Die grüne Insel im Nordwesten Europas ist berühmt für ihre Kultur und Literatur, die bewegte Geschichte, Stout-Bier, Whiskey und den St. Patrick’s Day. Vor allem aber für ihre Natur, darunter die oft raue Küste. Wir stellen euch unsere Favoriten unter Irlands schönsten Stränden vor.
Überblick
Die Insel ist ein allseits beliebtes Reiseziel, vor allem bei Wanderurlaubern steht sie ganz oben auf der Liste. Plant ihr jedoch einen Strandurlaub, kommt euch Irland vermutlich nicht als Erstes in den Sinn. Dabei gibt es auch hier traumhaft schöne Strände, beeindruckende Felsformationen und feinsten Sand. Bei den Aktivitäten auf oder um das Meer wird es mit Surfen, Tauchen oder Kajakfahren auf der Insel bestimmt nicht langweilig. Kommt mit uns in den Nordwesten Europas.
1. Portmarnock Beach
Am nordöstlichen Rand der irischen Metropole gelegen, erreicht ihr Portmarnock mit dem Bus H2 in Richtung Malahide in etwa 40 Minuten von der Dubliner Innenstadt. Von Portmarnock aus führt ein schöner Fußweg durch die Dünen- und Graslandschaft an die Küste. Mit dem Mietwagen könnt ihr sogar direkt bis zum Strand fahren. Im Ort gibt es Restaurants und Supermärkte, falls ihr keine Verpflegung dabeihabt.
Der Strand selbst erstreckt sich über fünf Kilometer Länge in Nord-Süd-Richtung und ist bei den Einheimischen im Sommer ein angesagtes Ausflugsziel – ganz egal, bei welchem Wetter. An den nicht so zahlreichen heißen Tagen im Sommer bietet das Baden in der Irischen See eine Abkühlung, die diesen Namen wirklich verdient. Ist hingegen die Luft kalt, könnt ihr euch bei einem ausgedehnten Spaziergang den Wind um die Nase streichen lassen.
Die eigentliche Attraktion dieses herrlichen, breiten Strands jedoch ist der Sand. Der ist so weich, dass er beinahe an Samt erinnert – den Beinamen Velvet Beach trägt dieser Küstenabschnitt also völlig zurecht. Perfekt für Badetage, für Kinder zum Toben oder Sandburgen bauen und fürs Barfußgehen über den wunderschönen Dubliner Hausstrand! Für Abwechslung sorgt die Weltkugel-Statue „Eccentric Orbit“ im nördlichen Teil der Badestelle. Das Kunstwerk symbolisiert einen Meilenstein der Fluggeschichte im Jahr 1930. Der Flieger Charles Kingsford-Smith brach von hier nach New York auf, um seine Umrundung der Erde abzuschließen.
2. Baginbun Beach West
Die Anfahrt über Waterford, Wexford oder New Ross und dann in südlicher Richtung auf die Hook-Halbinsel bis Ramstown bis zum Baginbun Beach West nimmt ein bisschen Zeit in Anspruch. Doch der Trip lohnt sich. Rundherum fallen die Klippen steil ins Meer ab. Die Felsen schützen den Strand vor den Winden der irischen Küste und verleihen dem Ort etwas Mystisches.
Überraschend ruhig ist das Wasser an vielen Tagen. Wenn ihr bei Flut anreist, ist oft nicht viel zu sehen von dem herrlich gelegenen Sandstrand – das Wasser dringt in die kleine Bucht ein und überschwemmt sie in Teilen. Bei Ebbe wiederum wird schnell klar, weswegen Irland auch Emerald Isle genannt wird: Das Wasser am Baginbun Beach ist klar und erinnert farblich an einen Smaragd. An warmen Tagen macht das Baden an einer solch pittoresken Stelle viel Freude. Bedenkt beim Baden, dass keine Rettungsschimmer anwesend sind.
Interessant ist auch die Historie dieses Ortes, denn am Baginbun Head betraten die Normannen im Jahr 1170 irischen Boden und legten eine Vielzahl an Gräben und Wällen an, die heute noch zu sehen sind. Später begann von hier aus die normannische Eroberung der Insel.
