonalen, typisch deutschen Gerichten wie Spargel, könnt ihr vor allem die Weine aus sonnengereiften Trauben kosten. Frisches Gemüse und Kräuter aus der Region verfeinern die hiesigen Kochkünste und lassen euch den Urlaub so richtig genießen.

Die Insel Mainau hat keine eigenen Hotels oder anderen Übernachtungsangebote, jedoch seid ihr binnen 15 Minuten in Konstanz und könnt euch dort bequem für eine Unterkunft entscheiden. Die Auswahl reicht hier von romantischen Pensionen über moderne Stadthotels bis hin zu Luxusunterkünften mit einem breiten Wellnessangebot und Blick auf den See. Noch mehr Gasthäuser für eine erholsame Nachtruhe finden sich an anderen Orten am Ufer des Bodensees sowie auf der Insel Reichenau.