3. Kilfarrasy Beach
Irlands Südosten ist bezaubernd und abwechselnd; er überrascht immer wieder mit unglaublicher Natur. Genau das gilt auch für den Kilfarrasy Beach, etwa 20 Kilometer südwestlich von Waterford gelegen und mit dem Auto gut zu erreichen. Golden schimmert der Sand, rechts und links ragen steil die Klippen auf, deren Alter auf 460 Millionen Jahre datiert wurde.
Das Bemerkenswerteste am Kilfarrasy Beach sind die unzähligen Klippen, die sich wie Felsnadeln vor der Küste aus dem Meer erheben. Manche ragen nur knapp über die Wasseroberfläche hinaus, andere thronen einer Kathedrale gleich über den blauen Fluten. Der Cill Fhearghasa, wie der Strand im irischen Gälisch heißt, ist sicher einer der bizarrsten Küstenabschnitte in Irland und den müsst ihr einfach gesehen haben. Je nach Tageszeit und Lichtverhältnissen ändern sich Aussehen und Charakter dieses Strandes, ein tolles Schauspiel der Natur.
An der Copper Coast im County Waterford findet ihr in der Umgebung des Kilfarrasy Beaches viele hübsche kleine Orte mit Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Pubs und Supermärkten. Und da ihr schon in der Gegend seid, fahrt von hier doch einfach noch zwei Stunden nach Südwesten, um den nächsten herrlichen Küstenstreifen auf unserer Liste kennenzulernen.
4. Garretstown Beach
Von Cork aus sind es etwa 40 Kilometer bis zum Garretstown Beach, 50 Minuten mit dem Auto. Einen Parkplatz vor Ort gibt es auch. Der Strand öffnet sich nach Süden hin und lädt zum Baden ein. Die Schilder, die vor starker Strömung warnen, solltet ihr ernst nehmen. Kinder dürfen nicht unbeaufsichtigt ins Wasser. Im Sommer wachen Rettungsschwimmer über die Badegäste.
Ansonsten sprüht der Strand nur so vor Leben, wenn es warm ist. Am Garretstown Beach gibt es eine Surfschule, hier könnt ihr Surfbretter, Stand-up-Paddle-Boards oder Kajaks leihen. Da der Wellengang meist ziemlich gut ist, bietet sich Bodyboarding an – ein großer Spaß für die ganze Familie! Bei Ebbe wird der Sandstreifen breit, dann bietet sich ein Spaziergang über den Strand an. Landschaft und Aussicht sind phänomenal. Bei schlechtem Wetter ist der Besuch der „Wild Wellness Sauna“ direkt am Ufer eine nette Idee.
Im angrenzenden Ort Garrylucas findet ihr ein Café und Übernachtungsmöglichkeiten. In den Sommermonaten müsst ihr euch vor dem Strandbesuch nicht unbedingt mit Nahrungsmitteln eindecken: Jetzt stehen Food Trucks dort und versorgen die Gäste mit leckeren Speisen.
5. Coumeenoole Beach
Ganz im Westen Irlands, circa 82 Kilometer von Killarney entfernt, ragt die Dingle Peninsula als nördlichste von fünf großen Halbinseln wie ein gigantischer großer Zeh in den Atlantischen Ozean hinein. Und wiederum im äußersten Westen der Landzunge liegt der Coumeenoole Beach, eine kleine, wunderschöne Sandbucht, ein Traum in Grün: Oben die saftigen Wiesen und hinter den Klippen das smaragdfarbene Wasser der Bucht, das weiter draußen in das Blau des Ozeans übergeht.
Eine gute Autostunde ist es von Tralee aus über die hügelige Halbinsel. Schon die Anreise bietet jede Menge Fotomotive. Direkt oberhalb des Coumeenoole Beaches befindet sich ein kleiner Parkplatz, der an warmen Tagen schon vormittags voll ist. Am Straßenrand ist aber sicher noch ein Plätzchen für euch. Dort, wo die Klippen etwas zurückweichen, führt ein steiler Weg hinunter zum kleinen Sandstrand. Dieser ist zwar nur 50 Meter lang und 30 Meter breit, doch landschaftlich ein echtes Juwel.
6. Lahinch Beach
Am östlichen Ende der geschützten Liscannor Bay, eine Autostunde nordwestlich von Limerick, liegt der Lahinch Beach – ein kilometerlanger Sandstrand, schön breit und ein Eldorado für Badefreunde, Surfer, Kajakfahrer, Kitesurfer und Sonnenanbeter. Hier könnt ihr euch im Irland-Urlaub mal so richtig sportlich betätigen. Dieser schöne Strand ist wie für die ganze Familie gemacht: Im angrenzenden Ort Lahinch findet ihr Surfschulen, Geschäfte, darunter solche für Strandbedarf und irische Souvenirs. Darüber hinaus werdet ihr Bars, Restaurants und jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten antreffen.
Die halbmondförmige Küste ist absolut kindgerecht und das Wasser besonders bei Ebbe sehr flach. Der Wellengang bei Flut lädt Aktivurlauber zu einem Abenteuer ein – wer das Surfen oder das Kiten erst erlernen will, ist am Lahinch Beach genau richtig. Anfänger haben die Möglichkeit, die anliegende Surfschule zu besuchen. Bei schlechtem Wetter könnt ihr einen ausgiebigen Spaziergang machen oder einen Ausflug zum Doolin Cave in der Nähe des Reiterhofs unternehmen und eine spannende Begehung der Höhle erleben. Dort befindet sich Irlands größter Stalaktit, der mehr als sieben Meter von der Decke herabhängt.
7. Dog’s Bay
Ein unfassbar toller Strand, etwa 80 Kilometer westlich von Galway, ist Dog’s Bay. Hierbei handelt es sich um eine geschützte kleine Bucht in der Form eines Hufeisens, die von zwei Seiten von Felsen eingefasst ist. Nur das östliche Ende gewährt Besuchern Zugang. Der helle Strand erinnert an die Karibik, das smaragdfarbene Wasser tut sein Übriges, um diesen Eindruck zu bestätigen. Die Besonderheit des Sandes sind die Schalen winziger Meeresbewohner sowie die Muschelfragmente. Diese verleihen dem Strand seine reinweiße Farbe. Dog’s Bay befindet sich übrigens auf einer Landenge. Auf der anderen Seite dieses Isthmus befindet sich der beinahe ebenso zauberhafte Gurteen Beach.
Aufgrund des ruhigen und flachen Wassers ist die Dog’s Bay ein toller und familienfreundlicher Badeort. Kindern macht die doch eher niedrige Wassertemperatur weniger aus als Erwachsenen. Ein Sonnenbad bringt die Wärme zurück. Darf es ansonsten etwas Bewegung sein? Querfeldein geht es etwa zehn Minuten in westlicher Richtung zur kleinen Bucht von Tra Mhartog, die noch abgeschiedener ist als der Strand der Dog’s Bay. Die nächsten Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Roundstone, fünf Fahrminuten von Errisbeg entfernt.
8. Keem Beach
Ist die Rede von Irlands schönsten Stränden, muss unserer Meinung nach der Keem Beach dabei sein. Er befindet sich auf Achill Island, das der irischen Westküste vorgelagert ist und ein malerisches Stück Erde darstellt. Der Strand wiederum liegt im Nordwesten des Eilands und ist aufgrund seiner besonderen geografischen Lage in einer kleinen Bucht (der Keem Bay) ziemlich geschützt. Dementsprechend ruhig ist das Wasser im Sommer, was ideal ist zum Paddeln und Kajakfahren. Gebadet wird hier seltener, möglich ist das aber durchaus.
Vom Achill Sound, der Achill Island von der irischen Hauptinsel trennt, sind es nur 30 Minuten Fahrt bis zum Keem Beach. Ein Parkplatz und Toiletten befinden sich am Strand. In den wärmeren Monaten stehen die Chancen ganz gut, dass ihr hier auch einen Food Truck vorfindet.
Die Landschaft ist beeindruckend, die Aussicht vom Keem Beach auf die Bucht und die umliegenden Klippen majestätisch. Falls ihr nach der Anfahrt Bewegung braucht, bevor es zum Strand geht: Es gibt eine Vielzahl an Wegen und Pfaden in den grünen Hügeln, in denen Schafe weiden. Vom Wild Atlantic Way Discovery Point habt ihr einen tollen Überblick über die Keem Bay, die im Sonnenschein in Grün- und Blautönen schimmert. Herausragend ist das Panorama vom Moytoge Head Lookout Post: Hinter euch das saftige Grün, unter euch die Steilküste und gen Westen das tiefe Blau des Atlantiks.
9. Mullaghmore Beach
Ebenfalls am Wild Atlantic Way, doch weiter nördlich und auf der Hauptinsel, wartet der Mullaghmore Beach darauf, von euch entdeckt zu werden. Etwa drei Kilometer lang ist dieser Strand, unterbrochen nur von einer seichten Flussmündung und an einigen Stellen mehr als 150 Meter breit. Im Süden des Örtchens Mullaghmore beginnt die Badestelle, die sich in sanftem Bogen nach Südosten ausdehnt und so eine kleine Bucht bildet. Die Halbinsel Mullaghmore Head schirmt den Strand von der Atlantikströmung ab, der Sandstreifen ist gut geschützt.
Wenn kein Badewetter ist: Ein ausgedehnter, barfüßiger Spaziergang über diesen herrlichen Strand mit seinem fantastischen Panorama ist empfehlenswert. Vom Ort aus führt ein knapp sechs Kilometer Rundwanderweg einmal um Mullaghmore Head herum, bei dem ihr mehrere tolle Aussichtspunkte passiert: den Castle Classiebawn Viewpoint, Siya Miraya Pari Point, den Panoramapunkt Mullaghmore Head sowie Bishop’s Pool.
Ist es hingegen schön, so könnt ihr hier nicht nur entspannen und baden, denn in Mullaghmore besteht die Möglichkeit, ein Stand-Up-Paddle-Board zu mieten. Ein paar Meter weiter hat man die Chance, in einem Club einen Trip fürs Segeln zu buchen. In Mullaghmore ist eine kleine Auswahl an Restaurants, Hotels und Bed & Breakfasts vorhanden. 15 Fahrminuten östlich, in Bundoran, gibt es zudem zwei Supermärkte, in denen ihr reichlich Proviant für den Strandtag kaufen könnt.
10. Murder Hole Beach
Dem Murder Hole Beach gebührt die Ehre, die Auflistung von Irlands besten Stränden abzuschließen. Der Name klingt nicht besonders einladend, aber lasst euch davon nicht täuschen, denn in Wahrheit ist dieser Strand ein einziger Traum. Auf der Westseite der Rosguill-Halbinsel im Norden von Donegal fahrt ihr bis Melmore, von dort geht es dann nur noch zu Fuß weiter. Ihr lauft über eine Weide, auf der Kühe und Schafe grasen. Achtet darauf, die Tore der Koppel geschlossen zu halten.
Langsam geht die Graslandschaft in die Dünen über, die euch den Zugang zum Strand gewähren, der bei Flut zweigeteilt ist. Ein Besuch bei Ebbe ist deswegen eher zu empfehlen, da sich die Gelegenheit für kleine Wanderungen an der Küste bieten. Rundherum säumen steile Klippen den Strand, das klare Wasser ist smaragdfarben und unterstreicht die Magie dieser Landschaft. Das kleine, vorgelagerte Rough Island erweckt den Eindruck, als wolle sich das Land ganz langsam an den Atlantischen Ozean tasten. Strandbars oder sonstige Infrastruktur sucht ihr hier vergebens, diese Dinge würden der umwerfenden Bucht, auch bekannt als Boyeeghter Bay, den Zauber nehmen. Falls ihr im 73 km entfernten nordirischen Londonderry weilt, solltet ihr die Gelegenheit nutzen, um vorbeizuschauen.